Max Miller (Politiker)

US-amerikanischer Politiker (Republikaner) und Wahlkampfmanager

Max Leonard Miller (* 13. November 1988 in Shaker Heights) ist ein US-amerikanischer Politiker der Republikanischen Partei. Seit 3. Januar 2023 vertritt er den 7. Kongresswahlbezirk Ohios im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten. Während der Präsidentschaft Donald Trumps gehörte er zum Stab des Präsidenten und war stellvertretender Leiter von dessen Wiederwahlkampagne 2020.

Max Miller (2023)

Ausbildung und beruflicher Werdegang Bearbeiten

Miller wuchs als Sohn einer wohlhabenden und einflussreichen Familie in Shaker Heights, einem Vorort von Cleveland, auf. Nach der High School besuchte Mills zuerst die University of Arizona in Tucson, bevor er zurück nach Ohio an die Cleveland State University wechselte, an der er 2013 einen Bachelorabschluss in Geschichtswissenschaft erwarb. Nach dem College arbeitete er zunächst in einem Laden der Bekleidungsfirma Lululemon, bevor er sich der United States Marine Corps Reserve anschloss, wo er den Rang eines Korporals bekleidete.

Im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2016 vermittelte ihm einer seiner Cousins zunächst einen Job in der Präsidentschaftskampagne von Marco Rubio, im Februar 2016 wechselte er jedoch in das Wahlkampfteam von Rubios Vorwahlkonkurrent Donald Trump – erneut auf Vermittlung seines Cousins. Nach Trumps Wahl zum US-Präsidenten fungierte Miller in verschiedenen Positionen im Regierungsapparat, zunächst 2017 im Finanzministerium, dann als Verantwortlicher für die logistische Vorbereitung von Außenterminen des Präsidenten und schließlich als Direktor im Personalbüro des Weißen Hauses. In dieser Rolle führte er auch den Titel eines Special Assistant to the President. Während Trumps Wiederwahlkampagne 2020 war er stellvertretender Wahlkampfleiter. Laut Medienberichten pflegte Miller eine enge persönliche Beziehung mit Trump und genoss bei ihm großes Ansehen.[1][2] Im Nachgang der Präsidentschaftswahl 2020 vertrat Miller die Verschwörungserzählung, dass Joe Biden die Wahl nur durch massiven Wahlbetrug gewonnen habe (Big Lie), und bestritt, dass es sich beim Sturm auf das Kapitol in Washington 2021 um einen Aufstand gehandelt habe.[3]

Am 10. Oktober 2023 sagte Miller nach Beginn des israelischen Angriffes auf den Gazastreifen: »Ich möchte sie nicht einmal als palästinensische Flagge bezeichnen, denn die sind kein Staat, sondern ein Gebiet, das wahrscheinlich in Kürze ausgeweidet wird und verschwindet, denn wir werden es in einen Parkplatz verwandeln.«[4]

US-Repräsentantenhaus Bearbeiten

Wahl Bearbeiten

Im Sommer 2021 kündigte Miller an, sich im 7. Kongresswahlbezirk seines Heimatbundesstaats Ohio um einen Sitz im US-Repräsentantenhaus zu bewerben. Der Wahlkreis war im Zuge der Volkszählung 2020 neu zugeschnitten worden und beinhaltete bedeutende Teile des nun ehemaligen Wahlkreises von Anthony Gonzalez, einem von zehn Republikanischen Abgeordneten, die im Zweiten Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump für die Anklage gestimmt hatten. Gonzalez’ Wiederwahl deswegen zu verhindern, galt als eine der Hauptmotivationen für Millers Kandidatur.[1] Gonzalez entschied sich jedoch schließlich dagegen, erneut zu kandidieren. Auch der nominelle Amtsinhaber Bob Gibbs entschied sich gegen eine Wiederwahl, sodass Miller die parteiinterne Vorwahl gegen drei weniger bekannte Kandidaten mit 71 % der Stimmen klar gewinnen konnte. In der Hauptwahl am 8. November 2022 konnte er seinen Demokratischen Kontrahenten Matthew Diemer mit 55,3 zu 44,6 % der Stimmen besiegen und zog somit ins US-Repräsentantenhaus ein. Sein von ihm seit dem 3. Januar 2023 vertretener Wahlkreis erstreckt sich von den Ausläufern Clevelands im Norden bis nach Zentral-Ohio und gilt als eher republikanisch geprägt.[5]

Amtszeit Bearbeiten

Zu Beginn des 118. Kongresses wurde Miller von den neugewählten Abgeordneten der Republikaner (freshmen) zum Vertreter dieser Gruppe im einflussreichen Steuerungssausschuss der Republikanischen Fraktion (House GOP Steering Committee) gewählt, welcher unter anderem über die Verteilung der Ausschussposten befindet.[6]

Er selber sitzt in folgenden Ausschüssen und Unterausschüssen:

Persönliches Bearbeiten

Miller entstammt einer der wohlhabendsten und politisch gut vernetzten Familien Clevelands. Sein Großvater war Gründer und Geschäftsführer einer der größten Immobilienfirmen in Ohio. Während seiner High-School-Zeit geriet Miller mehrfach mit der Polizei in Konflikt, so erhielt er Ordnungsstrafen wegen einer Schlägerei, Sachbeschädigung und Alkoholkonsums. 2011 wurde ihm vorgeworfen, unter Alkoholeinfluss einen Unfall verursacht zu haben. Die Staatsanwaltschaft entschied sich jedoch, den Vorwurf der Trunkenheit am Steuer fallen zu lassen und ihm lediglich wegen des Unfalls als solchem eine Geldstrafe aufzuerlegen.[7][1]

Bis April 2020 war Miller mit Stephanie Grisham, zeitweilig Pressesprecherin von Präsident Trump, liiert. Grisham warf ihm vor, am Ende der Beziehung ihr gegenüber handgreiflich geworden zu sein, was Millers Anwalt bestritt.[1]

Miller ist jüdischen Glaubens. Er ist verlobt und lebt in Rocky River, Ohio.[2]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Max Miller (politician) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Michael Kruse: ‘He’s a Great Guy’: Trump’s Favored Aide Has Troubled Past. In: Politico. 28. Juli 2021, abgerufen am 30. Januar 2023 (englisch).
  2. a b Ohio New Members 2023. In: thehill.com. 17. November 2022, abgerufen am 30. Januar 2023 (englisch).
  3. Ryan Teague Beckwith: Election Deniers on 2022 Ballot: 14 Republicans Who Actively Fought to Overturn 2020 Election. In: bloomberg.com. Bloomberg L.P., 28. September 2022, abgerufen am 30. Januar 2023 (englisch).
  4. Karina Tsui: [Rep. Ilhan Omar slams GOP lawmaker for saying Palestine will ‘get eviscerated’ into a ‘parking lot’] Semafor, 27. Oktober 2023; Arwa Mahdawi: As Gaza is destroyed, Israel is killing dozens of children in the West Bank The Guardian, 23. März 2024.
  5. Max Miller. In: ballotpedia.org. Abgerufen am 30. Januar 2023 (englisch).
  6. Here’s who’s on the GOP committee that helps pick panel chairs. In: thehill.com. 9. Januar 2023, abgerufen am 31. Januar 2023 (englisch).
  7. Robert O’Harrow; Shawn Boburg: Behind the chaos office that vets Trump appointees plagued by inexperience. In: The Washington Post. 30. März 2018, abgerufen am 30. Januar 2023 (englisch).