Mauk (Georgensgmünd)

Ortsteil von Georgensgmünd

Mauk (fränkisch: Maug[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Georgensgmünd im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3]

Mauk
Koordinaten: 49° 10′ N, 11° 4′ OKoordinaten: 49° 10′ 9″ N, 11° 3′ 56″ O
Höhe: 383 m ü. NHN
Einwohner: 90 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91166
Vorwahl: 09172
Steinbrüche von Wernsbach
Steinbrüche von Wernsbach

Geografische Lage Bearbeiten

Unmittelbar südlich des Dorfes fließt der Maukbach, ein rechter Zufluss der Schwäbischen Rezat; jenseits des Baches liegt Obermauk, das mit Mauk eine geschlossene Siedlung bildet. Beide Orte sind mit den angrenzenden Flurgebieten (Nordwesten: „Rosenau“, Westen: „Weiheräcker“, Südosten: „Oberreut“) ringsum von Wald umgeben. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Obermauk (0,3 km südlich) bzw. zu einem Anschluss der Bundesstraße 2 und weiter als Kreisstraße RH 9 nach Friedrichsgmünd zur Staatsstraße 2224 (3,8 km westlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Wernsbach zur Kreisstraße RH 7 (1,6 km nördlich).[4]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde 1345 als „Mauk“ erstmals urkundlich erwähnt.[5] Der Ortsname leitet sich vom gleichnamigen Gewässernamen ab, dem das lateinische Adjektiv „mucus“ (= zähflüssig) zugrunde liegt, das über das Gotische „muks“ vermittelt wurde. Damit wurde auf das feuchte und sumpfige Gelände verwiesen.[6][7] Noch heute weist die Gegend um den Maukbach solche Feuchtwiesen auf.

Ursprünglich waren Mauk und Obermauk eine einzige Ortschaft, die zum Pappenheimer Besitz zählte. Um 1250 gelangte dieser an die Burggrafschaft Nürnberg.[8] 1293 schenkte Burggraf Konrad die Vogtei Röttenbach, zu der auch Obermauk zählte, an die Deutschordenskommende Ellingen.[6] Im burggräflichen Urbar des Amtes Roth von ca. 1360 wurde für Mauk folgender Besitz angegeben: 3 Lehen, 6 Halblehen, 6 Selden, 3 Häuser, 2 weitere Untertanen (wohl Halblehen) und 11 Gereute. Im Urbar des nunmehr markgräflichen Amtes Roth von 1434 wurden für Mauk 2 Lehen, 4 Güter, 1 Gütlein, 2 Hofstätten, 1 Haus mit Hofstätte, 5 Selden, 1 Mühlstatt, 14 Reutäcker und 5 Reutwiesen angegeben. 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Mauk 10 Anwesen (4 Höfe, 1 Halbhof, 1 Wirtshaus und 6 Gütlein). Alle Anwesen unterstanden dem Oberamt Roth.[9]

Mauk war ganz überwiegend landwirtschaftlich geprägt, es gab aber auch eine Köhlerei und Abbau von Sandstein in den nahegelegenen Wernsbacher Steinbrüchen.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mauk 14 Anwesen (1 Ganzhof, 8 Halbhöfe, 2 Köblergüter, 1 Gut mit Tafernwirtschaft, 1 Gütlein, 1 Leerhaus) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Roth.[10] 1801 gab es im Ort weiterhin 14 Anwesen.[11]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Mauk dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Wallesau und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Wallesau zugeordnet. Am 1. Januar 1972 wurde Mauk im Zuge der Gemeindegebietsreform nach Georgensgmünd eingegliedert.[12]

Baudenkmäler Bearbeiten

  • Haus Nr. 1: zugehörige Scheune
  • Haus Nr. 3: Bauernhaus
  • Haus Nr. 6: zweigeschossiges Bauernhaus
  • Haus Nr. 9: Türgewände

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 107 83 130 126 124 126 121 124 116 104 90
Häuser[13] 16 17 26 26 25 28 27 26
Quelle [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [1]

Religion Bearbeiten

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach Zu unserer lieben Frau (Roth) gepfarrt, seit 1812 ist die Pfarrei St. Maria (Wallesau) zuständig.[6][10] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Maria Aufnahme in den Himmel (Roth) gepfarrt,[22] heute ist die Pfarrei Maria Königin (Röttenbach) zuständig.[24]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Mauk (Georgensgmünd) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 347 (Digitalisat).
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 46.
  3. Gemeinde Georgensgmünd, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. F. Eigler: Schwabach, S. 168.
  6. a b c W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 611.
  7. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach. S. 46 f.
  8. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 611.
    Nach F. Eigler: Schwabach, S. 169, wurde Mauk als einzeiliges Straßendorf vom Dompkapitel Bamberg im 12./13. Jahrhundert angelegt.
  9. F. Eigler: Schwabach. S. 168 f.
  10. a b F. Eigler: Schwabach, S. 405.
  11. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 462.
  12. F. Eigler: Schwabach, S. 487.
  13. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 58 (Digitalisat).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 220 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1258, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1192 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1265 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1303 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
  24. Pfarrverband Georgensgmünd-Röttenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 29. Mai 2023.