Matthew Weiner

amerikanischer Drehbuchautor, Regisseur und Fernsehproduzent

Matthew Weiner (* 29. Juni 1965 in Baltimore, Maryland[1]) ist ein US-amerikanischer Drehbuch- und Romanautor, Regisseur und Fernsehproduzent. Er ist Erfinder der Fernsehserie Mad Men, für die er zugleich als ausführender Produzent, Hauptautor und Showrunner tätig ist. Weiner war auch als Autor und Produzent für die erfolgreiche Serie Die Sopranos tätig. Für seine Arbeit wurde er insgesamt acht Mal mit dem Emmy ausgezeichnet, davon fünf Jahre hintereinander in der Kategorie „Outstanding Drama Series“ (The Sopranos 2007, Mad Men 2008, 2009, 2010, 2011),[2] außerdem drei Mal in Folge mit dem Golden Globe (Mad Men 2008, 2009, 2010).[3]

Matthew Weiner (2011)

Leben Bearbeiten

Weiner stammt aus einer amerikanisch-jüdischen Familie und wuchs in Los Angeles auf. Er studierte an der University of Southern California. Nach verschiedenen Jobs als Drehbuchautor (u. a. für die Sitcom Becker) entwickelte er 2000 ein Drehbuch für eine Pilotfolge der Serie Mad Men. Damit bewarb er sich bei David Chase, dem Produzenten der Sopranos. Chase übernahm zwar nicht die Serie, aber engagierte Weiner als Autor für die Sopranos. Weiner war an zwölf Drehbüchern beteiligt, darunter auch den beiden Emmy-nominierten Folgen „Altes Leid, junges Glück“ und „Kennedy und Heidi“. In zwei Folgen hat er außerdem einen Kurzauftritt als Mafia-Experte Manny Safier.

Nach dem Ende der Sopranos suchte Weiner nach einem Fernsehsender, der bereit war, Mad Men zu produzieren. HBO und Showtime lehnten ab, übernommen wurde die Serie schließlich von AMC, einem Sender, der bis dahin noch keine eigene Serie produziert hatte. Weiner ist verantwortlicher Produzent (seit 2008 mit Scott Hornbacher) und Autor der Serie, außerdem führte er jeweils bei den letzten Folgen der sieben Staffeln Regie. Schon die erste Staffel wurde von der Kritik positiv aufgenommen und stieß auch beim Publikum auf Resonanz. Für die zweite Staffel startete AMC eine groß angelegte Werbekampagne, seither gehört Mad Men zu den populärsten TV-Serien im amerikanischen Fernsehen. Weiners Vertrag lief bis zur siebten und letzten Staffel, die in den Jahren 2014 und 2015 ausgestrahlt wurde.

Weiners erster Kinofilm Are You Here wurde im September 2013 in Toronto uraufgeführt. Sein erster Roman, Heather, the Totality (deutsch: Alles über Heather), erschien 2017.

Im Jahr 2018 feierte die von Weiner geschriebene und produzierte Serie The Romanoffs über Nachkommen des gleichnamigen russischen Adelsgeschlechts Premiere auf Prime Video, der Onlinevideothek von Amazon.[4][5] Die Serie umfasst acht Folgen, die als eigenständige Spielfilme Teile einer Anthologie sind.[4]

Weiner lebt in Los Angeles, ist verheiratet und hat vier Söhne, von denen zwei bereits in Mad Men mitgespielt haben. Der älteste Sohn Marten spielt in einigen Folgen die Rolle des Nachbarsjungen Glen Bishop, Charles Weiner ist als Statist in der Folge „In der Halle des Bergkönigs“ zu sehen.

Auszeichnungen Bearbeiten

Weiner hat neun Auszeichnungen für seine Arbeiten erhalten, weitere fünfzehn Mal wurde er für TV-Preise nominiert[6].

Mit The Sopranos erhielt Weiner insgesamt zwei Mal den Emmy in der Kategorie „Outstanding Drama Series“ (2004, 2007), außerdem 2008 den Writers Guild of America Award in der Kategorie „Dramatic Series“.

Mit Mad Men war er noch erfolgreicher: Die Serie gewann drei Jahre in Folge den Golden Globe in der Kategorie „Drama“, ebenso vier Mal in Folge den Emmy in der Kategorie „Outstanding Drama Series“. Weitere drei Emmys erhielt Weiner in der Kategorie „Outstanding Writing“ für die Pilotfolge „Schall und Rauch“ sowie als Co-Autor für jeweils eine Folge der zweiten Staffel („Die Ruhe am Abgrund“) und der dritten („Shut The Door. Have A Seat“). Insgesamt gewann Mad Men bislang vier Golden Globes, 14 Emmys sowie 37 weitere Auszeichnungen.[6]

Auszeichnungen erhielt Weiner außerdem von der Producers Guild of America, der Writers Guild of America und der BAFTA.

Werke Bearbeiten

Veröffentlichungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. http://www.nytimes.com,/ Published: July 18, 2007
  2. Primetime Emmy Award Database
  3. Website Golden Globes (Memento des Originals vom 24. November 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goldenglobes.org
  4. a b Jürgen Schmieder: Amazon-Serie "The Romanoffs": Wohin klettert einer, der ganz oben ist? In: Süddeutsche Zeitung. 12. Oktober 2018, abgerufen am 18. April 2019.
  5. Ursula Scheer: Amazon-Serie „The Romanoffs“ : Adel schlägt sich, Adel verträgt sich. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12. Oktober 2018, abgerufen am 18. April 2019.
  6. a b Auszeichnungsübersicht Imdb