Marquard Rudolf von Rodt

Bischof von Konstanz

Marquard Rudolf Reichsritter von Rodt zu Bußmannshausen, auch Roth, (* 9. April 1644 in Konstanz; † 10. Juli oder 6. Oktober 1704 in Hegne bei Konstanz[1]) war von 1689 bis 1704 Fürstbischof von Konstanz.

Marquard Rudolf von Rodt
Wappen des Fürstbischofs am Wendelinusaltar der Kirche in Baitenhausen
Wappen von Marquard Rudolf von Rodt in Meersburg am Bodensee, „Pfarrhof“ am Schlossplatz

Familie Bearbeiten

Marquard Rudolf von Rodt stammte aus dem oberschwäbischen ritterschaftlichen Adelsgeschlecht der Freiherren von Rodt zu Bußmannshausen. Sein Vater war Johann Dietrich, Ritterhauptmann und Erbtruchsess des Stifts Kempten; seine Mutter war Maria Barbara von Westerstetten.

Er war das erste von drei Mitgliedern seiner Familie, die Bischöfe von Konstanz wurden (nach ihm Franz Konrad von Rodt und Maximilian Christof von Rodt).

Leben Bearbeiten

Marquard Rudolf wurde 1653 als Exspektant vom Konstanzer Domkapitel aufgenommen. Er legte 1666 erste Profess ab und studierte ab 1666 an der Universität Straßburg. Nach Subdiakonat und Diakonat wurde er zum Kapitel zugelassen (Zweite Profess). Am 26. Mai 1668 empfing er die Priesterweihe. Er war ab 1668 Domherr in Augsburg sowie seit 1660 durch bischöfliche Nomination auch in Konstanz sowie Domkantor (1673), Archidiakon (1683) und ab 1686 Domdekan am Konstanzer Münster. 1686 wurde er Präsident des Geistlichen Rats in Konstanz.[2]

Am 14. April 1689 wurde er im dritten Wahlgang mit knapper Mehrheit gegen den Kandidaten des Wiener Hofs, Johannes Wolfgang von Bodman, zum Konstanzer Bischof gewählt[3] und am 6. März 1690 durch Papst Alexander VIII. bestätigt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 18. Juni 1690 der Konstanzer Weihbischof Johannes Wolfgang Reichsritter von Bodman; Mitkonsekrator war der Augsburger Weihbischof Johannes Eustache Egolf Reichsritter von Westernach.

Neben dem Bischofsamt war er „Herr der Reichenau (domini Augia maioris) und Öhningen“.[4]

Seine bischöfliche Amtszeit wurde wesentlich durch die politischen Auseinandersetzungen mit Frankreich geprägt. Des Weiteren belasteten die Zinsschulden des kaiserlichen Hofs beim Hochstift sein Wirken.[5]

Marquard Rudolf starb im Schloss Hegne und wurde im Konstanzer Münster beigesetzt.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Marquard Rudolph von Rodt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag auf Deutsche biographische Enzyklopädie DBE (Memento vom 15. August 2016 im Internet Archive) (PDF; 390 kB), eingesehen am 17. März 2010
  2. Rudolf Reinhardt: Die Beziehungen von Hochstift und Diözese Konstanz zu Habsburg-Österreich. 1966
  3. Casimir Bumiller: Adel im Wandel: Oberschwaben von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Band 1, 2006
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/it-service-aichach.de„Historische Namensträger“ (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven), eingesehen am 17. März 2010. Reichenau. (PDF; 1,6 MB), eingesehen am 17. März 2010
  5. Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), S. 469
VorgängerAmtNachfolger
Franz Johann Vogt von Altensumerau und PrasbergBischof von Konstanz
1689–1704
Johann Franz Schenk von Stauffenberg