Margarete Bäumer

deutsche Opernsängerin (Sopran)

Margarete Henriette Therese Roßkopf-Bäumer (* 26. Mai 1898 in Düsseldorf[1]; † Dezember 1969 in Inning am Ammersee) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran).

Leben Bearbeiten

Margarete Bäumer ließ ihre Sopranstimme in Düsseldorf und Köln ausbilden und debütierte 1920 am Stadttheater Barmen (später Opernhaus Wuppertal). Nach Stationen in Düsseldorf, Zürich, Stuttgart, Berlin (Städtische Oper), Nürnberg und Mannheim kam sie 1934 an das Opernhaus Leipzig, wo sie rasch zum Publikumsliebling avancierte und dann bis 1953 als leitender dramatischer Sopran tätig war. Gleichzeitig hatte sie Engagements an der Bayerischen Staatsoper München (1934–1937) und an der Oper Breslau.

An der Staatsoper Stuttgart war Margarete Bäumer Mitte der 1920er-Jahre in das dramatische Fach gewechselt und wurde fortan zunehmend als Wagner-Sängerin gefeiert. Anlässlich eines Engagements bei der German Grand Opera Society in New York trat sie auf einer Tournee auf allen maßgeblichen Bühnen Nordamerikas auf. Unzählige Gastspiele an den Opernhäusern Europas folgten neben ihren festen Engagements. So sang sie – vornehmlich in Wagner-Partien – unter anderem in Wien (Staatsoper), in Brüssel, Dresden (Staatsoper), Basel, Genf, Paris, Barcelona, Zürich, Prag, Riga, Kopenhagen, Amsterdam, Venedig, Palermo, Turin und Palermo. Bei den Münchner Opernfestspielen trat sie 1935 (als Elektra) und 1936 (als Brünnhilde) auf, bei den Zoppot-Festspielen war sie 1938 (als Brünnhilde) engagiert.

Margarete Bäumer trat zwar ab 1954 weiterhin auf (noch 1960 ein letztes Mal in Leipzig), doch war sie ab diesem Jahr schwerpunktmäßig als Professorin an der Musikhochschule in Leipzig tätig. 1967 übersiedelte sie in die Bundesrepublik Deutschland nach Inning am Ammersee, wo sie 1969 starb.[2]

Margarete Bäumer galt schon zu ihren Lebzeiten als eine der bedeutendsten Wagner-Sängerinnen ihrer Generation. Neuveröffentlichungen von historischen Schallplattenaufnahmen und MP3-Veröffentlichungen auf Musikportalen künden noch heute davon.

Partien (Auswahl) Bearbeiten

Diskografie Bearbeiten

  • Richard Wagner: Tristan und Isolde, Gewandhausorchester Leipzig unter Franz Konwitschny, u. a. mit Margarete Bäumer. Aufnahme Leipzig 1950, 3-CD-Box, Preiser/Naxos 2001
  • Richard Wagner: Tannhäuser, Gesamtaufnahme, Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper unter Robert Heger, u. a. mit Margarete Bäumer, Aufnahme München 1951, 3-CD-Box, Membran 2006 und 3-CD-Box Preiser/Naxos 2002
  • Richard Strauss: Der Rosenkavalier, Gesamtaufnahme, Chor der Staatsoper Dresden und Staatskapelle Dresden unter Rudolf Kempe, u. a. mit Margarete Bäumer, Aufnahme Dresden 21.–23. Dezember 1950; 3-CD-Box, Gala, 2007, GL 100.633
  • ABC der Gesangskunst. Historisches Gesangslexikon Teil 1 (Doppel-CD), Cantus-Line DA-Music, Diepholz 2002
  • Great Singers Sing Wagner, u. a. mit Margarete Bäumer, 10-CD-Box, Membran Documents 2003
  • Four German Sopranos of the Past, Margarete Bäumer, Emmy Bettendorf, Karion Branzell, Irene Eisinger. Margarete Bäumer singt: Du kennst nun den Frevler (Don Juan) und Siegmund, sieh auf mich (Walküre), Preiser Records, Wien 2006
  • Margarete Bäumer. Mit Arien aus Tannhäuser, Götterdämmerung, Tiefland, Don Diovanni und Fidelio. Hamburger Archiv für Gesangskunst, Hamburg 2007

Weblinks Bearbeiten

  • Kurzporträt und Pressestimmen zu Margarete Bäumer auf www.opernnetz.de
  • Margarete Bäumer: Erfuhrest Du meine Schmach (Tristan und Isolde) YouTube
  • Margarete Bäumer: Mild und leise (Tristan und Isolde) YouTube
  • Margarete Bäumer und Ludwig Suthaus: O sink hernieder (Tristan und Isolde) YouTube
  • Margarete Bäumer und Ludwig Suthaus: Herr Tristan trete nah (Tristan und Isolde) YouTube
  • Margarete Bäumer und Ludwig Suthaus: War Morold dir so wert (Tristan und Isolde) YouTube
  • Margarete Bäumer bei Discogs

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Geburtsdatum und vollständiger Name basieren auf der von der Sängerin 1950 eigenhändig ausgefüllten Personalakte als Professorin (Archiv der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“, ehemals Musikhochschule Leipzig). Das Große Sängerlexikon (siehe Einzelnachweis 2) nennt als Geburtsdatum den 25. Mai 1898. Weder das eine noch das andere Datum lässt sich nach Auskunft des Düsseldorfer Standesamtes verifizieren.
  2. Laufbahndaten nach: Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Elektronische Ausgabe der dritten, erweiterten Auflage. Directmedia, Berlin 2004