Marek Jędraszewski

polnischer römisch-katholischer Bischof

Marek Jędraszewski (* 24. Februar 1949 in Posen) ist ein polnischer Geistlicher und römisch-katholischer Erzbischof von Krakau.

Erzbischof Marek Jędraszewski (2017)
Wappen als Erzbischof von Krakau

Leben Bearbeiten

Der Erzbischof von Posen, Antoni Baraniak SDB, spendete ihm am 24. Mai 1973 das Sakrament der Priesterweihe.

Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 17. Mai 1997 zum Titularbischof von Forum Popilii und Weihbischof in Posen. Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Posen, Juliusz Paetz, am 29. Juni desselben Jahres; Mitkonsekratoren waren Zenon Grocholewski, Sekretär der Apostolischen Signatur, und Marian Przykucki, Erzbischof von Stettin-Cammin. Als Wahlspruch wählte er Scire Christum.

Am 11. Juli 2012 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Łódź. Die feierliche Amtseinführung (Inthronisation) fand am 8. September desselben Jahres statt.

Papst Franziskus ernannte ihn am 8. Dezember 2016 als Nachfolger von Kardinal Stanisław Dziwisz zum Erzbischof von Krakau.[1] Die Amtseinführung fand am 28. Januar des folgenden Jahres statt. Seine Ernennung wurde durch Heiner Geißler als Fehler Papst Franziskus’ gewertet.[2] Ein Teil der polnischen Medien wirft Jędraszewski vor, sich politisch für die von Jarosław Kaczyński geführte Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) zu engagieren.[3]

Marek Jędraszewski war von März 2014 bis März 2024 stellvertretender Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz.[4]

Wissenschaftliche Laufbahn Bearbeiten

Marek Jedraszewski studierte in den Jahren 1967–1973 im Priesterseminar und auf der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Posen. Im Jahre 1974 erwarb er das Lizentiat der Theologie in Posen, das Thema seiner Arbeit war die Auseinandersetzung mit der Philosophie Gabriel Marcels. Seine wissenschaftliche Laufbahn führte ihn ein Jahr später nach Rom, wo er auf der Päpstlichen Universität Gregoriana in den Jahren 1977 und 1979 ein weiteres Lizentiat, diesmal in Philosophie und ein Doktorat erlang. Er forschte auf dem Gebiet der Philosophie Emmanuel Levinas’, über dessen philosophisches Wirken im Verhältnis zu Jean-Paul Sartre er schließlich auch seine Habilitationsschrift in Krakau verfasste (1991).

Positionen (Auswahl) Bearbeiten

Als Chefredakteur der nationalkonsertiven Kirchenzeitung Przewodnik katolicki nannte er 1992 Homosexualität das „Fehlen von moralischer Ordnung“.[5] In einer Predigt nannte er 2019 die Verteidigung gleicher Rechte für LGBT-Personen eine „neue Seuche in den Farben des Regenbogens“.[6] Die Forderung der EU-Kommission an die Regionalparlamente (Sejmik) mehrerer polnischer Woiwodschaften, Resolutionen über LGBT-ideologiefreie Zonen zurückzuziehen, nannte er „eine perfide Art der Druckausübung.“[7]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Marek Jędraszewski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rinuncia dell’Arcivescovo Metropolita di Kraków (Polonia) e nomina del successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 8. Dezember 2016, abgerufen am 8. Dezember 2016 (italienisch).
  2. "Mich packt der Zorn". Die Zeit, 31. März 2017, abgerufen am 25. Mai 2017.
  3. PISkup, in: Polityka, 8. Mai 2017, S. 24.
  4. Polnische Bischofskonferenz hat neuen Vorsitzenden. In: katholisch.de. 14. März 2024, abgerufen am 14. März 2024.
  5. Marcin Żyła: Pontony z ludźmi – Reportaż ze statku ratującego migrantów na morzu śródziemnym. Tygodnik Powszechny, 8. Januar 2023, abgerufen am 16. Januar 2023 (polnisch).
  6. Florian Kellermann: Proteste gegen Erzbischof, Homophobie in polnischer Kirche? Deutschlandfunk.de, 7. August 2019, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  7. Abp Jędraszewski o ultimatum Unii w sprawie stref wolnych od LGBT: perfidne sposoby nacisku. onet, 19. September 2021, archiviert vom Original am 20. September 2021; abgerufen am 16. Januar 2023 (polnisch).
VorgängerAmtNachfolger
Stanisław Kardinal DziwiszErzbischof von Krakau
seit 2016
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Władysław ZiółekErzbischof von Łódź
2012–2016
Grzegorz Kardinal Ryś