Marcel Noebels

deutscher Eishockeyspieler

Marcel Noebels (* 14. März 1992 in Tönisvorst) ist ein deutscher Eishockeyspieler, der seit Oktober 2014 bei den Eisbären Berlin aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) unter Vertrag steht und dort auf der Position des Centers spielt. Mit den Eisbären Berlin gewann er in den Jahren 2021 und 2022 die Deutsche Meisterschaft. Sein Debüt in der DEL feierte Noebels im Trikot der Krefeld Pinguine, ehe er vier Spielzeiten in Nordamerika verbrachte, wo er unter anderem 95 Partien in der American Hockey League (AHL) absolvierte.

Deutschland  Marcel Noebels

Geburtsdatum 14. März 1992
Geburtsort Tönisvorst, Deutschland
Größe 191 cm
Gewicht 93 kg

Position Center
Nummer #92
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2011, 4. Runde, 118. Position
Philadelphia Flyers

Karrierestationen

bis 2006 Krefelder EV
2006–2007 Eisbären Juniors Berlin
2007–2009 Jungadler Mannheim
2009–2010 Krefeld Pinguine
2010–2012 Seattle Thunderbirds
2012 Portland Winterhawks
2012–2014 Adirondack Phantoms
Trenton Titans
seit 2014 Eisbären Berlin

Karriere Bearbeiten

Marcel Noebels begann seine Karriere als Eishockeyspieler in der Nachwuchsabteilung des Krefelder EV, für den er bis 2006 aktiv war. Anschließend verbrachte der Center ein Jahr bei den U16-Junioren der Eisbären Juniors Berlin, ehe er zwei Spielzeiten lang für die Jungadler Mannheim in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) auf dem Eis stand. Mit diesen wurde er 2008 und 2009 jeweils Deutscher Nachwuchsmeister.

 
Noebels im Trikot der Eisbären Berlin (2021)

Zur Saison 2009/10 kehrte Noebels nach Krefeld zurück, wo er parallel für die U18-Junioren in der DNL und für die Profimannschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) spielte. In seinem Rookiejahr in der DEL erzielte der Junioren-Nationalspieler in 33 Spielen ein Tor und gab zwei Vorlagen. Zur Saison 2010/11 wechselte er zu den Seattle Thunderbirds aus der nordamerikanischen Juniorenliga Western Hockey League (WHL).[1] Beim NHL Entry Draft 2011 wurde er in der vierten Runde an 118. Position von den Philadelphia Flyers ausgewählt.

Im Juli 2011 unterzeichnete Noebels einen Einstiegsvertrag über drei Jahre mit den Flyers.[2] Zunächst wechselte er während der Saison 2011/12 aber innerhalb der WHL zu den Portland Winterhawks und erreichte mit der Mannschaft in den Play-offs die Finalserie um den Ed Chynoweth Cup. Dort scheiterten die Winterhawks allerdings an den Edmonton Oil Kings. Mit 23 Scorerpunkten aus 22 Spielen war Noebels dabei der drittbeste Scorer der WHL-Play-offs. Die Saison 2012/13 begann der Deutsche bei den Trenton Titans, einem Farmteam der Philadelphia Flyers, in der ECHL und wurde nach 30 Scorerpunkten in 31 Spielen zu den Adirondack Phantoms in die American Hockey League (AHL) befördert.[3]

Am 13. Oktober 2014 wurde sein Wechsel in die DEL zu den Eisbären Berlin bekanntgegeben. Er spielt dort mit der Rückennummer 92. Im September 2016 erlitt er einen Kreuzbandriss und musste monatelang pausieren.[4] In der Spielzeit 2016/17, als man in einer Viertelfinalserie gegen die favorisierten Adler Mannheim gewinnen konnte, erzielte er im über 100 Minuten dauernden sechsten Spiel den entscheidenden Treffer.[5] In der Folgesaison 2017/18, als er mit den Eisbären das Play-off-Finale erreichte, war Noebels einer der punktbesten Spieler seines Teams in dieser Finalserie.[6] Für die Spielzeit 2018/19 wurde er im September 2018 ins Trainingscamp der Boston Bruins eingeladen, spielte jedoch ab Oktober 2018 wieder für Berlin in der DEL.[7] In dieser für die Eisbären nicht nach den Erwartungen verlaufenden Saison, war er einer der entscheidenden Spieler in den erfolgreichen Pre-Play-offs.[8]

Die Hauptrunde der Saison 2019/20 beendete er als punktbester deutscher Spieler der DEL sowie erstmals als Top-Scorer seines Vereins Eisbären Berlin.[9][10] Gleiches gelang ihm eine Saison darauf, als er auf 42 Scorerpunkte kam[11] und erneut zum Stürmer und Spieler des Jahres ausgezeichnet wurde.[12] Die DEL-Gruppe Nord schloss er mit seiner Mannschaft als Tabellenerster ab und wurde in den anschließenden Playoffs erstmals Deutscher Meister.[13]

International Bearbeiten

Für Deutschland nahm Noebels an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2009 sowie der U18-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I 2010 teil. Bei Letzterer gelang ihm mit seiner Mannschaft der direkte Wiederaufstieg in die Top Division. Mit neun Toren und zehn Vorlagen in fünf Spielen hatte er als bester Torschütze, Vorlagengeber und Topscorer der Gruppe B entscheidenden Anteil an dem Erfolg.

Bei der Weltmeisterschaft 2013 wurde Noebels erstmals in den Kader der Herren-Nationalmannschaft berufen, blieb in drei Einsätzen allerdings punkt- und straflos. In der Folge nahm er an den Weltmeisterschaften 2014 und 2016 teil, ehe er zum deutschen Aufgebot bei den Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang gehörte. Dort gewann er mit der DEB-Auswahl die Silbermedaille und erhielt dafür am 7. Juni 2018 das Silberne Lorbeerblatt.[14] Es folgten weitere Auftritte bei den Weltmeisterschaften der Jahre 2019, 2021, 2022 und 2023. Bei letzterer gewann er ebenfalls die Silbermedaille. Dazwischen lag die zweite Nominierung für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking.

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

  • 2020 DEL-Stürmer des Jahres
  • 2021 Deutscher Meister mit den Eisbären Berlin
  • 2021 DEL-Spieler des Jahres
  • 2021 DEL-Stürmer des Jahres
  • 2022 Deutscher Meister mit den Eisbären Berlin

International Bearbeiten

  • 2010 Aufstieg in die Top-Division bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I
  • 2010 Topscorer der U18-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I, Gruppe B
  • 2010 Bester Torschütze der U18-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I, Gruppe B
  • 2010 Bester Vorlagengeber der U18-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I, Gruppe B

Karrierestatistik Bearbeiten

Stand: Ende der Saison 2022/23

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2007/08 Jungadler Mannheim DNL 36 12 18 30 22 8 3 5 8 4
2008/09 Jungadler Mannheim DNL 36 22 26 48 26 7 6 11 17 6
2009/10 Krefelder EV DNL 25 17 36 53 52 5 3 3 6 31
2009/10 Krefeld Pinguine DEL 33 1 2 3 29
2010/11 Seattle Thunderbirds WHL 66 28 26 54 23
2011/12 Seattle Thunderbirds WHL 31 10 14 24 18
2011/12 Portland Winterhawks WHL 31 10 24 34 8 22 8 15 23 6
2012/13 Trenton Titans ECHL 31 11 19 30 14
2012/13 Adirondack Phantoms AHL 43 13 10 23 6
2013/14 Adirondack Phantoms AHL 52 3 8 11 29
2014/15 Eisbären Berlin DEL 35 7 13 20 40 3 1 1 2 2
2015/16 Eisbären Berlin DEL 52 11 22 33 43 7 1 1 2 2
2016/17 Eisbären Berlin DEL 5 3 1 4 2 14 3 5 8 8
2017/18 Eisbären Berlin DEL 52 11 19 30 10 18 6 8 14 12
2018/19 Eisbären Berlin DEL 49 9 25 34 24 8 2 4 6 8
2019/20 Eisbären Berlin DEL 52 23 26 49 16
2020/21 Eisbären Berlin DEL 36 6 36 42 12 9 1 9 10 12
2021/22 Eisbären Berlin DEL 50 20 36 56 14 12 1 9 10 0
2022/23 Eisbären Berlin DEL 55 16 40 56 12
DNL gesamt 97 51 80 131 100 20 12 19 31 41
DEL gesamt 419 107 220 327 202 71 15 37 52 44
WHL gesamt 128 48 64 112 49 22 8 15 23 6
AHL gesamt 95 16 18 34 35

International Bearbeiten

 
Noebels bei einem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft (2023)

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2009 Deutschland U17-WHC 6. Platz 5 2 0 2 4
2009 Deutschland U18-WM 10. Platz 6 0 0 0 0
2010 Deutschland U18-WM-Div. I 1. Platz 5 9 10 19 0
2011 Deutschland U20-WM 10. Platz 6 1 2 3 0
2012 Deutschland U20-WM-Div. IA 1. Platz 5 4 5 9 6
2013 Deutschland WM 9. Platz 3 0 0 0 0
2014 Deutschland WM 14. Platz 7 1 0 1 0
2016 Deutschland WM 7. Platz 7 0 3 3 2
2018 Deutschland Olympia   7 1 0 1 2
2018 Deutschland WM 11. Platz 7 0 1 1 2
2019 Deutschland WM 6. Platz 8 0 0 0 0
2021 Deutschland WM 4. Platz 10 3 5 8 2
2022 Deutschland Olympia 10. Platz 4 0 0 0 0
2022 Deutschland WM 7. Platz 8 0 6 6 0
2023 Deutschland WM   10 3 5 8 2
Junioren gesamt 27 16 17 33 10
Herren gesamt 71 8 20 28 10

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Sonstiges Bearbeiten

Noebels engagiert sich als prominenter Sportler gemeinsam mit dem Ex-Profiboxer Axel Schulz und dem Ulmer Basketballer Tim Ohlbrecht ehrenamtlich als „Botschafter“ der vom ehemaligen Liqui-Moly-Chef Ernst Prost gegründeten karitativ tätigen Ernst Prost Stiftung. Unter dem Motto „Noebi hilft“ unterstützt er die Stiftung durch Benefiz-Aktionen wie beispielsweise Trikot-Versteigerungen finanziell und trägt dazu bei, den Bekanntheitsgrad der Stiftung und das Spendenaufkommen zu steigern.[15]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Marcel Noebels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Marcel Noebels will in die NHL. In: hockeyweb.de. 11. August 2011, abgerufen am 2. Januar 2018.
  2. Flyers Sign Three. Philadelphia Flyers, 19. Juli 2011, abgerufen am 15. Juni 2013.
  3. Bester Scorer im ECHL-Team: Marcel Noebels wird in die AHL befördert. Eishockey News, 2. Januar 2013, abgerufen am 4. Januar 2013.
  4. Sport1.de: Kreuzbandriss bei Marcel Noebels von den Eisbären Berlin. In: Sport1.de. (sport1.de [abgerufen am 22. Januar 2017]).
  5. Mannheim verliert nach Overtime-Wahnsinn. SWR Sport, 19. März 2017, abgerufen am 12. März 2020.
  6. Marcel Noebels ist jetzt die neue Power-Play Waffe der Eisbären. B.Z., 7. April 2018, abgerufen am 12. März 2020.
  7. Vielleicht bin ich ja bald wieder da. hockeyweb.de, 4. September 2018, abgerufen am 12. März 2020.
  8. Jetzt gehts erst richtig los. Der Tagesspiegel, 9. März 2019, abgerufen am 12. März 2020.
  9. Marcel Noebels ist in der Form seines Lebens. Der Tagesspiegel, 23. Januar 2020, abgerufen am 12. März 2020.
  10. DEL Saison 2019/20 Spielerstatistik. Eliteprospects.com, abgerufen am 12. März 2020.
  11. Eishockey News Playoffs 2021, S. 58
  12. Marcel Noebels ist Spieler des Jahres der PENNY DEL. Abgerufen am 3. Mai 2021.
  13. Der Pott geht in die Hauptstadt: Berlin sichert sich mit einem 2:1-Sieg gegen Wolfsburg die achte deutsche Meisterschaft seit Ligagründung. Abgerufen am 9. Mai 2021.
  14. Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes vom 7. Juni 2018: "... Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnet am 7. Juni 2018 die deutschen Medaillengewinner der Olympischen Winterspiele 2018 mit dem Silbernen Lorbeerblatt aus."
  15. Eisbären Berlin: Noebi hilft – Eisbären Berlin. In: eisbaeren.de. 23. Juli 2017, abgerufen am 15. Februar 2018.