Mannswörth

Ortschaft und Katastralgemeinde im Bezirk Bruck an der Leitha

Mannswörth ist ein Dorf mit 2218 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023)[1] in Niederösterreich und gehört zur politischen Stadtgemeinde Schwechat. Das Dorf ist die einzige Siedlung in der gleichnamigen 25,21 km² großen Katastralgemeinde, auf deren Gebiet sich auch der Großteil des Wiener Flughafens Schwechat befindet.

Mannswörth (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Mannswörth
Mannswörth (Österreich)
Mannswörth (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Bruck an der Leitha (SW), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Schwechat
Pol. Gemeinde Schwechat
Koordinaten 48° 8′ 44″ N, 16° 31′ 15″ OKoordinaten: 48° 8′ 44″ N, 16° 31′ 15″ Of1
Höhe 157 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 2218 (1. Jän. 2023)
Fläche d. KG 25,21 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 06726
Katastralgemeinde-Nummer 5211
Bild
Mannswörth im Bereich der Volksschule bzw. auf der Höhe Mannswörther Straße Nr. 93
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
2218

Lage Bearbeiten

Das aus einem Uferzeilendorf hervorgegangene Straßendorf befindet sich bei der Mündung der Schwechat in die Donau. Es wird heute nach Süden hin durch das ausgedehnte Gelände der Raffinerie Schwechat bzw. der Ost-Autobahn begrenzt und nach Norden hin von der Donau.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wird erstmals 1058 als Mandeswerde genannt, was Insel eines Mannes namens Mand bedeutet, und war seit Mitte des 11. Jahrhunderts eine Urpfarre.[2] Ab 1850 selbstständige Gemeinde, wurde Mannswörth 1938 von Niederösterreich abgetrennt und von der NS-Diktatur nach Wien eingemeindet.

1945 fiel der Ort in die sowjetische Besatzungszone Niederösterreich, blieb aber verwaltungsrechtlich noch mit dem nach der Auflösung Groß-Wiens wieder zu verkleinernden Wien verbunden. 1954 gab die sowjetische Besatzungsmacht ihr Veto gegen solche Änderungen auf. Dann wurde Mannswörth in die ebenfalls wieder niederösterreichisch gewordene Stadt Schwechat einbezogen.

Pfarre und Pfarrkirche Bearbeiten

 
Innenansicht der Pfarrkirche in Richtung Hochaltar

Mannswörth ist eine Urpfarre, die vor 1147 dem Bistum Passau unterstellt wurde. Sie erstreckte sich über Schwechat, Himberg, Schwadorf, Wienerherberg, Rauchenwarth und Ebergassing.

Die Kirche, dem hl. Johannes dem Täufer geweiht, befindet sich am östlichen Ortsrand und ist von einem weitläufigen Kirchhof umgeben. Die langgezogene Saalkirche besteht aus einem barocken Langhaus, einem gotischen fünfgeschossigen Wehrturm und einem gotischen Chor. Südseitig ans Langhaus ist eine achteckige Kapelle angebaut, die Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet wurde. Der Hochaltar ist ein bemerkenswerter spätbarocker-frühklassizistischer Tempietto aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

In Mannswörth befinden sich ein Kindergarten[3] und eine Volksschule.[4]

Altlasten Bearbeiten

Von 1965 bis 1979 wurde beim Weißen Kreuz eine aufgelassene Kiesgrube zur Deponierung von Hausmüll und hausmüllähnlichen Abfällen genutzt, wobei teilweise sehr hohe Anteile an Kunststofffolien, geschredderten Autoreifen und Papier verfüllt wurde. Diese Ablagerungen weisen hohe Ausgasungen auf, die selbst zwar kaum gefährlich sind, aber Rückschlüsse auf die Ablagerungen zulassen. Durch Sickerwasser aus dem Ablagerungsbereich kommt es zu Schadstoffeinträgen in das Grundwasser. Die Schadstoffausbreitung im Grundwasser ist zwar begrenzt, dennoch stellt diese Altablagerung eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar.[5]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 3. Band: Klosterthal bis Neunkirchen. Mechitaristen, Wien 1831, S. 163 (MannswörthInternet Archive).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Mannswörth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Georg Johannes Pauser: Die Geschichte der Pfarre und Kirche St. Georg – Kagran, Dissertation der Universität Wien, Wien 1994 DOC
  3. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  4. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  5. Altlast N84: Deponie B 9 Beim Weißen Kreuz auf altlasten.gv.at