Manlala ist ein osttimoresischer Ort, Aldeia und Suco im Verwaltungsamt Soibada (Gemeinde Manatuto).

Manlala
Straßenschäden durch die Katastrophe von 2021
Daten
Fläche 9,24 km²[1]
Einwohnerzahl 1.494 (2022)[2]
Chefe de Suco João Baptista Alves
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Dauloroc 11
Manlala 440
Der Suco Manlala
Manlala (Osttimor)
Manlala (Osttimor)
Manlala
Koordinaten: 8° 52′ S, 125° 57′ O

Der Ort Bearbeiten

Der Ort Manlala liegt im Süden des Sucos, auf einer Meereshöhe von 543 m. Hier befindet sich die Grundschule des Sucos, die Escola Primaria Manlala.[3] Manlala gehört zum Siedlungszentrum Soibada, ebenso wie die beiden anderen Orte im Suco Lehutula und Dauloroc (Dauroloc).[4]

Der Suco Bearbeiten

Manlala
Orte Position[5] Höhe
Dauloroc 8° 51′ 41″ S, 125° 56′ 42″ O 569 m
Lehutula 8° 51′ 27″ S, 125° 56′ 33″ O 569 m
Manlala 8° 51′ 33″ S, 125° 56′ 47″ O 543 m
Salau ? ?
 
Der Ort Salau im Osten des Sucos
 
Kapelle der Heiligen Mutter von Aitara

In Manlala leben 1.494 Einwohner (2022), davon sind 757 Männer und 737 Frauen. Im Suco gibt es 207 Haushalte.[2] Fast 96 % der Einwohner geben Tetum Terik als ihre Muttersprache an. Minderheiten Tetum Prasa, Mambai, Idaté, Idalaka, Habun oder Bunak.[6]

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Manlala eine Fläche von 16,70 km².[7] Nun sind es 9,24 km².[1] Der Suco liegt im Norden des Verwaltungsamts Soibada. Im Osten und im Süden befindet sich der Suco Leo-Hat, im Südwesten der Suco Samoro und im Westen die Sucos Fatumaquerec und Maun-Fahe. Nördlich von Manlala liegt das Verwaltungsamt Laclubar mit den Sucos Manelima und Orlalan. Von Nord nach Süd fließt durch Manlala der Fluss Sáhen, der an der Nordgrenze durch Zusammentreffen des Grenzflusses Buarahuin und dem aus dem Norden kommenden Bun entsteht.[8]

Etwa eine Meile nördlich des Siedlungszentrums liegt der Hügel Aitara (608 m), auf dessen Gipfel sich ein großer Banyan-Baum steht. Dieser Ort gilt seit je her als heilig. Neben dem Baum befindet sich ein Marienschrein, welcher der Heiligen Mutter von Aitara (Nossa Senhora de Aitara) geweiht ist. Sie soll hier an einem 16. Oktober mehreren Frauen erschienen sein, weswegen in Soibada um 1900 die Mission errichtet wurde. Die den Schrein umgebende, moderne Kapelle ist auf dem Fundament der Kapelle aus der Kolonialzeit errichtet worden. Sie ist heute ein nationaler Pilgerort, an dem mit einer großen Feier jährlich an die Erscheinung gedacht wird.[9]

Im Suco befinden sich die zwei Aldeias Dauloroc und Manlala.[10]

Geschichte Bearbeiten

1977 marschierten die Indonesier in Soibada ein. Die Einwohner aus Manlala flohen in die Wälder von Lehutala, wo sie Hütten nahe ihren Anpflanzungen errichteten. Kurz darauf mussten sie weiter nach Fatuberlio fliehen, wo ebenfalls Hütten, Gärten und sogar eine kleine Schule aufgebaut wurden. Hier starben einige Einwohner durch Hunger und Krankheiten. Zwei Monate später erfolgten erneute Angriffe durch die Indonesier, weswegen die Menschen aus Manlala nun innerhalb Fatuberlios wieder fliehen mussten. Die Ernte ging dadurch verloren. Die letzte Flucht, die drei Monate dauerte, begann im August 1978 nach weiteren Angriffen der indonesischen Armee. Schließlich ergaben sich die Einwohner.[11]

Politik Bearbeiten

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Agilio Joanico E. da Costa zum Chefe de Suco gewählt.[12] Bei den Wahlen 2009 gewann António Soares da Costa[13] und 2016 João Baptista Alves.[14]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Manlala – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2023.
  3. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  4. UNMIT-Karte des Distrikts Manatuto, August 2008 (Memento des Originals vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/unmit.unmissions.org (PDF; 581 kB)
  5. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  6. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Manlala (tetum; PDF; 8,3 MB)
  7. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento des Originals vom 5. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dne.mof.gov.tl (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  8. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  9. Soibada Update - Our Lady of Aitara, The Marian Shrine of the Timorese people, 31. Oktober 2010 (Memento des Originals vom 4. Januar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pittwaterparish.org
  10. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  11. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento des Originals vom 28. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cavr-timorleste.org (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  14. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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