Fjodorowo (Kaliningrad)

(Weitergeleitet von Maldaičiai)

Fjodorowo (russisch Фёдорово, deutsch Maldaiten) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Fjodorowo
Maldaiten

Фёдорово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Frühere Namen Melditten (um 1540),
Maldeiten (nach 1820),
Maldaiten (bis 1946)
Bevölkerung 1 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238530
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 097
Geographische Lage
Koordinaten 54° 51′ N, 20° 27′ OKoordinaten: 54° 51′ 15″ N, 20° 27′ 14″ O
Fjodorowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Fjodorowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Fjodorowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Fjodorowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Fjodorowo liegt im Osten des Rajon Selenogradsk, 15 Kilometer nördlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg). Der Ort ist von Melnikowo (Rudau) aus in südlicher Richtung erreichbar. Die nächste Bahnstation ist Kaschtanowka (Mollehnen) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski (Königsberg–Cranz–Neukuhren).

Geschichte Bearbeiten

Das bis 1946 Maldaiten[2] Gutsdorf wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Rudau[3] eingegliedert. Er gehörte bis 1939 zum Landkreis Fischhausen, von 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 waren in Maldaiten 305 Einwohner registriert.[4]

Zum Gutsbezirk Maldaiten gehörten vor 1945 die Ortsteile Ekritten (russisch: Wetrowo), Friedrichswalde (Kolzowo), Georgshöhe (Saschitnoje), Jouglauken, Kemsie, Tiedtken (Kortschagino) und Wittehnen (Karassino). Am 14. Januar 1926 erfolgte die Eingliederung Maldaitens nach Rudau (Melnikowo).

Als Kriegsfolge kam Maldaiten mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen im Jahre 1945 zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1950 wieder eigenständig den russischen Namen „Fjodorowo“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Melnikowsli selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[5] Später gelangte Fjodorowo in den Muromski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte der Ort zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Kirche Bearbeiten

Kirchlich war die zumeist evangelische Bevölkerung Maldaitens vor 1945 dem Pfarrdorf Rudau (heute russisch: Melnikowo) zugeordnet. Es lag im Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Fjodorowo im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Selenogradsk (Cranz), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Maldaiten
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Rudau
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive) (russisch/deutsch)