Maider Unda Gonzalez de Audikana

spanische Ringerin

Maider Unda Gonzalez de Audikana (* 2. Juli 1977 in Vitoria-Gasteiz) ist eine spanische Ringerin. Sie gewann bisher bei Welt- und Europameisterschaften drei Medaillen.

Maider Unda Gonzalez de Audikana

Werdegang Bearbeiten

Maider Unda Gonzalez de Audikana ist Baskin. Sie begann als Jugendliche in Otxandio mit 9 Jahren mit Sambo. Erst im Alter von 21 Jahren wechselte sie im Jahre 1998 zum Ringen. Sie wurde dazu Mitglied des Ringersportvereins Escuela Alavesa de Lucha Vitoria. Seit 1998 ist Luis Crespa ihr Trainer. Die 1,77 Meter große Athletin wurde in ihrer sportlichen Entwicklung mehrere Male durch schwere Verletzungen zurückgeworfen (in den Jahren 2001, 2003, 2004 und 2011). Trotzdem blieb sie beim Ringen und entwickelte sich durch einen enormen Trainingsfleiß so weit, dass sie sogar Medaillengewinnerin bei Welt- und Europameisterinnen werden konnte. Maider, die den Beruf eines Elektrikers erlernt hatte, lebt jetzt in Olaeta bei Aramaiona und betreibt Viehzucht, hier besonders Schafzucht. Dabei spezialisierte sie sich auf die Herstellung von Käse.

In den Jahren von 2000 bis 2012 gewann sie zwölfmal den spanischen Meistertitel bei den Frauen. Lediglich 2011 wurde sie nicht spanische Meisterin, weil sie in diesem Jahr bei dieser Meisterschaft wegen einer Verletzung nicht starten konnte.

Ihre internationale Karriere startete sie bei der Weltmeisterschaft in Sofia. Sie belegte dort in der Gewichtsklasse bis 75 kg den 12. Platz. Bei der Europameisterschaft 2001 in Budapest landete sie in der Gewichtsklasse bis 68 kg ihren ersten Sieg bei einer internationalen Meisterschaft. Sie gewann über die Türkin Najla Salihoglu nach Punkten. Im gleichen Jahr gewann sie in derselben Gewichtsklasse bei den Mittelmeer-Spielen in Tunis hinter Lise Legrand, Frankreich und Yousia Magdy aus Ägypten eine Bronzemedaille.

In den folgenden Jahren startete Maider Unda Gonzalez de Audikana dann regelmäßig bei den Welt- und Europameisterschaften. Die beste Platzierung, die sie dabei zunächst erreichte war ein 5. Platz bei der Europameisterschaft 2002 in Seinäjoki/Finnland. Sie unterlag dort u. a. auch der Deutschen Nina Englich nach Punkten. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2004 in Athen schaffte sie nicht. 2007 erreichte sie bei der Weltmeisterschaft in Baku in der Gewichtsklasse bis 72 kg einen hervorragenden 5. Platz und verlor im Kampf um eine WM-Bronzemedaille nur knapp gegen die Russin Güsel Manjurowa. Mit dem 5. Platz erkämpfte sie sich aber die Startberechtigung bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking.

In Peking konnte sie durchaus überzeugen und kam dort zu Siegen über Oksana Waschtschuk aus der Ukraine und Ohenewa Akuffo aus Kanada. Gegen Stanka Slatewa aus Bulgarien und gegen Agnieszka Wieszczek-Kordus aus Polen unterlag sie, belegte aber einen sehr guten 5. Platz.

Im Jahre 2009 gelang Maider dann bei der Weltmeisterschaft in Herning/Dänemark der erste Medaillengewinn bei einer internationalen Meisterschaft. Dabei besiegte sie Jelena Perepelkina aus Russland, Jenny Fransson aus Schweden und Marina Gastl aus Österreich. Bei der Europameisterschaft 2010 in Baku erkämpfte sie sich mit Siegen über Maria Louisa Vryoni aus Griechenland, Darija Iwanowa aus Aserbaidschan und Marina Gastl auch eine EM-Bronzemedaille. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Moskau verfehlte sie mit einem 5. Platz nur knapp die Medaillenränge. Den Kampf um eine der beiden Bronzemedaillen verlor sie knapp gegen die vielfache Weltmeisterin Kyoko Hamaguchi aus Japan.

Eine weitere Medaille gewann Maider Unda Gonzalez de Audikana dann bei der Europameisterschaft 2012 in Belgrad. Sie kam dort mit Siegen über Cynthia Vanessa Vescan aus Frankreich, Wassilissa Marsaljuk aus Belarus und Natalja Palamarchuk aus Aserbaidschan bei einer Niederlage gegen Maja Gunvor Erlandsen aus Norwegen auf den 3. Platz. Für die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London vermochte sie sich erst im dritten Turnier in Helsinki, das sie vor Cynthia Vanessa Vescan aus Frankreich gewann, qualifizieren. In London war sie aber in hervorragender Form und kam mit Siegen über Ana Talia Betancourt, Kolumbien und Otschirbatyn Burmaa, Mongolei, einer Niederlage gegen Stanka Slatewa Christowa und einem Sieg über Wassilissa Marsaljuk, Belarus auf den dritten Platz und gewann damit eine olympische Bronzemedaille.

Internationale Erfolge Bearbeiten

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2000 12. WM in Sofia bis 75 kg Siegerin: Christine Nordhagen, Kanada vor Edita Witkowska, Polen und Kyoko Hamaguchi, Japan
2001 8. EM in Budapest bis 68 kg nach einem Sieg über Nejla Salihoglu, Türkei und einer Niederlage gegen Nina Nilsen, Norwegen
2001 6. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 68 kg Siegerin: Lise Legrand, Frankreich vor Monika Kowalska, Polen
2001 3. Mittelmeer-Spiele in Tunis bis 68 kg hinter Lise Legrand und Yousia Magdy, Ägypten
2001 8. WM in Sofia bis 68 kg nach einer Niederlage gegen Christine Nordhagen und einem Sieg über Xiomara Guevara, Venezuela
2002 4. Klippan-Lady-Open bis 72 kg hinter Nina Englich, Deutschland, Monika Kowalska und Heidi Hannele Martti, Finnland
2002 5. EM in Seinäjoki/Finnland bis 72 kg nach einer Niederlage gegen Nina Englich, einem Sieg über Inga Cecillia Alenius, Schweden und Niederlagen gegen Katarzyna Juszczak, Polen und Swetlana Sajenko, Ukraine
2002 16. WM in Chalkida/Griechenland bis 72 kg nach Niederlagen gegen Swetlana Martynenko, Russland und Kyoko Hamaguchi
2004 2. FILA-Test-Turnier in Athen bis 72 kg nach Siegen über Marina Gastl, Österreich, Fanny Gai, Frankreich und Swetlana Martynenko und einer Niederlage gegen Kyoko Hamaguchi
2004 19. Olympia-Qualif.-Turnier in Tunis bis 72 kg Siegerin: Edita Witkowska vor Christine Nordhagen
2004 7. Olympia-Qualif.-Turnier in Madrid bis 72 kg Siegerin: Marina Gastl vor Katarzyna Juszczak
2005 8. EM in Warna bis 72 kg nach einer Niederlage gegen Agnieszka Wieszczek-Kordus
2005 15. WM in Budapest bis 72 kg nach einer Niederlage gegen Swetlana Sajenko
2006 2. Großer-Preis von Deutschland in Dormagen bis 72 kg hinter Anita Schätzle, Deutschland, vor Wassilissa Marsaljuk, Belarus und Anna Nikitinskaja, Russland
2006 1. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 72 kg vor Marina Gastl und Wassilissa Marsaljuk
2006 13. WM in Guangzhou bis 72 kg nach einer Niederlage gegen Swetlana Sajenko
2007 16. EM in Sofia bis 72 kg nach einer Niederlage gegen Güzäl Mänürowa, Russland
2007 3. Großer-Preis von Deutschland in Dormagen bis 72 kg hinter Darija Nasaraowa, Russland, vor Yan Hong, China und Anita Schätzle
2007 5. WM in Baku bis 72 kg nach Siegen über Jana Panowa, Kirgisistan und Anna Maria Paic, Rumänien, einer Niederlage gegen Kristie Marano, USA, einem Sieg über Agnieszka Wieszczek-Kordus und einer Niederlage gegen Güzäl Mänürowa
2008 2. Klippan-Lady-Open bis 72 kg hinter Stanka Slatewa, vor Anna Wawrzycka und Agnieszka Wieszczek-Kordus, beide Polen
2008 12. EM in Tampere bis 72 kg nach einer Niederlage gegen Jenny Fransson
2008 1. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 72 kg vor Jaresmit Weffer, Venezuela und Marina Gastl
2008 5. OS in Peking bis 72 kg nach einem Sieg über Oksana Waschtschuk, Ukraine, einer Niederlage gegen Stanka Slatewa, einem Sieg über Ohenewa Akuffo, Kanada und einer Niederlage gegen Agnieszka Wieszczek-Kordus
2009 11. EM in Vilnius bis 72 kg nach einer Niederlage gegen Swetlana Sajenko
2009 3. WM in Herning/Dänemark bis 72 kg nach einem Sieg über Jelena Perepelkina, Russland, einer Niederlage gegen Otschirbatyn Burmaa, Mongolei und Siegen über Jenny Fransson und Marina Gastl
2010 4. "Dave-Schultz"-Memorial Open in Colorado Springs bis 72 kg hinter Li Dan, China, Iris Smith, USA und Ya Hong, China
2010 9. Klippan-Lady-Open bis 72 kg Siegerin: Stephany Lee, USA vor Emma Weberg, Schweden
2010 3. EM in Baku bis 72 kg nach einem Sieg über Maria Louisa Vryoni, Griechenland, einer Niederlage gegen Jelena Bukina, Russland und Siegen über Darija Iwanowa, Aserbaidschan und Marina Gastl
2010 3. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 72 kg hinter Jenny Fransson und Swetlana Sajenko
2010 5. WM in Moskau bis 72 kg nach einem Sieg über D. Suarez Rivera, Puerto Rico, einer Niederlage gegen Ohunewa Akuffo, Siegen über Sumrud Gurbanhadschijewa, Aserbaidschan und Li Dan und einer Niederlage gegen Kyoko Hamaguchi
2011 25. WM in Istanbul bis 72 kg nach einer Niederlage gegen Cynthia Vanessa Vescan, Frankreich
2012 3. "Dan Kolow & Nikola Petrow"-Memorial in Sofia bis 72 kg hinter Stanka Slatewa und Jenny Fransson
2012 2. Golden-Grand-Prix in Klippan bis 72 kg hinter Natalja Worobjowa, Russland, vor Sheherazade Bentorki, Frankreich und Jenny Fransson
2012 3. EM in Belgrad bis 72 kg nach Siegen über Cynthia Vanessa Vescan und Wassilissa Marsaljuk, einer Niederlage gegen Maja Gunvor Erlandsen, Norwegen und einem Sieg über Natalja Palamarchuk, Aserbaidschan
2012 3. Olympia-Qualif.-Turnier in Sofia bis 72 kg hinter Jenny Fransson und Katerina Burmistrowa
2012 9. Olympia-Qualif.-Turnier in Taiyuan/China bis 72 kg Siegerin: Otschirbatyn Burmaa vor Swetlana Sajenko, Moldawien
2012 1. Olympia-Qualif.-Turnier in Helsinki bis 72 kg vor Cynthia Vanessa Vescan und Mae Epp, Estland
2012 3. Austrian-Lady-Open in Götzis bis 72 kg hinter Leah Callahan, Kanada und Jenny Fransson
2012 3. Großer Preis von Spanien in Madrid bis 72 kg hinter Stanka Slatewa Christowa und Laure Annabel Ali, Kamerun
2012 Bronze OS in London bis 72 kg nach Siegen über Ana Talia Betancourt, Kolumbien und Otschirbatyn Burmaa, einer Niederlage gegen Stanka Slatewa Christowa und einem Sieg über Wassilissa Marsaljuk
2013 3. Golden-Grand-Prix in Klippan bis 72 kg hinter Natalja Worobjowa und Marina Gastl

Spanische Meisterschaften Bearbeiten

Maider Unda Gonzalez de Audikana gewann in den Jahren von 2000 bis 2010 und im Jahre 2012 zwölfmal den Titel einer spanischen Meisterin. Im Jahre 2011 fehlte sie wegen einer Verletzung.

Erläuterungen Bearbeiten

  • alle Wettbewerbe im freien Stil
  • =S = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaften, EM = Europameisterschaften

Quellen Bearbeiten

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Website "Foeldeak Wrestling Database"

Weblinks Bearbeiten