Magomed Magomedowitsch Kurbanalijew

russischer Ringer
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Magomed Magomedowitsch Kurbanalijew (russisch Магомед Магомедович Курбаналиев; * 6. August 1992) ist ein russischer Ringer. Er wurde 2016 Weltmeister und 2014 und 2018 Europameister im freien Stil in der Gewichtsklasse bis 65 bzw. bis 70 kg Körpergewicht.

Magomed Kurbanalijew
Medaillenspiegel

Ringer

Russland
Weltmeisterschaft
Bronze 2013 Budapest bis 66 kg
Gold 2016 Budapest bis 70 kg
Europameisterschaft
Gold 2014 Vantaa bis 66 kg
Gold 2018 Kaspiisk bis 70 kg
Universiade
Gold 2013 Kasan bis 66 kg
Militär-Weltspiele
Gold 2015 Mungyeong bis 65 kg
Militär-Weltmeisterschaft
Gold 2016 Skopje bis 70 kg
Junioren-Weltmeisterschaft
Gold 2012 Pattaya bis 66 kg

Werdegang Bearbeiten

Magomed Kurbanalijew stammt aus der russischen Teilrepublik Dagestan. Er begann dort im Alter von 10 Jahren 2002 mit dem Ringen. Der 1,68 Meter große Athlet gehört dem Sportclub Schamil-Umachanow-Schule in Chassawjurt an. Seine Trainer waren bzw. sind Smid Raschidow und Pascha Umachanow. Z.Zt. ist er Student in Moskau, wo er auch lebt und trainiert. Er ringt ausschließlich im freien Stil.

Die internationale Karriere von ihm begann im Februar 2010 mit der Teilnahme beim "Dave-Schultz"-Memorial in Colorado Springs, wo er im Federgewicht das Finale erreichte, in der er gegen Mike Zadick aus den Vereinigten Staaten knapp verlor. 2011 belegte er bei der russischen Juniorenmeisterschaft im Leichtgewicht den 3. Platz hinter Chetag Sabolow und Bajmursa Chadissow. 2012 wurde er russischer Juniorenmeister im Leichtgewicht vor Chabib Batirow und Rustam Beslanejew. Er wurde deshalb bei der Junioren-Weltmeisterschaft dieses Jahres in Pattaya eingesetzt. Er rechtfertigte dieses Vertrauen mit dem Titelgewinn vor Konstantin Chabalaschwili, Georgien, Dawit Apojan, Armenien und Mustafa Kaya aus der Türkei.

2013 wurde Magomed Kurbanalijew erstmals russischer Meister bei den Senioren im Leichtgewicht vor Soslan Ramonow, Alibeggadschi Emejew und Iljas Bekbulatow. Im Mai 2013 gehörte er der russischen Mannschaft an, die im Rahmen des Kampfes um den Verbleib des Ringens im olympischen Programm zwei legendäre Länderkämpfe gegen die Vereinigten Staaten in New York und Los Angeles bestritt. Er verlor dabei allerdings sowohl gegen David Taylor als auch gegen Jordan Oliver. Im Juli 2013 siegte er auch bei der Universiade in Kasan vor Dawit Safarjan aus Armenien und Gandsorigiin Mandachnaran aus der Mongolei. Im September 2013 startete er bei der Weltmeisterschaft in Budapest. Er besiegte dort Jung Young-ho, Südkorea und Yakup Gör, Türkei, unterlag dann gegen Dawit Safarjan, den er in Kasan zwei Monate vorher noch besiegt hatte. Da Dawit Sarfarjan Weltmeister wurde, konnte Magomed Kurbanalijew in der Trostrunde weiterringen, in der er sich mit Siegenüber George Bucur, Rumänien und Lewan Kelechsaschwili, Georgien eine WM-Bronzemedaille sicherte.

Im Januar 2014 siegte er beim renommierten "Iwan-Yarigin"-Grand-Prix in Krasnojarsk in der neuen Gewichtsklasse bis 65 kg vor seinen Landsleuten Aligeggadschi Emejew, Soslan Ramonow und Achmed Tschakajew. Bei der Europameisterschaft 2014 in Vantaa/Finnland gewann er dann seinen ersten internationalen Titel bei den Senioren. Auf dem Weg zu diesem Erfolg besiegte er Arkadiusz Szeja, Polen, Konstantin Chabalaschwili, Martin Daum, Deutschland, Asamat Nurikau, Weißrussland und Servet Coşkun, Türkei. Bei der Weltmeisterschaft 2015 wurde Magomed Kurbanalijew nicht eingesetzt.

2015 erreichte er bei mehreren sehr gut besetzten internationalen Turnieren hervorragende Ergebnisse. Er war aber bei den Europa Games in Baku und der Weltmeisterschaft in Las Vegas nicht am Start. Im Oktober 2015 belegte er bei den Militär-Weltspielen in Mungyeong/Südkorea in der Gewichtsklasse bis 65 kg den 1. Platz.

An den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro konnte Magomed Kurbanalijew nicht teilnehmen, weil die Gewichtsklasse bis 70 kg, in der er an den Start ging, nicht olympisch ist. Dafür wurde er im Dezember 2016 in Budapest Weltmeister in dieser Gewichtsklasse. Diese Weltmeisterschaft wurde nur in den Gewichtsklassen ausgetragen, die nicht olympisch waren. Magomed Kurbanalijew besiegte in Budapest Aimar Andruse, Estland, Miroslaw Kirow, Bulgarien, Mostafa Mohabbali Hosseinkhani, Iran, Raschid Kurbanow, Usbekistan und Nurlan Bekschanow, Kasachstan und holte sich damit den Titel.

2017 trat Magomed Kurbanalijew kaum in Erscheinung. 2018 siegte er beim als Ausscheidung des russischen Ringerverbandes für die Europameisterschaft 2018 geltenden "Iwan-Yarigin"-Grand-Prix in Krasnojarsk vor Magomedrasul Gazimagomedow, Russland, Frank Molinaro, USA und Andrei Kwiatkowski, Ukraine. Er siegte dann auch im Mai 2018 bei der Europameisterschaft in Kaspiisk über Andrei Kwiatkowski, Walter Margarjan, Armenien, Surabi Iakobischwili, Georgien und Magomedrasul Gadschiew, Polen und wurde damit wieder Europameister. Bei der wenig später stattfindenden russischen Meisterschaft belegte er hinter Magomedrasul Gazimagomedow und Arbak Sat den 3. Platz. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Budapest wurde deshalb Magomedrasul Gazimagomedow eingesetzt.

Internationale Erfolge Bearbeiten

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
2010 2. "Dave-Schultz"-Memorial in Colorado Springs Feder hinter Mike Zadick, USA, vor Gadschi Abdullajew, Russland und Nathan Gallick, USA
2011 1. Junioren-Welt-Cup in Plauen bis 66 kg vor Magomed Muslimow, Aserbaidschan und Mustafa Kaya, Türkei
2011 2. Ramsan-Kadirow-Cup in Grosny bis 66 kg hinter Rasul Dschukajew, vor Saidsalach Dschabrailow und Darsan Dschaparow, alle Russland
2012 1. Junioren-WM in Pattaya bis 66 kg vor Konstantin Chabalaschwili, Georgien, Dawit Apojan, Armenien und Mustafa Kaya
2013 5. "Iwan-Yarigin"-Memorial in Krasnojarsk bis 66 kg hinter Iljas Bekbulatow, Russland, Brent Metcalf, USA, Soslan Ramonow und Rasul Murtasalijew, beide Russland
2013 1. "Dave-Schultz"-Memorial in Colorado Springs bis 66 kg vor Adam Hall, USA, Haislan Garcia Veranes, Kuba und Borislaw Nowatschkow, Bulgarien
2013 3. "Ali-Alijew"-Memorial in Machatschkala bus 66 kg hinter Agan Mustafajew, Aserbaidschan und Jalal Kurbanalijew, Russlan, gemeinsam mit Mustafa Kaya
2013 1. Universiade in Kasan bis 66 kg vor Dawit Safarjan, Armenien, Gandsorigiin Mandachnaran, Mongolei und Semjon Radulow, Ukraine
2013 3. WM in Budapest bis 66 kg mit Siegen über Jung Young-ho, Südkorea und Yakup Gor, Türkei, einer Niederlage gegen Dawit Safarjan und Siegen über George Bucur, Rumänien und Lewan Kelechsaschwili, Georgien
2013 12. Golden-Grand-Prix in Baku bis 66 kg Sieger: Iljas Bekbulatow vor Alibeggadschi Emejew und Ruslan Dibirhacıyev, Aserbaidschan
2014 1. "Iwan-Yarigin"-Memorial in Krasnojarsk bis 65 kg vor Alibeggadschi Emejew, Soslan Ramonow und Achmed Tschakajew, alle Russland
2014 1. EM in Vantaa/Finnland bis 65 kg nach Siegen über Arkadiusz Szeja, Polen, Konstantin Chabalaschwili, Martin Daum, Deutschland, Asamat Nurikau, Weißrussland und Servet Coskun, Türkei
2014 1. "Wacław-Ziółkowski"-Memorial in Dąbrowa Górnicza bis 65 kg vor Mustafa Kaya, Türkei, Sayed Ahmad Mohammadi und Nisam Nassiri, beide Iran
2014 1. Intercontinental-Cup in Khasavjurt/Russland bis 65 kg vor Magomed Muslimow, Aserbaidschan, Magomedchabib Kadimagomedow, Russland und Andrey Kwiatkowski, Ukraine
2014 1. "Moscow Lights" in Moskau bis 65 kg vor Magomed Muslimow, Andrey Kwiatkowski und Selehattin Kilicsallayan, Türkei
2015 2. "Alexander-Medwed"-Preis in Minsk bis 65 kg hinter Asamat Nurikau, Weißrussland und vor Sjatpek Okasow, Kasachstan und Alexander Kontojew, Weißrussland
2015 3. "Ali-Alijew"-Turnier in Kaspisk bis 65 kg hinter Joshgun Asimow, Aserbaidschan und Alibeggadschi Emejew, Russland
2015 1. Militär-Weltspiele in Mungyeong/Südkorea bis 65 kg vor Meisam Heydari, Iran, Agahüseyin Mustafejew, Aserbaidschan und Asamat Schagapuly, Kasachstan
2015 1. Golden-Grand-Prix in Baku bis 65 kg vor Logan Stieber, USA, Teimur Mammadow, Aserbaidschan und Soslan Ramonow, Russland
2016 2. "Iwan-Yarigin"-Grand-Prix in Krasnojarsk bis 65 kg hinter Israil Kasjumow, Russland, vor Alibeggadschi Jemejew, Russland und Manakhnaran Ganzorig, Mongolei
2016 1. Militär-WM in Skopje bis 70 kg vor Joshgun Asimow, Aserbaidschan, Andrei Karpach, Weißrussland und Farsad Koliwand, Iran
2016 1. Intercontinental-Cup in Chasavyurt bis 70 kg vor Daniar Kaisanow, Kasachstan, Asamatbi Pschnatlow, Russland und Israil Kasjumow
2016 1. Golden-Grand-Prix in Krasnojarsk bis 65 kg vor Alejandro Enrique Valdez Tobier, Kuba, Mexsam Nasiti, Iran und Joshgun Asimow
2016 1. WM in Budapest bis 70 kg nach Siegen über Aimar Andruse, Estland, Miroslaw Kirow, Bulgarien, Mostafa Mohabbali Hosseinkhani, Iran, Raschid Kurbanow, Usbekistan und Nurlan Bekschanow, Kasachstan
2017 1. Alany-Tounament in Wladikawskas bis 70 kg vor Saurbek Sidakow und Rasul Arsamaliew, beide Russland und Miroslaw Kirow
2018 1. "Iwan-Yarigin"-Grand-Prix in Krasnojarsk bis 70 kg vor Magomedrasul Gazimagomedow, Russland, Frank Molinaro, USA und Andrei Kwiatkowski
2018 1. EM in Kaspiisk bis 70 kg nach Siegen über Andrei Kwiatkowski, Walter Margarjan, Armenien, Surabi Iakobischwili, Georgien und Magomedrasul Gadschiew, Polen
2018 2. Alany-Tournament in Wladikawkas bis 70 kg hinter Dawid Bajew, Russland, vor Rasambek Schamalow, Russland und James Green, USA
2019 3. "Iwan-Yarigin"-Grand-Prix in Krasnojarsk bis 74 kg hinter Saurbek Sidakow, Russland und Yakup Gor, Türkei, gemeinsam mit Asamat Nurikau, Weißrussland

Russische Meisterschaften Bearbeiten

(soweit bekannt)

Jahr Platz Altersgruppe Gewichtsklasse Ergebnisse
2011 3. Junioren bis 66 kg hinter Chetag Sabolow und Bajmursa Chadissow
2012 1. Junioren bis 66 kg vor Chabib Batirow und Rustam Beslanejew
2013 1. Senioren bis 66 kg vor Soslan Ramonow, Alibeggadschi Jemejew und Iljas Bekbulatow
2018 3. Senioren bis 70 kg hinter Magomedrasul Gazimagomedow und Arbak Sat, gemeinsam mit Dawid Bajew
Erläuterungen
  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Federgewicht, Gewichtsklasse bis 60 kg, Leichtgewicht, bis 66 kg Körpergewicht (bis 31. Dezember 2013), seit 1. Januar 2014 gilt eine neue Gewichtsklasseneinteilung durch den Ringer-Weltverband FILA

Literatur Bearbeiten

  • Fachzeitschrift Der Ringer

Weblinks Bearbeiten