Magliano in Toscana

italienische Gemeinde

Magliano in Toscana ist eine italienische Gemeinde mit 3316 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Grosseto der Region Toskana.

Magliano in Toscana
Magliano in Toscana (Italien)
Magliano in Toscana (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Grosseto (GR)
Koordinaten 42° 36′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 42° 35′ 56″ N, 11° 17′ 35″ O
Höhe 128 m s.l.m.
Fläche 250,68 km²
Einwohner 3.316 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 58051
Vorwahl 0564
ISTAT-Nummer 053013
Bezeichnung der Bewohner Maglianesi
Schutzpatron Santissima Annunziata (25. März)
Website Magliano in Toscana

Stadtmauer von Magliano in Toscana

Geografie Bearbeiten

 
Lage von Magliano in Toscana in der Provinz Grosseto

Die Gemeinde erstreckt sich über rund 250 km². Sie liegt etwa 28 km südöstlich der Provinzhauptstadt Grosseto und 130 km südlich der Regionalhauptstadt Florenz im Weinbaugebiet des Morellino di Scansano. Der Ort liegt am Fluss Albegna[2] und in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 1 699 GG[3].

Zu den Ortsteilen (frazioni) zählen Montiano (260 Höhenmeter, ca. 470 Einwohner) und Pereta (283 m, ca. 180 Einwohner). Der Hauptort selbst hat ca. 800 Einwohner.[4]

Die Nachbargemeinden sind Grosseto, Manciano, Orbetello und Scansano.

Geschichte Bearbeiten

Entstanden im Mittelalter stand der Ort unter der Kontrolle der Aldobrandeschi und ab 1274 unterstand der Ort dem Grafen von Santa Fiora. Im 14. Jahrhundert erlangte die Republik Siena die Herrschaft über den Ort und gab ihn als Lehen an Spinello di Spinello Tolomei.[5] Nach der Niederlage der Seneser Republik 1555 gegen die Republik Florenz fiel der Ort dem Herzogtum Toskana zu. 1882 wurde bei Ausgrabungen im Gemeindegebiet die Bleiplatte von Magliano gefunden.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Pieve di San Martino
 
Chiesa di San Giovanni Battista
  • Palazzo del Podestà, auch Palazzo dei Priori, 1425 entstandenes Rathaus.[6]
  • Palazzo di Checco il Bello, Gebäude aus dem 14. Jahrhundert und ehemaliger Sitz der Familie Monaldeschi aus Orvieto.[5]
  • Pieve di San Martino, Pieve im Ortskern, die erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt wurde. Gilt als die älteste Kirche des Ortes und enthält Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert.[7]
  • Chiesa di San Giovanni Battista, Kirche im Ortskern, die erstmal 1273 dokumentiert wurde. Die Fassade stammt aus dem Jahr 1471. Enthält eine Vielzahl von Gemälden aus dem 15. und 16. Jahrhundert. 1744 wurde die Kirche restauriert.[7]
  • Chiesa della Santissima Annunziata, auch Madonna delle Grazie genannt, Kirche kurz außerhalb des Ortskerns, die früher der Madonna del Latte[6] gewidmet war. Wurde im 14. Jahrhundert erweitert. Die Kirche gehörte zunächst zu den Serviten, dann zu dem Augustinerorden und den Kamaldulensern. Im Jahr 1800 wurde die verlassene Kirche auf Initiative von Felice Vivarelli restauriert. Der Hauptaltar enthält das Tafelgemälde Madonna che allatta il Bambino, ein Spätwerk von Neroccio di Bartholomeo di Benedetto de’ Landi.[7]
  • Monastero di San Bruzio, Klosterruine im Umland kurz südlich der Stadtmauern. War früher dem San Tiburcio gewidmet und wurde zwischen dem und 11. und 12. Jahrhundert von den Kamaldulensern errichtet.[7]
  • Chiesa di San Giovanni Battista, Kirche im Ortsteil Montiano, enthält ein Fresko aus dem 15. Jahrhundert (Visitazione).[7]
  • Chiesa di San Giovanni Battista, Kirche im Ortsteil Pereta, enthält die Werke Madonna col Bambino e Santi von Alessandro Casolani oder Vincenzo Rustici und Madonna col Bambino che porge il Rosario a San Domenico e a Santa Caterina da Siena von Astolfo Petrazzi.[7]
  • Pieve di Santa Maria, Pieve im Ortsteil Pereta aus dem 15. Jahrhundert.[7]
  • Küstenwehrtürme im Parco Regionale della Maremma (Monti dell’Uccellina):
    • Torre Bassa, auch Torre Nuova genannt, wurde bereits im 12. Jahrhundert im Besitz der Aldobrandeschi dokumentiert.[8]
    • Torre della Bella Marsilia[8]
    • Torre di Cala di Forno, entstand 1561 auf Willen Cosimo I. de’ Medici über einer älteren Wehrstruktur.[8]

Literatur Bearbeiten

  • Giuseppe Guerrini/Amministrazione Provinciale di Grosseto: Torri e Castelli della provincia di Grosseto. Nuova Immagine Edizioni, Siena 1999, ISBN 88-7145-154-6.
  • Nicoletta Maioli/Cristina Gnoni Mavarelli: Magliano. In: Bruno Santi: Guida Storico-Artistica alla Maremma. Nuova Immagine Edizioni, Siena 1995, ISBN 88-7145-093-0.
  • Cristina Gnoni Mavarelli: Magliano. In: I luoghi della Fede: Le Colline del Fiora e dell’Albegna e la Costa maremmana. Arnoldo Mondadori Editore, Mailand 1999, ISBN 88-04-46775-4
  • Emanuele Repetti: MAGLIANO nella Valle dell’Albegna. In: Dizionario Geografico Fisico Storico della Toscana (1833–1846), Onlineausgabe der Universität Siena (PDF, ital.)
  • Touring Club Italiano: Toscana. Mailand 2003, ISBN 88-365-2767-1, S. 870 ff.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Magliano in Toscana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Offizielle Webseite des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Magliano in Toscana, abgerufen am 22. Juni 2014 (italienisch)
  3. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 22. Juni 2014 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  4. Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Grosseto, abgerufen am 21. März 2013 (ital.)
  5. a b Bruno Santi: Guida Storico-Artistica alla Maremma
  6. a b Touring Club Italiano
  7. a b c d e f g Cristina Gnoni Mavarelli: Le Colline del Fiora e dell’Albegna e la Costa maremmana.
  8. a b c Giuseppe Guerrini: Torri e Castelli della provincia di Grosseto.