Der Mölker Steig ist eine Gasse im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Sie wurde um 1871 nach der benachbarten Mölker Bastei benannt.

Mölker Steig
Wappen
Wappen
Straße in Wien-Innere Stadt
Mölker Steig
Mölker Steig
Basisdaten
Ort Wien-Innere Stadt
Ortsteil Innere Stadt
Angelegt 1870–1871
Querstraßen Schreyvogelgasse, Schottengasse
Bauwerke Melker Hof
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr
Technische Daten
Straßenlänge ca. 120 Meter

Geschichte Bearbeiten

 
Stiege von der Schottengasse auf den Mölker Steig

Wo sich heute der Mölker Steig befindet, verlief im Mittelalter die Wiener Stadtmauer. Ab dem 16. Jahrhundert erstreckte sich hier die Kurtine zwischen Schottentor und Mölker Bastei. An der Auffahrt wurden im 17. Jahrhundert kleine Häuser für die Stadtguardia errichtet, die im 18. Jahrhundert privatisiert wurden. Als zu dieser Zeit auch der benachbarte Melker Hof umgebaut wurde, entstand beim Schottentor eine Stiege. Sie hieß ursprünglich Mölker Stiege, seit 1862 kurze Zeit Schottenstiege, bis sie 1871 in den Mölker Steig einbezogen wurde. Damals wurde die Kurtine abgebrochen, einige Häuser wurden demoliert und der Rest einschließlich der Stiege nunmehr Mölker Steig genannt.

Lage und Charakteristik Bearbeiten

Der Mölker Steig ist eine kurze, zweifach gebogene malerische Gasse zwischen der Schreyvogelgasse im Süden und der Schottengasse im Norden. Sie liegt erhöht auf den Resten der Mölker Bastei, eines Teils der ehemaligen Wiener Stadtbefestigung. Der Mölker Steig ist nur für Fußgänger benützbar, der Anschluss an die Schottengasse wird durch eine Stiege gebildet, die vom Mölker Steig zur Schottengasse hinunter führt. Die Verbauung besteht zum Großteil aus den Hinterfronten von Gebäuden des 18. und 19. Jahrhunderts.

Verbauung Bearbeiten

 
Dreimäderlhaus
 
Beginn des Mölker Steigs

Nr. 1 Dreimäderlhaus Bearbeiten

Das Haus Schreyvogelgasse 10 ist ein bedeutendes spätbarockes Wohnhaus aus dem 3. Viertel des 18. Jahrhunderts. Am Mölker Steig befindet sich ein niedrigerer Anbau, dessen Fenster und Portal Faschenrahmung zeigt. Hier befindet sich ein Geschäftslokal der renommierten Ludwig Reiter Schuhmanufaktur.

Nr. 3 Frühhistoristisches Wohnhaus Bearbeiten

Das Haus bildet die Rückfront des Gebäudes Mölker Bastei 10, in dem die Enkelin Goethes, Alma von Goethe, 1844 starb. Das frühhistoristische Wohnhaus wurde 1841 von Franz Schlirholz errichtet.

Nr. 4 Melker Hof Bearbeiten

Hier befindet sich die Rückfront des großen Melker Hofes, eines Stiftshofes, der in seiner heutigen Form aus dem 18. Jahrhundert stammt. Er wurde von Josef Gerl erbaut. Damals entstand auch der niedrigere Zubau am Mölker Steig.

Nr. 5 Frühhistoristisches Wohnhaus Bearbeiten

Das Haus bildet die Rückfront des frühhistoristischen Wohnhauses Mölker Bastei 12, das 1846 wahrscheinlich von Franz Schlirholz errichtet wurde.

Nr. 7 Frühhistoristisches Wohnhaus Bearbeiten

Hier befindet sich die Rückfront des Hauses Mölker Bastei 14, das 1845–1846 von Franz Schlirholz im frühhistoristischen Stil erbaut wurde.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Mölker Steig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 12′ 44,1″ N, 16° 21′ 46,2″ O