Landesoberbergamt Dortmund

deutsche Organisation
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Das Landesoberbergamt Dortmund – ursprünglich Oberbergamt Dortmund – war die Aufsichts- und Verwaltungsbehörde für die westfälischen und ab 1970 auch für die rheinischen Bergwerke.

Landesoberbergamt, Dortmund, Abteilung Bergbau und Energie in NRW der Bezirksregierung Arnsberg
Landesoberbergamt Dortmund
Fassadendetail: Erinnerung an das königliche Bergamt Wetter

Geschichte Bearbeiten

Mit der zunehmenden Industrialisierung des Ruhrgebiets und dem Entstehen einer Vielzahl von Zechen und Bergwerken wurde es notwendig, eine Verwaltungsstruktur zu schaffen. Der Staatsmann Freiherr vom Stein veranlasste die preußische Regierung, im Ruhrgebiet ein Bergamt einzurichten. Im Jahre 1792 wurde das erste Oberbergamt in Wetter an der Ruhr eingerichtet.

Die Burg Wetter war von 1784 bis 1792 Amtssitz des Freiherrn vom Stein in seiner Zeit als Direktor des Kleve-Märkischen Bergamts, ab Juni 1792 Oberbergamt.[1] Zuvor, ab dem Jahr 1738, hatte sich das Märkische Bergamt in Bochum befunden.[2] Kurze Zeit später wurde der Sitz nach Essen und dann nach Bochum verlegt.

Die Niemeyersche Karte zur Erfassung der Bergwerke wurde von 1787 bis 1794 erstellt.

Im Jahr 1815 wurde das Amt schließlich nach Dortmund verlagert, wo ein Gebäude am Alten Markt bezogen wurde. Das Oberbergamt war zuständig für die Bergaufsicht und richtete sich ab 1865 nach dem Allgemeinen Berggesetz für die Preußischen Staaten von 1865.

Das ursprüngliche Gebäude am Alten Markt wurde aufgrund der Entwicklung des Bergbaus in der Region zu klein; daher erfolgte 1875 ein Umzug in ein neues Gebäude am Ostwall. Schon dreißig Jahre später genügte auch dieses Gebäude den Anforderungen nicht mehr und es wurde ein neues Verwaltungsgebäude in der Innenstadt-Ost bezogen.

1896 bestand der südlichste Teil des Oberbergamts Dortmund aus den Bergrevieren Oberhausen, Hattingen, Werden und Witten.[3]

Dieses Gebäudeensemble wurde gemeinsam vom Regierungsbaumeister Behrendt und dem Dortmunder Baurat Claren entworfen und 1910 bezogen. Es handelt sich um ein repräsentatives, dreigeschossiges Bauwerk mit einem Seitenflügel und einem schiefergedeckten Uhrenturm. Dieses Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, konnte aber annähernd unverändert wieder aufgebaut werden.

Im Rahmen einer Verwaltungsreform wurden das Oberbergamt Bonn und das Oberbergamt Dortmund im Jahre 1970 zum Landesoberbergamt Nordrhein-Westfalen zusammengefasst. Sitz der neuen Behörde wurde Dortmund.

Zum 1. Januar 2001 wurde das Landesoberbergamt formell aufgelöst. Seine Aufgabe übernahm an gleicher Stelle die Abteilung Bergbau und Energie in NRW der Bezirksregierung Arnsberg.

Das Gebäude des Landesoberbergamts ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen[4] und Teil der Route der Industriekultur.

Berghauptleute Bearbeiten

Die Berghauptleute waren die Leiter des Oberbergamtes.

Berghauptleute des Oberbergamtes Dortmund Bearbeiten

Berghauptleute des Landesoberbergamtes Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Das neue Dienstgebäude für das Königliche Oberbergamt in Dortmund. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 1, 1912, Sp. 25–38 (zlb.de).
  • Helmut Schelter: Die historische Entwicklung des Landesoberbergamtes Nordrhein-Westfalen. Geologie und Bergbau. In: Christoph Bartels, Reinhard Feldmann, Klemens Oekentorp (Hrsg.): Geologie und Bergbau im rheinisch-westfälischen Raum: Bücher aus der historischen Bibliothek des Landesoberbergamtes Nordrhein-Westfalen in Dortmund. Münster 1994, S. 93–100 (Schriften der Universität und Landesbibliothek Münster, des Geologisch-Paläontologischen Museums der Universität Münster und des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Band 11).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Landesoberbergamt Dortmund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Internet-Portal „Westfälische Geschichte“. 25. März 2014, abgerufen am 24. Juli 2021.
  2. Geschichte der Bergaufsicht in Westfalen. In: Westfalen Regional. LWL, abgerufen am 24. Juli 2021.
  3. Friedrich Stockfleth: Der südlichste Theil des Oberbergamtsbezirks Dortmund. Adolph Marcus, Bonn 1896, S. 130.
  4. Nr. A 0379. Denkmalliste der Stadt Dortmund. (PDF; 180 kB) In: dortmund.de – Das Dortmunder Stadtportal. Denkmalbehörde der Stadt Dortmund, 14. April 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2014; abgerufen am 12. Juni 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dortmund.de
  5. Landesarchiv NRW (Memento des Originals vom 15. Dezember 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.archive.nrw.de

Koordinaten: 51° 30′ 40″ N, 7° 28′ 55″ O