Ludwig Maurer OHG
Ludwig Maurer OHG, vorher Automobil-Fabrik Johanna Maurer, Automobilfabrik Ludwig Maurer und Ludwig Maurer, Kraftfahrzeuge OHG, war ein deutscher Hersteller von Kraftfahrzeugen.
Automobil-Fabrik Johanna Maurer Automobilfabrik Ludwig Maurer Ludwig Maurer, Kraftfahrzeuge OHG Ludwig Maurer OHG | |
---|---|
Rechtsform | OHG |
Gründung | 18. April 1908 |
Auflösung | August 1971 |
Sitz | Nürnberg, Deutschland |
Leitung | Brüder Maurer |
Branche | Automobilindustrie |
Unternehmensgeschichte
BearbeitenLudwig Maurer (1973–1936) war 1908 bei Maurer-Union ausgeschieden. Es gab eine Klausel, dass er fünf Jahre lang nicht selbstständig in der Fahrzeugbranche aktiv werden dürfe. Am 18. April 1908[1] wurde in Nürnberg die Automobil-Fabrik Johanna Maurer auf den Namen seiner Frau gegründet.[2] Unternehmenszweck waren Reparatur, Produktion und Vertrieb von Fahrzeugen und Motoren. Zwischen 1908 und 1909 entstanden Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge, die als Maurer angeboten wurden.[2] Daneben wurden Motorschlitten und Pflüge hergestellt.[3] Außerdem wurden Fahrzeuge von FN, Peugeot und Renault vertrieben.[2] 1914 wurde der Betrieb kriegsbedingt stillgelegt.[3]
Nach Kriegsende ging es weiter. Am 30. Juni 1919[4] erfolgte die Umfirmierung in Automobilfabrik Ludwig Maurer[5]. Im selben Jahr begannen Versuche mit Hilfsmotoren für Fahrräder.[6] Zwischen 1922 und 1926 wurden Motorräder der Marke Maurer hergestellt.[5] 1923 wurde erneut ein Kleinwagen entwickelt, der im Herbst 1923 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Berlin präsentiert und bis 1924 hergestellt wurde. In den 1930er Jahren kamen die Vertretungen für Opel-Fahrzeuge und 1935 für Lastkraftwagen von Magirus dazu.[3]
Ludwig Maurer starb 1936. Seine fünf Söhne führten das Unternehmen weiter. Am 1. Januar 1937 erfolgte die Umfirmierung in Ludwig Maurer, Kraftfahrzeuge OHG.[7] Der Zweite Weltkrieg sorgte erneut für eine Unterbrechung. Die Anlagen und Einrichtungen wurden während oder nach dem Krieg zerstört. Zwei Söhne starben im Krieg.[3]
Die verbliebenen Söhne Leonhard, Eduard und Hans führten das Unternehmen weiter. Als Firmierung ist nun Ludwig Maurer OHG überliefert.[8] Sie hatten die Generalvertretung für Lkw und Omnibusse von Magirus-Deutz.[3] Im August 1971 wurde das Unternehmen aufgelöst.[7][9]
Fahrzeuge
BearbeitenDie Pkw von 1908 bis 1909 waren kleine Fahrzeuge. Sie hatten Zweizylindermotoren und Friktionsgetriebe.[10]
Der Kleinwagen 2/6 PS von 1923 bis 1924 hatte einen Zweizylinder-Zweitaktmotor mit 2 Steuer-PS und 6 PS Motorleistung sowie Kettenantrieb.[10] Mit 450 cm³ Hubraum und 260 kg Leergewicht[11] erfüllte er die Kriterien für Cyclecars.
Die Fahrrad-Hilfsmotoren waren Zweitaktmotoren mit Drehschieber und 1,5 PS Leistung. Ein Motorradtyp hatte einen Einzylindermotor mit 247 cm³ Hubraum, ein anderer einen Zweizylinder-Boxermotor mit 494 cm³ Hubraum. Beides waren Zweitaktmotoren mit Wasserkühlung.[5]
Literatur
Bearbeiten- Ludwig Maurer: Maurer-Union. Firmengeschichte Ludwig Maurer. Weinheim 2000.
- Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Maurer-Union.
- George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 976 (englisch).
Weblinks
Bearbeiten- Maurer. Auf meisterdinger.de.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ludwig Maurer: Maurer-Union. Firmengeschichte Ludwig Maurer. Weinheim 2000, S. 123.
- ↑ a b c Maurer-Union. Auf archiv-axel-oskar-mathieu.de, abgerufen am 16. März 2025.
- ↑ a b c d e Geschichte Firma Ludwig Maurer, Wöhrd. Auf vorstadtverein-woehrd.de, abgerufen am 16. März 2025.
- ↑ Ludwig Maurer: Maurer-Union. Firmengeschichte Ludwig Maurer. Weinheim 2000, S. 128.
- ↑ a b c Erwin Tragatsch: Alle Motorräder. 1894 bis heute. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-410-7, S. 267.
- ↑ Ludwig Maurer: Maurer-Union. Firmengeschichte Ludwig Maurer. Weinheim 2000, S. 129.
- ↑ a b Maurer-Union – Nürnbergs erste und einzige Automobilfabrik. Auf nuernberginfos.de, abgerufen am 16. März 2025.
- ↑ Ludwig Maurer: Maurer-Union. Firmengeschichte Ludwig Maurer. Weinheim 2000, S. 142.
- ↑ Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Maurer-Union.
- ↑ a b George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 976 (englisch).
- ↑ Ludwig Maurer: Maurer-Union. Firmengeschichte Ludwig Maurer. Weinheim 2000, S. 134–136.