Ludersdorf-Wilfersdorf

Gemeinde im Bezirk Weiz, Steiermark

Ludersdorf-Wilfersdorf ist eine Gemeinde mit 2543 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) in der Steiermark. Historisches Zentrum der Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf sind der Friedl-Hof (heute Haller) in Pircha und das Schloss Freiberg auf einem bewaldeten Hügelkamm des Raabtales.

Ludersdorf-Wilfersdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Ludersdorf-Wilfersdorf
Ludersdorf-Wilfersdorf (Österreich)
Ludersdorf-Wilfersdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Weiz
Kfz-Kennzeichen: WZ
Hauptort: Ludersdorf
Fläche: 12,81 km²
Koordinaten: 47° 6′ N, 15° 40′ OKoordinaten: 47° 6′ 0″ N, 15° 40′ 0″ O
Höhe: 365 m ü. A.
Einwohner: 2.543 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 199 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8200, 8063
Vorwahl: 03112
Gemeindekennziffer: 6 17 27
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Ludersdorf 114
8200 Ludersdorf-Wilfersdorf
Website: www.lu-wi.at
Politik
Bürgermeister: Hans-Peter Zaunschirm (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
7
5
2
1
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Ludersdorf-Wilfersdorf im Bezirk Weiz
Lage der Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf im Bezirk Weiz (anklickbare Karte)Albersdorf-PrebuchAngerBirkfeldFischbach (Steiermark)Fladnitz an der TeichalmFloingGasenGersdorf an der FeistritzGleisdorfGutenbergHofstätten an der RaabIlztalLudersdorf-WilfersdorfMarkt HartmannsdorfMiesenbach bei BirkfeldMitterdorf an der RaabMortantschNaasPassailPischelsdorf am KulmPuch bei WeizRattenRetteneggSt. Kathrein am HauensteinSankt Kathrein am OffeneggSt. Margarethen an der RaabSankt Ruprecht an der RaabSinabelkirchenStralleggThannhausenWeizSteiermark
Lage der Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf im Bezirk Weiz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Rabnitz bei Wilfersdorf.

Geografie Bearbeiten

Geografische Lage Bearbeiten

Ludersdorf-Wilfersdorf liegt im südwestlichen Teil vom Bezirk Weiz im österreichischen Bundesland Steiermark nordwestlich von der Stadt Gleisdorf. Das Gemeindegebiet wird vom Rabnitzbach durchflossen.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Nachbargemeinden sind:

Eggersdorf bei Graz
(Bez. Graz-Umgebung)
St. Ruprecht an der Raab Albersdorf-Prebuch
Eggersdorf bei Graz
(Bez. Graz-Umgebung)
  Gleisdorf
Eggersdorf bei Graz
(Bez. Graz-Umgebung)
Gleisdorf Gleisdorf

Gemeindegliederung Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften, die jeweils eigene Katastralgemeinden bilden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Flöcking (745)
  • Ludersdorf (692) mit Altenberg, Enggasse, Kötschmanngraben und Sparbl
  • Pircha (500) mit Hundsberg
  • Wilfersdorf (606) mit Wilfersdorfberg

Geschichte Bearbeiten

Ein bei Flöcking gefundenes Gräberfeld zeigt, dass das Gebiet schon während der Römerzeit besiedelt war.[2]

Zu Ende des 12. Jahrhunderts errichteten Gefolgsleuten der Stubenberger die Burg Freiberg. Im Jahr 1218 waren die Brüder Ulrich und Reinher von Freiberg die Besitzer.[2]

Aus dieser Zeit stammen auch die ersten urkundlichen Erwähnungen von Höfen, aus denen später die Orte entstanden: Flöcking war ein Gutshof mit Mühle, der 1233 von Friedrich II. dem Deutschen Orden in Graz übergeben wurde. Willeberchsdorf (Wilfersdorf) gehörte 1229 einem Rudger, 1318 bezog der Bischof von Seckau Einkünfte aus Pichach (Pircha) und Ludweygsdorf (Ludersdorf) wird 1390 im Marchfutterregister genannt.[2]

In der Wallseer Fehde kämpften Ende des 14. Jahrhunderts die Freiberger an der Seite der Stubenberger. Dabei wurde ihre Burg zerstört, das Geschlecht starb bald darauf aus. Die Stubenberger verliehen dann das Gut an die Stadler. Diese bauten Ende 15. Jahrhundert ein Schloss etwa 80 m weiter im Süden, die Fertigstellung erfolgte 1522 unter Georg Stadler. Nach mehr als 100 Jahren im Stadlerschen Besitz kam das Schloss 1635 an die Brüder Ott Gottfried und Ferdinand Erasmus von Kollonitz. Diese bauten 1638 Schloss auf die heutige Form um. Zwar wurde es im Lauf der nächsten Jahrhunderte erweitert und modernisiert, blieb aber bis 1874 im Besitz der Familie Kollonitz. Dann folgten häufige Besitzerwechsel mit einer Restaurierung 1928. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Schloss vernachlässigt. Seit 1976 ist das Schloss in Privatbesitz, wurde nach und nach restauriert und die Innenräume stehen für Veranstaltungen zur Verfügung.[3]

Im Jahr 1952 wurden mit der als Wilfersdorf bei Gleisdorf bezeichneten Gemeinde die zuvor eigenständigen Ortschaften Flöcking und Pircha verbunden. 1955 kam die Vereinigung mit Ludersdorf zur Großgemeinde „Wilfersdorf an der Ries“, der Name wurde jedoch noch im selben Jahr zu „Ludersdorf-Wilfersdorf“ geändert.[2]

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

 
Schloss Freiberg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Der Ort in den letzten Jahren von der Agrar- zur Wohnraumgemeinde entwickelt. Außerdem haben sich durch die verkehrsgünstige Lage mehrere Gewerbebetriebe angesiedelt.

Wirtschaftssektoren Bearbeiten

Von den 61 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 15 im Haupt-, 45 im Nebenerwerb und einer von einer Personengemeinschaft geführt. Die Haupterwerbsbauern bewirtschafteten 56 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor waren mehr als drei Viertel der Erwerbstätigen in der Bauwirtschaft tätig. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Handel und soziale und öffentliche Dienste (Stand 2011).[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[7] 2011 2001 2021[7] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 43 61 68 51 32 29
Produktion 47 20 12 436 295 162
Dienstleistung 173 134 51 582 444 173

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Arbeitsmarkt, Pendeln Bearbeiten

Im Jahr 2011 lebten mehr als 1000 Erwerbstätige in Ludersdorf-Wilfersdorf. Davon arbeiteten 163 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen über 600 Menschen zur Arbeit nach Ludersdorf-Wilfersdorf.[8]

Verkehr Bearbeiten

Die Gemeinde ist über die Gleisdorfer Straße (B 65) an die Autobahnauffahrt Gleisdorf-West an die Süd Autobahn angebunden.

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Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat hat insgesamt 15 Mitglieder. Nach den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 kam folgende Mandatsverteilung zustande:

Die FPÖ verpasste mit rund 4,1 % der Stimmen den Wiedereinzug in den Gemeinderat.

Gemeinderatswahl 2020
 %
50
40
30
20
10
0
42,25 %
(−3,94 %p)
31,55 %
(−1,62 %p)
12,06 %
(+2,28 %p)
10,06 %
(n. k. %p)
4,08 %
(−6,78 %p)
2015

2020


Bürgermeister Bearbeiten

  • bis 2014 Franz Klinkan (ÖVP)
  • 2014–2020 Peter Moser (ÖVP)
  • seit 2020 Hans-Peter Zaunschirm (ÖVP)

Wappen Bearbeiten

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Juli 1988.
Wappenbeschreibung: In Grün ein silberner Schrägrechtsbalken, auf dem drei rote Rosen mit silbernen Butzen liegen.[9]

Partnergemeinde Bearbeiten

Die Partnergemeinde von Ludersdorf-Wilfersdorf ist Nagymágocs im Kleingebiet Szentes in Ungarn.[10]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ludersdorf-Wilfersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. a b c d Historie. Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf, abgerufen am 12. März 2021 (deutsch).
  3. Wehrbauten in der Steiermark, Schloss Freiberg. Abgerufen am 12. März 2021.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. März 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. März 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 11. März 2021.
  7. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 7. November 2023.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. März 2021.
  9. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 39, 1989, S. 35
  10. Partnergemeinde. Gemeinde Ludersdorf-Wilfersdorf, abgerufen am 25. Oktober 2021 (deutsch).