Louise Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg

durch Heirat Prinzessin von Preußen

Prinzessin Feodora Louise Sophie Adelheid Henriette Amalie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (* 8. April 1866 in Kiel; † 28. April 1952 in Bad Nauheim) war die Schwester der letzten Deutschen Kaiserin.

Louise Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg

Leben Bearbeiten

Louise Sophie wurde als Tochter des Herzogs Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein (1829–1880) und dessen Ehefrau Prinzessin Adelheid zu Hohenlohe-Langenburg (1835–1900), Tochter des Fürsten Ernst I. zu Hohenlohe-Langenburg und dessen Gattin Prinzessin Feodora zu Leiningen geboren. In der Familie wurde sie Yaya gerufen.[1]

Da ihr Vater, Herzog Friedrich VIII. nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 alle Hoffnung auf ein selbständiges Fortbestehen des Herzogtums aufgeben musste, zog er sich mit seiner Familie auf Schloss Primkenau (Landkreis Sprottau) zurück. Hier verlebte Louise Sophie mit ihren Geschwistern unbeschwerte Jugendjahre. Ihre Erziehung und die schulische Ausbildung lag in den Händen mehrerer Hauslehrer. Zu der Ausbildung gehörten praktische Haus- und Gartenarbeiten sowie Sport. Eine besondere Vorliebe entwickelte die Prinzessin für das Radfahren. Im Familienkreis brachte ihr das den Spitznamen „Fahrradprinzessin“ ein.

 
Louise Sophie und Friedrich Leopold

Mit der Heirat ihrer Schwester Auguste Viktoria mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen, dem späteren Kaiser Wilhelm II., 1881 rückte die herzogliche Familie unvermutet in das Interesse der Öffentlichkeit. Dies wurde noch verstärkt durch ihre Heirat mit dem Preußenprinzen Friedrich Leopold (1865–1931), einem Cousin des Kaisers aus der Glienicker Linie. Die Trauung fand am 24. Juni 1889 in Berlin statt. Der exzentrische Prinz befand sich in einem Dauerstreit mit dem Chef des Hauses Hohenzollern, Kaiser Wilhelm II. Ende 1895 verhängte dieser einen vierzehntägigen Hausarrest über das Ehepaar und ließ Schloss Glienicke durch eine Wache des 1. Garde-Regiments umstellen.[2]

Neben ihren eigenen Verpflichtungen stand Louise Sophie ihrer Schwester, Kaiserin Auguste Viktoria, häufig bei Repräsentationsaufgaben zur Seite oder vertrat sie alleine bei Besuchen von sozialen Einrichtungen und Hospitälern.

Schicksalsschläge Bearbeiten

  • 1917 erlag ihr Sohn, Prinz Friedrich Karl, bei Rouen seinen schweren Verletzungen, die er als Flieger im Luftkampf um England erlitten hatte.
  • 1923 starb ihre Tochter Prinzessin Viktoria Margarete an den Folgen einer schweren Grippe. Nach ihrer gescheiterten Ehe wollte diese ihren Cousin August Wilhelm von Preußen (1887–1949), vierten Sohn des letzten Deutschen Kaisers Wilhelm II., heiraten.
  • 1927 stürzte der erfahrene Military-Reiter, Prinz Friedrich Sigismund, so unglücklich vom Pferd, dass er an seinen inneren Verletzungen starb.
  • 1939 zwangen die Nationalsozialisten die Familie, den Familiensitz, Schloss Klein Glienicke, zu verkaufen.

Nachkommen Bearbeiten

Prinzessin Louise Sophie und Prinz Friedrich Leopold von Preußen, einziger Sohn des Prinzen Friedrich Karl von Preußen (1828–1885) und der Prinzessin Maria Anna von Anhalt-Dessau (1837–1906), hatten folgende vier Kinder:

Vorfahren Bearbeiten

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich Christian II. von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1765–1814)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1798–1869)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Louise Auguste von Dänemark (1771–1843)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1829–1880)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Christian Conrad Sophus Danneskjold-Samsøe (1774–1823)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Louise Sophie Danneskiold-Samsøe (1796–1867)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johanne Henriette Valentine Kaas (1776–1843)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Louise Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1866–1952)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Karl Ludwig zu Hohenlohe-Langenburg (1762–1825)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ernst I. zu Hohenlohe-Langenburg (1794–1860)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Amalie Henriette zu Solms-Baruth (1768–1847)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Adelheid zu Hohenlohe-Langenburg (1835–1900)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Emich Carl zu Leiningen (1763–1814)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Feodora zu Leiningen (1807–1872)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1786–1861)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Literatur Bearbeiten

  • „Behind the scenes at the Prussian Court“, John Murray, London (1939)
  • Guido Hinterkeuser: Prinzessin Louise Sophie von Preußen und Haus Glienicke. Unbekannte Inventarlisten aus dem Jahr 1949. In: Susanne Kähler/Wolfgang Krogel (Hrsg.): Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins. 65. Jahrgang, Berlin 2016, S. 69–86.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. John C. G. Röhl: Wilhelm II. Der Aufbau der Persönlichen Monarchie, 1888–1900. 2001, ISBN 3-406-48229-5, S. 737
  2. John C. G. Röhl: Wilhelm II. Der Aufbau der Persönlichen Monarchie, 1888–1900. 2001, ISBN 3-406-48229-5, S. 737–738