Livezile (Alba)

eine Gemeinde im Kreis Alba in Siebenbürgen, Rumänien

Livezile (veraltet Cacova; deutsch Laßlenkirch, ungarisch Úrháza) ist eine rumänische Gemeinde im Kreis Alba in der Region Siebenbürgen.

Livezile
Laßlenkirch
Úrháza
Wappen von Livezile (Alba)
Livezile (Alba) (Rumänien)
Livezile (Alba) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Alba
Koordinaten: 46° 21′ N, 23° 39′ OKoordinaten: 46° 20′ 50″ N, 23° 38′ 31″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 351 m
Fläche: 65,86 km²
Einwohner: 1.041 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km²
Postleitzahl: 517390
Telefonvorwahl: (+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen: AB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Livezile, Izvoarele, Poiana Aiudului, Vălișoara
Bürgermeister: Horațiu-Nicolae Han (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 59
loc. Livezile, jud.Alba, RO–517390
Website:

Der Ort ist auch unter den rumänischen Bezeichnungen Cacova Aiudului oder Vlad und den ungarischen Vládháza oder Kákova bekannt.[3]

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Livezile im Kreis Alba
 
Blick auf Livezile

Livezile liegt im Norden des Kreises Alba, östlich des Trascău-Gebirges im Westen Siebenbürgens. Am Fluss Aiud und der Kreisstraße (Drum județean) DJ 107M, befindet sich der Ort 9 Kilometer nordwestlich von Aiud (Straßburg am Mieresch); die Kreishauptstadt Alba Iulia liegt ca. 38 Kilometer südlich von Livezile entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Archäologische Funde (aus der Altsteinzeit) in der Höhle Bozguta beim eingemeindeten Dorf Vălișoara (Agendorf) zeigen, dass das Gebiet der Gemeinde schon lange besiedelt war.[4] Nach Berichten von S. Fenichel, G. Téglás, I. Hampel u. a. stammen weitere Funde aus der Frühbronzezeit.[5]

Der Ort wurde zum ersten Mal 1733 unter der Bezeichnung Kákova erwähnt. Seit 1964 wird der Ort mit dem Namen Livezile genannt.[6]

Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung sind die Viehzucht, der Obstbau und wegen des Vorkommens von Kalkstein in der Umgebung die Kalkbrennerei.

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 2.325 2.311 - - 14
1941 3.573 3.560 1 - 12
2002 1.526 1.506 6 - 14
2011 1.192 1.156 5 - 31
2021 1.041 930 3 - 108

Die höchste Einwohnerzahl der heutigen Gemeinde – und zugleich die höchste Zahl der Rumänen – wurde 1941 ermittelt; die der Ungarn (9) 1956, die der Roma (14) 1850/2002. Bei der Volkszählung von 1910 wurden einmalig fünf Deutsche und 2002 ein Slowake registriert.[7]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche Adormirea Maicii Domnului, 1611 errichtet, 1848 erneuert, steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Das Ethnografische Dorfmuseum, 2006 eröffnet.
  • Das Kloster Sfântul Ioan Botezătorul („Johannes der Täufer“)
  • In der Umgebung der Gemeinde liegen mehrere touristische Ausflugsziele des Trascău-Gebirges, z. B. das Naturreservat Cheile Vălișoarei bei dem eingemeindeten Dorf Poiana Aiudului (Birkenfeld), dem Bedeleu-Höhenzug (1227 m) und den Karsthöhlen Huda lui Papară und Poarta Zmeilor bei Izvoarele (Bedellő).[9]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Livezile – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 5. November 2020 (rumänisch).
  3. Wörterbuch der Ortschaften in Siebenbürgen.
  4. Geschichte von Livezile auf primarialivezile.ro, abgerufen am 27. Februar 2010.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Livezile, abgerufen am 10. Juli 2023 (rumänisch).
  6. Livezile (Memento vom 13. April 2010 im Internet Archive)
  7. Volkszählung, 1852–2011 (ungarisch).
  8. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB).
  9. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.