Liste von hessischen Revolutionären 1848/49

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Die Liste von hessischen Revolutionären 1848/49 enthält eine Auswahl von Aktiven von der Zeit des Vormärz bis zu den Aufständen des Jahres 1849. Sie umfasst neben Hessen aus dem Großherzogtum auch Kurhessen und Parlamentarier für Hessen-Homburg und Frankfurt. Bei der Reichsverfassungskampagne in Rheinhessen und beim Pfälzischen und Badischen Aufstand waren es Teilnehmer aus Rheinhessen und dem Herzogtum Nassau, die dort revolutionär oder politisch tätig waren.

Franz Zitz

Die Liste ist Gegenstand von Ergänzungen.

Personen im Vormärz Bearbeiten

 
Heinrich von Gagern, 1848
 
August Hergenhahn, 1848

Am 10. Oktober 1847 nahmen an der Heppenheimer Tagung teil:

Am 5. März 1848 nahmen an der Heidelberger Versammlung der 51 teil und wurden in den Siebenerausschuss gewählt:

Als Mitglieder des Siebzehnerausschuss arbeiteten einen Verfassungsentwurf aus:

Mitglieder des Vorparlaments (Auswahl) Bearbeiten

Fünfzigerausschuss

Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung Bearbeiten

 
Carl Vogt
 
Philipp Wilhelm Wernher

Hessen-Darmstädtische Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung (MdFN) 1848/49 und des Stuttgarter Rumpfparlaments waren (MV = Centralmärzverein):

Rheinhessische Wahlkreise
Weitere Abgeordnete
Kurhessische Abgeordnete im Centralmärzverein
Nassauische Abgeordnete im Centralmärzverein

Landtagsabgeordnete Bearbeiten

Heckeraufstand 1848 Bearbeiten

 
Erstürmung der Barrikade an der Konstablerwache in Frankfurt während der Septemberunruhen 1848 durch preußisches Militär

Der Kommissar des Fünfzigerausschusses beim Heckeraufstand war Jacob Venedey.

Septemberunruhen in Frankfurt 1848 Bearbeiten

An den Septemberunruhen in Frankfurt am Main nahmen teil:

Struve-Putsch 1848 Bearbeiten

Nach dem Struve-Putsch kam in Untersuchungshaft:

  • Franz Matthias Schneider, Schreiner in Mainz.

Badischer Aufstand 1849 Bearbeiten

Teilnehmer am Badischen Aufstand 1849 sind:

Böhning wurde am 17. August 1849 in Rastatt standrechtlich erschossen.[1]

Teilnehmer am Pfälzischen Aufstand 1849 Bearbeiten

Gefallen bei Kirchheimbolanden Bearbeiten

Bei dem Gefecht bei Kirchheimbolanden am 14. Juni 1849 fielen 17 rheinhessische Freischärler, im Mittel zwischen 23 und 24 Jahren alt!

  • Nicolaus Berger, 22 Jahre, Mainz
  • Georg Fr. A. Brozler, 23, Mainz
  • Johann Bapt. Burkheiser, 26, Bingen am Rhein
  • Johann Degen, 23, Bretzenheim
  • Hieronymus Fatscher, 18, Bretzenheim
  • Adam Hohl, 32, Mainz
  • Heinrich Kirchner, 31, Bretzenheim
  • Ambrosius Klein, 20, Marienborn
  • Philipp Metzger, 21, Gau-Weinheim
  • Adam Nuss, 28, Mainz
  • Franz Scheidel, 22, Mainz
  • Leopold Schwab, 19, Mainz
  • Ferdinand Secker, 19, Marienborn
  • Peter Vogel, 25, Mainz
  • Jacob Wolf, 38, Oberingelheim
  • Jacob Wüst, 31, Bretzenheim
  • Sebastian Zimmermann, 26, Bretzenheim.

Aufstandsteilnehmer Bearbeiten

Hessische Teilnehmer am Pfälzischen Aufstand sind unter den 333 Revolutionären in der Anklag-Akte zu finden.

Im Folgenden ist die führende Zahl die Nummer in der Anklag-Akte des Königl. General-Staatsprokurators der Pfalz. Stab und Wegling saßen in Untersuchungshaft im Gefängnis in Zweibrücken.

  • 176 Ludwig Bamberger, Gerichtsaccessist in Mainz
  • 179 Ludwig Blenker, Weinhändler in Worms
  • 150 Richard Lorentz, Architekt aus Offenbach am Main
  • 167 Jacob Maßmann, Küfer und Brauer in Eltville/Nassau
  • - Germain Metternich
  • 202 Arnold Reinach, aus Frankfurt am Main
  • 259 Wilhelm Schröder, aus Diez/Nassau
  • - Conrad Stab, Tagelöhner in Mainz (aus Eichenberg), 48 Jahre, freikirchl., amnestiert
  • - Paul Stumpf, Mechaniker in Mainz
  • - Johann Anton Wegling, Tischler aus Merkelbach/Nassau, 22 Jahre, kath.
  • Franz Zitz, Advokat in Mainz.

Aus Untersuchungshaft entlassen Bearbeiten

Mangels Beweisen eingestellt werden die Verfahren der folgenden Mitglieder der Freikorps, Schützen und Turner – fast alle stammen aus Rheinhessen. Mit der Verfahrenseinstellung werden sie aus der Untersuchungshaft in Zweibrücken entlassen. Die führende Zahl ist die Nummer im „Urtheil der Anklagekammer“ der Anklag-Akte.

Mitglieder des Freikorps Zitz
  • 385 Bartolomäus Bauer, Steinhauer aus Hechtsheim, 22 Jahre, kath.
  • 386 Peter Brack, Kappenmacher in Mainz ?, 24, kath.
  • 387 Carl Butz, Winzer in Ober-Ingelheim, 33, prot.
  • ? Ferdinand Eckel, Buchbinder in Mainz
  • 393 Philipp Maurer, Schreiner in Wöllstein, 20, prot.
  • 394 Peter Meis, Schiffer in Kastel, 24, kath.
  • 395 Georg Adam Müller, Ökonom bzw. Ackerer in Bretzenheim, 24, kath.
  • 404 Carl Rettert, Schneider aus Adolfseck, 22, freikirchl.
  • 403 Joseph Rupp, Maurer in Zahlbach, 34, kath.
  • 398 Ernst Ruppert, Steinhauer in Mainz, 38, kath.
  • 401 Franz Weiss, Ackersmann in Wallertheim, 22, kath.
Mitglieder der Schützenkompagnie Grabsky
  • 397 Joseph Agnaud Regnier, Student der Philologie aus Mainz, 26, kath.
  • 399 Franz Matthias Schneider, Schreiner Mainz, 26, kath., s. Struve-Putsch
  • 400 Georg Staudter, Ökonom aus Mariabrunn, 19, kath.
Mitglieder der rheinhessischen Turner
  • 388 Anton Ditt, Schlosser in Bretzenheim, 26, kath.
  • 389 Georg Gebhardt, Ackersmann in Partenheim, 22, prot.
Mitglieder weiterer Freikorps
  • 384 Joseph Abel, Zigarrenmacher aus Arzell, 21, kath., Freikorps Blenker
  • 390 Christian Kreuzberger, Schuster aus Mainz, 36, kath., Freikorps Weber.

Literatur Bearbeiten

  • Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Droste, Düsseldorf 1998, ISBN 3-7700-0919-3.
  • Rudolf H. Böttcher: Die Familienbande der pfälzischen Revolution 1848/1849. Ein Beitrag zur Sozialgeschichte einer bürgerlichen Revolution. Sonderheft des Vereins für Pfälzisch-Rheinische Familienkunde. Band 14. Heft 6. Ludwigshafen am Rhein 1999.

Quellen Bearbeiten

  • Anklag-Akte, errichtet durch die K. General-Staatsprokuratur der Pfalz, nebst Urtheil der Anklagekammer des K. Appellationsgerichtes der Pfalz in Zweibrücken vom 29. Juni 1850, in der Untersuchung gegen Martin Reichard, entlassener Notär in Speyer, und 332 Consorten, wegen bewaffneter Rebellion gegen die bewaffnete Macht, Hoch- und Staatsverraths etc. Zweibrücken 1850.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Winfried Schüler: Das Herzogtum Nassau 1806–1866 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 75). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2006, ISBN 3-930221-16-0, S. 164.