Liste von Orgeln in Halle (Saale)

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Die Liste von Orgeln in Halle (Saale) erfasst sukzessive alle in der Stadt Halle (Saale) vorhandenen Orgeln. Diese Liste ergänzt die Hauptartikel Orgellandschaft Sachsen-Anhalt sowie Liste von Orgeln in Sachsen-Anhalt.

Im Falle späterer Erweiterungen ist das originale Baujahr kursiv angegeben, ebenso die ursprüngliche Registerzahl. Bei Instrumenten mit Wechselschleifen wird die tatsächliche Registerzahl in Klammern angegeben.

Die Tabelle ist sortierbar. In der vierten Spalte sind die hauptsächlichen Erbauer angeführt; eine Kooperation mehrerer Orgelbauer wird durch Schrägstrich angezeigt, spätere Umbauten durch Komma. In der sechsten Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal. Die vorletzte Spalte führt die Anzahl der klingenden Register an, die letzte Spalte Besonderheiten und weiterführende Weblinks. Bei der chronologischen Sortierung in der sechsten Spalte ist das Jahr der Fertigstellung maßgeblich.

Ort Gebäude Bild Orgelbauer Jahr Manuale Register Bemerkungen
Altstadt Dom
(evangelisch-reformiert)
Johann Gottlob Ehregott Stephani 1799 I/P 11 Orgel erbaut für die ev. Kirche in Kreudnitz, wurde um 1970 nach Rötha, später in die Marienkirche Stralsund versetzt, seit 2008 im Dom zu Halle
Altstadt Dom
(evangelisch-reformiert)
Friedrich Wilhelm und August Ferdinand Wäldner 1851 II/P 33 Orgel größtes Werk der Werkstatt Wäldner, 2017–18 Rekonstruktion durch Wegscheider
Altstadt Dom (evangelisch-reformiert) Orgelwerkstatt Wegscheider 1994 I 2 Orgel mit liegenden Holzpfeifen, bis 2019 in der Hochschule für Kirchenmusik, seit 2019 als Leihgabe im Dom[1]
Altstadt Domgemeindehaus

(evangelisch-reformiert)

unbekannt um 1800 I/P 8 Orgel stammt aus der Kirche von Kirchedlau, seit 1948 steht sie im Domgemeindehaus[2]
Altstadt Evangelische Hochschule für Kirchenmusik
(Aula)
Eule Orgelbau Bautzen 2019 III/P 29+7 Orgel
Altstadt Evangelische Hochschule für Kirchenmusik
(Foyer)
Henk Klop 2005 II/P 15 Orgel erbaut im barocken Stil, Zimbelstern als Geschenk des Erbauers
Altstadt Evangelische Hochschule für Kirchenmusik
(Raum 210)
Reinhard Hüfken 1987 I/p 4 Orgel
Altstadt Evangelische Hochschule für Kirchenmusik
(Raum 211)
Alexander Schuke Orgelbau 1981 II/P 5 Op. 503, Orgel
Altstadt Evangelische Hochschule für Kirchenmusik
(Raum 212)
Orgelmanufaktur Jost Truthmann 2002/2021 II/P 9 Orgel 2021 erweitert um zwei Pedalregister
Altstadt Evangelische Hochschule für Kirchenmusik
(Raum 213)
Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt 1964 I/P 5 Orgel mit geteilten Schleifen
Altstadt Evangelische Hochschule für Kirchenmusik
(Raum 307)
Alexander Schuke Orgelbau 1981 II/P 5 Op. 504, Orgel
Altstadt Evangelisch-methodistische Kirche Reinhard Adam 1959 I/P 5 Orgel
Altstadt Magdalenenkapelle (Moritzburg) Kühn Orgelbau Merseburg 1990 II/P 18 Orgelmit Material einer Vorgängerorgel[3]
Altstadt Marktkirche Unserer Lieben Frauen
(evangelisch)
Alexander Schuke Orgelbau 1984 III/P 56 Orgel hinter historischem Prospekt einer Contius-Orgel, 2007 Revision, Umintonation und Einbau einer Setzeranlage durch Fa. Sauer
Altstadt Marktkirche Unserer Lieben Frauen
(evangelisch)
Georg Reichel 1663/64 I/- 6 Orgel mitteltönig gestimmt, 1972 Sanierung durch Schuke Orgelbau
Altstadt Gertraudenkapelle

(evangelisch)

Wilhelm Rühlmann 1890 I/p 4 Orgel fragmentarisch erhalten, nicht spielbar
Altstadt St. Mauritius (Moritzkirche)
(katholisch)
W. Sauer Orgelbau 1925/1927 III/P 63 Orgel 1925 mit III/53 erbaut, 1927 erweitert, hinter Prospekt von 1843, 2009–2011 Sanierung durch Hüfken
Altstadt Konzerthalle St. Ulrich
(ehem. St.-Ulrich-Kirche)
W. Sauer Orgelbau 1980 III/P 56 Orgel Standort im Chorraum, 2019 durch Alexander Schuke überholt, dabei Einbau einer Setzeranlage sowie leichte Anpassung der Disposition
Ammendorf St. Marien
(katholisch)
G. Kühn 1984 II/P 15 Orgel, mechanische Trakturen, seitenspielig
Ammendorf Armenische Kirche Surp Harutyun

(ehem. St. Hedwig)

G.Kühn 1967 II/P 10 Orgel, derzeitig unspielbar
Ammendorf St. Katharinen
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1905 II/P 15 bis auf Windlade Schwellwerk und Spieltischfragment nicht erhalten, durch Digitalorgel ersetzt.
Beesen St. Elisabeth
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1927 II/P 12 Orgel geplant waren 15 Register, ausgeführt wurden 12, 1988 Umdisponierung
Böllberg St. Nikolaus
(evangelisch)
Kühn Orgelbau Merseburg 1979 I/P 7 Orgel hinterspielig, besitzt teilweise geteilte Schleifen.
Büschdorf St. Nikolaus
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1888 II/P 12 Orgel 1960er Jahre Umdisponierung, heute saniert und verändert erhalten
Damaschkestraße Lutherkirche
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1930 III/P 43 Orgel eine der letzten Großorgeln der Firma, heute größte Rühlmann-Orgel der Stadt,

2012–2015 Instandsetzung.

Damaschkestraße Lutherkirche (Gemeindesaal)
(evangelisch)
Reinhard Adam Orgelbau 1967 I/P 7 Orgel
Diemitz St. Johannes der Täufer Wilhelm Rühlmann 1936 II/P 16 Orgel teilweise erhalten, ausgelagert
Dölau S. Nicolai et Antonii unbekannt 1980er Jahre I/p 3 Orgel
Freiimfelde Christuskirche
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1928 II/P 14 Orgel hinter dem Altar, 1980er Jahre umdisponiert, verändert erhalten, sanierungsbedürftig
Frohe Zukunft Heilandskirche (evangelisch) A. Schuster & Sohn 1956 II/P 8 Orgel als Brüstungsorgel, 1990 durch die Erbauerfirma saniert[4]
Gesundbrunnen Kirche am Gesundbrunnen
(Adam-Orgel)
(evangelisch)
Reinhard Adam Orgelbau 1957 II/P 13 Orgel ist pneumatisch, mit Rückpositiv u. Freipfeifenprospekt, schlecht spielbar
Gesundbrunnen Kirche am Gesundbrunnen

(Tzschöckel-Orgel)
(evangelisch)

Reinhart Tzschöckel 1993 II/P 11 (7) Orgel aus Schwäbisch Hall angekauft und 2018 als Ersatz für die Adam-Orgel in der Kirche im Altarraum aufgestellt.
Gesundbrunnen Paul-Riebeck-Stift (Kapelle)
(evangelisch/ Landeskirchliche Gemeinschaft)
Wilhelm Rühlmann 1897 I/P 6 Orgel original erhalten, 2009 Sanierung samt neuer Prospektpfeifen.
Giebichenstein/ Mühlwegviertel Anstaltskirche der Diakonie (St. Martin)
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1908 II/P 20 Orgel steht auf der Ostempore (!), 1994 Sanierung und Einbau eines zweifachen pneumatischen Setzers
Giebichenstein Bartholomäuskirche
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1904/1936 II/P 29/34 Orgelerbaut mit II/29 hinter historischem Prospekt, 1936 erweitert, verändert erhalten.
Giebichenstein Diakonissen-Mutterhaus, Saal Mitteldeutscher Orgelbau A. Voigt 1982 I 4 Orgel
Giebichenstein St. Norbert
(katholisch)
W. Sauer Orgelbau 1989 II/P 12 Orgel erbaut als Ersatz für eine Dachbodenorgel der Fa. Feith, die heute nicht mehr spielbar ist
Kanena St. Stephanus
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1913 II/P 12 Orgel original erhalten, hinter historischem Prospekt
Kröllwitz St. Petrus
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1901/1936 II/P 24/29 Orgel, das Instrument wurde 1936 auf 29 Register erweitert und die Traktur durch W. Sauer Orgelbau elektrifiziert
Landrain Gertraudenfriedhof (Große Feierhalle) Wilhelm Rühlmann 1925 II/P 11 Orgel in Orgelkammer, eingeschränkt spielbar, original erhalten.
Lettin St. Wenzel
(evangelisch)
August Ferdinand Wäldner 1860 I/P 8 Orgel stand einst auf der Ostempore, 1958 Umsetzung nach Westen[5]
Mötzlich St. Pankratius
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1880/1913 II/P 13/14 Orgel 1913 durch Rühlmann erweitert, erhalten, spielbar, älteste Rühlmann-Orgel im Stadtgebiet
Nietleben Dorfkirche
(evangelisch)
Friedrich Gerhardt 1886 II/P 15 Orgel mit Barkermaschine, saniert und erhalten
Nördliche Innenstadt Löwengebäude (Aula)

(konfessionslos)

Wilhelm Sauer 1926/29 II/P 32 Orgel mit pneumatischen Taschenladen und Disposition nach M. Praetorius
Nördliche Innenstadt Neuapostolische Kirche Hoffmann Orgelbau 2001 II/P 20 Orgel
Nördliche Innenstadt Schlesisches Konvikt (Aula)
(konfessionslos)
W. Sauer Orgelbau 1939 II/P 23 Orgel besitzt als Besonderheit pneumatisch angesteuerte Schleifladen
Nördliche Innenstadt Schlesisches Konvikt (Übraum) Reinhard Adam Orgelbau 1972 II/P 5/4 Orgelbesitzt heute kein eigenes Pedalregister mehr, mechanische Trakturen.
Nördliche Innenstadt/Neumarkt Laurentiuskirche
(evangelisch)
Orgelbau Hüfken Halberstadt 1997 II/P 25 Orgel erbaut mit Registern aus der Vorgängerorgel, die dem Brand der Kirche zum Opfer fiel[6]
Nördliche Innenstadt Georg-Friedrich-Händel-Halle Klais Orgelbau 2000 III/P 56 Orgel
Radewell St. Wenzel
(evangelisch)
Eule Orgelbau Bautzen 1950 II/P 15 Orgel ersetzte eine Rühlmann-Orgel von 1903
Reideburg St. Gertraud
(evangelisch)
Friedrich Wilhelm Wäldner 1847 II/P 16 Orgel wurde um 1980 umdisponiert, weitgehend original erhalten, aber sanierungsbedürftig.
Südliche Innenstadt Freylinghausensaal (Franckesche Stiftungen)
(konfessionslos)
Wilhelm Rühlmann 1913 II/P 18 Orgel 1990 saniert und generalüberholt, pneumatische Kegelladen.
Südliche Innenstadt Propsteikirche St. Franziskus und St. Elisabeth
(katholisch)
A. Schuster & Sohn 1975 III/P 41 Orgel erbaut als Ersatz für eine Orgelanlage aus 1939, 2009 Umarbeitung durch Weimbs[7]
Südliche Innenstadt Kapelle des Provinzialhauses der Grauen Schwestern an der Hl. Elisabeth A. Schuster & Sohn 1982 II/P 13 Orgel
Südliche Innenstadt St. Johannes
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1893/1953 II/P 25/29 Orgel nur als Fragment erhalten, 1953 durch Adam Orgelbau erweitert, nicht spielbar, nur in Teilen erhalten
Südliche Innenstadt St. Johannes (Gemeindehaus) W. Sauer Orgelbau 1984 I/- 3 Orgel Kleinorgel bzw. Serienpositiv Typ L
Südliche Innenstadt St. Johannes (Gemeindehaus) W. Sauer Orgelbau 1985 I/p 4 Orgel Serienpositiv Typ H
Südliche Innenstadt/Glaucha St. Georgen W. Rühlmann 1925 II/P 31 Orgel nur Prospekt erhalten, Orgelwerk verloren - Prospekt von 1862/63[8]
Südliche Innenstadt/Lutherplatz Franziskanerkirche Zur Heiligsten Dreieinigkeit
(katholisch)
Kühn Orgelbau Merseburg 1960er Jahre III/P 27+2 Orgel erbaut als Erweiterung einer Rieger-Orgel von 1933, 2010/11 überholt durch Vogtländischer Orgelbau Th. Wolf
Trotha St. Briccius
(evangelisch)
Wilhelm Rühlmann 1899/1916 II/P 18/19 Orgel stand einst auf der Ostempore, 1911 versetzt, verändert erhalten
Wörmlitz St. Petrus
(evangelisch)
A. Schuster & Sohn 1960 II/P 10 Orgel hinter Prospekt einer Orgel aus Battgendorf/Kölleda, Werk erbaut für Barfüßerkirche Erfurt, 2011 nach Wörmlitz umgesetzt[9]

Literatur Bearbeiten

  • Wilfried Stüven: Orgel und Orgelbau im Halleschen Land vor 1800. Breitkopf&Härtel, Wiesbaden 1964.
  • Hans Joachim Falkenberg: Zwischen Romantik und Orgelbewegung, die Rühlmanns. Ein Beitrag zur Geschichte mitteldeutscher Orgelbaukunst 1842–1940. Orgelbau Fachverlag Rensch, ISBN 978-3-921848-19-7.
  • Peggy Grötschel, Matthias Behne: Die Kirchen in der Stadt Halle. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006, ISBN 3-89812-352-9.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Halle (Saale) / Altstadt – “Dom” (Wegscheider-Orgel) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 23. Februar 2022.
  2. Halle (Saale) / Altstadt – Domgemeindehaus (Gemeindesaal) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  3. Halle (Saale) / Altstadt – SELK Magdalenenkapelle (Moritzburg) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 24. Januar 2022.
  4. Halle (Saale) / Frohe Zukunft – Heilandskirche – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 25. Februar 2022.
  5. https://waeldner-orgel.de/index.php/lettin-1860
  6. Orgelbau Hüfken: Halle/Saale Evangelische Kirche. Abgerufen am 22. November 2021.
  7. http://www.kirchenmusik-mauritius-elisabeth.de/Orgeln/Propsteikirche
  8. Halle (Saale) / Südl. Innenstadt – St. Georgen (Glaucha) – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 10. Januar 2024 (deutsch).
  9. https://www.kirchengemeinde-woermlitz-boellberg.de/content/img/Konzertflyer_2016.pdf