Liste von Orgeln in Braunschweig

Wikimedia-Liste

Die Liste von Orgeln in Braunschweig verzeichnet die erhaltenen historischen Orgeln und überregional bedeutenden Orgelneubauten im ehemaligen Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Der Liste liegen die heutigen Landkreise Wolfenbüttel, Braunschweig und Helmstedt zugrunde. An historischen Orgeln sollen alle erfasst werden, die vor dem Ersten Weltkrieg gebaut sind.

In der vierten Spalte sind die hauptsächlichen Erbauer angeführt; eine Kooperation mehrerer Orgelbauer wird durch Schrägstrich angezeigt, spätere Umbauten durch Komma. In der sechsten Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal und ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal, die arabische Zahl in der vorletzten Spalte die Anzahl der klingenden Register. Bedeutende erhaltene historische Gehäuse (mit modernen Orgeln) werden durch Kursivierung angezeigt.

Ort Kirche Bild Orgelbauer Jahr Manuale Register Bemerkungen
Bevenrode St.-Peter-und-Pauls-Kirche Titus Albert Eindrum 1864 II/P
Braunschweig Aegidienkirche Johannes Klais 1965 III/P 45
Braunschweig St. Albertus Magnus Mühleisen[1] 2002 III/P 34
Braunschweig St. Andreas Gebr. Hillebrand 1970–1973 II/P 30 Neubau in drei Bauabschnitten
Braunschweig Bartholomäuskapelle Friedrich Weißenborn 1958 II/P 24
Braunschweig Braunschweiger Dom, Hauptorgel Karl Schuke 1962 IV/P 57 2003 und 2022 vom Freiburger Orgelbau umgearbeitet, einige Register ausgetauscht und ergänzt
Braunschweig Braunschweiger Dom, Chororgel Freiburger Orgelbau 2023 III/P 32 Neubau im englisch-romantischen Stil mit 3 Manual-Extensionen und 16 Pedal-Transmissionen
Braunschweig-Weststadt Emmauskirche Rudolf Janke 1989/92/94 II/P 23
Braunschweig St. Johannis P. Furtwängler & Hammer 1905 III/P 38 Weitgehend erhalten
Braunschweig St. Katharinen
Gottfried Fritzsche, Rudolf von Beckerath 1621–1623, 1980 III/P 53 1980 Neubau unter Einbeziehung der sechs erhaltenen Register von Fritzsche
Braunschweig Magnikirche Alfred Führer 1968 III/P 35
Braunschweig St. Martini Gebr. Hillebrand 1969–1972 III/P 45 Neubau hinter historischem Prospekt von Jonas Weigel, Franz Theodor Kretschmar und Friedrich Stellwagen (1630); Rückpositiv von Otto Dutkowski (1957)
Braunschweig St. Petri
Friedrich Weißenborn 1961–1964 III/P 34 nach einem Entwurf von Heinz Wolff, in zwei Bauabschnitten
Braunschweig Brüdernkirche, Hauptorgel
Gustav Steinmann Orgelbau 1958 III/P 40 unter Einbeziehung einer Chororgel von Ernst Palandt als Rückpositiv hinter barockem Gehäuse
Braunschweig Brüdernkirche, Kabinettorgel Ibe Peters Iben 1789 I 6 2013 Sanierung durch Reinalt Johannes Klein
Burgdorf St. Lambertus P. Furtwängler & Hammer 1901 II/P 12 Kegelladen, pneumatische Traktur; umgebaut erhalten
Eitzum Ev. Kirche P. Furtwängler & Hammer 1904 II/P 15 Taschenladen, pneumatische Traktur; vollständig erhalten
Erkerode St. Petri Johann Christoph Zuberbier 1747 II/P 15 Ursprünglich für Lucklum gebaut (I/p/6), 1862 überführt; 1882 Erweiterungsumbau; 1956 Renovierungsumbau durch Emanuel Kemper; heute I/P/10; Prospekt und 3–4 Register von Zuberbier und die beiden Pedalregister von 1882 erhalten
Essenrode St. Johannes Johann Friedrich Kochau/Abraham Sidekum, Bartelt Immer 1702, 2002 II/P 16 Gehäuse erhalten
Heiningen St. Peter und Paul Andreas Schweimb, Heinrich Vieth 1698, um 1870 II/P 30 Vieth hat einige Register von Schweimb in seinen Neubau hinter neoromanischem Prospekt integriert; Großteil der alten Register erhalten
Helmstedt Kloster Marienberg P. Furtwängler & Hammer 1900 II/P 24 Hinter Prospekt der Vorgängerorgel von Adolf Appelt (1877); pneumatische Kegelladen; stillgelegt
Helmstedt Kloster Marienberg Alfred Führer 1974 II/P 25
Helmstedt St.-Stephani-Kirche
David Beck, Karl Schuke 1584, 1975 III/P 36 Neubau hinter historischem Prospekt
Helmstedt St. Walpurgis Gebr. Hillebrand 1968 II/P 23
Hornburg Beatae Mariae Virginis
Christoph Cuntzius, Carl Johann Heinrich Röver um 1708, 1894 II/P 25 Neubau von Röver hinter dem erhaltenen Prospekt von Cuntzius; einige Register Rövers wurden im 20. Jahrhundert durch neobarocke ersetzt
Ingeleben St. Nicolai Joseph Becker 1889 II/P 12 Kegelladen, pneumatische Traktur; erhalten
Jerxheim St. Petri P. Furtwängler & Hammer, Schmidt & Thiemann 1890, 1975 II/P 20 1975 Umbau
Klein Dahlum Ev.-luth. Kirche Johann Friedrich Ernst Hüsemann, Gebrüder Euler 1786, 1868 I/P 7 Gehäuse und einige Register von Hüsemann erhalten
Kneitlingen St. Nikolaus Gustav Carl Engelhardt 1872 II/P 14 Ursprünglich I/P/13; erhalten
Königslutter am Elm Kaiserdom P. Furtwängler & Hammer 1892–1895 III/P 44 Mechanische Kegellade; im Zuge einer Restaurierung durch Freiburger Orgelbau (2008–2010) wieder auf Originalzustand zurückgeführt und vakant gebliebene Register ergänzt
Küblingen Wallfahrtskirche St. Marien P. Furtwängler & Hammer 1891 II/P 14 In den 1960er Jahren umdisponiert, 1997 durch Gebr. Hillebrand wieder auf alten Zustand zurückgeführt
Lehre Ev.-luth. Kirche Carl Richter 1878, 1910, 1960 I/P 8 Im 20. Jahrhundert Umdisponierungen
Lucklum Kommendekirche Johann Andreas Engelhardt 1861 I/P 12 Weitgehend erhalten
Kloster Mariental Klosterkirche P. Furtwängler & Hammer 1890 II/P 18 Mechanische Kegellade, historisierender Freipfeifenprospekt
Räbke St. Stephani Wilhelm Boden II, Gebrüder Euler, Gustav Adolf Appelt 1862, 1865, 1877–1878 II/P 14 (18) Gehäuse von Boden erhalten
Kloster Riddagshausen Klosterkirche
Alfred Führer 1979 III/P 31 Verkleinerter Nachbau der früheren Schwalbennestorgel von Heinrich Compenius (1619); Teile des Prospekts erhalten
Roklum Ev. Kirche Johann Adolarius Papenius 1742 II/P 18 Bis auf Windladen und Zungenstimmen vollständig erhalten
Sambleben Ev.-luth. Kirche Johann Daniel Boden, Friedrich Weißenborn 1769, 1966 II/P 19 1966 neue Pedalregister, Manualregister zum großen Teil erhalten
Schöningen St. Vincenz Jonas Weigel, Johann Friedrich Besser, August Boden, Karl Schuke 1646–1647, 1658, 1844, 1990–1994 III/P 33 Neubau hinter historischen Hauptwerkprospekt; ein Register von Weigel und drei aus dem 19. Jahrhundert erhalten
Schöppenstedt St. Stephanus P. Furtwängler & Hammer 1906 II/P 25 Mehrfach umgebaut
Seinstedt Ev.-luth. Kirche August Boden 1841, um 1935 I/P 12 Um 1935 Dispositionsänderung; zum großen Teil erhalten
Semmenstedt Ev.-luth. Kirche P. Furtwängler & Hammer 1892 Unverändert erhalten
Süpplingen St. Lambertus P. Furtwängler & Hammer 1889 II/P 19 Kegelladen; nahezu unverändert erhalten
Warberg Ev.-luth. Kirche Theodor August Carl Boden 1843, 20. Jh. I/P 12 Nach 1945 stark verändert; wenig erhalten
Warle Pfarrkirche Valentinus Conrad Friedrich Euler 1874, 1903 II/P 1903 erweitert; weitgehend erhalten
Watzum Ev.-luth. Kirche P. Furtwängler & Hammer 1901 II/P 14 Kegelladen, pneumatische Traktur; unverändert erhalten
Wendhausen Ev.-luth. Kirche P. Furtwängler & Hammer, Alfred Ott 1898, 1947 II/P 12 Kegelladen, pneumatische Traktur; 1947 Umdisponierung
Werlaburgdorf Johanniskirche Johann Adolarius Papenius (?) 1742 II/P
Westerlinde Ev.-luth. Kirche Gustav Carl Engelhardt (?) 1876 II/P 15
Wetzleben Ev.-luth. Kirche P. Furtwängler & Hammer, Emanuel Kemper 1904, 1975 I/P 7 Kastenladen, pneumatische Traktur; 1975 Umbau
Winnigstedt Ev.-luth. Kirche Christian Sölter 1854–1855, vor 1940 II/P 17 in den 1930er Jahren Erweiterungsumbau
Wolfenbüttel St.-Johannis-Kirche David Beck, Paul Ott 1593, 1971 I/P 22 Ursprüngliche für Schlosskapelle Hessen gebaut; heute Neubau hinter hist. Prospekt
Wolfenbüttel Marienkirche Gottfried Fritzsche, Karl Schuke 1620–1624, 1959 IV/P 53 6 Register von Fritzsche erhalten
Wolfenbüttel St.-Thomas-Kirche Gebr. Hillebrand, W. Sauer 1970, 1999/2000 II/P 21 2000 um digitale Register auf drittes Manual und zweiten Spieltisch im Altarraum erweitert
Wolfenbüttel St.-Trinitatiskirche Gottfried Fritzsche, Johann Andreas Graff, Schmidt & Thiemann 1619, 1722–1723, 1966–1967 II/P 29 Ursprünglich für die Schöninger Schlosskapelle gebaut; 1722 überführt und 1723 umgebaut; Gehäuse erhalten
Wolfenbüttel Versöhnungskirche Alfred Führer 1968 II/P 22

Literatur Bearbeiten

  • Uwe Pape: Die Orgeln der Stadt Braunschweig (= Norddeutsche Orgeln. Band 2). Pape, Wolfenbüttel 1966, ISBN 3-921140-04-8.
  • Uwe Pape: Die Orgeln der Stadt Wolfenbüttel (= Norddeutsche Orgeln. Band 7). Pape, Wolfenbüttel 1973, ISBN 3-921140-11-0.
  • Uwe Pape: Die Orgeln des Herzogtums Braunschweig vor 1810. In: Acta Organologica. Band 30, 2008, S. 89–242.
  • Uwe Pape: Die Orgeln des Landkreises Braunschweig (= Norddeutsche Orgeln. Band 4). Pape, Wolfenbüttel 1968, ISBN 3-921140-07-2.
  • Uwe Pape: Orgelbauer und Orgeln im ehemaligen Herzogtum Braunschweig. In: Acta Organologica. Band 4, 1970, S. 117–145.
  • Uwe Pape, Jochen Weihmann: Orgeln und Orgelbauer in Braunschweig (= Norddeutsche Orgeln. Band 2). 2. Aufl. Pape, Berlin 2019, ISBN 978-3-921140-59-8
  • Uwe Pape: Orgeln und Orgelbauer in Wolfenbüttel. In: Die neue Orgel der Versöhnungskirche zu Wolfenbüttel. 1968, S. 13–16.
  • Rüdiger Wilhelm: Orgelbau und Orgelmusik in Braunschweig. In: Harald Vogel, Günter Lade, Nicola Borger-Keweloh (Hrsg.): Orgeln in Niedersachsen. Hauschild, Bremen 1997, ISBN 3-931785-50-5, S. 66–71.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Orgel St. Albertus Magnus, Braunschweig. Abgerufen am 27. August 2022.