Liste von Museen und Denkmälern über den Deutsch-Französischen Krieg

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Diese Liste gibt einen Überblick über Museen und Gedenkstätten, die sich schwerpunktmäßig der Geschichte des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/1871 widmen.

Sie ist nach Ländern sortiert und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Gedenkkultur Bearbeiten

Der Deutsch-Französische Krieg stellte für die Zeitgenossen ein prägendes Ereignis dar. Die Soldaten erlebten den Krieg als eine Auseinandersetzung zwischen Massenheeren, der hunderttausende Menschen zum Opfer fielen. Für Frankreich war der Krieg mit dem Verlust seiner Vormachtstellung auf dem europäischen Kontinent verbunden, die es seit der Zeit Ludwigs XIV. innegehabt hatte. Auf der deutschen Seite konstituierte sich dagegen erstmals ein Nationalstaat. Das Deutsche Kaiserreich als neues Machtzentrum veränderte die Kräfteverhältnisse auf dem Kontinent und beendete den bisherigen Partikularismus in Mitteleuropa. Aufgrund der persönlichen Erlebnisse und der großen politischen Veränderungen blieb der Krieg stark im Bewusstsein der Zeitgenossen verankert. Es entstanden in Frankreich wie in Deutschland, aber teilweise auch in der Schweiz und in Belgien zahlreiche Denkmäler und Gedenktafeln, die an die Gefallenen erinnern. Besonders in Deutschland wurden zahlreiche Straßen und Plätze nach Offizieren und Orten der Schlachten umbenannt. Die noch größere Dimension an Gewalt in den beiden Weltkriegen ließ die Erinnerung an den Krieg von 1870/1871 jedoch verblassen.[1] Große Sonderausstellungen zu dem Krieg zeigten das Musée de l’Armée in Paris (2017) und das Militärhistorische Museum (2020) in Dresden.[2]

An den Deutsch-Französischen Krieg und den Reichseinigungsprozess erinnern verschiedene Typen von Denkmalen. Nicht Teil dieser Liste sind die Kaiser-Wilhelm-Denkmale und die Bismarckdenkmale, die ebenfalls an deren Rolle im Deutsch-Französischen Krieg erinnern. In Deutschland wurden der Deutsch-Dänische Krieg 1864, der Deutsche Krieg und der Deutsch-Französische Krieg zusammen als Deutsche Einigungskriege verstanden. Eine Reihe von Denkmälern erinnern daher an mehrere dieser Kriege. In diese Liste werden auch solche Denkmale aufgenommen, die neben dem Deutsch-Französischen Krieg auch andere dieser Kriege nennen, nicht aber Denkmale, die Kriege allgemein zum Thema haben. Zu den Denkmalen gehören auch die Vielzahl von Friedenseichen und Friedenslinden, die 1870/71 gepflanzt wurden (wobei die Kaisereichen und Kaiserlinden gesonderten Listen vorbehalten sind).

Frankreich Bearbeiten

Die Erinnerungskultur an den Krieg in Frankreich und Deutschland unterschied sich deutlich. Während in Deutschland der Sieg gefeiert werden konnte, konzentrierte sich die Darstellung auf französischer Seite zum einen auf das Gedenken an die Opfer und den Heldenmut der eigenen Soldaten. Insbesondere die Belagerung von Belfort dient vielfach als Motiv für diesen Mut. Als Ergebnis des Krieges war das Reichsland Elsaß-Lothringen Teil des Deutschen Reichs geworden. Hier entspricht die Erinnerungskultur der in anderen Teilen Deutschland. Daher ist die Liste für Frankreich geteilt.

In der Bewertung des verlorenen Krieges war Frankreich geteilt. Die katholisch geprägte Rechte sah die Republik und die Regierung der „Défense nationale“ als Hauptursache der Niederlage an, die Linke hingen das kaiserliche Regime Napoleons III. Als Haupttypen der Kriegerdenkmale entstanden Kampfdenkmale, die den heroischen Kampf thematisierten und Grabdenkmäler, die den Toten gedachten.[3]

Elsaß-Lothringen Bearbeiten

 
Liste von Museen und Denkmälern über den Deutsch-Französischen Krieg (Grand Est)
Gravelotte
Wœrth
Wissembourg
Straßburg
Noisseville
Geographische Verteilung der Museen und Gedenkstätten im ehemaligen Reichsland Elsaß-Lothringen
Bild Ort Ortsteil Lage Beschreibung
  Wœrth Wœrth Wœrth, Grand Rue
48° 56′ 24,3″ N, 7° 44′ 36,5″ O
Denkmal für die bayerischen Gefallenen.
  Wœrth Wœrth Wœrth, Rue de Elsasshausen
48° 56′ 2″ N, 7° 43′ 57,1″ O
Denkmal des 1. Kurhessischen Feldartillerie-Regiments Nr. 11 auf dem Schlachtfeld der Schlacht bei Wörth.
  Frœschwiller Elsasshausen Frœschwiller, Rue de Wœrth
48° 55′ 54,5″ N, 7° 43′ 24,9″ O
Denkmal des 3. Kurhessischen Infanterie-Regiments Nr. 83.
  Wissembourg Geisberg Geisberg, Chemin de Geisberg
49° 0′ 57,5″ N, 7° 57′ 6,8″ O
Denkmal für die Gefallenen des 3. Posenschen Infanterie-Regiments Nr. 58 (Schlacht bei Weißenburg).
  Wissembourg Geisberg Geisberg, Chemin de Geisberg
49° 0′ 57,7″ N, 7° 57′ 7″ O
Denkmal für die Gefallenen des 1. Bataillon des 3. Posenschen Infanterie-Regiments Nr. 58 („Das erste Preussengrab für Deutschlands Einheit“, Schlacht bei Weißenburg).
  Wissembourg Geisberg Geisberg, Chemin de Geisberg
49° 0′ 57,1″ N, 7° 57′ 8″ O
Denkmal für die III. Deutsche Armee (Schlacht bei Weißenburg).
  Wissembourg Geisberg Geisberg, Chemin de Geisberg
49° 0′ 57,1″ N, 7° 57′ 8,8″ O
Ruhestätte der am 4. August 1870 im Treffen bei Weissenburg Gefallenen.
  Wissembourg Geisberg 49° 0′ 52,2″ N, 7° 56′ 55,4″ O Denkmal für die Gefallenen des Westpreussischen Grenadier-Regiments Nr. 7.
  Wissembourg Geisberg 49° 1′ 10,7″ N, 7° 57′ 24,7″ O Denkmal für die französischen Gefallenen.
  Wissembourg Geisberg 49° 1′ 6,3″ N, 7° 56′ 39,3″ O Denkmal am General Abel Douay Todesort.
  Wissembourg Geisberg 49° 1′ 19,4″ N, 7° 56′ 48,4″ O Denkmal für das 1. Schlesische Jägerbataillon Nr. 5.
  Straßburg Straßburg Straßburg, Rue de l’Academie
48° 34′ 56″ N, 7° 45′ 32,8″ O
Das Denkmal für die Gefallenen der Belagerung von Straßburg 1870 in Straßburg ist in der Form eines Grabes gehalten und besteht aus weißem Vogesensandstein. Der Entwurf stammt vom Stadtbauinspektor Roederer. Einweihung war 1874.[4]
0 Straßburg Straßburg 0 Auf einem Kasernengelände in Straßburg wurde in den 1870er Jahren das Denkmal für die Gefallenen eines Pionier-Corps errichtet. Es handelte sich um eine etwa 5 Meter hohe Säule, die von einem Adler gekrönt war. Die Ecken des Sockels wurden von vier schlafenden Löwen bewacht. Das Denkmal wurde 1918 zerstört.[5]
 
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Noisseville Noisseville Außerhalb von Noisseville, an der D 954
49° 7′ 45,8″ N, 6° 16′ 27,4″ O
Noisseville, das zum französischsprachigen Teil Lothringens gehörte, kam nach dem Krieg an das Deutsche Reich. Die Einweihung des Denkmals zu Ehren der französischen Gefallenen in der Schlacht von Noisseville vom 31. August und 1. September 1870 geriet am 4. Oktober 1908 zu einer der größten und eindrucksvollsten profranzösischen Kundgebungen in Elsass-Lothringen während der deutschen Herrschaft.

Rest von Frankreich Bearbeiten

Bild Ort Ortsteil Lage Beschreibung
 Weitere Bilder Belfort Belfort Belfort, am Schloss
47° 38′ 12″ N, 6° 51′ 53″ O
Der Löwe von Belfort ist eine monumentale Steinskulptur von 21,5 Metern Länge und 10,7 Metern Höhe und besteht aus gemauerten Blöcken aus rotem Sandstein. Künstler war Frédéric-Auguste Bartholdi, der Schöpfer der Freiheitsstatue. Das Denkmal erinnert an die Belagerung von Belfort und war Vorbild für weitere Löwen-Denkmale wie der Pariser Löwe von Belfort.
 
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Champigny-sur-Marne Champigny-sur-Marne Champigny-sur-Marne, Rue du monument
48° 48′ 41,3″ N, 2° 31′ 22,7″ O
Das Monument Bataille Champigny wurde nach Entwurf des Architekten Émile Vaudremer erstellt und ist ein heller Obelisk. Auf der Vorderseite befindet sich eine auf einem Palmenzweig liegender antikisierenden Schild, auf dem ein tödlich verletzter Krieger zu sehen ist. Darüber befindet sich ein Frauenkopf mit einer Mauerkrone als Symbol für die Verteidigung der Stadt Paris und die Inschrift „Défense de Paris“.[6]
 
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Dijon Dijon Dijon, Place liberation
47° 19′ 17,9″ N, 5° 3′ 7,9″ O
Das Monument à la gloire des défenseurs de la ville de Dijon ist das Denkmal für die Bürger, die bei der Verteidigung von Dijon gefallen sind.
 Weitere Bilder Paris La Défense La Défense
48° 53′ 25,7″ N, 2° 14′ 31″ O
Denkmal La défense de Paris von Louis-Ernest Barrias aus dem Jahr 1883
 Weitere Bilder Paris 14. Arrondissement (Paris) Paris, Place Denfert-Rochereau
48° 50′ 4″ N, 2° 19′ 57″ O
Das Denkmal erinnert an die Belagerung von Belfort. Vorbild war der Löwe von Belfort.
 Weitere Bilder Paris 20. Arrondissement (Paris) Paris, Père-Lachaise
48° 51′ 48,2″ N, 2° 23′ 27″ O
Das Monument à la mémoire des soldats morts pendant le siège de Paris de 1870–1871 erinnert an Gefallenen bei der Belagerung von Paris.

Museen in Frankreich Bearbeiten

Bild Ort Ortsteil Lage Beschreibung
  Gravelotte Gravelotte Museum des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 und der Annexionszeit
49° 6′ 50,5″ N, 6° 1′ 47,1″ O

Seit dem Jahr 2014 existiert in Gravelotte das Museum des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 und der Annexionszeit (Französisch: Musée de la Guerre de 1870 et de l'Annexion). Die Dauerausstellung gliedert sich in vier Bereiche. Es geht erstens um die Schlacht bei Gravelotte, zweitens um das Kriegsgeschehen als Ganzes, drittens um die Zeit Elsaß-Lothringens im Deutschen Kaiserreich und viertens schließlich um die Rezeption des Deutsch-Französischen Krieges und des Reichslandes Elsaß-Lothringens bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.[7]

  Bazeilles Bazeilles Haus der letzten Patrone
49° 40′ 54,4″ N, 4° 58′ 31,7″ O
In Bazeilles, nahe bei Sedan gelegen, hat das französische Marineministerium dem Dorf eine Gedenkstätte gewidmet. In dem historischen Haus der letzten Patrone (Französisch: Maison de la dernière cartouche) verschanzte sich eine französische Eliteeinheit und unterstützte mit ihrem Widerstand bis zur namensgebenden letzten Patrone den Rückzug der Hauptstreitkräfte nach Sedan. Zu besichtigen ist teilweise der Zustand der Innenräume um 1870. So sind noch Schusslöcher an den Wänden zu erkennen. Eine Kugel brachte um 11.35 Uhr auch die Zeiger einer Uhr für immer zum Stehen.[8]
  Wœrth Wœrth Schlachtmuseum des 6. August 1870
48° 56′ 19,7″ N, 7° 44′ 50,1″ O
Das Museum thematisiert in deutscher und französischer Sprache die Schlacht bei Wörth (6. August 1870), aber auch die Vorgeschichte des Krieges und die regionale Gedenkkultur an die Schlacht. Die Dauerausstellung befindet sich im Schloss und heutigem Rathaus der Gemeinde. Höhepunkte der Präsentation stellen ein Diorama mit 4000 Zinnfiguren und ein Gemälde von Edouard Detaille und Théodore Lévigne dar.[9]

Deutschland Bearbeiten

Belgien Bearbeiten

Belgien war kein Kriegsteilnehmer im Deutsch-Französischen Krieg. Da jedoch nach dem Ersten Weltkrieg das deutschsprachige Eupen-Malmedy durch Belgien annektiert wurde, befinden sich in diesem Teil Belgiens Kriegerdenkmäler, die während der Zeit des Deutschen Reiches entstanden sind. Hier entspricht die Erinnerungskultur der in Deutschland. In anderen Teilen finden sich Denkmäler, die entweder von französischer oder von deutscher Seite errichtet wurden. Daher ist die Liste für Belgien geteilt.

Eupen-Malmedy Bearbeiten

Bild Ort Ortsteil Lage Beschreibung
 
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Eupen Eupen Eupen, Werthplatz Das Kriegerdenkmal Eupen wurde nach Entwurf des Münchner Bildhauers Rudolf Henn am 1. September 1912 eingeweiht. Eupen gehörte damals zum Deutschen Reich. Es steht unter Denkmalschutz.
 
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Kelmis Hergenrath Hergenrath, hinter der Kirche Das Kriegerdenkmal in Hergenrath wurde am 25. September 1910 eingeweiht. Anlass war das vierzigjährige Bestehen des dortigen Kriegervereins. Hergenrath gehörte damals zum Deutschen Reich.

Rest von Belgien Bearbeiten

Bild Ort Ortsteil Lage Beschreibung
 
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Antwerpen Wilrijk Schoonselhof
51° 9′ 55,1″ N, 4° 22′ 14,5″ O
Denkmal für die im Deutsch-Französischen Krieg und bei der Belagerung von Belfort gefallenen französischen Soldaten.
  Brüssel Brüssel Cimetière de Bruxelles Das Denkmal mit der Inschrift „Das Vaterland - Den in Belgien verstorbenen deutschen Kriegern“ und der Jahreszahl 1870/71 wurde nach dem Vorbild des 1875 von Ernst Herter geschaffene Denkmals in Spandau geschaffen.
 
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Charleroi Charleroi Cimetière de Charleroi Nord
50° 25′ 26,5″ N, 4° 27′ 11,4″ O
Das „Monument aux soldats français mort en 1870“ des Künstlers Jules Lagae erinnert an die französischen Toten des deutsch-französischen Krieges.
  Gent Gent Gent, Westerbegraafplaats Das Kriegerdenkmal auf dem Westfriedhof von Gent erinnert an die französischen Toten des deutsch-französischen Krieges und der Weltkriege. Es handelt sich um eine Sandsteinstele vor der eine Bronzefigur eines getroffenen Soldaten sitzt.
Lüttich Lüttich Cimetière de Robermont
50° 37′ 54,6″ N, 5° 36′ 38,5″ O
Das Denkmal ist ein schlichter Obelisk auf rechteckigem Sockel. [10]

Polen Bearbeiten

Ein großer Teil der deutschen Ostgebiete wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Teil Polens. Hier entsprach die Erinnerungskultur der in anderen Teilen Deutschland und es bestanden eine Vielzahl von Kriegsdenkmäler, die zum größten Teil nicht mehr bestehen.

Ehemalige Denkmäler im heutigen Polen:

Bild Ort Ortsteil Lage Beschreibung
0 Allenstein Allenstein Allenstein, Am Kriegerdenkmal Das Kriegerdenkmal in Allenstein war ein rechteckiges Denkmal, gekrönt durch einen Fahnenträger. Seitlich waren die Tafeln mit Gefallenennamen angebracht.[11]
0 Karthaus Karthaus 0 Das Kriegerdenkmal in Karthaus war gekrönt durch einen Fahnenträger.[11]
0 Neidenburg Neidenburg Neben der heutigen Kirche Mariä Empfängnis und St. Adalbert
53° 21′ 34″ N, 20° 25′ 27,1″ O
Das Kriegerdenkmal in Neidenburg war ein rechteckiges Denkmal, gekrönt durch einen Fahnenträger mit Sturmgewehr. Seitlich waren die Tafeln mit Gefallenennamen angebracht, vorne ein Eichenkranz[11]
  Ortelsburg Ortelsburg 0 Das Kriegerdenkmal in Ortelsburg war ein rechteckiges Denkmal, gekrönt durch einen Fahnenträger. Seitlich waren die Tafeln mit Gefallenennamen angebracht, vorne eine Darstellung Kaiser Wilhelm I.[11]
0 Osterode Osterode 0 Das Kriegerdenkmal in Osterode war ein rechteckiges Denkmal, gekrönt durch einen Fahnenträger. Seitlich waren die Tafeln mit Gefallenennamen angebracht.[11]
0 Putzig Putzig Putzig, Marktplatz Das Kriegerdenkmal in Wartenburg war ein niedriges rechteckiges Denkmal, gekrönt durch einen Fahnenträger.[12]
0 Rastenburg Rastenburg Rastenburg, vor dem Kreishaus
54° 4′ 35,1″ N, 21° 22′ 23,4″ O
Das Kriegerdenkmal in Rastenburg war ein rechteckiges Denkmal, gekrönt durch einen Fahnenträger. Die Frontseite war mit Inschrift und eisernem Kreuz geschmückt.[11]
  Saalfeld Saalfeld 0 Das Kriegerdenkmal in Saalfeld war ein Obelisk auf dessen Sockel ein Adler sitzt.
0 Tuchel Tuchel 0 Das Kriegerdenkmal in Tuchel war ein rechteckiges Denkmal, gekrönt durch einen Fahnenträger.[13]
0 Wartenburg Wartenburg 0 Das Kriegerdenkmal in Wartenburg war ein schlankes rechteckiges Denkmal, gekrönt durch einen Fahnenträger. An den Ecken des Sockels befanden sich kleinere Säulen gekrönt mit Kugeln.[11]

Russland Bearbeiten

Ein Teil von Ostpreußen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Oblast Kaliningrad Teil Russlands. Hier entsprach die Erinnerungskultur der in anderen Teilen Deutschland und es bestanden eine Reihe von Kriegsdenkmäler, die nicht mehr bestehen.

Bild Ort Ortsteil Lage Beschreibung
  Darkehmen Darkehmen Darkehmen, vor dem Rathaus Das Kriegerdenkmal in Darkehmen war ein Obelisk, gekrönt durch einen Adler.
  Kreuzburg Kreuzburg Kreuzburg, Markt Das Kriegerdenkmal in Kreuzburg war ein Obelisk, gekrönt durch einen Adler.

Schweiz Bearbeiten

 
Das Gebäude des Bourbaki-Panoramas

Die Schweiz war im Deutsch-Französischen Krieg neutral, siehe auch Schweiz im Deutsch-Französischen Krieg. Der Hauptkontakt der Schweiz mit dem Krieg war der Grenzübertritt der französischen Armée de l’Est, deren Entwaffnung und anschließende Internierung. Die Internierten wurden auf 190 Ortschaften verteilt. In einer Reihe dieser Orte stehen Gedenksteine für die dort verstorbenen Internierten. In der ganzen Schweiz gibt es etwa 30 französische Monuments aux morts (Gefallenendenkmale). Die meisten von ihnen wurden nach dem Krieg von 1870/71 errichtet.[14] Das Bourbaki-Panorama ist das wichtigste Denkmal für diese Internierung und gleichzeitig das einzige Museum zum Deutsch-Französischen Krieg in der Schweiz. Insgesamt sind etwa 1700 französische Soldaten während dieser Zeit in der Schweiz an den Folgen des Krieges gestorben.

Bild Kanton Ort Ortsteil Lage Beschreibung
AG Aarau Aarau Friedhof Rosengarten, Rosengartenweg 1
645902 / 248717

Das Denkmal befindet sich auf dem Friedhof Rosengarten. Es wurde gemäß Inschrift von der Einwohnergemeinde Aarau errichtet und den Kriegsopfern der Jahre 1870–1871 gedenken.

BE Aarberg Aarberg Friedhof
587245 / 210393
Das Denkmal auf dem Gemeinschaftsfriedhof ist ein Granitblock mit Marmortafel und Inschrift aus dem Jahr 1901.
AG Aarburg Aarburg Festung Aarburg, „Richtplatz“
634950 / 241295
1871 wurden vier französische Soldaten auf dem städtischen Friedhof beerdigt, 1912 exhumiert und im Gemeinschaftsgrab neu beigesetzt. In der Festung ist eine Gedenktafel für sie an einer Wand angebracht.
BE Aarwangen Aarwangen in der Kirche
624876 / 232450
Die Gedenktafel 1870–1871 aus dem Jahr 1910 ist beim Betreten rechts an der Begrenzungswand der Kirche angebracht.
UR Altdorf UR Altdorf UR Pfarrkirche St. Martin
691730 / 193167
Das Denkmal ist ein weißer Marmorobelisk an der katholischen Pfarrkirche St. Martin aus dem Jahr 1990. Es ersetzte das 1900 aufgestellte bisherige Denkmal.
  TG Arbon Arbon Kirchhof St. Martin
750516 / 264606
Das Sandsteindenkmal befindet sich auf dem alten Kirchhof der katholischen Kirche St. Martin und stammt aus dem Jahr 1898.
0 VD Avenches Avenches 0 Das Denkmal ist ein Obelisk auf dem Friedhof.
VD Ballaigues Ballaigues Friedhof
520960 / 175647
Das Denkmal ist ein Obelisk auf dem Friedhof aus dem Jahr 1901.
  BS Basel Basel Basel, Centralbahnplatz
611467 / 266497
Das 1895 von Frédéric Auguste Bartholdi geschaffene Strassburger Denkmal in Basel erinnert an die Schweizer Unterstützung der Bevölkerung der schwer beschossenen französischen Stadt Strassburg im benachbarten Elsass.
  BS Basel St. Johann St. Johann, Kannenfeldpark
609947 / 268324
Das Interniertendenkmal in Basel wurde September 1887 eingeweiht.
VD Baulmes Baulmes Friedhof
529692 / 182575
Gedenktafel an der Innenmauer des kommunalen Friedhofs.
BE Belp Belp Friedhof
604687 / 193244
Granitblock mit Inschriften
ZH Benken ZH Benken ZH Friedhof
691319 / 278688
Die Gedenkstele auf dem Friedhof besteht nicht mehr
 
BE Bern Holligen Bern, Bremgartenfriedhof
598723 / 199967
Interniertendenkmal in Bern.
BE Biel/Bienne Madretsch Friedhof Madretsch
586733 / 219634
Das Denkmal aus dem Februar 1871 erinnert an 6 gestorbene Soldaten
VD Bière Bière Neuer Friedhof
514817 / 154511
Auf dem 1881 eingerichteten neuen Friedhof befindet sich das Denkmal für die hier verstorbenen Internierten
  FR Billens Billens Friedhof neben der Kirche
558795 / 171213
Das Denkmal ist ein Kreuz auf rechteckigem Sockel
  AG Birr AG Birr AG Kirchgarten, Pestalozzistrasse
657543 / 254288
Das Denkmal ist eine Bronzeskulptur „Der geflügelte Sieg“ (1899 von Frédéric-Auguste Bartholdi geschaffen) auf hohem Sockel. Das Denkmal wurde 1901 eingeweiht.
  TG Bischofszell Bischofszell Friedhof
735854 / 262075
Das Denkmal erinnert an die 432 Soldaten, die in Bischofszell interniert waren.
NE Boudevilliers Boudevilliers Friedhof
558320 / 208774
Das Denkmal erinnert an die 10 hier verstorbenen Soldaten
BE Brienz BE Brienz BE ?
644554 / 178530
Das Denkmal erinnert an die 3 hier verstorbenen Soldaten
ZH Bülach Bülach Friedhof
683412 / 263473
Gedenktafel für die 3 hier verstorbenen Soldaten
FR Bulle FR Bulle FR Friedhof
570815 / 163966
Das Denkmal ist ein Obelisk aus hellem Stein
 
Weitere Bilder
BE Büren an der Aare Büren an der Aare Büren an der Aare, Friedhof
595256 / 220944
Interniertendenkmal in Büren an der Aare
BE Burgdorf BE Burgdorf BE alter Friedhof neben der Kirche
614182 / 211712
Das Denkmal, ein Findling mit Inschriftentafel, wurde mit Stilllegung des Friedhofs abgebaut
FR Châtel-Saint-Denis Châtel-Saint-Denis Friedhof
558769 / 153273
Das Denkmal ist ein kleiner Obelisk, der von einem Kreuz gekrönt ist
GR Chur Chur Friedhof Hof St-Luzistrasse
759934 / 190679
Das Denkmal ist ein Säulenstumpf auf rechteckigem Sockel
NE Colombier NE Colombier NE Friedhof
556131 / 201459
Auf dem Friedhof befindet sich ein Kriegsgräberfeld mit Denkmal und Kriegsgräbern
VD Cossonay Cossonay Friedhof
528738 / 163331
Das Denkmal ist ein Obelisk aus grauem Stein auf rechteckigem Sockel
  TG Diessenhofen Diessenhofen Friedhof von Kloster St. Katharinental
697314 / 283051
Sandsteinblock mit Gedenktafel
  TG Frauenfeld Frauenfeld Friedhof Oberkirch
710900 / 268921
Das Denkmal erinnert an die 20 hier verstorbenen Soldaten.
  TG Kreuzlingen Bernrain Heiligkreuzkapelle Bernrain
729086 / 277719
Gedenktafel, an der Heiligkreuzkapelle Bernrain angebracht.
  SG Mels Mels Mels, Friedhof
750793 / 212543
Interniertendenkmal in Mels.
  TG Müllheim Müllheim Friedhof
718121 / 273660
Das Denkmal erinnert an die 10 Soldaten, die in Grüneck verstorben sind.
  BE Münchenbuchsee Münchenbuchsee Bei der Kirche
600786 / 207843
Obelisk aus hellem Stein im Garten vor der Kirche
  SG Rorschach Rorschach Alter Friedhof
755096 / 260491
Einzelner Grabstein direkt neben den Bahngleisen auf dem alten Friedhof
 
Weitere Bilder
GE Vernier Châtelaine Châtelaine, Cimetière Châtelaine
498069 / 118198
Interniertendenkmal in Genf (Châtelaine).
  TG Weinfelden Weinfelden Katholischen Kirche
726025 / 269584
1909 wurden die Gebeine der Verstorbenen ausgegraben und südlich der katholischen Kirche beigesetzt.
  ZH Winterthur Rosenberg Friedhof Rosenberg
696857 / 263384
Das Denkmal befand sich bis zu seiner Stilllegung 1960 auf dem Friedhof Rychenberg.

[15]

Literatur Bearbeiten

  • Meinhold Lurz: Kriegerdenkmäler in Deutschland: Einigungskriege; Band 2 von Kriegerdenkmäler in Deutschland, 1985, ISBN 3-88326-151-3
  • Andreas Metzing: Kriegsgedenken in Frankreich (1871–1914): Studien zur kollektiven Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, Diss., 1995, Digitalisat.
  • Hans-Jörg Jährig:Die Kriegerdenkmäler 1870/71 in Südhessen: Stumme Zeugen des Einsatzes der Großherzoglich Hessischen (25.) Division im Krieg gegen Frankreich 1870/71, 2013, ISBN 978-3-8428-9469-3, Teildigitalisat.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Memorials of the Franco-Prussian War – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jan Ganschow / Olaf Haselhorst / Maik Ohnezeit: Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71. Vorgeschichte, Verlauf, Folgen. Ares, Graz 2009, S. 11–16, hier S. 11.
  2. Bernhard Schulz: Die Geburt der deutschen Nation. Dresden erinnert an den deutsch-französischen Krieg 1870/1871, in: Der Tagesspiegel, 3. August 2020
  3. Andreas Metzing: Kriegsgedenken in Frankreich, S. 20–24.
  4. Sebastian Wemhoff: Städtische Geschichtskultur zwischen Kontinuität und Wandel: Das Beispiel Straßburg 1871 bis 1988, 2019, ISBN 978-3-643-14359-4, S. 175 ff., Digitalisat.
  5. Sebastian Wemhoff: Städtische Geschichtskultur zwischen Kontinuität und Wandel: Das Beispiel Straßburg 1871 bis 1988, 2019, ISBN 978-3-643-14359-4, S. 177, Digitalisat.
  6. Andreas Metzing: Kriegsgedenken in Frankreich, S. 30–31.
  7. Jens Späth: Rezension zu: Deutsch-Französischer Krieg 1870 (Dauerausstellung), 1. Januar 2014 Gravelotte, in: H-Soz-Kult, 5. Dezember 2015.
  8. Jan N. Lorenzen: Die großen Schlachten. Mythen, Menschen, Schicksale. Campus, Frankfurt/New York 2006, S. 163.
  9. Rolf Müller: Auf den Spuren des Krieges. Musée de la Bataille du 6 Août 1870. In: Badische Zeitung, 29. März 2018.
  10. Eintrag auf memorialgenweb.org
  11. a b c d e f g Heinz Csallner: Historische Ansichten von Ostpreußen, ISBN 3-89555-167-8, S. 62–63.
  12. Bild des Denkmals
  13. Bild des Denkmals
  14. Peter Schenk: Wie Frankreich in Basel seiner Gefallenen gedenkt; in: BZ vom 15. November 2017, online
  15. Detailliste mit Denkmalen auf memorialgenweb.org, Liste mit Denkmalen auf memorialgenweb.org