Liste verschollener Expeditionen

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Die Liste verschollener Expeditionen nennt Expeditionen mit wissenschaftlichem oder militärischem Hintergrund, die verschollen sind.

Komplett verloren Bearbeiten

Bezeichnung Leiter Jahr des Verlusts Region Bemerkungen
Verlorene Armee des Kambyses 524 v. Chr. Ägypten Der persische König Kambyses II. entsandte laut einem Bericht von Herodot ein Heer von 50.000 Kriegern von Theben in die Oase Siwa, doch ging die ganze Armee in einem Sandsturm unter.
Expedition der Brüder de Vivaldo Ugolino de Vivaldo 1291 Westafrika Die zwei portugiesischen Galeeren Allegranza und Sant'Antonio verließen im Mai 1291 mit 300 Mann den Hafen von Genua mit dem Ziel, Afrika zu umsegeln und Indien zu erreichen. Der letzte Bericht stammt von Gozora (Kap Nun), Marokko. Möglicherweise strandete ein Schiff am Gambia und die Besatzung des zweiten Schiffs wurde am Senegal gefangen genommen.
Expedition des Abubakari Abu Bakr II. 1311 Atlantik Abubakari II. soll König des Mali-Reiches in Westafrika gewesen sein. Er soll abgedankt haben, um eine Expedition über den Atlantik anzuführen. Die Person ist für Historiker nicht fassbar.
Expedition von Ferrer Jaume Ferrer 1346 Westafrika Ferrer segelte im August 1346 von Palma, Mallorca, nach Westafrika auf der Suche nach Goldvorkommen.
Cabots letzte Expedition John Cabot 1498 Atlantik Nachdem die Flotte im Mai 1498 von Bristol nach Nordamerika losgesegelt war, geriet eines der Schiffe in Seenot und kehrte zurück. Das weitere Schicksal der anderen Schiffe ist unbekannt.
Gaspar Corte-Real 1501 Neufundland Eine portugiesische Expedition segelte vermutlich in die Gegend von Neufundland. Zwei Karavellen fuhren zurück. Corte-Real fuhr mit seiner Karavelle weiter. Er verschwand ohne Spur.
Miguel Corte-Real 1502 Atlantik Suchexpedition von Miguel Corte-Real nach seinem Bruder. Auch er verschwand spurlos.
James Knight 1721 Marble Island, Kanada Britische Expedition, um die Nordwestpassage zu finden.
Jean-François de La Pérouse 1788 Ozeanien Französische Expedition mit dem Ziel der Weltumsegelung. Im Februar 1788 kam die letzte Nachricht aus dem Pazifik.
Houghton-Expedition Daniel Houghton 1791 Sahara Britische Expedition an dem Fluss Gambia und dem Hinterland der afrikanischen Westküste.
George Bass 1803 Pazifischer Ozean Britische Expedition nach Tahiti und möglicherweise Chile.
Franklin-Expedition John Franklin 1845 Victoria Strait, kanadische Arktis Britische Expedition zur Untersuchung der Nordwest-Passage.
Dritte Leichhardt-Expedition Ludwig Leichhardt 1848 McPherson's Station, Coogoon, Western Australia Britische Expedition, um das nördliche und zentrale Australien zu erkunden.
Eduard Vogel 1856 Wadai, Zentralafrika Britische Landexpedition, um eine Handelsroute durch Afrika nach Asien zu finden. Er verließ die Expedition von Heinrich Barth. Er wurde vermutlich ermordet.
Terra Nova Expedition Robert Falcon Scott 1913 Antarktika Britische Expedition mit dem Ziel, den Südpol erstmals zu erreichen.
Wladimir Alexandrowitsch Russanow 1913 Karasee Russische Expedition in die Arktis, um die Nordostpassage zu durchfahren. Die Hercules und 13 Mann Besatzung verschwanden. 1934 wurden auf der Hercules-Insel, 1947 auf der Sewernaja Semlja Ausrüstungsgegenstände der Expedition gefunden.
Percy Fawcett 1925 Brasilien Fawcett, sein ältester Sohn Jack und sein Freund Raleigh Rimell verschwanden bei der Suche nach einer sagenhaften Stadt Manoa nahe dem Fluss Rio Xingu.[1]
Zweite Hessische Grönlandexpedition Hans Krüger 1930 kanadische Arktis Krüger, sein dänischer Übersetzer Åge Rose Bjare und der Inuit-Führer Akqioq verschwanden im Bereich der Sverdrup-Inseln. Die letzten Spuren wurden auf Axel Heiberg Island gefunden.
Richard Halliburton 1939 nahe Midwayinseln, Pazifik Amerikanische Expedition, um eine nachgebaute chinesische Dschunke von Hongkong über den Pazifik nach San Francisco zur Golden Gate International Exposition zu bringen. Die letzte Nachricht vom 23. März 1939 berichtete über stürmisches Wetter.

Ein oder mehr überlebende Mitglieder Bearbeiten

Bezeichnung Leiter Jahr des Verlusts Region Bemerkungen
Thomas F. Grindell 1905 Sonora-Wüste Von vier Goldsuchern und einem einheimischen Führer kommen drei um. Jack Hoffman und Papago überlebten.
Brusilov-Expedition Georgi Lwowitsch Brussilow 1913 Karasee, Arktis Russische Expedition zum Nördlichen Seeweg. Nur Walerian Albanow und Alexander Konrad überlebten.

Literatur Bearbeiten

  • Ed Wright: Lost Explorers. Adventurers Who Disappeared Off The Face Of The Earth. Millers Point, Australia: Pier 9, 2008. ISBN 1-7419-6139-4
  • Evan L. Balkan: Vanished! Explorers Forever Lost. Birmingham, Alabama: Menasha Ridge Press, 2008. ISBN 0-89732-983-X

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Famous Expeditions That Fell Off the Map. (Memento vom 25. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)