Liste der libyschen Botschafter in Deutschland

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Die Liste der libyschen Botschafter in Deutschland zeigt die Botschafter Libyens in der Zeit von 1961 bis 2011.

Botschaftssitz Bearbeiten

Nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen 1961 befand sich die Botschaft am seinerzeitigen Regierungssitz Bonn (1949–1999). Im Dezember 2001 zog die als Volksbüro bezeichnete Institution von Bonn-Bad Godesberg, Beethovenallee 12a (siehe Libysche Botschaft (Bonn)), nach Berlin. Zurzeit (2019) ist die libysche Botschaft in der Podbielskiallee 42 untergebracht.

Botschafter Bearbeiten

In der Klammer hinter dem Namen sind alternative Schreibweisen genannt.

Ernennung
Akkreditierung
Name Bemerkungen ernannt von akkreditiert bei der Regierung Posten verlassen
1961 Negemeddin Farhat (Najamuddin Farhat) [1] Idris (Libyen) Konrad Adenauer 1965
1967 Saddiq M. Muntasser (Sadek Montasser; Sadiq Muntasir) [2] Idris (Libyen) Kurt Georg Kiesinger 1969
1971 Jalial Daghely (Jahal Mohamed Daghely; Jalal Mohamed Daghely) [3] Muammar al-Gaddafi Willy Brandt 1975
1976 Enbeia Wadi Finanzattaché[4] Helmut Schmidt 1980
1979 Muhammad 'Aqil [5] Helmut Schmidt 1981
1983 Mahmud Abu Chreis [6] Helmut Kohl
1985 Elmahdi M Imberesh [7] Helmut Kohl
2005 Said Mohamed Abdulaati Gerhard Schröder 2007
2009
19. Februar 2020
Jamal Ali Omar El-Baraq (Jamal al-Barag; Jamal El-Barag) [8][9] Angela Merkel

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Negemeddin Farhat: wurde zum außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafter Libyens in Bonn ernannt. Der Bundespräsident empfängt den Tunesischen Botschafter Najib Bouziri und den Botschafter des Vereinigten Königreichs Libyen, Negemeddin Farhat zur Entgegennahme der Beglaubigungsschreiben. vgl.:Deutsche Afrika-Gesellschaft, Afrika heute, 1961; Waniss A. Otman, Erling Karlberg, The Libyan economy: economic diversification and international repositioning
  2. Sadek Montasser: Botschaft des Königreich Libyens, Libyen Als Botschafter in Bonn wurde Sadek Montasser ernannt. Damit wird das Königreich Libyen wieder durch einen Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland vertreten sein, nachdem im Jahre 1965 mit der Anerkennung Israels durch die; nach: Afrika heute, Deutsche Afrika-Gesellschaft, 1967
  3. Jahal Mohamed Daghely: Am 5. September 1972 telefonierte Daghely auf Initiative von Kurt Waldheim mit der Kirsengruppe der Geiselnahme von München. Am 11. Dezember 1972 wurde Daghely in das Auswärtige Amt gebeten und ihm mitgeteilt, dass die Bundesregierung nach wie vor in größter Sorge wegen der Möglichkeit neuer Anschläge in der Bundesrepublik sei. Allein im Zeitraum von zwei Wochen des Monates November seien 37 Meldungen mit Androhungen neuer Aktionen eingegangen. Besonders beunruhigt hätten dabei die dem Botschafter bereits bekannten Informationen, dass von Palästinensern in Libyen „Rache für München“ gegen Hans-Dietrich Genscher, Bruno Merk und Manfred Schreiber geplant sei. Es liege auf der Hand, dass neue Gewaltanschläge in der Bundesrepublik äußerst negative Auswirkungen auf das deutsch arabische Verhältnis haben müssten. Die Bundesregierung glaube, an beiderseitige Interessen. (Digitalisat). „Die Welt soll unser Problem fühlen“. In: Der Spiegel. Nr. 45, 1973, S. 24 (online – Spiegel-Interview mit Libyens Botschafter Daghely). Denn zu lang scheint den Arabern das Sündenregister der BRD. So beklagen sich sämtliche Araber über die nach der Münchner Blut-Olympiade in Kraft gesetzten Reisebehinderungen: Auf dem Hamburger Flughafen musste sich kürzlich der libysche Botschafter in Bonn trotz Diplomatenpass völlig entkleiden. Nahost: Siegen die Gemäßigten? In: Der Spiegel. Nr. 49, 1973, S. 108–112 (online). Der libysche Botschafter in Bonn, Jalial Daghely, hat seinen Regierungschef Ghaddafi, die Arabische Liga und die Organisation arabischer Ölländer (Oapec) auf die „generell schlechte Behandlung der Araber in der Bundesrepublik Deutschland hingewiesen“ Capital: Band 13, Ausgaben 1–6 1974; Deutsch-libysches Abkommen über Technische Hilfe Das Auswärtige Amt teilt mit: Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Dr. Hans Georg Sachs, und der Botschafter der Arabischen Republik Libyen, Jalal Mohamed Daghely, haben am 25. Juli 1974 ein Rahmenabkommen über Technische Hilfe unterzeichnet. Das Abkommen ist das Ergebnis von Verhandlungen, die in den letzten Tagen zwischen einer deutschen und einer libyschen Delegation im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bonn geführt wurden. vgl.: Presse- und Informationsamt, Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung; Deutscher Bundes-Verlag, 1974; Denn Feldmarschall Erwin Rommels Afrika-Korps habe im Zweiten Weltkrieg in beiden Ländern Städte und Häfen zerstört. Tausende seien in deutschen Minenfeldern ums Leben gekommen. Und auch die Palästinenser können nach Ansicht des Botschafters Forderungen anmelden. Denn erst durch deutsche Unterstützung sei Israel in die Lage versetzt worden, den Palästinensern Schaden zuzufügen. Allon-Besuch: 600 oder mehr. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1975, S. 28 f. (online).
  4. bifff-berlin.de
  5. der aus dem Fazzan stammende Muhammad Aqil nach seiner Zeit als Sekretär des Volksbüros (Botschaft) in Bonn (1979–1981) de facto Leiter des Grünen-Buch-Zentrums, d. h. der im Februar 1981 gegründeten zentralen Institution zur weltweiten Diffusion der Qaddafischen Ideologie mit Sitz in Tripolis. Nachfolger von Aqil wurde 1987 (bis 1994) der bereit soben genannte Ibrahim Bijad. Hanspeter Mattes: Bilanz der libyschen Revolution: drei Dekaden politischer Herrschaft Mu'ammar al-Qaddafis. Edition Wuqûf, 2001, S. 30
  6. Streunende Hunde. In: Der Spiegel. Nr. 1, 1983, S. 63 f. (online).
  7. In Walhall. Der libysche Oberst Gaddafi läßt in der Bundesrepublik Söldner für Spezialaufträge anwerben. In: Der Spiegel. Nr. 25, 1986, S. 66–69 (online).
  8. Diplomaten als Verkehrsrowdys Spiegel Online, 29. April 2009. Foto @1@2Vorlage:Toter Link/www.ribat.info (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Terminkalender Bundespräsidialamt abgerufen 21. Februar 2020