Liste der denkmalgeschützten Objekte in Patsch (Tirol)

Wikimedia-Liste

Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Patsch enthält die 11 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Gemeinde Patsch.[1]

Denkmäler Bearbeiten

 
Objekte in Liste der denkmalgeschützten Objekte in Patsch (Quelle: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Patsch (Tirol) (Q1857590) auf Wikidata).
Legende:  mit Bild (grün);  Bild fehlt (rot);  kein Bild möglich (schwarz);  ehemalige (heller)
Foto   Denkmal Standort Beschreibung
    Wegkreuz
HERIS-ID: 104762
Objekt-ID: 121640
 
TKK: 49212
westlich Dorfstraße 1
Standort
KG: Patsch
Das Wegkreuz in einem Bretterkasten mit einem Corpus vom Viernageltypus stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.[2]
   
 
Widum
HERIS-ID: 55757
Objekt-ID: 64588
 
TKK: 49216
Dorfstraße 14
Standort
KG: Patsch
Der ansitzartige, zweigeschoßige Bau mit Satteldach stammt im Kern aus dem 15. Jahrhundert und wurde 1660 sowie 1712–1717 umgebaut. Er ist von einer Umfassungsmauer mit schmalem Segmentbogenportal und flachbogigem Durchfahrtstor umgeben. An der Giebelfassade befinden sich ein Korbbogenportal und ein dreiseitiger Obergeschoßerker mit geschmiegtem Zeltdach. Die breiten Erd- und Obergeschoßflure sind mit Stichkappentonnen gedeckt.[3]
    Bauernhaus Trolf
HERIS-ID: 40021
Objekt-ID: 39911
 
TKK: 49220
Dorfstraße 19
Standort
KG: Patsch
Das zweigeschoßige Wohngebäude mit Mittelflurgrundriss unter Satteldach wurde im 17. Jahrhundert errichtet und 1972 umgebaut. Die Giebelfassade ist mit einem abgeschrägten Rundbogenportal aus Nagelfluh, einem dreiseitigen eingeschoßigen Mittelerker im Obergeschoß und flankierenden Freskenmedaillons (hll. Florian und Sebastian, darüber Maria Immaculata) gestaltet. Die Fenster sind großteils noch original mit gekehlten Fensterlaibungen. Im Inneren haben sich stichkappengewölbte Flure und Keller erhalten.[4]
BW   Einfamilienhaus Faistenberger
HERIS-ID: 113545
 
TKK: 145831
seit 2023
Gstill 13
Standort
KG: Patsch
Das Einfamilienhaus nördlich oberhalb des Dorfzentrums wurde 1973/74 nach Plänen von Christine Stigler-Powondra im Stil der Nachkriegsmoderne errichtet. Der freistehende Betonbau über quadratischem Grundriss mit Zeltdach ist gegen den nach Südwesten hin steil abfallenden Hang gesetzt. Das wuchtig vorkragende Obergeschoß ist wie ein Erker über die gesamte Südseite und über Eck an der Ost- und Westseite geführt. An der Südseite befindet sich mittig eine Loggia mit zwei horizontalen Schlitzen in der Brüstung. Im Erdgeschoß ist der zurückspringende Eingangsbereich mit zwei symmetrisch angeordneten Glastüren. Die West- und Ostfassade sind zurückhaltend gestaltet. Das Erdgeschoß ist durch einen kleinen Flur erschlossen, das Obergeschoß durch einen an der Nordwestseite angestellten, gewendelten Treppenaufgang mit Betonbrüstung.[5]
    Kruzifix
HERIS-ID: 104982
Objekt-ID: 121913
 
TKK: 49231
neben Hofrat-Hirn-Weg 5
Standort
KG: Patsch
Das Wegkreuz in einem Bretterkasten mit einem Corpus vom Dreinageltypus stammt vom Anfang des 20. Jahrhunderts.[6]
   
 
Kornkasten
HERIS-ID: 40022
Objekt-ID: 39912
 
TKK: 49207
östlich Kirchstraße 11
Standort
KG: Patsch
Der in die nördliche Friedhofsmauer eingebundene Bau stammt im Kern aus dem 13. Jahrhundert und wurde im 18. Jahrhundert um ein Geschoß erhöht. Der in Bruchsteinmauerwerk errichtete Bau mit Rundbogenportal im Erdgeschoß diente ursprünglich als Speicher für das Zehentkorn und beherbergt heute eine ausgebaute, 1989 erneuerte Totenkapelle.[7]
   
 
Kath. Pfarrkirche hl. Donatus und Friedhof
HERIS-ID: 104409
Objekt-ID: 121203
bei Kirchstraße 13
Standort
KG: Patsch
Eine 1284 erstmals urkundlich erwähnte Kirche wurde beim Dorfbrand 1399 zerstört. Ein spätgotischer Neubau wurde 1479 geweiht und 1767–1768 umgebaut und barockisiert. Er besteht aus einem Langhaus mit dreiseitigem Chor, Sakristei und alter Totenkapelle an der Chornordseite und einem Nordturm mit Spitzgiebelhelm. An der Westfassade befinden sich eine offene Vorhalle auf Rundpfeilern und ein gekehltes Spitzbogenportal aus dem 16. Jahrhundert. Der einschiffige Innenraum ist mit barocken Deckenfresken von Anton Zoller und Josef Kremer mit Szenen aus dem Leben des hl. Donatus geschmückt.[8]

Der Friedhof um die Kirche wurde um 1479 angelegt und im 20. Jahrhundert erweitert. Er ist mit einer mächtigen Einfriedungsmauer umgeben und beherbergt Friedhofskapelle und Kriegerdenkmal.[9] Die Friedhofskapelle wurde 1989 nach Abtragung der alten Kapelle wieder errichtet.[10]

   
 
Mesnerhaus
HERIS-ID: 55756
Objekt-ID: 64587
 
TKK: 49217
Kirchstraße 13
Standort
KG: Patsch
Das dreigeschoßige gemauerte Gebäude mit Satteldach stammt im Kern vermutlich aus dem 17. Jahrhundert und ist in die Stützmauer des Friedhofes eingebunden. Der ehemals hölzerne Wirtschaftsteil mit Schleppdach wurde später ausgebaut. Im Inneren haben sich Flure und Räume mit Stichkappengewölbe und mit Tonnengewölbe erhalten.[11]
    Zollerhof-Fassade
HERIS-ID: 40025
Objekt-ID: 39915
 
TKK: 49230
Römerstraße 29
Standort
KG: Patsch
Das Mitte des 16. Jahrhunderts erstmals erwähnte Gebäude diente ursprünglich als landesfürstliche Zollstätte, die den Zoller von Zollershausen verliehen war und mit ihrer Nobilitierung zum Ansitz erhoben wurde. Er gelangte vor 1829 in bäuerlichen Besitz und wurde daraufhin als Wohngebäude eines Paarhofs genutzt. Der zweigeschoßige Bau mit Satteldach weist ein barockes Mittelportal zwischen asymmetrischen, zweigeschoßigen Erkern auf. Die Fassade ist mit einer Sonnenuhr und barocken Wandmalereien aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts mit Darstellungen der hll. Notburga und Florian sowie der Wetterheiligen Johannes und Paulus geschmückt.[12]
   
 
Magdalenenkapelle
HERIS-ID: 104753
Objekt-ID: 121631
 
TKK: 49211

Standort
KG: Patsch
Die Magdalenenkapelle wurde anstelle einer hölzernen Vorgängerkapelle zum Dank für die glückliche Heimkehr der Patscher Kriegsteilnehmer 1953 errichtet. Die einjochige, gemauerte Kapelle unter einem Satteldach mit einfachem Brettergiebel hat ein Segmentbogenportal an der Westfassade. Am Holzgiebel Tafel der hl. Maria Magdalena mit barockisierender Darstellung. Die Segmenttonne innen besteht aus gebogenen Spanplatten.[13]
BW   Bildstock hl. Johannes Nepomuk
HERIS-ID: 104768
Objekt-ID: 121646
 
TKK: 49213

Standort
KG: Patsch
Der hölzerne Bildstock mit steilgiebeliger Figurennische auf viereckigem Schaft enthält eine qualitätvolle polychrome Holzskulptur des hl. Johannes Nepomuk vom Ende des 18. Jahrhunderts. Der Bildstock steht auf einer Waldlichtung unterhalb des Weges zur Patscher Alm, nach dessen erster Kehre.[14]

Ehemalige Denkmäler Bearbeiten

Foto   Denkmal Standort Beschreibung
   
 
Aufnahmsgebäude

Objekt-ID: 70104
 
TKK: 49239
bis 2012[15]
neben Bahnhof 1
Standort
KG: Patsch
Der Bahnhof der Brennerbahn wurde 1911 unweit des alten Bahnhofs errichtet. 2012 wurde auf Betreiben der ÖBB und der Gemeinde der Denkmalschutz aufgehoben und das Gebäude im August 2012 abgerissen.[16]
   
 
Ehem. Aufnahmsgebäude

Objekt-ID: 98123
 
TKK: 49240
bis 2012[15]
Bahnhof 2
Standort
KG: Patsch
Der Bahnhof der Brennerbahn wurde 1867 errichtet. 2012 wurde auf Betreiben der ÖBB und der Gemeinde der Denkmalschutz aufgehoben und das Gebäude im August 2012 abgerissen.[16]
   
 
Bergstation

Objekt-ID: 121195
 
TKK: 49243
bis 2018[17]
Patscherkofel
Standort
KG: Patsch
Die Bergstation der Patscherkofelbahn mit Berghotel wurde 1927/28 nach Plänen von Hans Feßler erbaut. Der drei- bzw. viergeschoßige, gemauerte bzw. in verschindelter Ständerbauweise errichtete Bau mit allseitig vorkragendem Pultdach war ein bedeutendes Zeugnis der Tiroler Architektur des frühen 20. Jahrhunderts. Das Berghotel wurde 2007 abgerissen, nur der Torso der Seilbahnstation blieb bis zum Bau der neuen Bahn erhalten.[18][19]

Legende Bearbeiten

Quelle für die Auswahl der Objekte sind die vom BDA jährlich veröffentlichten Denkmallisten des jeweiligen Landes.[1] Die Tabelle enthält im Einzelnen folgende Informationen:

Foto: Fotografie des Denkmals. Klicken des Fotos erzeugt eine vergrößerte Ansicht. Daneben finden sich ein oder zwei Symbole:
  Das Symbol bedeutet, dass weitere Fotos des Objekts verfügbar sind. Durch Klicken des Symbols werden sie angezeigt.
  Durch Klicken des Symbols können weitere Fotos des Objekts in das Medienarchiv Wikimedia Commons hochgeladen werden.
Denkmal: Bezeichnung des Denkmals. Es ist die Bezeichnung angegeben, wie sie vom Bundesdenkmalamt (BDA) verwendet wird.
Weiters sind ein oder mehrere Objekt-Identifier für das Denkmal angeführt, deren wichtigste die hier kurz mit HERIS-ID bezeichnete aktuelle Datenbankschlüssel (Heritage Information System ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P9154)) und der mit Objekt-ID bezeichnete alte Datenbankschlüssel des BDAs (auch DBMS-ID, Objekt-ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P2951), hinfällig nach Vollendung der Transition) sind. Weitere Identifier verlinken entweder auf andere externe Datenbanken (z. B. Tiroler Kunstkataster) oder auf weitere Wikipedia-Repräsentationen desselben Objekts (z. B. Gemeindebauten in Wien), abhängig von den Einträgen im zugehörigen Wikidata-Item, das auch verlinkt ist.
Standort: Es ist die Adresse angegeben. Bei freistehenden Objekten ohne Adresse (zum Beispiel bei Bildstöcken) ist im Regelfall eine Adresse angegeben, die in der Nähe des Objekts liegt. Durch Aufruf des Links Standort wird die Lage des Denkmals in verschiedenen Kartenprojekten angezeigt. Darunter ist die Katastralgemeinde (KG) angegeben.
Beschreibung: Kurze Angaben zum Denkmal.

Die Tabelle ist alphabetisch nach dem Standort des Denkmals sortiert. Das Sortierkriterium ist die Katastralgemeinde und innerhalb dieser die Adresse.

Durch Klicken von Karte mit allen Koordinaten (rechts oben im Artikel) wird die Lage aller Denkmale im gewählten Kartenobjekt angezeigt.

Abkürzungen des BDAs: BR … Baurecht, EZ … Einlagezahl, GB … Grundbuch, GstNr. … Grundstücksnummer, KG … Katastralgemeinde, 0G … Grundstücksnummernadresse

Weblinks Bearbeiten

Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Patsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 5. Juni 2023.
  2. Arnold, Wiesauer: Wegkreuz. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 22. März 2016.
  3. Arnold, Wiesauer: Pfarrhaus Patsch. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 22. März 2016.
  4. Arnold, Wiesauer: Wohngebäude, Mittelflurgrundriss, Trolf. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 22. März 2016.
  5. Frick, Wiesauer: Wohngebäude, Einfamilienhaus, Haus Faistenberger. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 11. Juni 2023.
  6. Frick, Wiesauer: Wegkreuz. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 22. März 2016.
  7. Frick, Wiesauer: Kornkasten. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 22. März 2016.
  8. Arnold, Wiesauer: Pfarrkirche hl. Donatus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 22. März 2016.
  9. Frick, Wiesauer: Friedhof Patsch. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 22. März 2016.
  10. Arnold, Wiesauer: Friedhofskapelle, Totenkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 3. August 2021.
  11. Arnold, Wiesauer: Mesnerhaus. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 22. März 2016.
  12. Arnold, Wiesauer: Wohngebäude eines Paarhofes, Mittelflurgrundriss, Zollerhof. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 22. März 2016.
  13. Magdalenenkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 5. August 2013.
  14. Bildsäule hl. Johannes Nepomuk, Johannes-Nepomuk-Bildstock. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 5. August 2013.
  15. a b Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (Memento vom 16. Mai 2016 im Internet Archive; PDF) Bundesdenkmalamt, Stand: 6. Juni 2012 (PDF).
  16. a b Christoph Mair: Signal für Bahnhof Patsch steht endgültig auf Abbruch. Tiroler Tageszeitung, 30. Juni 2012, abgerufen am 3. März 2020.
  17. Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (Memento vom 24. August 2018 im Internet Archive; PDF) (CSV (Memento vom 24. August 2018 im Internet Archive)). Bundesdenkmalamt, Stand: 22. Jänner 2018.
  18. Amt der Tiroler Landesregierung, Kulturabteilung (Hg.): Kulturberichte aus Tirol 2009. 61. Denkmalbericht. Innsbruck 2009, S. 126–127 (PDF; 7,8 MB)
  19. Frick, Wiesauer: Berghotel Patscherkofel. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 3. März 2020.
  20. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.