Liste der betroffenen Merkmale des Gutachtens zur Auslegung des Verbotes von Qualzüchtungen

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Diese Liste enthält auszugsweise die Merkmale bei Heimtieren, die im Gutachten zur Auslegung von § 11 b des Tierschutzgesetzes (Verbot von Qualzüchtungen) beschrieben werden. Das Gutachten vom 2. Juni 1999 bezieht sich auf § 11 b des bundesdeutschen Tierschutzgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 25. Mai 1998 und wurde von einer Sachverständigengruppe erstellt, die vom Bundeslandwirtschaftsministerium eingesetzt wurde. „Das Gutachten soll insbesondere allen Züchtern von Heimtieren helfen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Vorschriften des Tierschutzgesetzes, welche die Züchtung betreffen, in vollem Umfang zu beachten. Ziel ist das vitale, gesunde, schmerz- und leidensfreie Tier.“ (Gutachten S. 1)

Hunde Bearbeiten

Blue-dog-Syndrom Bearbeiten

 
Blauer Dobermann
Definition
Blaugraue Farbaufhellung mit Disposition zu Haarausfall, (Farbmutantenalopezie, CDA),[1][2] Hautentzündung und Pigmentmangel-Syndrom.
Auftreten
Sporadisch, familiär gehäuft bei Dobermann, Greyhound, Irish Setter, Teckel und beim Silver Labrador.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant.
Symptomatik
Durch eine gestörte Verhornung des Haarfollikel-Epithels kommt es zu Haarausfall mit Schuppenbildung, Papeln und Pusteln, sowie sekundärer follikulärer Pyodermie. Das Lymphsystem kann sich verändern, Ödeme können entstehen und eine Nebennierendysplasie. Grundlage des Defekts ist eine Nebennieren-Insuffizienz mit Immunkomplexstörung. Homozygote Tiere sind scheinbar stärker betroffen als heterozygote Tiere (unvollständig dominant).

Brachy- und Anurie sowie Verkrüppelung der Schwanzwirbelsäule Bearbeiten

 
Stummelrute bei einem Entlebucher Sennenhund
Definition
Unterschiedlich ausgeprägte Verkürzung der Schwanzwirbelsäule bis zur Stummelschwänzigkeit, mit oder ohne Verkrüppelung des Schwanzes (Knick-, Korkenzieherschwanz).
Auftreten
Sporadisch, familiär gehäuft bei Französische Bulldogge, Englische Bulldogge, Mops, Teckel, Bobtail, Cocker Spaniel, Entlebucher Sennenhund, Rottweiler
Genetik
Knick- und Korkenzieherschwänze autosomal rezessiv, Brachy- und Anurie wahrscheinlich autosomal rezessiv, u. U. polygenetisch, möglicherweise mit Umweltfaktor.
Symptomatik
Knick- und Korkenzieherschwanz sowie Verkürzung der Schwanzwirbelsäule tritt häufig mit Missbildungen an weiteren Abschnitten der Wirbelsäule auf (Block-, Schmetterlings- und Keilwirbelbildung, Spina bifida). Folge können Störungen der Bewegungsabläufe der Hintergliedmaßen bis zur Lähmung sein, sowie Harn- und Kot-Inkontinenz.

Chondrodysplasie Bearbeiten

 
Ausgeprägte Chondrodysplasie bei einem Dackel
Definition
Zwergwuchs mit Verkürzung der langen Röhrenknochen, damit der Gliedmaßen. Möglicherweise ist die Ursache eine hormonelle Fehlsteuerung des Calcium- und Phosphat-Stoffwechsels.
Auftreten
Basset, Französische Bulldogge, Pekinese, Scottish Terrier, Sealyham Terrier, Welsh Corgis
Genetik
Scheinbar autosomal unvollständig dominant.
Symptomatik
Starke Disposition zur frühzeitigen Fehlbildung der Zwischenwirbelscheiben, was zu einem Bandscheibenvorfall führen kann.

Dermoid / Dermoidzysten Bearbeiten

Definition
Hauteinstülpungen am Rücken, die bis in den Wirbelkanal hineinreichen können.
Auftreten
Rhodesian Ridgeback, Thai Ridgeback
Genetik
Wahrscheinlich autosomal unvollständig dominant mit Kopplung an das Gen „Ridge“ (Haarstrich mit gegenläufigem Wuchs).
Symptomatik
Vor und hinter dem „Ridge“ treten am Rücken Zysten auf, die sich im Embryo aus einer unvollkommenen oder ausbleibenden Trennung von Haut und Rückenmark entwickeln. Bleibt die Verbindung zu Wirbelkanal und Rückenmark bestehen, kann dies zur Lähmung der Hinterläufe und zu Schmerzempfindlichkeit führen. Außerdem treten durch Infektionen entzündliche Veränderungen auf (Meningitis, Myelitis).

Grey-Collie-Syndrom Bearbeiten

Definition : Silbergraue Farbaufhellung, verbunden mit einer Störung der Blutbildung.
Auftreten
Verschiedene Collie-Zuchtlinien
Genetik
Autosomal rezessiv mit Semiletalfaktor
Symptomatik
Durch die Störung der Blutbildung (Verminderung der neutrophilen Granulozyten) tritt eine starke Disposition für Infektionen auf, besonders der Schleimhäute. Die mangelnde Infektionsabwehr führt häufig zum Tod vor der Geschlechtsreife.

Haarlosigkeit Bearbeiten

 
Haarlosigkeit bei Mexikanischen Nackthunden
Definition
Haarlosigkeit
Auftreten
Chinesischer Nackthund, Mexikanischer Nackthund
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit Letal- / Semiletalfaktor
Symptomatik
Schwerwiegende Gebissanomalien, fehlende Prämolaren, Canini oder Incisivi. Immundefizienz, empfindliche Haut (Sonnenbrand, Allergien, Verletzungen, Fliegenbefall) und klimatische Adaptionsstörungen.

Merlesyndrom Bearbeiten

 
Fehlbildung der Augen durch homozygoten Merlefaktor bei einer Deutschen Dogge
Definition
Tigerung bei homozygoten Tieren: „Weißtiger“. Depigmentierung mit variabel ausgeprägten Sinnesorgandefekten.
Auftreten
Bobtail, Collie, Deutsche Dogge, Dunker, Sheltie, Teckel, Welsh Corgi.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant, Subvitalgen.
Symptomatik
Bei homozygoten Tieren sind 50 % bis 100 % der Körperoberfläche unpigmentiert. Es treten dabei auch Anomalien der Augen und des Ohres auf, deshalb eine mehr oder weniger eingeschränkte Seh- und Hörfähigkeit. Außerdem treten Störungen des Gleichgewichtsorgans und der Reproduktion auf. Weißtiger haben eine perinatale Sterblichkeit bis zu 47 %.

Brachyzephalie / Brachygnathie Bearbeiten

Definition
Breiter, runder Schädel bis hin zu primatenähnlichem Rundkopf und/oder Verkürzung der Kiefer- und Nasenknochen
Auftreten
Deutscher Boxer, Bulldoggen, Chihuahua, Mops, Pekinese, King Charles Spaniel, Shih Tzu, Toy Spaniel,
Genetik
Polygenie
Symptomatik
Schwergeburten. Bei Brachyzephalie und Chondrodysplasie Neigung zu Gehirntumoren und Hydrocephalus. Bei höherem Grad der Verzwergung nimmt die Dicke des Schädeldaches ab, verbunden mit persistierenden Fontanellen, was zu Schädelverletzungen führen kann. Durch das unproportionierte Wachstum der Schädelknochen werden die Nebenhöhlen verkleinert, es treten Stenosen in den Nasenöffnungen und -gängen auf, der Gaumen wird zu lang und weich. Folge sind Atembeschwerden und Störungen der Thermoregulation sowie Schluckbeschwerden. Durch einen ausgeprägten Vorbiss kann auch die Gebissfunktion mangelhaft sein.
Für spezielle Hunderassen siehe auch Qualzucht, Deutschland, Großbritannien, Österreich, Schweiz

Ektropium Bearbeiten

 
Ektropium bei einem Bloodhound
Definition
Auswärtsrollen des unteren Augenlidrandes.
Auftreten
Gehäuft bei Basset, Bernhardiner, Bloodhound, Bulldoggen, Cocker Spaniel, Neufundländer, Shar-Pei
Genetik
Polygenie mit Disposition bei faltenreicher Haut.
Symptomatik
Der Lidschluss bleibt durch das Auswärtsdrehen des unteren Lidrandes unvollständig. Dies führt zu Tränenfluss, Konjunktivitis und eventuell Veränderungen der Hornhaut.

Entropium Bearbeiten

Definition
Einwärtsrollen des Augenlidrandes.
Auftreten
Insbesondere Bullterrier, Chow-Chow, Pudel, Rottweiler, Sennenhund und Shar-Pei, aber auch bei vielen anderen Rassen.
Genetik
Wahrscheinlich Polygenie, familiär gehäuft bei Zuchten mit tiefliegenden und/oder kleinen Augen.
Symptomatik
Der einwärts gerollte untere oder obere Augenlidrand führt zu sekundärer Trichiasis mit Hornhaut- und Bindehautirritationen, bis hin zu Konjunktivitis und Keratitis.

Übermäßige, permanente Hautfaltenbildung Bearbeiten

 
Übermäßige Hautfaltenbildung bei einem Shar-Pei Welpen
Definition
Hautfalten, die teilweise oder überall in Erscheinung treten.
Auftreten
Teilweise Faltenbildung bei Pekinese und Toy Spaniel, generalisierte Faltenbildung bei Basset, Bluthund und vor allem Shar-Pei.
Genetik
Wahrscheinlich Polygenie.
Symptomatik
Disposition zu Mucinosen und Dermatitiden, bei brachyzephalen Rassen außerdem Reizung der Hornhaut mit Keratitis als Folge.

Hüftgelenksdysplasie (HD) Bearbeiten

Definition
Mangelhafte Ausprägung des Hüftgelenks.
Auftreten
Bei schweren Rassen wie Bernhardiner, Deutscher Boxer, Deutsche Dogge, Deutscher Schäferhund, Leonberger, Mastiff, Neufundländer, Retriever, Rottweiler, Sennenhund, zum Teil aber auch bei kleineren Rassen.
Genetik
Polygenie.
Symptomatik
Die knöchernen Gelenkanteile (Acetabulum, Caput femoris) werden nur ungenügend ausgebildet. Das Gelenk wird instabil, es können eine Verformung des Caput femoris, Osteoarthrose und Kapselfibrose auftreten mit spontaner schmerzhafter Lahmheit. Die Schmerzen gehen von den Muskeln aus, die versuchen, das Gelenk wieder zu stabilisieren.

Hypertrophie des Aggressionsverhaltens Bearbeiten

Definition
Übersteigertes Angriffs- und Kampfverhalten, das leicht auslösbar und biologisch weder bezüglich Zweck noch Ziel sinnvoll ist.
Auftreten
Kann grundsätzlich bei vielen Rassen vorkommen.
Genetik
Ungeklärt. Fraglich ob genetisch determiniert.
Symptomatik
Jeder Sozialkontakt wird mit Aggression und Beschädigungsbeißen beantwortet. Die Beißhemmung gegenüber Sozialpartnern kann sich nicht entwickeln.

Katzen Bearbeiten

Kurzschwänzigkeit bzw. Schwanzlosigkeit Bearbeiten

 
Schwanzlose Manxkatze
Definition
Unterschiedlich ausgeprägte Verkürzung der Schwanzwirbelsäule: Verkürzter, aufgerollter Schwanz, gerader, kurzer Schwanz (tailed), Stummelschwanz (stumpy), schwanzlos mit kleiner Einbuchtung anstelle des Schwanzes (rumpy)
Auftreten
Tritt sporadisch in allen Katzenpopulationen auf, vor allem aber bei Manx, Cymric und den diversen Bobtail-Rassen wie zum Beispiel American Bobtail, Japanese Bobtail, Kurilian Bobtail oder Pixiebob.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant, Gene +M und M (bei Bobtails nicht geklärt)
+M +M „Wildtyp“ mit Schwanz
M +M Schwanzverkürzung unterschiedlicher Ausprägung
M M letal (frühembryonaler Tod)
Symptomatik
Der Schwanz dient als „Balancierstange“ beim Laufen, Springen und Klettern sowie als Kommunikationsmittel. Bei Kurzschwänzigkeit oder Schwanzlosigkeit ist mit Störungen der Bewegungsabläufe zu rechnen und die soziale Kommunikation gestört. Bei Manx-Katzen ist außerdem häufig mit Wirbelmissbildungen zu rechnen, unabhängig vom „Schwanztyp“ (tailed, stumpy, rumpy), und sie neigen zu massiven Defekten im Bereich des Beckens und des Rückenmarks, mit neurologischen Ausfallerscheinungen des Enddarms. Schwanzlose Tiere sind häufig im Beckenbereich schmerzempfindlich.

Farbaufhellung des Fells und der Iris, Taubheit Bearbeiten

 
Dominant weiße Katze mit blauen Augen, laut Bildbeschreibung taub
Definition
Aufgehelltes bis weißes Fell, Augen häufig blau.
Auftreten
Bei rein weißen oder überwiegend weiß gescheckten Tieren :
Türkisch Angora, Perser, Foreign White (Siam, OKH), Russian White (Russisch Weiß), Türkisch Van;
Akromelanie bei Siam und Colourpoint
Genetik
W-Serie (epistatisches Weiß, überdeckt alle anderen Farben): autosomal dominant, zeigt unvollständige Penetranz für Schwerhörigkeit
C-Serie (Points): Autosomal rezessiv
c
reiner Albino mit roten Augen (kommt bei Katzen praktisch nicht vor)
cs
Akromelanismus der Siam, Pigmentierung ist auf die Körperenden (Beine, Ohren, Gesicht, Schwanz) beschränkt
cb
Burmafaktor, schwächt die Pigmentierung ab, die „Points“ sind dunkler
S-Serie (mehr oder minder großflächige Weißscheckung): Unvollständig dominant
I-Serie (Farbaufhellung des unteren Haarschafts durch Inhibitor-Gen, „Silber“): Autosomal dominant
Symptomatik
Vor allem das W-Gen sorgt für Schwerhörigkeit oder Taubheit. Reinerbige Katzen sind zu ca. 43 % taub, mischerbige zu ca. 27 %. Die Wahrnehmung von Lauten ist für das Sozialverhalten und den Beutefang von Bedeutung. Taube Katzen können Annäherungs- und Drohlaute der Artgenossen sowie das Fiepen und Schnurren der Welpen nicht hören. Bei blauäugigen Tieren ist z. T. die Nachtsichtigkeit beeinträchtigt. Point-Katzen neigen zu Schielen und Augenzittern. Gescheckte Tiere können ebenfalls Innenohrdefekte (Schwerhörigkeit) zeigen. Weiße Katzen neigen allgemein zu Hauttumoren.

Anomalie des äußeren Ohres (Kipp- und Faltohr) Bearbeiten

 
Weiße Scottish-Fold-Katze
Definition
Ohrmuscheln sind nach vorne oder hinten abgeknickt
Auftreten
Bei Scottish- und Highland-Fold, Pudelkatze, American-Curl
Genetik
Autosomal unvollständig dominant, Gen Fd
Symptomatik
Es treten Schäden an Knorpeln und Knochen auf. Die soziale Kontaktaufnahme mit Ohren als Signalgeber ist eingeschränkt.

Anomalie / Abweichung des Haarkleides Bearbeiten

 
Rexkatze mit abnormaler Fellstruktur, hier eine Cornish Rex
Definition
Haarwachstum ist gestört bzw. nicht vorhanden. Tasthaare sind verkürzt bzw. fehlen.
Auftreten
Rex-Katzen und Sphinx haben ein gezielt anormales Haarkleid. Vor allem bei Devon-Rex und Sphinx sind die Tasthaare gekräuselt bzw. fehlen.
Genetik
R-Serie: Autosomal rezessive rx-Gene der Rexkatzen (x steht für die unterschiedlichen Genorte der unterschiedlichen Rassen)
H-Serie: Autosomal rezessive h-, hd- oder hr-Gene der Sphinx
Symptomatik
Keratininmangel führt zum Abbrechen der Haare und zu partieller Haarlosigkeit. Die Tasthaare sind vor allem bei Dunkelheit für die Orientierung notwendig und werden auch zum Beutefang und für soziale Kontakte benötigt.

Chondrodysplasie Bearbeiten

Definition
Zwergwuchs mit Verkürzung der langen Röhrenknochen, damit der Gliedmaßen.
Auftreten
Munchkin (Dackelkatze)
Genetik
Nicht eindeutig geklärt, könnte autosomal dominant mit unvollständiger Penetranz sein. Möglicherweise aber auch polygenetisch.
Symptomatik
Die Gliedmaßen sind deutlich verkürzt. Damit ist mit Veränderungen der Zwischenwirbelscheiben und mit Bandscheibenbeschwerden zu rechnen.

Polydaktylie (Vielfingrigkeit) Bearbeiten

Definition
Überzählige Zehen.
Auftreten
Tritt sporadisch in allen Rassen auf, gehäuft bei Maine Coon.
Genetik
Autosomal dominant mit variabler Expression (unterschiedlicher Anzahl zusätzlicher Zehen), Gen Pd, Semiletalfaktor
Symptomatik
Überzählige Zehen können auch „unsichtbar“ sein, was u. U. zu Entzündungen durch verwachsene Krallen führen kann.

Brachyzephalie Bearbeiten

 
Brachyzephalie bei einer Perserkatze
Definition
Großer, runder Kopf, kurze, breite Nase, ausgeprägter Stop. Als Extrem eine Stupsnase, bei der der obere Rand des Nasenspiegels deutlich über dem unteren Rand der Augenlider liegt (Peke-Face).
Auftreten
Perser und Exotic Shorthair
Genetik
Polygenie wird vermutet.
Symptomatik
Schwergeburten (großer Kopf), höhere Totgeburtenrate, Verkürzung des Oberkiefers, Verengung der oberen Atemwege, Verengung der Tränennasenkanäle

Entropium Bearbeiten

Definition
Einwärtsdrehen des Augenlidrandes.
Auftreten
Sporadisch bei allen Rassen, gehäuft bei brachyzephalen Rassen.
Genetik
Polygenie, vorwiegend im Zusammenhang mit Brachyzephalie.
Symptomatik
Der eingedrehte obere oder untere Lidrand führt zur Irritation der Horn- und Bindehaut. Folge sind Konjunktivitis und Keratitis.

Kaninchen Bearbeiten

Punktscheckung Bearbeiten

 
Punktscheckung
Definition
Punktmusterung des ansonsten weißen Fells.
Auftreten
Scheckenkaninchen (Englische Schecke, Deutsche Riesenschecke, Rheinische Schecke, Widderschecke, Kleinschecken, Weiße Hotot).
Genetik
Autosomal unvollständig dominant, mit Modifikationsgenen, deshalb sehr variabel. Semiletalfaktor.
Symptomatik
Bei zunehmendem Alter Disposition zu schweren Darmstörungen. Hypertrophie der Nebennierenrinde, was auf erhöhten Dauerstress schließen lässt.

Zwergwüchsigkeit Bearbeiten

 
Homozygoter Zwerg aus der Verpaarung zweier Zwergkaninchen (nicht lebensfähig)
Definition
Extremer Zwergwuchs.
Auftreten
Zwergrassen wie Hermelinkaninchen und Farbenzwerge.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant (Gen Dw), Letalfaktor.
Symptomatik
Viele Krankheitsdispositionen. Erhöhte Disposition zu Brachygnathie (Zahnstellungsanomalie in Ober- und Unterkiefer). Durch Kompressionsstenosen des Tränennasenkanals im Bereich der Zahnwurzeln ergeben sich Tränenabflussstörungen.

Brachygnathia (Kieferverkürzung) Bearbeiten

 
Zwergwuchs bei einem Hermelinkaninchen
Definition
Verkürzung eines Kiefers gegenüber dem anderen, meist des Oberkiefers (Brachygnathia superior).
Auftreten
Vor allem bei Zwergkaninchen.
Genetik
Nicht geklärt.
Symptomatik
Durch die Kieferverkürzung findet kein ausreichender Abrieb der Schneidezähne statt. Die Nahrungsaufnahme wird eingeschränkt. Meist bei kugelköpfigen Tieren wird auch gelegentlich der Tränennasenkanal verstopft, was zu Tränenabflussstörungen führt.

Meerschweinchen Bearbeiten

Baldwins Bearbeiten

Definition
keine Körperbeharrung, Kleinwuchs
Auftreten
Meerschweinchen mit dem hairless-Gen werden in der Forschung für Tierversuchen gezüchtet. Labore nutzen für verschiedene Forschungsansätze das schwache Immunsystem der Nacktmeerschweinchen aus.
Genetik
Nicht geklärt.
Symptomatik
Ein geschwächtes Immunsystem trägt zu einer stark verkürzten Lebenserwartung (wenige Wochen) bei [3].

Weiße Fellfarbe Bearbeiten

(Quelle: [4])

Definition
Weißes Fell
Auftreten

Schimmel, Dalmatiner

Genetik wird durch Homozygotie vererbt

Lethalgen wird dominant vererbt wenn beide Elterntiere das jeweilige Einzelgen in sich tragen.

Symptomatik
Blindheit, Taubheit, weitere Organschäden

Vögel Bearbeiten

Lachtaube Bearbeiten

Seidenfiedrigkeit Bearbeiten

Definition
Es wird keine geschlossene Federfahne ausgebildet, da die Strahlen der zum Teil verdrehten Federäste nicht miteinander verzahnt sind.
Auftreten
Zuchtform der domestizierten Lachtaube.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant.
Symptomatik
Deformation der Hakenstrahlen sowie mangelhafte Stabilität und Elastizität der Federstrahle, die sich tendenziell auch noch verdrehen. Die Flugfähigkeit heterozygoter Tiere ist deshalb eingeschränkt, homozygote Tiere sind flugunfähig.

Haustaube Bearbeiten

Kurzschnäbligkeit Bearbeiten

 
Kurzschnäbligkeit
Definition
Extreme Verkürzung von Ober- und Unterschnabel.
Auftreten
Diverse Rassen.
Genetik
Vermutlich Polygenie.
Symptomatik
Schlupfprobleme durch missgestalteten oder fehlenden Eizahn. Begünstigung von Schnabelmissbildungen.

„Almond“ Bearbeiten

Definition
Mehr oder weniger ausgeprägte vielfarbige Gefiederfärbung.
Auftreten
Bei zahlreichen Haustaubenrassen.
Genetik
Geschlechtsgebunden, vermutlich Z-chromosomal unvollständig dominant.
Symptomatik
Bei homozygoten Tieren prä- und postnatale Todesfälle. Überlebende sind nahezu weiß und zeigen in der Regel hochgradige Schädigungen der Augen. Bei heterozygoten Tieren in Verbindung mit farbverdünnenden Genen herabgesetzte Vitalität und Störungen im Bewegungsablauf.

„Dominant-Opal“ Bearbeiten

Definition
Bei heterozygoten Tieren wird die Gefiederfärbung aufgehellt, das Großgefieder ausgebleicht.
Auftreten
Bei zahlreichen Haustaubenrassen.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität. Letalfaktor.
Symptomatik
Überlebende homozygote Tiere zeigen starkes Kopfzittern und erreichen meist nicht die Geschlechtsreife. Heterozygotie scheint keine Defekte zu bewirken.

Unphysiologische Stellung der Intertarsalgelenke Bearbeiten

Definition
Gestreckte Intertarsalgelenke.
Auftreten
Charakteristisches Merkmal diverser Rassen.
Genetik
Nicht geklärt.
Symptomatik
Disposition für degenerative Gelenkserkrankungen.

Befiederung der Läufe und Zehen Bearbeiten

Definition
Fußbefiederung in zahlreichen Ausprägungsgraden. Größe und Form variieren beträchtlich.
Auftreten
Zahlreiche Haustaubenrassen.
Genetik
Bei starker „Belatschung“ Polygenie der Gene „Grouse“ und „Slipper“. Diese sorgen einzeln für sich nur für eine spärliche Fußbefiederung.
Symptomatik
Stark belatschte Tiere sind vergleichsweise unbeholfen und bei Freiflughaltung witterungsanfällig. Parasitenbefall wird begünstigt. Nestlinge können an den Federn hängen bleiben und aus dem Nest fallen (weshalb deren Eltern vor der Brut die Fußbefederung geschnitten wird). Durch mechanische Beschädigung der Latschenfedern können Blutungen entstehen.

Hypertrophiertes Imponierverhalten Bearbeiten

 
Kröpfer-Taube
Definition
Übersteigertes Aufblasen des Kropfes mit Luft.
Auftreten
Namensgebendes Merkmal der Kropftaube („Kröpfer“).
Genetik
Nicht geklärt.
Symptomatik
Beeinträchtigte Kropfphysiologie. Disposition zu Kropfwandentzündungen infolge Fehlgärung, Säuerung und Fäulnisbildung des Kropfinhalts.

Hypertrophiertes Wachstum der Schnabelwarzen und Augenringe Bearbeiten

 
Hypertrophierte Schnabelwarzen und Augenringe bei einer Carriertaube
Definition
Auffällige Veränderung der Nasenwachshaut und der Orbitalringe mit permanenter Größenzunahme.
Auftreten
Besonders ausgeprägt bei „Indianer“ und „Carrier“.
Genetik
Nicht geklärt, sicherlich aber genetisch bedingt.
Symptomatik
Durch die Einschränkung des Gesichtsfeldes bei älteren Tieren können diese das Futter nicht mehr optisch fixieren. Die Wachshautumbildung kann die Atmung einschränken. In den Warzenfalten entstehen Entzündungen. Ältere Tiere sind häufig nicht mehr lebensfähig und müssen getötet werden.

Zitterhalsigkeit Bearbeiten

Definition
Ruckartiges Zurückschnellen von Kopf und Hals.
Auftreten
Verschiedene Rassen, bei „Stargarder Zitterhälsen“ im Rassestandard gefordert.
Genetik
Vermutlich autosomal dominant mit unvollständiger Expressivität.
Symptomatik
Die Bewegung ist auffallend starr. Die anatomisch physiologischen Grundlagen der Störung sind nicht geklärt.

Abweichendes Flugverhalten (Flugrollen, Flugpurzeln, Bodenrollen etc.) Bearbeiten

Definition
„Rollen“ oder „Purzeln“ beim Balzflug der Felsentaube.
Auftreten
Zahlreiche Rassen.
Genetik
Wahrscheinlich autosomal rezessiv, mit variabler Expressivität durch modifizierende Gene.
Symptomatik
Durch großen Höhenverlust bei den „Rollen“ unter Umständen Aufschlag auf ein Hindernis mit tödlichen Folgen. „Bodenpurzler“-Rassen zeigen das Flugrollen auf dem Boden, da sie nahezu flugunfähig sind.

Federhauben und Federwirbel Bearbeiten

Definition
Lokale Federstellungsanomalie im Kopf- und Halsgefieder.
Auftreten
Zahlreiche Rassen.
Genetik
Autosomal rezessiv. Bei Perückentauben vermutlich autosomal dominant.
Symptomatik
Sichtbehinderung durch „Scheitelrosen“ und „Schnabelnelken“.

Wellensittich Bearbeiten

Federhaube Bearbeiten

 
Federhaube bei einem Schauwellensittich
Definition
Lokale Federstellungsanomalie im Kopfgefieder.
Auftreten
Standardisierte Variante bei Schau-Wellensittichen.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität., Subvitalfaktor.
Symptomatik
Gesamtletalität bei rein- und mischerbigen Tieren 48 %. Embryonen sterben durch Gehirnblutung. Lebensfähige Tiere zeigen aufgrund einer abnormen Gehirnvergrößerung zahlreiche Anomalien wie Muskeltremor, Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen, Verhaltensdefekte. Deutlich geringere Ei- und Gelegegrößen bei homozygoten Tieren.

„Schau-Wellensittich“ Bearbeiten

Definition
Im Vergleich zum Wildtyp auffallende Körpergröße, Kopfbreite und Kopfrundung.
Auftreten
Standardisiertes Zuchtziel bei Schau-Wellensittichen.
Genetik
Vermutlich Polygenie.
Symptomatik
Durch erhöhte Körpermasse und -größe stellt sich eine gewisse Lethargie ein. Balz- und Fortpflanzungsaktivitäten sowie Befruchtungsrate sind reduziert. Niedrigere Lebenserwartung gegenüber dem Normaltyp. Durch eine ausgeprägte Kopfbefiederung ergibt sich ein eingeschränkter Gesichtskreis.

Featherduster Bearbeiten

Definition
Abnormales Federwachstum.
Auftreten
Hochgezüchtete Zuchtstämme von Schau-Wellensittichen.
Genetik
Vermutlich autosomal rezessiv.
Symptomatik
Die Federn sind zum Teil sechsmal länger als normal. Dadurch starke Sichtbehinderung und nahezu vollständige Flugunfähigkeit. Sehr kurze Lebenszeit (ca. 9 Monate) wahrscheinlich durch nicht therapierbares Eiweißmangel-Syndrom, das durch das starke Federwachstum ausgelöst wird.

Nymphensittich Bearbeiten

„Rezessiv-Silber“ Bearbeiten

Definition
Aufgehellte Färbung.
Auftreten
Farbvariante bei domestizierten Nymphensittichen.
Genetik
Vermutlich rezessiv.
Symptomatik
Erhebliche Sehschwäche bis zur Blindheit.

Hausgans Bearbeiten

Extreme Hautfaltenbildung Bearbeiten

 
Wammenbildung bei einer Toulouser Gans
Definition
Als „Wamme“ oder „Kiele“ bezeichnete Hautfalten, die je nach Ernährungszustand mehr oder minder verfettet sind und teilweise am Boden schleifen.
Auftreten
Zuchtziel bei der Toulouser Gans.
Genetik
Nicht geklärt.
Symptomatik
Die Tiere sind behäbig und unbeweglich, vermindert weidetauglich. Die Zahl der befruchteten Eier ist deutlich geringer.

Lockenbildung Bearbeiten

Definition
Insbesondere die Deckfedern in den Schultern und Flügeln sowie am Rücken und an der Flanke sind stark verlängert und spiralig verdreht.
Auftreten
Zuchtziel bei den Lockengänsen.
Genetik
Vermutlich autosomal unvollständig dominant.
Symptomatik
Der Federschaft ist weich und brüchig und spaltet sich in der Mitte auf. Die Federhälften hängen dann schlaff herab und täuschen eine besondere Fülle vor. „Überlockte“ Tiere sind wahrscheinlich reinerbig und weisen Wachstumsdepressionen und Fertilitätsstörungen auf.

Hausente Bearbeiten

Federhaube Bearbeiten

 
Haubenente
Definition
Federhaube am Hinterkopf variabler Größe.
Auftreten
Rassekennzeichen von Haubenenten. Vorkommen auch bei Hochbrutflugenten und Zwergenten.
Genetik
Vermutlich autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität. Homozygot in der Regel letal, heterozygot mit unvollständiger Penetranz.
Symptomatik
Die Haubenfedern stecken in einem Bereich mit verdickter Haut. Bei Großhauben können die Fontanellen sich eventuell nicht schließen. Dies kann zu Verwachsungen der Haubenhaut mit den Hirnhäuten führen. Dadurch kann sich Gewebe in der Schädelhöhle einlagern und Teile des Gehirns verdrängen. Die Folge sind Sinnesstörungen und in schweren Fällen der Tod.

Unphysiologische Körperhaltung Bearbeiten

 
Unphysiologische Körperhaltung bei Laufenten
Definition
Steil aufgerichtete Körperhaltung mit durchgedrückten Intertarsalgelenken.
Auftreten
Extrem ausgeprägt bei Indischen Laufenten.
Genetik
Nicht geklärt.
Symptomatik
Es können degenerative Erkrankungen der Gelenke auftreten, da die Tiere möglichst nur mit dem ersten Drittel der Zehen auf dem Boden stehen.

Haushuhn Bearbeiten

Ohrbommeln („Ear-Tufts“) Bearbeiten

Definition
Warzenförmige, befiederte Hautauswüchse an der Kopfseite in unmittelbarer Nähe der Ohröffnung.
Auftreten
Teilpopulationen der Rassen Araucana und Zwerg-Araucana.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität, Letalfaktor.
Symptomatik
Auch bei heterozygoten Tieren ist die Sterblichkeit deutlich höher. Die Gehörgänge weisen Entwicklungsanomalien auf, so dass das Trommelfell unter Umständen an der Kopfaußenseite liegt.

Schwanzlosigkeit (Kaulschwänzigkeit) Bearbeiten

 
Schwanzlosigkeit bei einem Kaulhahn
Definition
Neben dem Schwanzgefieder und der Bürzeldrüse fehlen auch Teile des Synacrums, die freien Schwanzwirbel und das Pygostyl.
Auftreten
Kaulhühner, Zwerg-Kaulhühner, Ruhlaer Zwerg-Kaulhühner, Araucana, Zwerg-Araucana.
Genetik
Autosomal dominant mit unvollständiger Expressivität.
Symptomatik
Durch das Fehlen der Schwanzfedern und caudaler Wirbelsäulenabschnitten haben die Hühner Kopulationsschwierigkeiten, da die „Gleichgewichtsstabilisatoren“ fehlen. Durch die fehlende Bürzeldrüse sind die Hühner auch nur mangelhaft „wetterfest“. Die Küken haben oft Probleme beim Kotabsatz, da der Kot in den Dunen des Aftergefieders festklebt. Dies kann zum völligen Verschluss der Kloakenöffnung führen.

Kurzbeinigkeit Bearbeiten

Definition
Auffällige Verkürzung und Verdickung der Läufe.
Auftreten
Krüper, Zwerg-Krüper, Chabos. In ähnlicher Form bei Indischen Kämpfern und Indischen Zwergkämpfern.
Genetik
Bei Krüper und Chabo autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität, Letalfaktor, bei Indischen Kämpfern vermutlich Polygenie, Letalfaktor.
Symptomatik
Homozygote Tiere verenden spätestens in der Schlupfphase.

Struppfiedrigkeit Bearbeiten

Definition
Federn des Kleingefieders sind gegen den Federstrich gebogen (invertiert).
Auftreten
Verschiedene Rassen.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität.
Symptomatik
Das Gefieder liegt nicht glatt am Körper, sondern ist nach außen gekrümmt. Häufig fehlen die Innenfahnen der Handschwingen, was zur Flugunfähigkeit führt. Homozygote Tiere sind im ersten Lebensjahr nackt und entwickeln später nur ein mangelhaftes Federkleid. Sie sind in der Regel steril. Durch die abweichende Federstruktur zeigen die Tiere Störungen im Wärmehaushalt, was zu einem erhöhten Stoffwechsel und einer gesteigerten Herzschlagfrequenz führt.

Federhaube Bearbeiten

Definition
Unterschiedlich große Federhaube.
Auftreten
Merkmal verschiedener Rassen wie Holländer Weißhaube, Paduaner, Sultanshuhn.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität.
Symptomatik
Durch überhängende Haubenfedern stark eingeschränktes Sehvermögen. Im Bereich der Haube Anfälligkeit für Milbenbefall.

Bartbildung Bearbeiten

Definition
Federbildung unterhalb des Schnabelansatzes und an der Kehle.
Auftreten
Verschiedene Rassen, Deutsches Lachshuhn, Orloff, Antwerpener Bartzwerghuhn.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität.
Symptomatik
Wenn die Bartfedern über die Augen reichen wird das Gesichtsfeld eingeschränkt.

Befiederung von Läufen und Zehen Bearbeiten

Definition
Befiederung der Zehen und Läufe, die normalerweise mit Hornschuppen bedeckt sind.
Auftreten
Zahlreiche Rassen, Federfüßiges Zwerghuhn, Brahma, Zwerg-Cochin.
Genetik
Drei Gene: Pti-1, Pti-2, pti-3, wobei die ersten beiden dominant sind.
Symptomatik
Stark belatschte Tiere sind sehr unbeholfen und in ihrer Scharraktivität gestört. Die Laufbefiederung neigt zur Verschmutzung was den Parasitenbefall erhöhen kann. Bei weit abstehender Latschenbefiederung erhöht sich das Verletzungsrisiko, was Blutungen zur Folge haben kann.

Extreme Langschwänzigkeit Bearbeiten

Definition
Wachstumshypertrophie der Schwanzfedern bei Hähnen.
Auftreten
Phönix-Onagadori
Genetik
Zusammenwirken der zwei Gene mit (Ausfall der Mauser) und Gt (Wachstumssteigerung der Sattel- und Schwanzfedern).
Symptomatik
Die langen Schwanzfedern sind nur durch Haltung der Hähne in Schrankkäfigen zu erhalten. Hier haben die Tiere aber keinen Auslauf. Dies widerspricht dem Haltungsgebot von Hühnern.

Zebrafink Bearbeiten

Federhaube Bearbeiten

Definition
Federwirbel im Scheitelbereich.
Auftreten
Zuchtziel bei Schau-Zebrafinken.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität, Letalfaktor.
Symptomatik
Bei heterozygoten Tieren keine weiteren Beeinträchtigungen.

„Dominant-Pastell“ Bearbeiten

 
Dominant-pastellfarbener Zebrafink
Definition
Aufhellung der Gefiederfarben.
Auftreten
Zuchtziel bei Schau-Zebrafinken.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant, Letalfaktor.
Symptomatik
Bei heterozygoten Tieren keine weiteren Beeinträchtigungen.

„Wange“ Bearbeiten

Definition
Bleigrau oder dunkelbraun gefärbte Wangenflecke, die normalerweise orange-rot sind.
Auftreten
Zuchtziel bei Schau-Zebrafinken.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität.
Symptomatik
Anomalie des optischen Apparates (Mikrophthalmie, Mikrocorneae) bei homozygoten Tieren.

Japanisches Mövchen Bearbeiten

Federhaube Bearbeiten

Definition
Federwirbel im Scheitelbereich
Auftreten
Standardisiertes Zuchtziel beim Japanischen Mövchen.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität, Letalfaktor.
Symptomatik
Bei heterozygoten Tieren keine weiteren Beeinträchtigungen.

Federrosette Bearbeiten

Definition
Federwirbel im Brustbereich.
Auftreten
Standardisiertes Zuchtziel beim Japanischen Mövchen.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expressivität, vermutlich mit modifizierenden Genen, Letalfaktor.
Symptomatik
Bei heterozygoten Tieren keine weiteren Beeinträchtigungen.

Kombination von Federhaube und Federrosette Bearbeiten

Definition
Kombinationszüchtung mit Wirbelbildung in Kopf- und Körpergefieder.
Auftreten
Derzeit nicht als Zuchtziel standardisiert, aber mit entsprechenden Eltern jederzeit erzielbar.
Genetik
Nicht geklärt.
Symptomatik
Es kommt zu Federstellungsanomalien, die nicht nur das Kleingefieder, sondern auch Hand- und Armschwingen und die Steuerfedern betreffen können. Die Federn sind zum Teil auch deformiert, wodurch die Flugfähigkeit herabgesetzt oder nicht gegeben ist.

Weiße Gefiederfärbung Bearbeiten

Definition
Leuzistische Farbvariante.
Auftreten
Standardisiertes Zuchtziel beim Japanischen Mövchen.
Genetik
Nicht geklärt.
Symptomatik
Disposition für Sehschwäche und Blindheit. Bei Verpaarungenn weiß/gescheckt sind keine Augenschäden bekannt.

Kanarienvogel Bearbeiten

Federhaube Bearbeiten

Definition
Federwirbel im Scheitelbereich.
Auftreten
Standardisiertes Zuchtziel bei verschiedenen Rassen.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expression, Letalfaktor.
Symptomatik
Bei übertypisierten Federhauben kann das Gesichtsfeld erheblich eingeschränkt sein. Bei heterozygoten Tieren keine weiteren Beeinträchtigungen.

„Dominant-Weiß“ Bearbeiten

Definition
Genträger sind weiß, schiefergrau oder in diesen Farben gescheckt. Sie weisen Carotinoid-Ablagerungen in den Handschwingen auf. Diese Färbung kann durch Verdünnungsfaktoren zurückgedrängt bzw. unterdrückt werden. Mit pigmentverdünnenden Faktoren können weitere Farbmodifikationen erzielt werden.
Auftreten
Standardisiertes Zuchtziel bei verschiedenen Rassen.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant, Letalfaktor.
Symptomatik
Bei heterozygoten Tieren keine weiteren Beeinträchtigungen.

„Rezessiv-Weiß“ Bearbeiten

Definition
Genträger sind rein weiß, rein schiefergrau oder in diesen Farben gescheckt. Mit pigmentverdünnenden Faktoren können weitere Farbmodifikationen erzielt werden. Im Gegensatz zu dominant weißen Tieren besitzen rezessiv weiße Tiere ein rein weißes Unterhautfettgewebe und keine farbigen Abzeichen.
Auftreten
Standardisiertes Zuchtziel bei verschiedenen Rassen.
Genetik
Autosomal rezessiv.
Symptomatik
Die Tiere haben eine Störung des Vitamin-A-Stoffwechsels. Carotinoide werden nicht im Darmtrakt resorbiert. Die Tiere sind deshalb auf eine Zufuhr von Vitamin A in Form animalischer Kost angewiesen.

Intensive Gefiederfärbung Bearbeiten

 
Intensiv rot gefärbter Kanarienvogel
Definition
Bei intensiv gefärbten Kanarienvögeln erfolgt die Einlagerung von Carotinoiden bis in die Federspitzen.
Auftreten
Standardisiertes Zuchtziel bei verschiedenen Rassen.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expression.
Symptomatik
Bei heterozygoten Tieren keine weiteren Beeinträchtigungen.

Langfiedrigkeit Bearbeiten

Definition
Harmonische Federvergrößerung insbesondere des Kleingefieders.
Auftreten
Positurkanarienvögel, insbesondere Norwich- und Yorkshire-Kanarienvögel.
Genetik
Nicht geklärt.
Symptomatik
Bei Nichtbeachtung der Gefiedertexturen können Federbalgzysten entstehen, die operativ entfernt werden müssen. Bei übertypisierten Yorkshire-Kanarienvögeln liegt eine Disposition für Katarakte vor, die zur Erblindung führen können. Durch die vergrößerten Federn kann auch das Gesichtsfeld eingeschränkt werden.

Mangelhafte Befiederung Bearbeiten

Definition
Rassetypische Verringerung der Federzahl, nackte Stellen am Kopf, fast unbefiederte Schenkel.
Auftreten
Positurkanarienvögel, insbesondere „Gibber Italicus“.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expression, Letalfaktor.
Symptomatik
Durch die mangelhafte Befiederung ausgesprochen temperaturempfindlich.

„Gebogene“ Positurkanarienvögel Bearbeiten

 
Positurkanarienvogel, hier ein Gibber italicus
Definition
Auffallende Körperhaltung, bei Erregung stehen die Tiere auf durchgedrückten Intertarsalgelenken bei einer nahezu senkrechten Körperhaltung, manche Rassen mit nach vorne abgewinkeltem Hals.
Auftreten
Positurkanarienvögel, insbesondere „Gibber Italicus“ und „Bossu Belge“.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expression.
Symptomatik
Teilweise werden ein zusätzlicher Halswirbel und ein zusätzliches Rippenpaar ausgebildet.

„Frisierte“ Positurkanarienvögel Bearbeiten

 
„Frisierter“ Positurkanarienvogel
Definition
veränderte Austrittswinkel der Federn des Kleingefieders.
Auftreten
Positurkanarienvögel wie Paduaner, Pariser Trompeter.
Genetik
Autosomal unvollständig dominant mit variabler Expression.
Symptomatik
veränderte Austrittswinkel der Federn des Kleingefieders, teilweise mit verlängerten Zehenkrallen. Die verlängerten Zehenkrallen führen zu einem erhöhten Verletzungsrisiko durch Hängenbleiben.

Quelle Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

  • § 11b Tierschutzgesetz
  • Qualzucht bei Kanarien? [1]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Welche Fellfarben können Hunde krank machen?. In: Schweizer Hundemagazin. Band 8, 2019.
  2. U. Philipp, H. Hamann, L. Mecklenburg, S. Nishino, E. Mignot, A. R. Günzel-Apel, S. M. Schmutz, T. Leeb: Polymorphisms within the canine MLPH gene are associated with dilute coat color in dogs. In: BMC genetics. Band 6, Juni 2005, S. 34, doi:10.1186/1471-2156-6-34, PMID 15960853, PMC 1183202 (freier Volltext).
  3. Qualzuchten bei Meerschweinchen Ursprünglich Labortiere
  4. Qualzuchten bei Meerschweinchen