Liste der Vogelgemälde von Albert Eckhout in der Hoflößnitz

Wikimedia-Liste

Die Liste der Vogelgemälde von Albert Eckhout in der Hoflößnitz stellt die 80 Vogel-Ölgemälde des niederländischen Malers Albert Eckhout (* ca. 1607 in Groningen; † 1665 oder 1666 ebenda) an der Decke des Festsaals der Hoflößnitz dar, der sich dort im Berg- und Lusthaus (Schloss) befindet. Die Gemälde entstanden im Zeitraum von 1653 bis 1659 und zeigen hauptsächlich Vögel aus Brasilien.

Berg- und Lusthaus, im Treppenturm der Eingang zum Festsaal im Obergeschoss

Die Hoflößnitz, zu jener Zeit kurfürstlich-sächsisches Weingut von Johann Georg I. (1585–1656) beziehungsweise dessen Nachfolger Johann Georg II. (1613–1680, ab 1656 Kurfürst), liegt im Stadtteil Oberlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul. Sie ist ein Kulturdenkmal,[1] das im Denkmalschutzgebiet Historische Weinberglandschaft Radebeul liegt und heute als städtisches Weingut zur Weinbau-Großlage Radebeuler Lößnitz, Einzellage Radebeuler Goldener Wagen, gehört. Das Berg- und Lusthaus ist Teil des dortigen Sächsischen Weinbaumuseums Hoflößnitz.

Das Berg- und Lusthaus ist „das kunstgeschichtlich überaus wertvolle, namentlich in seiner inneren Ausschmückung einzigartige, ehemalige kurfürstliche Weinbergschlößchen […]“.[1]

Geschichtlicher Hintergrund Bearbeiten

 
Niederländisch-Brasilien (orange)

Die Vorlagen Bearbeiten

Während der ab 1630 knapp 25 Jahre währenden niederländischen Kolonialgeschichte Nordbrasiliens (Niederländisch-Brasilien) nahm Eckhout an der vom General-Gouverneur Johann Moritz von Nassau-Siegen („Der Brasilianer“) (1604–1679) durchgeführten achtjährigen Brasilien-Expedition (1637–1644) teil. Weitere Teilnehmer waren der Geograf und Astronom Georg Markgraf (1611–1644), der Landschaftsmaler Frans Post (1612–1680), der Leibarzt Willem Piso (1611–1678), der Küchenschreiber Zacharias Wagner (1614–1668) und der Soldat Caspar Schmalkalden (1616–1673). Aufgaben waren die Vermessung des Landes, Erkundung der Region und ihrer Einwohner sowie die Dokumentation der Landschaft, der Flora und der Fauna.

Eckhout porträtierte insbesondere die Menschen sowie die Flora und Fauna der näheren Umgebung, aber auch die Mitbringsel der Expeditionen. Diese erkundeten die Küste zwischen 5 Grad und 11 Grad südlicher Breite sowie das Landesinnere bis zu 80 Meilen entlang der größeren Flüsse. Einige Erwerbungen niederländischer Handelsexpeditionen stammten auch aus Chile, aus der Karibik und von Südwestafrika.

 
Urutaurana, aus den Icones Volatilium (vgl. Bild 57)

Es entstanden mehr als tausend Skizzen, Zeichnungen und Ölgemälde. Die Landschaftsbilder und sonstigen größeren Gemälde gingen unterschiedliche Wege. Die etwa 800 Menschen-, Flora- und Faunabilder blieben zusammen und wurden 1652 von Johann Moritz von Nassau-Siegen an den brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm verkauft und gelangten in den Besitz der königlichen Bibliothek, der späteren Preußischen Staatsbibliothek. Dessen Leibarzt, der Botaniker Christian Mentzel, schuf aus Eckhout zugeordneten Bildern die vier Bände des Theatrum rerum naturalium Brasiliae:

  • Icones Aquatilium (69 Bilder, Wassertiere; Signatur der Preußischen Staatsbibliothek: Liber Picturatus A 32)
  • Icones Volatilium (111 Bilder, Vögel; Signatur der Preußischen Staatsbibliothek: Liber Picturatus A 33)
  • Icones Animalium (65 Bilder, Landtiere; Signatur der Preußischen Staatsbibliothek: Liber Picturatus A 34)
  • Icones Vegetabilium (172 Bilder, Pflanzen; Signatur der Preußischen Staatsbibliothek: Liber Picturatus A 35)

sowie einen weiteren Band, der nicht einsortierte Gemälde und Zeichnungen enthielt:

  • Miscellanea Cleyeri (35 Bilder Verschiedenes, benannt nach Andreas Cleyer; Signatur der Preußischen Staatsbibliothek: Liber Picturatus A 38)[2]

Dazu erhielt Friedrich Wilhelm von Johann Moritz zwei weitere Bildbände, deren Aquarelle und Skizzen direkt auf die gebundenen Blätter gemalt waren und wohl von Georg Markgraf stammen:

  • Libri Principis. Band 1. (193 Tierbilder, darunter 85 Vögel; Signatur der Preußischen Staatsbibliothek: Liber Picturatus A 36)
  • Libri Principis. Band 2. (185 Pflanzenzeichnungen; Signatur der Preußischen Staatsbibliothek: Liber Picturatus A 37)

Alle sieben Werke wurden zusammen verwahrt und später von der Preußischen Staatsbibliothek mit der angegebenen Nummerierung in der Reihenfolge in sieben Bänden als Libri Picturati A 32 bis A 38 zusammengefasst. Während des Zweiten Weltkriegs wurden diese Bände ausgelagert und verschwanden. Etwa 30 Jahre nach Kriegsende wurde bekannt, dass sie sich in der Jagiellonischen Bibliothek in Krakau befinden.

Neben den in diesen sieben Bänden zusammengestellten Bildern entstand als Ergebnis der Brasilienerforschung die Historia Naturalis Brasiliae. Diese besteht aus vier Bänden über tropische Medizin von Willem Piso und aus acht Bänden über Pflanzen, Tiere, Meteorologie, Ethnologie und Geografie. Grundlage dieser acht Bände waren die auf einzelnen Zetteln notierten Erkenntnisse des früh verstorbenen Markgraf, die der Leidener Gelehrte Johannes de Laet 1648 veröffentlichte.

Die Deckenbilder Bearbeiten

 
Urutaurana (Spizaetus ornatus), aus der Hoflößnitz (Bild 57)

Vermutlich durch Vermittlung von Johann Moritz von Nassau-Siegen wurde Eckhout 1653 an den kurfürstlich-sächsischen Hof gerufen, um für Johann Georg I. die knapp acht auf acht Meter große Festsaaldecke im Lust- und Berghaus der Hoflößnitz auszuschmücken. Dazu sollte er alle noch in seinem Besitz befindlichen Zeichnungen und Skizzen mitbringen.

Die Bilder wurden von Eckhout auf Leinwände gemalt, ohne die später zur Befestigung benutzten Rahmenhölzer zu berücksichtigen. Das heißt, dass teilweise weit nach außen gerückte Teile von Vögeln (Füße, Schwänze oder Köpfe) vom Rahmen überdeckt werden. Jeweils zehn Bilder wurden zu einer Reihe nebeneinander gesetzt, acht solche Reihen zwischen den Deckenbalken ergeben den Deckenspiegel. 74 Gemälde haben eine Größe von etwa 90 cm × 75 cm, die anderen sind wegen der Anpassung an die Deckengegebenheiten kleiner.[3]

Die Anordnung der Vögel im Deckenspiegel ergibt keine erkennbare Reihenfolge, weder nach Habitat noch nach der systematischen Einordnung. Einige Vögel erscheinen mehrfach. 45 der dargestellten 88 Vögel gehen sowohl auf die Icones Volatilium als auch auf die Libri Principis zurück. 33 Vögel gehen nur auf die Icones Volatilium zurück und 7 finden sich nur in den Libri Principis. Arara (Nr. 2), Quelele (Nr. 24) und Guara (Nr. 49) gehen auf keine dieser Vorlagen zurück.

Während des Zweiten Weltkriegs entstanden 1943/1944 im Rahmen des „Führerauftrags Farbphotographie“ Farbfotos der Deckengemälde, die sich heute im Historischen Farbdiaarchiv zur Wand- und Deckenmalerei im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München befinden.[4]

In den 1990er Jahren wurden die Bilder abgenommen und mit Hilfe von Mitteln aus der Messerschmidt-Stiftung restauriert.[5] Im Bestand der Deutschen Fotothek befinden sich Schwarzweiß-Scans von Fotos nach der Restaurierung, die mit ebensolchen von 1965 verglichen werden können. Seit der Restaurierung können die Vogelgemälde im Festsaal wieder betrachtet werden.

Liste der Vogelbilder Bearbeiten

Die in der Tabelle verwendeten Spalten listen die im Folgenden erläuterten Informationen auf. Dabei stammen alle Spalten aus Quaisser 2001,[6] ergänzt um die Spalte Weiterer Name, um entsprechende Verlinkungen auf bestehende Wikipedia-Artikel herstellen zu können.

  • Nr.: Nummerierung von 1 bis 80.[6] (Diese Nummerierung bezieht sich auf Ferrão & Monteiro Soares 1997.)[7]
  • Bildname: Der auf dem Bild vermerkte, indianische Vogelname (evtl. auch zwei oder drei Namen, einige mussten anhand des Bildes gegenüber der Liste[6] korrigiert werden).
  • Deutscher Name: Die Übersetzung der historischen Bildnamen auf einen deutschen Trivialnamen erfolgt in Quaisser/Magirius 2001[6] anhand von Hans Edmund Wolters 1982[8] als Referenz.
  • Weiterer Name: Weiterer Name, wie er hier bei Wikipedia als Lemmatitel verwendet wird. (Wenn der Artikel noch nicht existiert, wird in Klammern auch die Gattung, Unterfamilie und/oder Familie angegeben.)
  • Wissenschaftlicher Name: Der lateinische Artname (Binomen).[9][3]
  • Vorlagen in Libri Picturati: Die meisten Vogelbilder entsprechen Vorlagen aus folgenden Büchern (nach dem Schrägstrich: Blattnummer nach Schneider 1938;[10] in Klammern: Seite im Reprint von Ferrão & Monteiro Soares 1997[7]):
    • Icones Volatilium (A33)
    • Libri Principis, Band 1 (A36)
    • Libri Principis, Band 2 (A37)
  • Anmerkungen: Anmerkungen zu Einzelheiten (beispielsweise afrikanischer Vogel, nicht brasilianisch), insbesondere aber auch der Status der Ikonotypen bei Linné und Gmelin.[6]
  • Bild: Foto des Bildes (entnommen aus Teixeira 2009).[3]
Nr. (India­nischer) Bildname Deutscher Name
nach Wolters 1982[8]
Weiterer Name Wissen­schaftlicher Name Vorlagen in Libri Picturati Anmerkungen Bild
1 Caripira Prachtfregattvogel Fregata magnificens A33/43(110) Jugendkleid  
2 Arara Arakanga Scharlachara Ara macao keine    
3 Caninde Ararauna Gelbbrustara Ara ararauna A36/274, (A33/229) Psittacus ararauna (Linné: Syst. Nat. X. Aufl. 1758, BD. 1, S. 96)  
4 Tuite Blauflügel-Sperlingspapagei Forpus xanthopterygius A33/265(171) Platzierung des Vogels: Links oben  
4 Iapui Orangetrupial Weißflügeltrupial (Trupiale) Icterus icterus A36/238, (A33/147) Oriolus jamacaii (Gmelin: Syst. Nat. 1. Aufl. 1789, S. 391). Platzierung des Vogels: Rechts oben  
4 Caiicupeu caya Isabelltangare (Tangaren) Tangara cayana A36/166, (A33/133) Tangara flava (Gmelin: Syst. Nat. 1. Aufl. 1789, S. 896). Platzierung des Vogels: Links unten  
5 Palmentangare Palmtangare (Tangaren) Thraupis palmarum A33/175(145), A36/262 Die Bilder 5 und 6 sowie 75 und 76 sind wegen der Anbringung über den Essen nur von halber Größe, bei 5 hängt links unten noch ein schmaler Streifen dran.  
6 Xororo Weißbrust-Ameisenwürger Taraba major A33/187(151), A36/236 Die Bilder 5 und 6 sowie 75 und 76 sind wegen der Anbringung über den Essen nur von halber Größe.  
7 Potiriguacu Moschusente Cairina moschata var. dom. A33/3,7,9(99)    
8 Tamatiaguacu Kahnschnabel Cochlearius cochlearius A36/288 Jungvogel  
9 Rötelpelikan Pelecanus rufescens A33/71(120) Afrikanischer Vogel  
10 Potiriguacu Höckerglanzgans Sarkidiornis melanotus A36/176, (A33/3,7,9) Anas carunculata (Lichtenstein: Abh. K. Akad. Wiss. Berlin, Phys. Kl. 1816/17 [1819], S. 176)  
11 Guacara Schmuckreiher Egretta thula A33/79(121)    
12 Macucagua Grausteißtinamu Tinamus solitarius A33/279(176)    
13 Potiriguacu Höckerglanzgans Sarkidiornis melanotus A36/226, (A33/3,7,9) Anas carunculata (Lichtenstein: Abh. K. Akad. Wiss. Berlin, Phys. Kl. 1816/17 [1819], S. 226)  
14 Inambu Pampashuhn Rotflügeltinamu Rhynchotus rufescens A33/281(177), A36/234    
15 Caracara Weißbrauenweihe[9] Circus buffoni,[9]
Falco brasiliensis[3]
A36/212, (A33/209,211)    
16 Iacamini Sanderling Calidris alba A33/21(101), A36/278 Schlichtkleid  
17 Potiriguacu Moschusente Cairina moschata var. dom. A36/230 weiße Zuchtform  
18 Mituporanga Nacktgesichtshokko (Hokkohühner) Crax fasciolata A33/289(180)    
19 Iabiruguacu Waldstorch Mycteria americana A33/61(116) Mycteria americana (Linné: Syst. Nat. X. Aufl. 1758, S. 140), Jugendkleid  
20 Cuauna Fleckenfaulvogel Fleckmantel-Faulvogel (Faulvögel) Nystalus maculatus A37/111(43) Alcedo maculata (Gmelin: Syst. Nat. 1. Aufl. 1788, Band 1, S. 451), ein schwanzloses Exemplar  
21 Linienspecht Dryocopus lineatus A33/217(160)    
22 Guarauna Rallenkranich Aramus guarauna A33/61(116)    
23 Icoco Marmorreiher Tigrisoma lineatum A36/200    
24 Quelele Schlichthauben-Perlhuhn,[9]
Kräuselhauben-Perlhuhn[3]
Guttera plumifera,[9]
Guttera pucherani[3]
keine Afrikanischer Vogel  
25 Iierebacaba Schwarzmantel-Scherenschnabel Rynchops niger A33/25(102)    
26 Iacu Schakukaka Weißbrauenguan (Penelope) (Hokkohühner) Penelope jacucaca A36/214, A37/123(46), (A33/291)    
27 Miqua Anhinga Schlangenhalsvögel Anhinga anhinga A37/133(51) Plotus anhinga (Linné: Syst. Nat. XII. Aufl. 1766, Band 1, S. 218)  
28 Guiratinga Silberreiher Casmerodius albus A33/81(122), A36/222    
29 Cocopinima Mangrovereiher Butorides striatus A33/67(118), A36/232    
30 Lachseeschwalbe Gelochelidon nilotica A33/21(101), A36/282    
31 Cabia Dominikanerkardinal (Ammern) Paroaria dominicana A33/177(146) Jungvogel.
Die Bilder 31 und 41 sind wegen der Lage am Eingangsvorbau polygonal beschnitten.
 
32 Cabure Riesenschwalk Riesentagschläfer Nyctibius grandis A37/97(40), (A33/193)    
33 Guirapotia-pirangaiuparaba Jungferntrogon (Trogone) Trogon collaris A36/204, (A33/181)    
34 Peci Peci Savannenbussard Froschhabicht Heterospizias meridionalis A33/207(158)    
35 Cocoi Sokoireiher Cocoireiher Ardea cocoi A33/65(117)    
36 Iacurutu Amerikanischer Uhu Virginia-Uhu Bubo virginianus A33/199(156)    
37 Cariama Seriema Rotfußseriema Cariama cristata A33/37(107)    
38 Macoara Scharlachsichler,[9]
-[3]
Eudocinus ruber,[9]
„nicht identifizierter Sumpfvogel“[3]
A33/97(127) Jungvogel[9]  
39 Mitu Hornwehrvogel Anhima cornuta A33/33(106), A36/170 Palamedea cornuta (Linné: Syst. Nat. XII. Aufl. 1766, Band 1, S. 232)  
40 Aiaia Rosalöffler Ajaia ajaja A33/83(123), A36/210    
41 Iapu Gelbbürzelkassike Gelbrücken-Stirnvogel Cacicus cela A33/147(138), A36/242 Die Bilder 31 und 41 sind wegen der Lage am Eingangsvorbau polygonal beschnitten. Aufgrund dieses Ausschnitts musste das Bild „auf dem Kopf“, im Vergleich zur Ausrichtung der anderen, angebracht werden.  
42 Guara Scharlachsichler Eudocimus ruber A33/85(124)    
43 Cariama Seriema Rotfußseriema Cariama cristata A33/35(108) Palamedea cristata (Linné: Syst. Nat. XII. Aufl. 1766, Band 1, S. 232)  
44 Minhu Mantelbussard (Habichtartige) Leucopternis polionota A37/119(44), (A33/213)    
45 Pecacu St.-Thomas-Grüntaube Sao-Thomé-Grüntaube (Grüntauben) Treron sanctithomae A37/131(50), (A33/273) Columba s.thomae (Gmelin: Syst. Nat. 1. Aufl. 1789, Band 2, S. 778), Afrikanischer Vogel. Platzierung des Vogels: Links  
45 Pecacu Kubataube Starnoenas cyanocephala A37/127(48), (A33/273) Kubanischer Vogel. Platzierung des Vogels: Rechts  
46 Guirapongobi Buntkehlsaltator (Saltatoren), (Kardinäle) Saltator maximus A33/185(150), A36/240    
47 Urubu Kleiner Gelbkopfgeier Carthartes burrovianus A36/254, (A33/213)    
48 Maguari Maguaristorch Ciconia maguari,[9]
Euxenura maguari[3]
A33/93(124) Ardea maguari (Gmelin: Syst. Nat. 1. Aufl. 1789, Band 2, S. 623)  
49 Guara Scharlachsichler Eudocimus ruber keine    
50 Guirataieima Orangetrupial Weißflügeltrupial (Trupiale) Icterus icterus A33/141(137), A36/236 Platzierung des Vogels: Links  
50 Ipecu Schwarzkehlspecht Campephilus melanoleucos? Phloeoceastes melanoleucos A36/188, A37/115(42) Platzierung des Vogels: Rechts  
51 Guarirama Amazonasfischer Chloroceryle amazona A33/47(111)    
52 Guirapunga Flechtenglöckner Bartkotinga, (Schmuckvögel) Procnias averano A33/183(149), A36/184,228 Ampelis averano (Hermann: Tab. Affin. Anim. 1783, S. 211). Platzierung des Vogels: Links  
52 Iacamiri Rotschwanz-Glanzvogel Rotschwanzjakamar (Glanzvögel) Galbula ruficauda A33/49(112), A36/290 Weibchen. Platzierung des Vogels: Rechts  
53 Migua Biguascharbe Olivenscharbe Phalacrocorax brasilianus A33/13(98), A36/224    
54 Mitu Mitu Mitu mitu A36/192, (A33/33,287) Crax mitu (Linné: Syst. Nat. XII. Aufl. 1766, Band 1, S. 269)  
55 Guiracoco Dottertukan Ramphastos vitellinus ariel A33/39(109)    
56 Anhima Hornwehrvogel Anhima cornuta A33/33(106), A36/170    
57 Urutaurana Prachtadler Prachthaubenadler Spizaetus ornatus A33/201(157)    
58 Oieruba Blauscheitelmotmot Momotus momota A33/189(152), A36/258 Platzierung des Vogels: Links  
58 Quiiuba Goldsittich Aratinga guarouba A33/253(170) Platzierung des Vogels: Rechts  
59 Iabiru Jabiru Jaribu mycteria A36/174, (A33/63)    
60 Potiriguacu Rotschnabelpfeifgans Herbstpfeifgans Dendrocygna autumnalis A33/3(96), A36/220    
61 Paragua „Paragua“-Papagei Psittacus paraguanus A33/249(168) Psittacus paraguanus (Gmelin: Syst. Nat. 1. Aufl. 1788, Band 1, S. 336), frei erfunden  
62 Quinguoanqui Rosaflamingo Phoenicopterus ruber roseus A33/17(100) Afrikanischer Vogel  
63 Aguapeacoca Rotstirn-Jassana Rotstirn-Blatthühnchen (Blatthühnchen) Jacana jacana A33/53(114), A36/266    
64 Guiraacangatara Guirakuckuck Guira guira A33/285(179) Cuculus guira (Gmelin: Syst. Nat. 1. Aufl. 1788, S. 414)  
65 Curicaca Weißhalsibis Theristicus caudatus A36/202, (A33/87)    
66 Aracoa Paraka Weißbauch-Tüpfelguan, Ortalis araucuan (Tüpfelguan) (Hokkohühner) Ortalis guttata aracuan A33/295(181)    
67 Pongobi Schwarzkehl-Arassari Pteroglossus aracari A36/186, (A33/39) Ramphastos Aracari (Linné: Syst. Nat. X. Aufl. 1758, S. 104)  
68 Iapu Orangetrupial Weißflügeltrupial (Trupiale) Icterus icterus A36/238, (A33/147)    
69 Iacurutu Amerikanischer Uhu Virginia-Uhu Bubo virginianus A36/256    
70 Blauscheitelmotmot „vielleicht“[3] Momotus momota[9] A33/189(152), A36/258    
71 Peci Peci Wegebussard (Bussarde) Buteo magnirostris A33/207(158)    
72 Inaie Eckschwanzsperber,[9]
Rotschenkelsperber[3]
(Habichte und Sperber) Accipiter striatus,[9]
Accipiter erythronemius[3]
A33/209(159)    
73 Tingacu Cayennekuckuck Eichhornkuckuck (Piaya) (Cozzyzinae) (Kuckucke) Piaya cayana A33/285(179)    
74 Iacana Zwergsultanshuhn Porphyrio martinica,[9]
Porphyrula martinica[3]
A33/55(115), A36/270    
75 Matuitui Amerikanischer Sandregenpfeifer Amerika-Sandregenpfeifer Charadrius semipalmatus A33/29(105), A36/282 Die Bilder 5 und 6 sowie 75 und 76 sind wegen der Anbringung über den Essen nur von halber Größe, bei 75 hängt rechts unten noch ein schmaler Streifen dran. Aufgrund dieses Ausschnitts musste das Bild „auf dem Kopf“, im Vergleich zur Ausrichtung der anderen, angebracht werden.  
76 Guira Urubitinga Schwarzbussard Buteogallus urubitinga A37/91(38), (A33/203) Falco urubitinga (Gmelin: Syst. Nat. 1. Aufl. 1788, Band 1, S. 265). Platzierung des Vogels: Links.
Die Bilder 5 und 6 sowie 75 und 76 sind wegen der Anbringung über den Essen nur von halber Größe.
 
76 Bauchschnabeltyrann (Tyrannen) Megarhynchus pitangua A33/159(140), A36/252 Lanius pitangua (Linné: Syst. Nat. XII. Auflage 1766, Band 1, S. 136). Platzierung des Vogels: Rechts.
Die Bilder 5 und 6 sowie 75 und 76 sind wegen der Anbringung über den Essen nur von halber Größe.
 
77 Ibiiau Texasnachtschwalbe (Falken­nachtschwalben) (Nachtschwalben) Chordeiles acutipennis A33/221(161)    
78 Cocoi Sokoireiher Cocoireiher Ardea cocoi A33/67(119), A36/248    
79 Tiepiranga Purpurtangare Ramphocelus bresilius A33/125(134), A36/208 Tangara bresilia (Linné: Syst. Nat. XII. Aufl. 1766, Band 1, S. 314). Platzierung des Vogels: Links  
79 Iapuiuba Gelbbürzelkassike Gelbrücken-Stirnvogel Cacicus cela A33/147(138), A36/242 Platzierung des Vogels: Rechts  
80 Guiracoco Mantelwollrücken Dunkelmantel-Ameisenwürger Thamnophilus palliatus A36/252, (A33/149)    

Deckenspiegel und Raumansicht Bearbeiten

Räumliche Lage (das große Deckenbild entsteht, wenn man sich mit dem Kopf zur Westwand hin auf den Fußboden legt):

  • Oben ist die Westwand mit der mittigen Kaminesse, auf beiden Seiten davon führen Türen in die Räume des Kurfürsten.
  • Unten ist die Ostwand mit der mittigen Kaminesse, auf beiden Seiten davon führen Türen in die Räume der Kurfürstin.
  • Links ist die Nordwand mit dem mittigen Eingang vom Treppenhausturm aus.
  • Rechts ist die Südwand mit den Fenstern.
  • Das fünfte Bild in der obersten Reihe und das erste Bild in der vierten Reihe stehen wegen der der Wandkontur angepassten Ausschnitte auf dem Kopf.
    • Vermutlich war die obere Hälfte der Deckengemälde ehemals zur Mitte hin orientiert, stand also im Vergleich zu hier auf dem Kopf wie die beiden angeschnittenen Gemälde.
  • Ein Klick auf das Bild springt in die obige Erklärungszeile des jeweiligen Vogelbildes.
                   
                   
                   
                   
                   
                   
                   
                   

Mit dem Blick zum Treppenhauseingang auf der Nordseite beziehungsweise dem Prunkplatz auf der Südseite ergibt sich die folgende Raumansicht:

Blick zum nördlichen Treppenhauseingang (li.: Nordwest-Ecke, re.: Nordost-Ecke)
Blick zum südlichen Prunkplatz (li.: Südost-Ecke, re.: Südwest-Ecke)

Literatur Bearbeiten

  • Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath u. a. (Bearb.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen I, Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 736–737.
  • Rebecca Parker Brienen: Visions of Savage Paradise. Albert Eckhout, Court Painter in Colonial Dutch Brazil. Amsterdam University Press, Amsterdam 2006, ISBN 978-90-5356-947-4.
  • Cornelius Gurlitt: Oberlössnitz; Hoflössnitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 26. Heft: Die Kunstdenkmäler von Dresdens Umgebung, Theil 2: Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt. C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 149 ff.
  • Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
  • Silke Herz: Zur malerischen Ausstattung des Saales im kurfürstlichen Lust- und Berghaus in der Hoflößnitz. In: Denkmalpflege in Sachsen. 2, 1998, S. 389–410.
  • Tina Lebelt: Holländer in Brasilien und in Sachsen. Die empirische Erschließung der tropischen Natur und die Rezeption im europäischen Kontext. Hausarbeit an der TU Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Kunst- und Musikwissenschaften, Dresden 2010 (tu-dresden.de (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive; PDF; 4,0 MB))
  • Christiane Quaisser: Vogelgemälde zwischen Kunst und Wissenschaft. In: Heinrich Magirius (Hrsg.): 600 Jahre Hoflößnitz. Historische Weingutanlage. Sandstein Verlag, Dresden 2001, ISBN 3-930382-60-1, S. 74–82, 196–199.
  • Christiane Schillig: Brasilianische Vögel in Hoflößnitz: Der Ameisenwürger von Radebeul. In: Monumente, April 2015.
  • Dante Martins Teixeira: The pictures in the Hoflössnitz „Weinbergschlösschen“. (= Cristina Ferrão, José Paulo Monteiro Soares (Hrsg.): Dutch Brazil Band 3). Editora Index, Rio de Janeiro 1997, ISBN 978-85-7083-056-2.
  • Dante Martins Teixeira: Os quadros de aves tropicais do Castelo de Hoflössnitz na Saxônia e Albert Eckhout (ca. 1610–1666), artista do Brasil Holandês. In: Revista do Instituto de Estudos Brasileiros. Nr. 49, 2009, S. 67–90, ISSN 0020-3874; revistas.usp.br (PDF; 43 MB).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Vogelgemälde von Albert Eckhout – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950283 mit weiteren Informationen (PDF, inklusive Kartenausschnitt) – Hoflößnitz (Sachgesamtheit); Schloss Hoflößnitz; Stiftung Weingutmuseum Hoflößnitz. Abgerufen am 18. April 2021.
  2. Rebecca Parker Brienen: Visions of Savage Paradise: Albert Eckhout, Court Painter in Colonial Dutch Brazil, 1637–1644. Amsterdam University Press 2007. ISBN 978-90-5356-947-4.
  3. a b c d e f g h i j k l m Dante Martins Teixeira: Os quadros de aves tropicais do Castelo de Hoflössnitz na Saxônia e Albert Eckhout (ca. 1610–1666), artista do Brasil Holandês. In: Revista do Instituto de Estudos Brasileiros. Nr. 49, 2009, S. 67–90, ISSN 0020-3874.
  4. Geschichtlicher Hintergrund: Das „Historische Farbdiaarchiv zur Wand- und Deckenmalerei“ 1943–1945 (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
  5. Historische Weingutanlage Hoflößnitz. In: Liselotte Schließer (Erarb.): Radebeul – Stadtführer durch Vergangenheit und Gegenwart. 1., ergänzte Auflage. Edition Reintzsch, Radebeul 2008, ISBN 978-3-930846-05-4, S. 53–58.
  6. a b c d e Christiane Quaisser: Vogelgemälde zwischen Kunst und Wissenschaft. In: Heinrich Magirius (Hrsg.): 600 Jahre Hoflößnitz. Historische Weingutanlage. Sandstein Verlag, Dresden 2001, ISBN 3-930382-60-1, S. 76, 196–199.
  7. a b Cristina Ferrão (Hrsg.); José Paulo Monteiro Soares (Hrsg.): Dutch Brazil. Editora Index, Rio De Janeiro 1997, ISBN 978-85-7083-056-2.
  8. a b Hans Edmund Wolters: Die Vogelarten der Erde: Eine systematische Liste mit Verbreitungsangaben sowie deutschen und englischen Namen. 7 Bände, 1975–1982.
  9. a b c d e f g h i j k l m Dante Martins Teixeira führte die Artbestimmung durch, veröffentlicht in: Dante Martins Teixeira: The pictures in the Hoflössnitz „Weinbergschlösschen“. (= Cristina Ferrão, José Paulo Monteiro Soares (Hrsg.): Dutch Brazil. Band 3). Editora Index, Rio de Janeiro 1997, ISBN 978-85-7083-056-2. Nach: Christiane Quaisser: Vogelgemälde zwischen Kunst und Wissenschaft. In: Heinrich Magirius (Hrsg.): 600 Jahre Hoflößnitz. Historische Weingutanlage. Sandstein Verlag, Dresden 2001, ISBN 3-930382-60-1, S. 197, Anm. 14 in Verbindung mit Anm. 10.
  10. Adolf Schneider: Die Vogelbilder zur Historia Naturalis Brasiliae des Georg Marcgrave. In: Journal für Ornithologie. Nr. 86 (1938), S. 74–106.