Liste der Stolpersteine in Eckernförde

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Die Liste der Stolpersteine in Eckernförde enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in der Stadt Uetersen verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in der Gemeinde lebten und wirkten. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbst gewählten Wohnsitz des Opfers.

Stolperstein in Eckernförde

Verlegte Stolpersteine Bearbeiten

Die Tabelle ist teilweise sortierbar, die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
  HIER WOHNTE
HILDE FAEHSE
GEB. HANSEN
JG. 1903
IM WIDERSTAND/KPD
'SCHUTZHAFT' 1934
FLUCHT 1934 SOWJETUNION
VERHAFTET 1941
SERPUCHOW
SCHICKSAL UNBEKANNT
Saxtorfer Weg 16
 
Hilde Faehse, geborene Hansen, geboren am 7. Januar 1903. Frauenleiterin der KPD in Borby, nach „Schutzhaft“ 1934 folgte sie mit ihren beiden gemeinsamen Kindern ihrem Mann Otto Faehse im Mai 1934 in die Sowjetunion in die Nähe von Stalingrad. Nach der Verhaftung im Juni 1941 und der Verurteilung zu fünf Jahren Lagerhaft im Februar 1942 ist ihr Schicksal sowie das ihrer Kinder unbekannt.[1]
  HIER WOHNTE
OTTO FAEHSE
JG. 1900
IM WIDERSTAND/KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
KUHLEN, ESTERWEGEN
FLUCHT 1934 SOWJETUNION
VERHAFTET 1938
ROSTOW AM DON
TOT IN HAFT 25.10.1941
Saxtorfer Weg 16
 
Otto Faehse, geboren am 27. Dezember 1900. Mitglied der KPD, Gemeindevertreter in Borby von 1929 bis 1933, Ende März 1933 verhaftet und am 6. April in die Moltke-Kaserne nach Schleswig gebracht, anschließend Konzentrationslager Kuhlen und Esterwegen im Emsland. Ende 1933 im Rahmen der Weihnachtsamnestie entlassen und im Januar 1934 über Dänemark in die Sowjetunion emigriert. Im März 1938 in Rostow am Don im Rahmen des stalinistischen „Großen Terrors“ verhaftet. Otto Faehse verlor am 25. Oktober 1941 während der Haft sein Leben.
  HIER WOHNTE
OTTO FAEHSE
JG. 1900
IM WIDERSTAND/KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
KUHLEN, ESTERWEGEN
FLUCHT 1934 SOWJETUNION
VERHAFTET 1938
ROSTOW AM DON
TOT IN HAFT 25.10.1941
Saxtorfer Weg 16
 
Otto Faehse, geboren am 27. Dezember 1900. Mitglied der KPD, Gemeindevertreter in Borby von 1929 bis 1933, Ende März 1933 verhaftet und am 6. April in die Moltke-Kaserne nach Schleswig gebracht, anschließend Konzentrationslager Kuhlen und Esterwegen im Emsland. Ende 1933 im Rahmen der Weihnachtsamnestie entlassen und im Januar 1934 über Dänemark in die Sowjetunion emigriert. Im März 1938 in Rostow am Don im Rahmen des stalinistischen „Großen Terrors“ verhaftet. Otto Faehse verlor am 25. Oktober 1941 während der Haft sein Leben.
  HIER WOHNTE
HERMANN IVERS
JG. 1892
IM WIDERSTAND/KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
1936 POLIZEIHAFT KIEL
1937 ZUCHTHAUS
BREMEN-OLEBSHAUSEN
ERMORDET 3.3.1942
Marienstraße 3
 
Hermann Ivers, geboren am 26. April 1892. Mitglied der KPD, führende Rolle im illegalen Widerstand gegen die Nazidiktatur in Eckernförde, kam 1933 in „Schutzhaft“. Während eines Kuraufenthaltes in Bad Oeynhausen am 13. Januar 1936 erneut verhaftet und in Kiel zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Einlieferung in Rendsburg wurde er 1937 nach Bremen-Oslebshausen verlegt. Hermann Ivers verlor am 3. März 1942 sein Leben durch die Folgen pseudo-medizinischer Experimente.
  HIER WOHNTE
HELMUTH KOCK
JG. 1907
IM WIDERSTAND/KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
FLUCHT 1934 SOWJETUNION
VERHAFTET 1937
TAGANROG
SCHICKSAL UNBEKANNT
Gudewerdtstraße 32
damals Hinterstraße 32
 
Helmuth Kock, geboren am 23. August 1907. Mitglied der KPD, am 9. März 1933 in Eckernförde verhaftet, nach der Entlassung aus der „Schutzhaft“ untergetaucht und im Herbst 1933 über Dänemark im Mai 1934 in die Sowjetunion emigriert. Er arbeitete in Taganrog auf einer Werft und wurde im August 1937 im Rahmen des stalinistischen „Großen Terrors“ verhaftet. Weiteres Schicksal unbekannt.
  HIER WOHNTE
HEINRICH OTTO
JG. 1888
IM WIDERSTAND/KPD
'FLUCHTHILFE'/ DÄNEMARK
VERHAFTET 1936
NEUENGAMME
BÖRGERMOOR
SACHSENHAUSEN
NEUENGAMME
ERMORDET 25.12.1940
DACHAU
Mühlenstraße 25
damals Hinterstraße 32
 
Heinrich Otto, geboren am 17. November 1888. Mitglied der KPD, brachte mit anderen Fischern Schriften des Widerstandes von Dänemark nach Eckernförde sowie zahlreiche Politemigranten über See nach Dänemark. Heinrich Otto wurde am 25. Dezember 1940 im KZ Dachau ermordet.[1]
  HIER WOHNTE
RICHARD VOSGERAU
JG. 1889
IM WIDERSTAND/SPD
'SCHUTZHAFT' 1933
VERHAFTET 1934
NEUENGAMME
CAP ARCONA
TOT 3.5.1945
NEUSTÄDTER BUCHT
Hasenheide 5
damals Hinterstraße 32
 
Richard Vosgerau, geboren am 28. Mai 1889. Mitglied der SPD, Vorsitzender der SPD Eckernförde und Gewerkschaftssekretär, ab 1929 Gemeindevorsteher der damals selbstständigen Gemeinde Borby. Von April bis November 1933 in „Schutzhaft“, nach dem 20. Juli 1944 in das KZ Neuengamme verschleppt. Richard Vosgerau kam am 3. Mai 1945 mit etwa 7500 KZ-Häftlingen bei dem irrtümlichen Fliegerangriff der Briten auf die Schiffe Cap Arcona und Thielbeck in der Neustädter Bucht ums Leben.

Verlegedatum Bearbeiten

  • 20. Mai 2019

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stolpersteine in Eckernförde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b STOLPERSTEINE IN ECKERNFÖRDE, Runder Tisch gegen Rechts, Stadt Eckernförde