Liste der Stolpersteine in Brieselang

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In der Liste der Stolpersteine in Brieselang werden die vorhandenen Gedenksteine aufgeführt, die im Rahmen des Projektes Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig bisher in Brieselang verlegt worden sind. Sie sind Opfern des Nationalsozialismus gewidmet, all jenen, die vom NS-Regime drangsaliert, deportiert, ermordet, in die Emigration oder in den Suizid getrieben wurden. Demnig verlegt für jedes Opfer einen eigenen Stein, im Regelfall vor dem letzten selbst gewählten Wohnsitz.

Stolperstein in Brieselang

Die Verlegungen erfolgten am 28. März 2015.[1]

Verlegte Stolpersteine Bearbeiten

In Brieselang wurden zwei Stolpersteine an zwei Standorten verlegt.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
 
HIER WOHNTE
ELISABETH BETHGE
GEB. HOFFMANN
JG. 1905
IM WIDERSTAND / KPD
VERHAFTET 4.8.1937
'HOCHVERRAT'
FRAUENGEFÄNGNIS LEIPZIG
ENTLASSEN / TOT AN DEN FOLGEN
6.8.1943
Elisabeth-Bethge-Str. 2
 
Elisabeth Bethge, Jahrgang 1905, war Sekretärin in Berlin. 1926 schloss sie sich der Kommunistischen Jugendbewegung an. Auch während des sogenannten 1000-jährigen Reichs blieb sie ihren Idealen treu. Sie wurde von der Gestapo verhaftet, wegen Hochverrats angeklagt und schließlich verurteilt. Sie wurde wegen Lungenentzündung und Tuberkulose vorzeitig aus der Haft entlassen und zog sich in ihr Gartenhaus zurück. Sie starb im Alter von 38 Jahren an den Folgen der Haft.[2]
 

Die Straße, in der sie wohnte, wurde 2005 in Elisabeth-Bethke-Straße umbenannt.

 
HIER WOHNTE
HELMUT RIEDEL
JG. 1907
EINGEWIESEN
HEILANSTALT NEURUPPIN
'VERLEGT' 26.5.1941
BERNBURG/SAALE
ERMORDET 26.5.1941
Aktion T4|AKTION T4
Fichtestraße 80
 
Helmut Riedel wurde 1907 geboren. Er war gelernter Graveur und wurde zu einem nicht bekannten Zeitpunkt in die Heil- und Pflegeanstalt Neuruppin eingewiesen. Er wurde am 26. Mai 1941 in die Tötungsanstalt Bernburg "verlegt", wo er noch am selben Tag im Alter von 33 Jahren vom NS-Regime ermordet wurde. Er wurde ein Opfer der Aktion T4.

Seine Eltern schrieben einen Brief an den Neuruppiner Anstaltsdirektor und beklagten sich bitter über die Verfahrensweise.[2]

Verlegung Bearbeiten

Die Verlegung erfolgte am 28. März 2015 durch den Künstler Gunter Demnig persönlich.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stolpersteine in Brieselang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wolfgang Balzer: Stolpersteine in Brieselang verlegt, Märkische Allgemeine, 29. März 2015
  2. a b Stolpersteine in Brieselang verlegt. In: Märkische Allgemeine. 29. März 2015, abgerufen am 4. Februar 2021.