Liste der Stolpersteine in Berlin-Friedrichsfelde

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Die Liste der Stolpersteine in Berlin-Friedrichsfelde umfasst die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Friedrichsfelde im Bezirk Lichtenberg. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Spalten der Tabelle sind selbsterklärend. Die Tabelle führt zwei Stolpersteine auf und ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Bild Name Standort Verlege­datum Leben
Max Cohn Archenholdstraße 39 Welt-Icon 7. Mai 2004 Max Cohn wurde am 23. März 1882 in Alt-Karbe geboren.[1] Am 19. Januar 1942 wurde der Kaufmann mit dem 9. Transport nach Riga deportiert,[2] dort ist er verschollen.[3] Der Stolperstein für Max Cohn wurde am Wochenende 24./25. März 2012 mit Teer beschmiert.[4]
Helene Unterlauf Alt-Friedrichsfelde 95 Welt-Icon 7. Mai 2004 Helene Unterlauf wurde am 19. Januar 1904 in Budapest als Helene Adler geboren,[5] sie war gelernte Schneiderin. Am 18. Mai 1925 hatte sie in Berlin-Lichtenberg den nichtjüdischen Kaufmann Hermann Julius Kurt Unterlauf (geboren am 11. Januar 1899) geheiratet, die Tochter Marianne Lotte Helene wurde am 10. April 1926 in Berlin-Neukölln geboren.[6] Ihre Ehe zerbrach und wurde am 10. Juli 1933 rechtskräftig geschieden. Zusammen mit ihrer Tochter soll sie sich im Keller des Hauses Alt-Friedrichsfelde 95 versteckt gehalten haben, beide wurden durch die ebenfalls im Haus lebende Familie Halke versorgt. Es gelang ihnen allerdings nur vier Wochen unentdeckt zu bleiben, dann wurden sie von der Gestapo verhaftet.[7] Während Marianne durch ihre Einstufung als „Mischling“ nach Hause zurückkehren konnte, wurde Helene wegen der nicht mehr bestehenden Mischehe am 19. April 1944 mit dem 104. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert.[8] Sie überlebte die Zeit im Konzentrationslager und nach Kriegsende hatte sie in Berlin-Lichtenberg am 3. Oktober 1946 erneut geheiratet, den Kaufmann Werner Schendel. Am 9. November 1948 wurde Helene tot in ihrer Wohnung in der Eichenstraße 17 in Berlin-Niederschönhausen aufgefunden, Todesursache war Selbstmord durch Schlafmittelvergiftung. Laut der Sterbeurkunde arbeitete sie als Krankenpflegerin. Ihre Tochter Marianne (verheiratete Fritz) wurde am 11. Oktober 1954 tot in ihrer Wohnung in der in der Treskowallee 161 in Berlin-Friedrichsfelde aufgefunden, Todesursache war Selbstmord durch Gasvergiftung.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Cohn, Max. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv.
  2. Deportationsliste des IX. Transports – Blatt 12. In: statistik-des-holocaust.de. Abgerufen am 31. Oktober 2012.
  3. Erinnern für die Zukunft Kurzbiografien jüdischer Opfer des Nationalsozialismus, die in den heutigen Bezirksgrenzen Lichtenbergs gelebt haben. In: museum-lichtenberg.de. Museum Lichtenberg im Stadthaus, abgerufen am 5. März 2019.
  4. „Stolperstein“ beschmiert. In: berlinonline.de. BerlinOnline, 26. März 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2015; abgerufen am 26. Dezember 2022.
  5. Helene Unterlauf geb. Adler. In: stolpersteine-berlin.de. Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin.
  6. Marianne Unterlauf auf mappingthelives.org
  7. 9. November 1938 Auf den Spuren jüdischen Lebens in Lichtenberg-Mitte. (PDF) Bröschüre in Zusammenarbeit mit dem Jugendbündnis ALKALIJ, S. 22.
  8. Helene Unterlauf Nummer 41 auf der Transportliste vom 104. Theresienstadt-Transport in: Arolsen Archives