Liste der Landschaftsschutzgebiete in Tirol

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Im Bundesland Tirol gibt es 17 Landschaftsschutzgebiete (LSG), die auf Grund einzelner Tiroler Landesgesetze ausgewiesen sind.

Das Landschaftsschutzgebiet im Tiroler Naturschutzrecht Bearbeiten

Das „Tiroler Naturschutzgesetz 2005“ (TNSchG 2005)[1] trifft im Abschnitt II umfassende Regelungen über Landschaftsschutz (§ 5 Allgemeine Verbote, § 6 Allgemeine Bewilligungspflicht und Detailregelungen zu Gewässern, Auwäldern und Feuchtgebieten §§ 7–9). Landschaftsschutzgebiete als spezielle Schutzkategorie sind im § 10 erklärt, und sind

„außerhalb geschlossener Ortschaften gelegene Gebiete von besonderer landschaftlicher Eigenart oder Schönheit […].“

§ 10 Abs. 1 TNSchG

Schutzziel ist der „sich daraus ergebende Erholungswert“ (§ 10 Abs. 2 TNSchG), der Schutz von Tieren und Pflanzen tritt hier in den Hintergrund.

Erklärt werden Landschaftsschutzgebiet durch Verordnung der Landesregierung. Einer naturschutzrechtlichen Bewilligung – sofern das für das Schutzziel „erforderlich“ ist – bedürfen etwa gröbere Baumaßnahmen (Bauwerke wie Grundbau, § 10 Abs. 2 a–d), Neuaufforstungen (2 e), aber auch jede „erhebliche“ Lärmentwicklung und die Verwendung von Kraftfahrzeugen (2 e,f), sowie – mit Ausnahmen – Außenlandungen und -abflüge mit motorbetriebenen Luftfahrzeugen. Schutzmaßnahmen wie Ausnahmen werden in den Einzelverordnungen für den gesamten Bereich, oder Teile, konkretisiert.

Liste der Landschaftsschutzgebiete Bearbeiten

Foto   Name ID Bezirk Standort Beschreibung

Fläche Datum
1   
Achstürze–Piburger See Quelle Imst Oetz
Standort
Teil des Naturpark Ötztal 204,64 ha 1983
1   
Arzler Pitzeklamm Quelle Imst Arzl im Pitztal
Standort
auch FFH-Gebiet (Habitatschutz), Teil des Naturpark Kaunergrat[2] 31,26 ha 01.08.2003
1  Bärenkopf Quelle Schwaz Eben am Achensee, Jenbach
Standort
Teil des Alpenpark Karwendel 13 km² 1989
1   
Falzthurntal–Gerntal Quelle Schwaz Eben am Achensee
Standort
Teil des Alpenpark Karwendel 875,34 ha 1989
1   
Großer Ahornboden Quelle Schwaz Vomp
Standort
grenzübergreifend mit Bayern (Kleiner Ahornboden), 1928 als Banngebiet deklariert, Teil des Alpenpark Karwendel 267,28 ha 1989
0BW  
Hefferthorn-Fellhorn-Sonnenberg Quelle Kitzbühel Kirchdorf in Tirol, Kössen, Waidring
Standort
70 km² 1983
0BW Kerschbaumertal und Galitzenbachgraben Quelle Lienz Amlach
Standort
399,72 ha 1986
0BW Martinswand–Solstein–Reitherspitze Quelle Innsbruck-Stadt, Innsbruck-Land Innsbruck, Zirl, Reith bei Seefeld
Standort
Teil des Alpenpark Karwendel 49 km² 1989
0BW Mieminger Plateau Quelle Imst Nassereith, Obsteig
Standort
919,81 ha 1981
0BW Mösli Quelle Landeck Flirsch
Standort
207,52 ha 2010
0BW Nordkette Quelle Innsbruck-Stadt, Innsbruck-Land Absam, Rum, Thaur
Standort
Teil des Alpenpark Karwendel 18 km² 1989
0BW Nösslachjoch–Obernberger See–Tribulaune Quelle Innsbruck-Land Gries am Brenner, Gschnitz, Obernberg am Brenner, Trins
Standort
93 km² 1984
1   
Patscherkofel–Zirmberg Quelle Innsbruck-Land Aldrans, Ellbögen, Lans, Patsch, Rinn, Sistrans
Standort
16 km² 2005
0BW Riegetal Quelle Imst Jerzens
Standort
Teil des Naturpark Kaunergrat 413,88 ha 2003
0BW Serles–Habicht–Zuckerhütl Quelle Innsbruck-Land Fulpmes, Gschnitz, Mieders, Neustift im Stubaital, Steinach am Brenner, Trins
Standort
184 km² 1984
0BW Spertental–Rettenstein Quelle Kitzbühel Kirchdorf in Tirol
Standort
41 km² 1984
1  Vorberg Quelle Innsbruck-Land, Schwaz Absam, Gnadenwald, Terfens, Vomp
Standort
Teil des Alpenpark Karwendel 25 km² 1989

In Summe sind in Tirol 54.312,08 ha in Landschaftsschutzgebieten oder 16,8 % der gesamten landesrechtlichen Schutzfläche geschützt.

Literatur Bearbeiten

  • Peter Aubrecht, Karl Christian Petz: Naturschutzfachliche bedeutende Gebiete in Österreich. Eine Übersicht. (M-134). In: Umweltbundesamt (Hrsg.): Monographien. Band 134. Wien 2002, ISBN 3-85457-571-8, 2.1.1.2 Naturschutzgebiet; 3 Nationale Schutzgebiete, S. 21; 26–92 (web.archive.org [PDF; 423 kB; abgerufen am 14. Oktober 2021]).
  • Mario F. Broggi, Rudolf Staub, Flavio V. Ruffini: Grossflächige Schutzgebiete im Alpenraum: Daten, Fakten, Hintergründe. Blackwell Wissenschafts-Verlag, 1999, ISBN 3-8263-3215-6.
  • K. Farasin: Tirol, Vorarlberg. In: Umweltbundesamt (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete Österreichs. (M-038). Band 3. Wien 1993, ISBN 3-85457-091-0.
  • Maria Tiefenbach, Gerlinde Larndorfer, Erich Weigand: Naturschutz in Österreich. (M-091). In: Umweltbundesamt, Bundesministerium für Umwelt, Jugend und Familie (Hrsg.): Monographien. Band 91. Wien 1998, ISBN 3-85457-393-6, 4.4.1 Naturschutzgebiet; Anhang 1: Naturschutzgebiete Österreichs, S. 48; 98–107 (umweltbundesamt.at [PDF; abgerufen am 25. August 2009]).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Landschaftsschutzgebiete in Tirol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Landschaftsschutzgebiete. In: tiroler-schutzgebiete.at. Amt der Tiroler Landesregierung, Abt. Umweltschutz, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juli 2011; abgerufen am 14. Oktober 2021.
  • Natur und Landschaft. In: tirol.gv.at. Tiroler Landesregierung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Februar 2011; abgerufen am 14. Oktober 2021.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kundmachung der Landesregierung vom 12. April 2005 über die Wiederverlautbarung des Tiroler Naturschutzgesetzes 1997. LGBl. Nr. 26/2005
  2. LGBl Nr. 58/2003