Liste der Kulturdenkmäler in Gau-Odernheim

Wikimedia-Liste

In der Liste der Kulturdenkmäler in Gau-Odernheim sind alle Kulturdenkmäler der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Gau-Odernheim aufgeführt. Für den Ortsteil Gau-Köngernheim siehe Liste der Kulturdenkmäler in Gau-Köngernheim. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 1. Juni 2023).

Denkmalzonen Bearbeiten

Bezeichnung Lage Baujahr Beschreibung Bild
Denkmalzone Ortskern Obermarkt 1–23, 2–10 und 18–22, Untermarkt 1–4, 6 und 11–14, Kirchgasse 3–11, 15 und 2–8, Kirchplatz 12–17, Mainzer Straße 1 und 3, Spitalgasse 1, Wormser Straße 2 und 4
Lage
ab dem 17. Jahrhundert Die Denkmalzone umfasst den engeren, früh besiedelten Ortskernbereich, den eine Abfolge mehrerer, unterschiedlich orientierter Plätze (Kirchplatz, Obermarkt, Untermarkt) mit einer weitgehend geschlossenen historischen Bebauung seit dem 17. Jahrhundert kennzeichnet, darunter viele Kulturdenkmäler. Die Denkmalzone besitzt einen hohen historischen und städtebaulichen Wert, da hier die Baugeschichte eines typisch rheinhessischen Marktfleckens beispielhaft ablesbar geblieben ist.  
Denkmalzone Jüdischer Friedhof nördlich des Ortes; Flur Am Scharlenberg
Lage
1880er Jahre 46 Grabsteine der 1880er Jahre bis 1935 in drei Reihen auf Betonstreifen, vorwiegend schlichte Sandsteine in meist rechteckiger Stelenform  weitere Bilder
Denkmalzone Königsmühle südlich des Ortes (Königsmühle 3)
Lage
18. bis 20. Jahrhundert Vierseithof mit Toranlage mit seltener, weitgehend erhaltener technischer Ausstattung, 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts; ehemalige Mühle, Bruchsteinbau mit Krüppelwalmdach, im Obergeschoss Fachwerkpartien, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts, Ausstattung überwiegend aus dem 19. Jahrhundert; Wasserhaus, Bruchsteinbau, 1863 in Backstein erhöht, Wasserrad von 1863; Wohnhaus, eingeschossiger Bruchsteinbau, 1851, 1863 aufgestockt, mit Gewölbekeller; Nordflügel, älterer Bruchsteinbau, jüngerer Backsteinbau, Schweineställe von 1866; Bruchsteinscheune, 18. oder 19. Jahrhundert; bauliche Gesamtanlage[1]

Einzeldenkmäler Bearbeiten

Bezeichnung Lage Baujahr Beschreibung Bild
Wohnhaus Albiger Straße 15
Lage
um 1895 ehemaliges Bahnbeamtenwohnhaus, späthistoristischer Backsteinbau, um 1895  
Friedhofsarchitektur und Grabmäler Alzeyer Nebenstraße, auf dem Friedhof
Lage
erste Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem Friedhof:
  • östliches Friedhofstor mit reliefierten Pfeilern und Torflügeln, 1922;
  • Kriegerdenkmal 1914/18, hohe Schauwand, im Mittelteil Relief einer trauernden Mutter mit Kindern, darüber Adlerrelief, 1922; seitlich ein gutes Dutzend Soldatengrabsteine, darunter neuklassizistischer Doppelgrabstein für Jakob Hinkel († 1915) und Willi Hinkel († 1920) mit Stahlhelm auf Eichenlaub;
  • im Verbindungsgang zur Alzeyer Nebenstraße: Grabmal Philipp Krauss († 1833), klassizistischet Pfeiler; Grabmal Anna Pinger († 1841), klassizistischet Pfeiler; Grabmal Lina Rupp († 1884), Eichenstamm;
  • an den Westrand des Friedhofs versetzt: Grabmal Paul Martin Stein († 1711), barocke Stele, wohl vom alten Kirchhof; Grabmal Heinrich Buhl († 1833), klassizistischer Pfeiler; Grabmal Johann Oehlhof († 1885), reiche spätklassizistische Stele; Grabmal Wilhelm und Heinrich Barky (beide † 1883), spätklassizistischer Pfeiler mit reichem Dekor; Grabmäler Margaretha Becker († 1886) und Wilhelm Dürkes († 1873), stattliche Stelen mit antikischer Volutenbekrönung;
  • am neuen Nordwesteingang: Grabmäler Jakob Kraus III. († 1885?) und für ein weiteres Mitglied dieser Familie, spätklassizistische Stelen mit Reliefs, zu Torpfeilern umfunktioniert
 
Ottenkreuz Alzeyer Nebenstraße, auf dem Friedhof
Lage
14. Jahrhundert Sandsteinkreuz, wohl mittelalterlich (14. Jahrhundert?)

ursprünglich südlich des Ortes an der L 438 aufgestellt (Flur Ottenkreuz), 2013 nach Diebstahlsversuchen durch Kopie ersetzt; Original in der Aussegnungshalle auf dem Friedhof

 
Bahnhof Gau Odernheim Am Bahnhof 12
Lage
1896 ehemaliger Bahnhof am Knotenpunkt der 1896 bzw. 1897 eröffneten Strecken Bodenheim–Alzey und Gau-Odernheim–Osthofen; Backsteintypenbau, 1896  
Ortsbefestigung Brunnenstraße, hinter Nr. 21–31
Lage
ab 1286 von der ab 1286 errichteten Stadtmauer erhalten ein nördlicher Abschnitt hinter Brunnenstraße 21–31 sowie stadtseitig bei Mainzer Straße 15 und 19
Wohnhaus Burggasse 12
Lage
1718 Wohnhaus, ehemals bezeichnet 1718, Fachwerkobergeschoss
Katholisches Pfarrhaus Kirchgasse 6
Lage
1759 spätbarocker Mansarddachbau, 1759; mit Innenausstattung und Garten zur Probsteigasse
Katholisches Gemeindezentrum Gau-Odernheim, Kirchgasse 8
Lage
18. und 19. Jahrhundert ehemaliges Gehöft des 18. und 19. Jahrhunderts, jetzt katholisches Gemeindezentrum; traufständiges Wohnhaus, im Kern aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert oder um 1800, Straßenfassade spätklassizistisch; Scheune mit kreuzgratgewölbtem Stall (verändert)
Haus Sturmfeder Kirchgasse 15
Lage
1609 ehemalige Stadtschreiberei; giebelständiger Renaissancebau in markanter Lage, Sandsteinportal bezeichnet 1609, schmuckvolles Fachwerkobergeschoss, reicher Kastenerker bezeichnet 1614; mit Innenausstattung; Scheune, mit Fachwerkteilen, wohl aus dem 18. Jahrhundert  
Gedenkstein Kirchgasse, an Nr. 21
Lage
16. oder 17. Jahrhundert Renaissance-Gedenkstein, 16. oder 17. Jahrhundert
Von Probscher Hof Kirchgasse 22, Mehlstraße 55
Lage
16. oder 17. Jahrhundert ehemaliger Von Probscher Hof; winkelförmiges Wohnhaus, 16. oder 17. Jahrhundert; Nordflügel (Kirchgasse 22) verputzt, mit Innenausstattung, unter anderem hölzerner Spindeltreppe, ehemaliger Laubengang; am Nebengebäude Rundbogenportal, um 1600; Westflügel (Mehlstraße 55) mit Fachwerkobergeschoss, reich geschnitzte Fenstererker, mit Innenausstattung
Evangelisches Pfarrhaus Kirchplatz 12
Lage
Mitte des 18. Jahrhunderts spätbarocker Putzbau, Mitte des 18. Jahrhunderts
Evangelisches Gemeindehaus Kirchplatz 13
Lage
1744 ehemaliges reformiertes Schulhaus; eingeschossiger spätbarocker Putzbau, 1744, im Westgiebel Renaissancefenster
Kriegerdenkmal Kirchplatz, bei Nr. 13
Lage
1874 Kriegerdenkmal 1870/71, kannelierte Sandsteinsäule, 1874
Simultankirche St. Rufus Kirchplatz 15/16/17
Lage
1415–20 spätgotischer zweischiffiger Bau, 1415–20, Architekt Johann von Diepach, Chor 1497–1507, Meister Arnold, Frankfurt, Westturm, bezeichnet 1833; mit Ausstattung;

charakteristische Gruppe mit der Zeile von Stadtschreiberei (Kirchgasse 15), evangelischem Pfarrhaus (Kirchplatz 12), ehemaliger evangelischer Schule (Kirchplatz 13) und ehemaliger Gemeindeschule (Kirchplatz 14)

 weitere Bilder
Gasthaus Deutsches Haus Mainzer Straße 1
Lage
erste Hälfte des 18. Jahrhunderts Krüppelwalmdachbau, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts; Obergeschoss mit schmuckvollem Fachwerk  
Wohnhaus Mainzer Straße 3
Lage
erste Hälfte des 18. Jahrhunderts Wohnhaus, teilweise (Zier)-Fachwerk (teilweise verkleidet), erste Hälfte des 18. Jahrhunderts
Wohnhaus Mainzer Straße 11
Lage
1801 Wohnhaus mit überbauter Torfahrt bezeichnet 1801, mit älteren Teilen, rückwärtig Fachwerk; tonnengewölbte Kelleranlage auf mehreren Ebenen
Hofanlage Mainzer Straße 15
Lage
18. und 19. Jahrhundert Hofanlage, 18. und 19. Jahrhundert; barockes Walmdachwohnhaus; großvolumige Ökonomie, Torbogen mit Fußgängerpforte, links davon Nebenpforte; bis an die ehemalige Stadtmauer reichender Garten  
Wappenstein Mainzer Straße, an Nr. 19
Lage
1601 oder 1607 in der Hofmauer: Wappenstein der Freiherren zu Sturmfeder, bezeichnet 1601 oder 1607
Stall Mainzer Straße, zu Nr. 40
Lage
Mitte des 19. Jahrhunderts Stallgebäude, Mitte des 19. Jahrhunderts; dreischiffiger Kuhstall mit toskanischen Sandsteinsäulen und Kreuzgratgewölbe
Wohnhaus Mainzer Straße 64
Lage
1901–03 villenartiges Wohnhaus, Neurenaissanceformen, 1901–03; bauzeitliche Innenausstattung, Vorgarteneinfriedung
Wohnhaus Mehlstraße 1, Wormser Straße 9
Lage
1738 spätbarockes Wohnhaus, angeblich von 1738, Fachwerkobergeschoss; zur Sackgasse: romanische Spolie, 12. Jahrhundert
Ofenstein Mehlstraße, an Nr. 22
Lage
nach 1768 barocker Ofenstein, nach 1768
Hofanlage Mehlstraße 45/47
Lage
18. und 19. Jahrhundert Hofanlage, 18. und 19. Jahrhundert; winkelförmige Baugruppe aus zwei Wohnhäusern unter Satteldächern; Nr. 45: schmales Traufenhaus von 1716 mit auffällig wenigen, kleinformatigen Öffnungen; Nr. 47: eingeschossiges Giebelhaus mit steilem Fachwerkgiebel, Bruchsteinnebengebäude, darunter Scheune (zu Mehlgasse 51); bauliche Gesamtanlage
Burg Odernheim Nach dem Alten Schloss, zu Nr. 28/30
Lage
13. Jahrhundert Bergfried und Mauerreste der mittelalterlichen Burg Odernheim, stattlicher Turmrest über kreisförmigem Grundriss, fast turmhohe Bruchsteinmauern
Wohnhaus Obermarkt 2
Lage
um 1700 barockes Wohnhaus in markanter Ecklage, vermutlich um 1700, zwei Fachwerkobergeschosse  
Wohn- und Geschäftshaus Obermarkt 5
Lage
erstes Drittel des 18. Jahrhunderts Wohn- und Geschäftshaus, erstes Drittel des 18. Jahrhunderts; im Erdgeschoss Torbogen und Ladeneinbau aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts; Fachwerkobergeschoss
Rathaus Obermarkt 6
Lage
1828/29 klassizistischer Putzbau, 1828/29, Kreisbaumeister Peter Wetter  
Portal Obermarkt, an Nr. 13
Lage
letztes Viertel des 16. Jahrhunderts spätgotisches Stichbogenportal, letztes Viertel des 16. Jahrhunderts
Wohnhaus Obermarkt 17
Lage
18. Jahrhundert Eckhaus mit Krüppelwalmdach, 18. Jahrhundert
Wachenheimer Hof Rossmarkt 7
Lage
1731 ehemaliger herrschaftlicher Hof; stattlicher Spätbarockbau mit Torfahrt, wohl von 1731;

im Hof zugehörige ehemalige Häuslerwohnungen, eingeschossiger winkelförmiger Putzbau mit drei hofseitigen Haustüren

Wohnhaus Rossmarkt 12
Lage
erste Hälfte des 18. Jahrhunderts barocker Putzbau, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts
Wohnhaus Sackgasse 9
Lage
erste Hälfte des 18. Jahrhunderts Wohnhaus, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts, Obergeschoss mit Zierfachwerk
Hofanlage Spitalgasse 1
Lage
17. bis 19. Jahrhundert Hakenhof, 17. bis 19. Jahrhundert; Wohnhaus, 1615, in erdgeschossiger Hofwand Renaissancefensterband, obergeschossig Fachwerk; in Bruchsteinscheune wohl älterer Steinbau mit tonnengewölbtem Keller einbezogen, Stein bezeichnet 1620 (?)
Hofanlage Spitalgasse 11
Lage
18. und 19. Jahrhundert Hofanlage, 18. und 19. Jahrhundert; traufständiges Wohnhaus, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts, vorkragendes Fachwerkobergeschoss; Bruchsteinscheune, bezeichnet 1833, ummauerter Garten
Wohnhaus Untermarkt 2
Lage
16. Jahrhundert Wohnhaus mit Torfahrt, im Kern möglicherweise aus dem 16. Jahrhundert; stark verformtes Fachwerk mit überblatteten, gebogenen Langstreben
Haus der Herren von Ried Untermarkt 4
Lage
16. bis 18. Jahrhundert ehemaliges Haus der Herren von Ried, 16. bis 18. Jahrhundert; stattlicher Putzbau in spätbarocker Erscheinung; Torbogen bezeichnet 1567
Wohnhaus Untermarkt, zu Nr. 6
Lage
zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts spätbarockes Wohnhaus, im Kern aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts;

im Hof spätbarocker Speicherbau, ehemaliger Türsturz bezeichnet 1756; innen bauzeitliche Ausstattungsdetails; einmaliger Ökonomiebau der Barockzeit

Hofanlage Untermarkt 12
Lage
17. bis 19. Jahrhundert Vierseithof, 17. bis 19. Jahrhundert; ansehnliches Wohnhaus mit Torfahrt, 17. Jahrhundert, Schmuckfachwerkobergeschoss; Querscheune mit zwei tonnengewölbten Kellern  
Gasthaus Zur Krone Untermarkt 14
Lage
1697 ehemaliges Gasthaus Zur Krone; im Obergeschoss reiche Fachwerkkonstruktion, bezeichnet 1697; Gaststube im Wesentlichen im Zustand der Mitte des 20. Jahrhunderts; im nördlichen Anbau vormals Tanzsaal  
Hofanlage Wormser Straße 2
Lage
16. Jahrhundert Hofanlage; traufständiges Wohnhaus des 16. Jahrhunderts; Erdgeschoss mit Eckquaderung und Fensterband; Fachwerk mit teilweise überblatteten Langstreben; eine der ältesten Fachwerkkonstruktionen
Wohnhaus Wormser Straße 4
Lage
um 1600 Wohnhaus im Kern möglicherweise um 1600, Fachwerkobergeschoss mit Überblattungen; kleiner tonnengewölbter Keller, Ökonomiegebäude
Stall Wormser Straße, zu Nr. 67
Lage
zweites Drittel des 19. Jahrhunderts dreischiffiger Kuhstall, zweites Drittel des 19. Jahrhunderts; Säulen mit romanisierenden Würfelkapitellen, bauzeitliche Bodenbeläge und Futtertröge
Kirchenruine St. Peter nordöstlich des Ortes; Flur Auf dem Petersberg
Lage
erste Hälfte des 12. Jahrhunderts auf der Gipfelkuppe eines der höchsten Berge Rheinhessens sichtbar die östlichen Bruchsteingrundmauern samt Krypta der Peterskirche, wohl aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts  
Wasserbehälter Gau-Odernheim, westlich des Ortes; Flur Auf dem Homberg
Lage
1907 neuklassizistischer Bossenquaderbau mit Mansardwalmdach, bezeichnet 1907

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kulturdenkmäler in Gau-Odernheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rechtsverordnung zur Unterschutzstellung der Denkmalzone Königsmühle (PDF; 43 kB), abgerufen am 19. Oktober 2018