Liste der Kulturdenkmäler in Bischoffen

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Die folgende Liste enthält die in der Denkmaltopographie ausgewiesenen Kulturdenkmäler auf dem Gebiet der Gemeinde Bischoffen, Lahn-Dill-Kreis, Hessen.

Hinweis: Die Reihenfolge der Denkmäler in dieser Liste orientiert sich zunächst an Ortsteilen und anschließend der Anschrift, alternativ ist sie auch nach der Bezeichnung, der vom Landesamt für Denkmalpflege vergebenen Nummer oder der Bauzeit sortierbar.

Kulturdenkmäler werden fortlaufend im Denkmalverzeichnis des Landes Hessen durch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen auf Basis des Hessischen Denkmalschutzgesetzes geführt. Die Schutzwürdigkeit eines Kulturdenkmals hängt nicht von der Eintragung in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen oder der Veröffentlichung in der Denkmaltopographie ab.

Bischoffen Bearbeiten

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Objekt-Nr.
 
Ziegelbau Bischoffen, Am Damm 4
Lage
Flur: 2, Flurstück: 22
Der kleine Ziegelbau mit Kniestock wurde laut Auskunft 1924 als Schmiede errichtet. Diese Funktion lässt sich vor allem an dem kleinen gusseisernen Pferdekopf über dem Eingang und den Stahlsprossenfenstern in Rechteckblenden ablesen. Als Zeugnis für das dörfliche Handwerk trotz fehlender Einrichtung von Bedeutung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und technischen Gründen.

1924 44327
 
 
Ehemalige evangelische Kirche Bischoffen, Am Damm o. Nr.
Lage
Flur: 2, Flurstück: 27
Die kleine Chorturmanlage liegt eng von Häusern umgeben inmitten des alten Ortskerns. Der sich verjüngende, wohl romanische Turm war im Erdgeschoss ursprünglich gewölbt, wie die Gewölbeansätze über Segementbogennischen erkennen lassen. Nachträglich vergrößerte Fensteröffnungen. In den Obergeschossen wehrhafter Ausbau mit Schießscharten, das Zeltdach mit spätgotischem Dachwerk. Vielleicht unter Verwendung älterer Mauerreste entstand in nachmittelalterlicher Zeit das kleine, flach gedeckte Kirchenschiff. Die beide Raumteile zusammenfassende, L-förmige Empore im Chor noch aus der Barockzeit, im Schiff wohl aus dem 19. Jahrhundert. Die geschnitzte Kanzel aus der Mitte des 17. Jahrhunderts z. Z. ausgelagert. Seit 1954 fehlende Nutzung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen.

Chorturm wohl 12./13 Jh.; Schiff erneuert/umgebaut 19. Jahrhundert 44328
 
 
Brücke Bischoffen, Am Damm/Günteroder Straße
Lage
Flur: 2, Flurstück: 95/1
In der Ortsmitte wird der Siegbach von einer relativ breiten, segmentbogigen Brücke überspannt. Die mit Sandsteinplatten abgedeckte Brüstungsmauer geht nach Norden in die Futtermauer des Baches über und öffnet sich dort für die Einmündung des Mühlbaches der alte Ortsmühle (Wallenfelsstraße 2). Im Zusammenhang mit dem noch offen fließenden Bach ortsbildprägendes, selten gewordenes technisches Bauwerk, das in seinem heutigen Bestand ins 19. Jahrhundert datiert.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen, städtebaulichen und technischen Gründen.

1825 bis 1875 44329
 
 
Viehwaage Bischoffen, Am Mühlbach, bei Nr. 1
Lage
Flur: 1, Flurstück: 145/3
Das am nördlichen Ortsausgang gelegene kleine Wiegehäuschen wurde laut Auskunft 1912 in Fachwerk-Ziegelbauweise errichtet. Als typischer dörflicher Gemeinschaftsbau ist er vor allem im Zusammenhang mit den Viehwaagen in Niederweidbach, Wilsbach und Roßbach erhaltenswert.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1912 44330
 

 
Gellenbachmühle Bischoffen, Außerhalb der Ortslage-Gellenbachmühle
Lage
Flur: 6 und 15, Flurstück: 62 und 1
Die Gellenbachmühle liegt unweit der Einmündung des Gellenbaches in die Aar, von der ursprünglich der Mühlgraben abzweigte. Die heute noch das Anwesen durchschneidenden Gemarkungsgrenzen gehen auf alte Grenzverläufe, u. a. zwischen Preußen, Nassau und Hessen zurück, woraus der Beiname „Dreiländermühle“ resultiert. Bereits 1356 erwähnt, geht die heutige Substanz des Zweiseithofes auf jüngere Zeit zurück. Das Mühlengebäude ist, für die Gegend ungewöhnlich, massiv in Bruchstein errichtet. Das eiserne Mühlrad an der Traufseite ist noch in Resten vorhanden. Die 1989 abgebrannte Scheune von 1695 wurde nach altem Vorbild rekonstruiert.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1356 44360
 
 
Fachwerkhaus Bischoffen, Bahnhofstraße 2
Lage
Flur: 2, Flurstück: 37
Das traufständige Einhaus wurde laut Inschrift 1785 für Anton Philipp und seine Frau Anna Elisabeth errichtet. An der Scheune ist der Werkmeister Johann Jakob Wetz aus Offenbach mit der Jahreszahl 1786 vermerkt. Winkelig angefügter Wirtschaftsbau mit Kratzputz von 1810. Neben der eher seltenen Gehöftform zeichnet sich das Anwesen durch reiches Zierfachwerk mit Mann-Figuren, Feuerböcken und einer geschnitzten Pilasterrahmung am Eingang aus.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1785 44331
 
 
Bahnhof Bischoffen, Bahnhofstraße 30
Lage
Flur: 7, Flurstück: 256/5
Der kleine Landbahnhof entstand beim Bau der Eisenbahnlinie Herborn-Niederwalgern zwischen 1894 und 1902. Das Empfangsgebäude aus sich durchdringenden Giebelbauten in Ziegelbauweise, von dem sich das benachbarte Lagerhaus mit dekorativem Fachwerk absetzt. Bescheidenes, jedoch charakteristisches Exemplar aus der Zeit einer verstärkten ländlichen Verkehrserschließung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1894 bis 1902 44334
 
 
Fachwerkhaus Bischoffen, Bahnhofstraße 9
Lage
Flur: 2, Flurstück: 16/2
Fachwerkwohnhaus eines Parallelhofes, dessen Scheune nur noch rudimentär erhalten ist. Der Kernbau mit Mann-Figuren im Obergeschoss datiert wohl ins 18. Jahrhundert, während die westliche Gebäudezone mit geschnitztem Eckständer und Feuerbock um 1800 angefügt wurde. Das Erdgeschoss wohl schon im 19. Jahrhundert teilweise massiv in Ziegel erneuert. In einer Reihe traufständiger Anwesen der Bahnhofstraße ist das Haus mit seiner interessanten Baugeschichte für die Orts- und Siedlungsgeschichte bedeutsam.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

18. Jahrhundert 44332
 
 
Scheune Bischoffen, Bahnhofstraße, bei Nr. 13
Lage
Flur: 2, Flurstück: 14
Die Scheune wurde laut Inschrift 1770 von Johann Jacob Sommer und seiner Frau Anna Elisabeth erbaut. Relativ aufwendiges Gefüge mit halben Mann-Figuren, reichen Profilierungen, Feuerbock sowie Tor mit seltenen Außenverstrebungen. Typischer und weitgehend vollständig erhaltener Vertreter dieser Baugattung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1770 44333
 
 
 
 
Gesamtanlage Bischoffen, Gesamtanlage Ortskern Bischoffen
Lage
Am Damm gesamt;Am Mühlbach 1;Bahnhofstraße 2-14 (gerade),1-17 (ungerade);Im Hof gesamt;Sandbergstraße 2, 8-28 (gerade),1-11 (ungerade);Wallenfelsstraße 2-6 (gerade),1-11 (ungerade)Der alte Ortskern liegt einschließlich der Kirche in der flachen Niederung des Siegbaches, der mit seinem offenen Verlauf und zahlreichen Stegen ein bestimmendes Element der Gesamtanlage darstellt. Eine platzartige Eingangssituation entsteht an der steinernen Ortsbrücke, wo der alten Dorfmühle (Wallenfelsstraße 2) ortsbildprägende Funktion zukommt. Die nördliche Begrenzung wird durch die Häuser an der Sandbergstraße gebildet, wo zahlreiche Bauten im 19. und frühen 20. Jahrhundert entstanden sind (Scheune Nr. 7: 1887). Im unteren Bereich der Bahnhofstraße ist die Abfolge von traufständigen Bauten auffällig. Erwähnenswert ist hier das ehemalige Brauhaus bei Nr. 10. Die Straße Am Damm führt anfänglich parallel zum Bach, verzweigt sich dann aber um die ursprünglich noch enger eingebaute Kirche in kleinere Stich- und Verbindungswegen. Ungewöhnlich ist der fast geschlossene Bereich Im Hof, der wohl zu den ältestenSiedlungsbereichen des Dorfes gehört. 645485
 
 
Rathaus Bischoffen, Günteroder Straße 10
Lage
Flur: 1, Flurstück: 99/1
Anstelle der alten Schulscheune entstand vor 1954 das Rat- und Spritzenhaus, vermutlich nach Plänen von Kreisbaumeister Ruppersberger. Funktionale Gliederung des kleinen, zweigeschossigen Baus durch große Feuerwehrtore im Erdgeschoss und damit nicht korrespondierende Fenster im Obergeschoss; Satteldach mit Glockentürmchen. Nicht nur als Vertreter einer klaren, einfachen Architekturrichtung, sondern auch aufgrund schöner Details (Holztore, Schriftzug) tritt der Bau gegenüber Rathäusern der benachbarten Orte (Wilsbach) hervor.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1925 bis 1975 44337
 
 
Winkelhof Bischoffen, Günteroder Straße 13
Lage
Flur: 2, Flurstück: 57, 58
Der Winkelhof am ehemaligen südlichen Dorfrand wurde laut Inschrift an der Scheune 1821 von Johannes Baugs und seiner Frau Helena durch Nicklas Rubb aus Oberweidbach erbaut. Das Fachwerk des Wohnhauses zeigt ein engmaschiges Gefüge, bei dem die Dreiergruppe aus Ständern an der Giebelseite auffällt. (Vgl. Oberweidbach, Marburger Straße 13). Als zeittypisches Gehöft an der Hauptdurchgangsstraße trotz des massiv erneuerten Erdgeschosses von Bedeutung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1821 44338
 
 
Fachwerkhaus Bischoffen, Günteroder Straße 19
Lage
Flur: 2, Flurstück: 52/1
Verputztes Fachwerkhaus an der Abzweigung der Wallenfelsstraße in den alten Ortskern. Proportionen, Geschossüberstand und Fensterformate lassen ein weit gehend intaktes Fachwerkgefüge wenigstens aus dem 18. Jahrhundert erwarten.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1725 bis 1775 44339
 
 
Ehemalige Schule Bischoffen, Günteroder Straße 12
Lage
Flur: 1, Flurstück: 99/1
Der erste Schulbau des Ortes entstand 1836 in dominanter Lage oberhalb des alten Dorfkerns. Die Scheune wurde um 1950 zugunsten des benachbarten Rathauses abgerissen. In angemessener Schlichtheit ist der massive, eingeschossige Bau einzig durch die regelmäßige Reihung der hochrechteckigen Fenster und die querformatigen Kellerfenster gegliedert.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1836 44336
 
 
Kriegerdenkmal Bischoffen, Friedhof, Neue Siedlung 22
Lage
Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges entstand um 1920 in bedeutungsvoller Lage am Hang oberhalb der Hauptstraße. Wirkungsvoll in Futtermauern, Treppen und Baumpflanzungen eingebunden, dient ein Pfeiler aus Bossenquadern mit Kreuzbekrönung als Gedenkstein (vgl. Roßbach). Erweiterung für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges durch flankierende Granitstelen. 1915 bis 1925 645494
 
 
Scheune Bischoffen, Im Hof 1
Lage
Flur: 1, Flurstück: 168/3
Die mächtige Scheune wurde laut Inschrift 1794 von Johann Georg Hauch und seiner Frau Maria Catharina durch den Werkmeister Johann Jacob Diebel aus Eisemroth erbaut. Die herkömmliche Ständerbauweise mit mittlerer Tenne ist durch ungewöhnlich reiches Zierfachwerk aufgewertet, das besonders an der Schaufront zum Bach einen wohnhausartigen Eindruck vermittelt: dreizonige Gliederung mit Mann-Figuren bzw. Streben, über die Ständer hinweglaufendes Geschossprofil sowie Feuerböcke in den Brüstungsfeldern. Das vermutlich ältere Wohnhaus verbirgt trotz der Störungen im Erdgeschoss möglicherweise ein beachtliches Gefüge.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1794 44340
 
 
Winkelhof Bischoffen, Im Hof 2
Lage
Flur: 1, Flurstück: 167
Das Wohnhaus des Winkelhofes bildet mit der Scheune von Im Hof 1 eine eindrucksvolle Torsituation am Siegbach aus. Das im Obergeschoss sichtbare Fachwerk zeigt neben den Mann-Figuren ein auffälliges Taustabprofil, das Füllhölzer und Balkenköpfe umfasst. Die 1679 datierte Scheune mit halber Rosette über dem Tor teilweise umgebaut.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1679 44341
 
 
Fachwerkbau Bischoffen, Sandbergstraße 11
Lage
Flur: 2, Flurstück: 31
Kleiner Fachwerkbau, dessen Erdgeschoss im 19. Jahrhundert teilweise in Ziegel erneuert wurde. Die übliche Rähmbauweise mit Mann-Figuren ist um Zierformen an Eckständer und Füllhölzern (Lorbeerstab) sowie Brüstungsstreben bereichert. Trotz jüngerer Umbauten geschlossen und ursprünglich wirkender Bau in ortsbildprägender Lage an einer Straßenbiegung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

19. Jahrhundert 44342
 
 
Fachwerkbau Bischoffen, Sandbergstraße 20
Lage
Flur: 1, Flurstück: 251
Der giebelständige Fachwerkbau gehört mit seinem teilweise als Stall genutzten Keller zum Typ der Unterstallhäuser. Über dem teilweise massiv erneuerten Erdgeschoss ein solides Fachwerkgefüge aus der Zeit um 1700 mit Mann-Figuren und den historischen, kleinen Fensterformaten.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1695 bis 1705 44343
 
 
Mühle Bischoffen, Wallenfelsstraße 2
Lage
Flur: 1, Flurstück: 163
Die sicher bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende Mühle ist im Mühlenhaus durch ein 1924 datiertes Gemälde von C. M. Bomba aus Endbach dekoriert. Es zeigt einen ruhenden Wanderer vor dem Hintergrund eines Bachtales mit Mühle sowie das Zitat des Volksliedes "In einem kühlen Grunde...". Bildgegenstand, Malweise und Spruch thematisieren in zeittypischer, von der Heimatschutzbewegung geprägter Weise die Mühlenromantik.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen.

1725 bis 1775 44344
 
 
Fachwerkbau Bischoffen, Wallenfelsstraße 3
Lage
Flur: 2, Flurstück: 47
Der in prägender Lage an der Siegbachbrücke gelegene Bau zeichnet sich durch reiches Fachwerk im Obergeschoss aus. Neben den Taustabprofilen an den Füllhölzern ist der in der Gegend seltene flache Fenstererker auf Konsolen zu nennen. Die massive Ausmauerung des Erdgeschosses und die Anhebung des Dachstuhls könnten mit der Putzdatierung 1913 zusammenhängen.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1913 44345
 

Niederweidbach Bearbeiten

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Objekt-Nr.
 
Luftschutzdenkmal Niederweidbach, Außerhalb der Ortslage, Beim Friedhof
Lage
Flur: 9, Flurstück: 163/5
Schlichter Denkmalstein mit Inschrift: „Hier wurde am 20.10.1918 von feindlichen Fliegern eine Bombe abgeworfen. Luftschutz tut not.“ Einer der wenigen Belege für die Betroffenheit der ländlichen Zivilbevölkerung vom Ersten Weltkrieg mit fast propagandistischer Wertung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

44380
 
 
Jüdischer Friedhof Niederweidbach, Außerhalb der Ortslage, Judenbegräbnis
Lage
Flur: 7, Flurstück: 84
Östlich des Ortes liegt auf dem Weg nach Roßbach der relativ große jüdische Friedhof im Wald. Die 13 noch erhaltenen Grabsteine aus der Zeit zwischen etwa 1835 und 1904 sind meist stelenörmig, mit unterschiedlichen Abschlüssen: z. B. zinnenförmig oder rundbogig mit Dreipassblendbogen. Ein Grabstein mit segnenden Händen. Letztes Zeugnis der kleinen Gemeinde, zu der auch Juden aus Altenkirchen und Mudersbach gehörten.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

44381
 
 
Backhaus und Bürgermeisteramt Niederweidbach, Gartenstraße 1
Lage
Flur: 11, Flurstück: 50
Das kleine Gebäude verbindet in charakteristischer Weise Backhaus im Erdgeschoss und Gemeinderäume im Obergeschoss. Die öffentliche Funktion wird durch die dominante Lage an einer Straßenkreuzung und eine repräsentative Gestaltung verdeutlicht: axialer Eingang an der Giebelseite mit geschnitzten Pilastern, reiche Zierformen an den Fachwerkfiguren, Krüppelwalmdach. Aufgrund der gegendtypischen Schnitzereien lässt sich der Bau in die Zeit um 1800 datieren. Der Backraum im Inneren mit hölzerner Mittelsäule.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen.

1795 bis 1805 44362
 
 
 
 
Gesamtanlage Niederweidbach, Gesamtanlage Ortskern Niederweidbach
Lage
Gartenstraße 2, 1-5 (ungerade);Hauptstraße 8-34 (gerade), 15-37 (ungerade);Kirchstraße 2-6 (gerade), 1-5 (ungerade);Mittelstraße 2-14 (gerade), 1-9 (ungerade);Schulstraße 2-10 (gerade), 1-9 (ungerade)Die Gesamtanlage umfasst im Wesentlichen den alten Ortskern von Niederweidbach. Charakteristisch ist die Siedlungslage an einem Westhang mit der hoch gelegenen, über dem Ort thronenden Kirche, deren wehrhafter Turm und die ursprüngliche Ummauerung auch als Schutz der Köln-Leipziger Messestraße von Bedeutung waren. Die Straßen folgen teilweise dem Hangverlauf bzw. bilden den Zugang zur Kirche, die von hoher ortsbildprägender Wirkung ist. Ein weiterer städtebaulicher Akzent liegt im Umfeld des Rat- und Backhauses an einer der wichtigsten Straßenkreuzungen des Ortes. Den südlichen Abschluss der Gesamtanlage bildet das aus der Zeit um 1800 stammende Gehöft Roßbacher Straße 1. Außer in dem Bereich zwischen Hauptstraße 8 und 12 haben sich keine nennenswerten Reste einer Hausgartenzone erhalten. Die vorwiegend bäuerlich geprägte Bebauung des Ortes belegt eine Blüte der Fachwerkarchitektur um 1800, die sich durch ein reiches Gefüge mit Flachschnitzereien und Hausinschriften auszeichnet. Dieses typische Hinterländer Fachwerk ist auch in den Nachbarorten zu finden, jedoch nicht in dieser Menge und Qualität. Besonders erwähnenswert: Hauptstraße 19.Teilweise haben sich die Scheunen der Höfe besser und ursprünglicher erhalten, als deren Wohnhäuser, wie z. B. bei Hauptstraße 12 und 31, jeweils noch mit den Resten eines Stroh-Lehm-Behanges, oder bei Kirchstraße 3 mit riegellosem Fachwerk. Trotz zahlreicher Abbrüche und Neubauten lassen Dichte und Qualität der verbliebenen Bausubstanz einen besonderen Schutz sinnvoll erscheinen. 645520
 
 
Scheune Niederweidbach, Hauptstraße 10
Lage
Flur: 11, Flurstück: 214/1
Die um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Scheune mit seitlicher Tenne zeichnet sich durch das seltene riegellose Fachwerkgefüge aus. Teilweise zweitverwendete Hölzer und Ziegelausmauerung. Trotz des schlechten Erhaltungszustandes aufgrund der besonders im nassauischen Bereich propagierten Konstruktionsweise und wegen der ortsbildprägenden Wirkung im Zusammenhang mit der Nachbarscheune von Bedeutung. Vgl. im Ort Kirchstraße 3.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1813 44364
 
 
Winkelhof Niederweidbach, Hauptstraße 15
Lage
Flur: 11, Flurstück: 45/3
Vollständiger Winkelhof mit älterem Fachwerkwohnhaus aus der Zeit um 1700. Über einem Stall- und einem Gewölbekeller weist es anstelle der üblichen Mann-Figuren gebogene Streben auf. Im Inneren zeichnet es sich durch eine reiche Treppe mit geschnitzten Balustern aus. Die Scheune mit zeittypischen Schnitzereien wurde 1809 von Werkmeister Konrad errichtet. Im Hof eine Pumpe.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen.

1695 bis 1705 44366
 
 
Streckhof Niederweidbach, Hauptstraße 17
Lage
Flur: 11, Flurstück: 46/2
Der Streckhof verbirgt unter der Verkleidung ein weit gehend intaktes Gefüge, das nach alten Fotos wohl ins 18. Jahrhundert zu datieren ist. Die breite Giebelfront ist in Zusammenhang mit dem vorgelagerten Laufbrunnen für die Hauptstraße von prägender Bedeutung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1725 bis 1775 44367
 
 
Fachwerkbau Niederweidbach, Hauptstraße 18
Lage
Flur: 11, Flurstück: 200/1
Der Fachwerkbau ist der letzte Rest einer ehemals eindrucksvollen Reihe ähnlich giebelständiger Bauten im nördlichen Hauptstraßenbereich. Teilweise zweifach verriegeltes, rasterförmiges Fachwerk sowie eingebogene Eck- und Bundstreben kennzeichnen das Gefüge, das vielleicht noch ins 17. Jahrhundert datiert.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1625 bis 1675 44369
 
 
Fachwerkhaus Niederweidbach, Hauptstraße 22
Lage
Flur: 11, Flurstück: 198/2
Das ortsbildprägende, giebelständige Fachwerkhaus mit den typischen Mann- und Strebenfiguren des 18. Jahrhunderts wurde bei der jüngsten Renovierung um einige Meter von der Straße zurückgesetzt.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1725 bis 1775 44370
 
 
Winkelhof Niederweidbach, Hauptstraße 28
Lage
Flur: 11, Flurstück: 191/1
Die Inschrift am Wohnhaus des Winkelhofes gibt neben den Bauleuten Johann Georg Schreiner und dessen Frau Elisabeth den Werkmeister Johannes Koob sowie das Baudatum 1824 an. Trotz des massiv erneuerten Erdgeschosses ist der Bau aufgrund des ungewöhnlich reichen Fachwerkes mit Zierformen und Flachschnitzereien als Beispiel für die Handwerkskunst um 1800 im Hessischen Hinterland bedeutsam.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen.

1824 44371
 
 
 
Winkelhof Niederweidbach, Hauptstraße 35
Lage
Flur: 11, Flurstück: 176
Der Winkelhof stammt laut Auskunft von 1702. Das Unterstallhaus dürfte unter der selten gewordenen Blechverkleidung noch ein weit gehend intaktes Gefüge verbergen, wie u. a. das an der Rückseite sichtbare Stichgebälk belegt. Die traufständige Scheune an der Straße entstand wohl zeitgleich mit dem Wohnhaus und zeichnet sich neben dem Geschossprofil durch verzierte Kopfwinkelhölzer aus. Relativ intakte Hofanlage von ortsbildprägender Wirkung an der südlichen Bebauungsgrenze des Dorfes im 18. Jahrhundert.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1702 44372
 
 
Viehwaage Niederweidbach, Hauptstraße o. Nr.
Lage
Flur: 9, Flurstück: 47
In einer Straßengabelung am nördlichen Ortsausgang gelegenes Wiegehäuschen in Ziegelbauweise. Aufgrund der gegentypischen Häufung (Bischoffen, Roßbach, Wilsbach, Erda) und als Zeugnis für einen dörflichen Gemeinschaftsbau für die Ortsgeschichte von Bedeutung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

44363
 
 
Scheune Niederweidbach, Hauptstraße, bei Nr. 10
Lage
Flur: 11, Flurstück: 515/212
Die um die Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Scheune mit seitlicher Tenne zeichnet sich durch das seltene riegellose Fachwerkgefüge aus. Teilweise zweitverwendete Hölzer und Ziegelausmauerung. Trotz des schlechten Erhaltungszustandes aufgrund der besonders im nassauischen Bereich propagierten Konstruktionsweise und wegen der ortsbildprägenden Wirkung im Zusammenhang mit der Nachbarscheune von Bedeutung. Vgl. im Ort Kirchstraße 3.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1825 bis 1875 44365
 
 
Brunnen Niederweidbach, Hauptstraße, bei Nr. 17
Lage
Flur: 11, Flurstück: 254/6
An der Hauptdurchgangsstraße gelegener, achteckiger Brunnentrog mit Mittelsäule aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Charakteristische Gliederung aus kannelurenartigem Relief und Rosettenfries. Ähnliche Brunnen, die aus der Massenproduktion der Eisenhütten des Dillgebietes stammen, finden sich häufiger im nördlichen Lahn-Dill-Kreis, z. B. in Breidscheid-Medenbach.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

Ende 19. Jahrhundert 44368
 
 
 
Gehöft Niederweidbach, Kirchstraße 5, Kirchstraße 12
Lage
Flur: 11, Flurstück: 83/1
In unmittelbarer Nähe der Kirche gelegenes, aus einem Streckhof entstandenes Gehöft. Die Scheune ist inschriftlich 1801 datiert und greift mit Zierformen und Flachschnitzereien die zeittypischen Dekorationsformen der Gegend auf; das verputzte bzw. verkleidete Wohnhaus vermutlich älter. Die kleineren Wirtschaftsgebäude sowie ein Auszugshaus bilden einen offenen Hofraum und einen torartigen Durchlass für die Kirchstraße. Aufgrund dieser eigenartigen Situation und der großen Zahl an Nebengebäuden erhaltenswertes Gehöft, das an der Westseite offensichtlich an die alte Kirchhofmauer gebaut wurde.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1795 bis 1805 44373
 
 
weitere Bilder
Evangelische Pfarrkirche, ehemalige Wallfahrtskirche St. Maria Niederweidbach, Kirchstraße o. Nr.
Lage
Flur: 11, Flurstück: 82/1
Der hoch über dem Aartal an der Nordseite des Ortes gelegene Bau gehört zu den eindrucksvollsten wehrhaften Landkirchen des Kreises, ursprünglich mit einer durch Grabungen erschlossenen Ummauerung, heute mit einem schönen alten Baumbestand auf den umgebenden Freiflächen. An den mächtigen quadratischen Chorturm, der wohl aus dem 14. Jahrhundert stammt, schließt sich das für die Gegend eher ungewöhnliche zweischiffige Langhaus an, das durch die Jahreszahl am südöstlichen Portal 1498 datiert ist. Der Turm ist im Erdgeschoss kreuzgratgewölbt und erhielt im 19. Jahrhundert einen neuen Spitzhelm mit Außenumgang. Die Trompen im Obergeschoss deuten auf einen ehemals vorhandenen oder geplanten Wehrgang. Die Kreuzgratgewölbe des zweischiffigen Kirchenraumes ruhen auf einer runden und einer achteckigen Stütze und leiten mit einem Dreistrahl elegant zum Triumphbogen über; schöne, z. T. figürliche Schlusssteine und Konsolen. Raumprägend ist die vor wenigen Jahren wiederhergestellte historistische Raumfassung um 1900 mit reichen Rankenmalereien und einem hübschen Fliesenboden. Im Westen führt eine Treppenspindel in den Dachraum, wo der Giebel mit Schlüsselloch- und Rechteckscharten wehrhaft ausgerüstet ist. Spätgotisches Dachwerk mit drei Mittelsäulen und drei Kehlbalkenlagen. Die erhöhte Lage in Blickbeziehung zu Hohensolms und die Wehrhaftigkeit der Kirche deuten auf eine schützende Funktion für die durch den Ort verlaufende jüngere „Leipzig-Kölner Messestraße“ (der älteren Brabanter Straße). Der Bau war gleichzeitig Marienwallfahrtskirche. Ungewöhnlich reiche und wertvolle Ausstattung: Marienaltar mit geschnitztem Mittelschrein und gemalten Flügeln (Hans Döring) um 1520, eingebunden in Orgelprospekt von 1954 mit älterer Orgel. Gotischer Taufstein. Spätgotisches Sakramentshaus im Chor. Kanzel von 1568, Emporen 1608 mit Malereien des 17. Jahrhunderts. Glocke von Laux (Lukas) Rucker, 1598.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen.

1325 bis 1375 44374
 
 
Fachwerkwohnhaus Niederweidbach, Mittelstraße 1
Lage
Flur: 11, Flurstück: 115/3
Das Fachwerkwohnhaus wurde 1827 von Jacob Kloos und seiner Frau Catarina durch Jacob Schneider errichtet. Die zahlreichen religiös- besinnlichen Inschriften und die Geschossprofile belegen, dass es sich trotz des konstruktiv wirkenden Gefüges um Sichtfachwerk handelt; es folgt jedoch einer strengeren Architekturauffassung, als z. B. das nur wenig ältere Haus Hauptstraße 28 von 1824. Im Ortsbild stellt die Giebelfront mit Krüppelwalmdach die optische Antwort zum benachbarten Rat- und Backhaus dar.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1827 44375
 
 
Fachwerkwohnhaus mit Scheune Niederweidbach, Mittelstraße 8
Lage
Flur: 11, Flurstück: 132
Ältester Teil des Parallelhofes ist die 1610 datierte, mächtige Scheune. Trotz einiger Störungen weist sie ein beeindruckendes, rasterförmiges Fachwerk mit wenigen Eckstreben auf. Als Zierformen sind der Zahnschnittfries am Torbalken und das "Auge Gottes" im Giebeldreieck hervorzuheben. Das teilweise verputzte Fachwerkwohnhaus lässt sich durch die geschnitzten Eckständer mit Balustern und Blütenranken in die Zeit kurz nach 1800 datieren. Als gewachsene Einheit sind die ungewöhnlich alte Scheune und das recht anspruchsvolle Wohnhaus von ortsgeschichtlicher Bedeutung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1610 44376
 
 
 
Pfarrhaus Niederweidbach, Mittelstraße 9
Lage
Flur: 11, Flurstück: 144/2
1829 errichteten die Zimmerleute Adam Weigel aus Oberhörlen und Johann Jost Lenz aus Offenbach das neue Pfarrhaus. Im Gegensatz zu wenig älteren, traditionellen Bauten (Hauptstraße 28, Mittelstraße 1) sind das zweifach verriegelte, konstruktive Fachwerk, die flache Dachneigung über dem Kniestock und die regelmäßige Fensterreihung Elemente einer "modernen", rationalistischen Architekturströmung. Die rückwärtige Pfarrscheune mit Krüppelwalmdach entstand bereits 1764 unter Zimmermann Johann Georg Neuhauß aus Bischoffen; Reste von Kratzputz und Lehmsteinausfachung. Neben Altenkirchen eines der wenigen Beispiele eines noch fast vollständigen Pfarrhofes.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1829 44377
 
 
Scheune Niederweidbach, Mittelstraße 14
Lage
Flur: 11, Flurstück: 150/3
Die Scheune wurde laut Inschrift 1800 von Johannes Walbrech und seiner Frau Anna Barbara durch Johann Peter Emrich errichtet. Bis auf einen 1898 in Ziegel ausgemauerten Stall ist der Bau weit gehend ursprünglich erhalten. Zahlreiche Details wie der selten gewordene Taubenschlag über dem Tor und horizontale Taustabprofile heben ihn von gleichartigen Bauten ab. Das wohl zeitgleiche Wohnhaus stark verändert.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1800 44378
 
 
 
Hofanlage Niederweidbach, Schulstraße 4
Lage
Flur: 11, Flurstück: 503/98
Zu den ältesten Teilen der dreiseitig umbauten Hofanlage gehört das bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts (1744) zurückreichende Brauhaus. Im unteren Bereich aus regelmäßigen Steinlagen gemauert, besitzt es einen Gewölbekeller und die Reste einer Kaminanlage. Die zur Schulstraße giebelständige Scheune mit Feuerbock über dem Tor dürfte um 1800, der traufständige Stall im 19. Jahrhundert entstanden sein. Als jüngster Bauteil ist das Wohnhaus kurz nach 1900 mit historisierend-dekorativem Fachwerk und Krüppelwalmdach erbaut worden. Der Komplex zeigt neben einer langen baulichen Entwicklungsgeschichte die nur noch sehr selten belegbare Funktion des Brauhauses.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1719 bis 1769 44379
 

Oberweidbach Bearbeiten

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Objekt-Nr.
 
 
Gesamtanlage Oberweidbach, Gesamtanlage Ortskern Oberweidbach
Lage
Das Rückgrat des kleinen Dorfkernes bildet die Marburger Straße, von der zahlreiche Gassen und Stichstraßen abzweigen. Die bäuerlichen Anwesen ordnen sich regellos entlang dieser Achse, jedoch schließen auffällig viele Wohnhäuser die Höfe traufständig ab, während die Scheunen giebelständig an der Straße liegen. Unter diesen ist die bei Untergasse 3 von 1868 in historisierender Bauweise hervorzuheben. Einige Scheunen weisen Taubenschläge auf, z. B. bei Marburger Straße 8. An der südlichen Ortsgrenze ist mit der Kirche, dem Gemeinschaftshaus (anstelle des alten Backhauses) sowie dem Spritzenhaus ein kleines dörfliches Zentrum entstanden, während die Schule von 1848 in der Obergasse 2 am entgegengesetzten Ende des Ortes liegt. An dörflichem Grün ist neben der in Resten erhaltenen Hausgartenzone zwischen Marburger Straße und Weihergarten die Linde vor dem Dorfgemeinschaftshaus erwähnenswert. Sie wurde 1897 zum 100. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I. gepflanzt und ist ähnlich wie die Linde am Abzweig des Rodenhäuser Weges für das Ortsbild bestimmend.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

645509
 
 
Dorfgemeinschaftshaus Oberweidbach, Marburger Straße 1
Lage
Flur: 1, Flurstück: 32/2
Das 1956 datierte Dorfgemeinschaftshaus entstand im Rahmen eines 1952 initiierten hessischen Landesprogrammes. Ähnlich wie in Weinbach-Blessenbach (Kreis Limburg-Weilburg) ist der zeittypische Bau durch den segmentbogigen Eingang und die großen Saalfenster asymmetrisch gegliedert. Das Mosaik an der Giebelseite versinnbildlicht ländliches Wachstum. In den rückwärtigen Anbauten sind dörfliche Gemeinschaftseinrichtungen wie eine Tiefgefrieranlage und eine Backstube untergebracht. In diesem Zusammenhang ist auch das benachbarte Spritzenhäuschen zu erwähnen.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1956 44351
 
 
Fachwerkhaus Oberweidbach, Marburger Straße 13
Lage
Flur: 1, Flurstück: 59
Das großenteils verputzte Fachwerkhaus zeigt an der Rückseite ein zweizoniges Gefüge und eine nachträgliche Erweiterung um eine Gebäudeachse. Die Schnitzereien an Mann-Figuren und Füllhölzern lassen auf ein beachtenswertes Gefüge auch an der Vorderseite und auf eine Entstehung kurz nach 1800 schließen.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

Anfang 20. Jahrhundert 44354
 
 
Hofanlage Oberweidbach, Marburger Straße 17
Lage
Flur: 1, Flurstück: 60
Dreiseitige Hofanlage mit Wirtschaftsbauten des späten 19. Jahrhunderts. Das traufständig zurückgesetzte Wohnhaus mit Gewölbekeller zeichnet sich neben den herkömmlichen Mann-Figuren durch reich verzierte Geschosshölzer aus: Die taustabartigen Füllhölzer weisen auf eine Entstehung im 17. Jahrhundert, vielleicht noch in der ersten Hälfte.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

Ende 19. Jahrhundert 44355
 
 
Fachwerkwohnhaus Oberweidbach, Marburger Straße 3
Lage
Flur: 1, Flurstück: 44
Das weit gehend gut erhaltene Fachwerkwohnhaus aus der Zeit um 1700 bildet den traufständigen Abschluss einer Hofanlage. Neben den traditionellen Mann-Figuren und den profilierten Geschosshölzern tragen vor allem zahlreiche Details wie die Haustür des 19. Jahrhunderts und die Fensterrahmung mit Flachschnitzerei um 1820 zum Denkmalwert bei.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1695 bis 1705 44352
 
 
Ehemalige Stellmacherwerkstatt Oberweidbach, Marburger Straße 9
Lage
Flur: 1, Flurstück: 51
Trotz geringer Größe weist das ehemals als Stellmacherwerkstatt dienende Gebäude ein reiches Fachwerkgefüge mit Mann-Figuren und profilierten Geschosshölzern auf. Typischer Wirtschaftsbau bei einer weit gehend veränderten Hofanlage.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

44353
 
 
Winkelhof Oberweidbach, Rodenhäuser Weg 2
Lage
Flur: 1, Flurstück: 21
Am Abzweig von der Marburger Straße exponiert gelegener Winkelhof. Das nur im Obergeschoss des Wohnhauses freiliegende, aber großenteils erhaltene Gefüge mit Brüstungs- und Mann-Figuren bestätigt das überlieferte Baudatum 1806. Die in einem benachbarten Wirtschaftsbau befindliche zweiteilige Tür könnte die ursprüngliche Haustür sein.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1806 44356
 
 
Winkelhof Oberweidbach, Untergasse 1
Lage
Flur: 1, Flurstück: 33
Am Abzweig von der Marburger Straße exponiert gelegener Winkelhof. Das nur im Obergeschoss des Wohnhauses freiliegende, aber großenteils erhaltene Gefüge mit Brüstungs- und Mann-Figuren bestätigt das überlieferte Baudatum 1806. Die in einem benachbarten Wirtschaftsbau befindliche zweiteilige Tür könnte die ursprüngliche Haustür sein.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

Anfang 20. Jahrhundert 44357
 
 
Evangelische Kirche Oberweidbach, Weihergarten 2
Lage
Flur: 1, Flurstück: 30
Kleine romanische Chorturmanlage am westlichen Ortsrand in der Talsohle gelegen. Der Ostturm mit jüngeren Okulusfenstern und wohl barockem Zeltdach mit Laterne ist im Erdgeschoss kreuzgratgewölbt. Er öffnet sich rundbogig in den flach gedeckten Saalbau, dessen hölzerne Mittelstütze um 1960 entfernt wurde. L-förmige Empore mit altertümlicher Brüstung aus Vierkantstäben und Fächerrosetten. Kanzel des 17. Jahrhunderts mit Flachschnitzereien. Außen an der Südseite kleine Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit originaler Einfriedung. Die Kirche ist mit der benachbarten Scheune und der nach Süden freien Ansicht für das Ortsbild von entscheidender Bedeutung.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen.

44358
 
 
Scheune Oberweidbach, Weihergarten 4
Lage
Flur: 1, Flurstück: 31
Die eindrucksvolle Scheune neben der Kirche gehört zu einer Hofanlage, deren rückwärtiges Wohnhaus unter der Verkleidung vielleicht noch ein beachtliches Fachwerk verbirgt. Neben der mittleren Tenne teilweise massiv erneuerte Bereiche. Die Giebelwand zeigt ein auffälliges, zweifach verriegeltes Gefüge, das mit Strebefiguren die Mittelachse betont und wohl eine Datierung ins 17. Jahrhundert erlaubt. Darüber hinaus sind die Reste des schönen, 1875 datierten Kratzputzes erwähnenswert.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1625 bis 1675 44359
 

Roßbach Bearbeiten

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Objekt-Nr.
 
Ehemaliges Back- und Gemeindehaus Roßbach, Ortsstraße 13
Lage
Flur: 1, Flurstück: 226
Das Back- und Gemeindehaus liegt prägend in der Ortsmitte. Seine recht aufwändigen Mann-Figuren und Brüstungsverstrebungen deuten auf eine Entstehung um 1700. Die Backstube im Erdgeschoss mit erneuerten Backöfen ruht ähnlich wie in Niederweidbach auf einer mächtigen Holzsäule, der Gemeindesaal im Obergeschoss noch mit gusseisernem Schönstein-Ofen.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1695 bis 1705 44383
 
 
 
Hofanlage Roßbach, Ortsstraße 26
Lage
Flur: 1, Flurstück: 148
Dreiseitige Hofanlage aus der Zeit um 1820 in relativ ursprünglichem Erhaltungszustand. Herausragende Merkmale des giebelständigen Wohnhauses sind das Krüppelwalmdach und die Schnitzereien am Eckständer, ähnlich denen von zeitgleichen Bauten aus Niederweidbach.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1815 bis 1825 44384
 
 
Fachwerkhaus Roßbach, Ortsstraße 3
Lage
Flur: 1, Flurstück: 198/1
Traufständiger, zurückliegender Fachwerkbau auf Gewölbekeller. Das Krüppelwalmdach und die wenigen sichtbaren Balken auf der Rückseite lassen auf ein weit gehend intaktes Gefüge des späten 18. Jahrhunderts unter Putz und Verkleidung schließen.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

Ende 18. Jahrhundert 44382
 
 
Viehwaage Roßbach, Seibachstraße, bei Nr. 2
Lage
Flur: 1, Flurstück: 208/1
Das an einem Straßenabzweig gelegene Wiegehäuschen ist ähnlich wie das in Niederweidbach aus Ziegeln errichtet und als dörflicher Gemeinschaftsbau aus der Zeit nach 1900 im Zusammenhang mit der regionalen Häufung von Bedeutung (vgl. Bischoffen und Wilsbach).

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

Anfang 20. Jahrhundert 44385
 
 
Kriegerdenkmal Roßbach, Seibachstraße, Friedhof
Lage
Flur: 1, Flurstück: 201
Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, errichtet um 1920 in Form eines gedrungenen Obelisken aus Bossenquadern mit bekrönendem Eisernem Kreuz. Die bronzene Inschriftentafel mit Trophäenschmuck, Eichen- und Lor. Charakteristisches Denkmal, das die Niederlage des Krieges ins heroische uminterpretiert.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1915 bis 1925 44386
 

Wilsbach Bearbeiten

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit Objekt-Nr.
 
Evangelische Pfarrkirche Wilsbach, Am Kirchplatz 3
Lage
Flur: 10, Flurstück: 539
Auf einer Anhöhe oberhalb des alten Ortskerns liegt die evangelische Kirche, deren älteste Teile an der Südostseite inschriftlich 1569 datiert sind. Der kleine Fachwerkbau, im Obergeschoss mit gebogenen Streben über einem Bruchsteinsockel, wurde 1899 nach Südwesten erweitert und erhielt 1950 einen Chor- und Glockenturm mit zeitgenössischer Ausmalung. Im Inneren ist der ältere Saalteil über einem Längsunterzug flach gedeckt, der jüngere tonnengewölbt. Raumbestimmend ist die dreiseitige Empore, die an der Schmalseite die Orgel trägt. Die reich verzierten Stützen datieren 1621, die Brüstung wohl 18. Jahrhundert. Qualitätvolle Kanzel, 1681 unter Pastor Caspar Eberhard Gerst entstanden, mit reichen Intarsien, Schnitzereien und auffälligen Streben am Kanzelkorb; vgl. die Kanzel in Erda. Gotisches Altarkreuz.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen.

1569 44387
 
 
Fachwerkhaus Wilsbach, Brunnenstraße 1
Lage
Flur: 10, Flurstück: 583
Das Wohnhaus des weitläufigen, mehrfach erweiterten Anwesens in ortsbildprägender Ecklage zeigt über dem massiv erneuerten Erdgeschoss ein typisches reiches Fachwerkgefüge aus der Zeit um 1820: geschnitzter Eckständer und Mann-Figuren mit Stielen anstelle von Fußbändern (vgl. Bischoffen, Günteroder Straße 13).

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen.

1815 bis 1825 44388
 
 
Fachwerkhaus Wilsbach, Brunnenstraße 13
Lage
Flur: 10, Flurstück: 595/6
Traufständig zurückliegendes Fachwerkhaus des 18. Jahrhunderts mit den regionaltypischen Mann-Figuren. Der Bau ist vielleicht mit einem adligen Hofgut in Verbindung zu bringen und gehört zu den wenigen bemerkenswerten Resten älterer Bausubstanz im Ort.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1725 bis 1775 44390
 
 
Hydrant Wilsbach, Brunnenstraße, bei Nr. 1
Lage
Flur: 10, Flurstück: 521/2
Der Hydrant der „Maschinen- und Armaturenfabrik vorm. H. Breuer & Co. Hoechst a. M.“ wurde vermutlich anlässlich des Baus der ersten Wasserleitung 1923/24 aufgestellt. Auffällig ist das historisierende Beschlagwerk dieses seltenen Vertreters eines technischen Denkmals.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen und technischen Gründen.

1924 44389
 
 
Viehwaage Wilsbach, Wilhelmstraße, bei Nr. 1
Lage
Flur: 10, Flurstück: 510/2, 522/1
Im Gegensatz zu den Wiegehäuschen in Bischoffen, Niederweidbach und Roßbach zeichnet sich der Wilsbacher Bau durch eine traufständige Erschließung aus. Er ist über diese bauliche Variante hinaus als dörflicher Gemeinschaftsbau erhaltenswert.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

Anfang 20. Jahrhundert 44392
 
 
Fachwerkhaus Wilsbach, Gießener Straße 16
Lage
Flur: 10, Flurstück: 565/1
Der verputzte, traufständige Fachwerkbau zeigt an der östlichen Giebelwand schöne Geschosshölzer mit Taustabprofilen, die auch an der Kirchenempore von 1622 zu finden sind. Mit einer ähnlichen Datierung ins 17. Jahrhundert gehört der Bau, der sein ursprüngliches Gefüge offensichtlich weit gehend bewahrt hat, zu den ältesten Fachwerkhäusern des Ortes.

Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

1625 bis 1675 44391
 

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kulturdenkmäler in Bischoffen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien