Liste der Kardinalskreierungen Urbans III.

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Papst Urban III. hat im Verlauf seines Pontifikates (1185–1187) keinen neuen Kardinal kreiert.[1] In älterer Literatur[2] sind jedoch irrtümlich die folgenden Personen als von Urban III. kreierte Kardinäle erwähnt:

  • Henri de Sully, O.Cist., Erzbischof von Bourges: Er wurde von Urban III. zum päpstlichen Legat ernannt, aber nicht zum Kardinal[3]; die Nachrichten über sein Kardinalat beruhen wahrscheinlich auf einer Verwechslung mit Henry de Marsiac, der Kardinalbischof von Albano von 1179 bis 1189 und Legat in Deutschland und Frankreich war.[4]
  • Bobo Orsini, späterer Kardinalbischof von Porto-Santa Rufina: Dieser Kardinal wurde noch von Lucius III. kreiert als Kardinaldiakon von S. Angelo; später ernannte ihn Papst Clemens III. zum Kardinalpriester von S. Anastasia (1188) und zum Kardinalbischof von Porto e S. Rufina (1189). Unter Urban III. fand dagegen keine Promotion statt.[5]
  • Ugo Geremei, Kardinaldiakon von S. Teodoro: Kein Kardinal mit diesem Namen und mit diesen Titeln ist unter Urban III., Gregor VIII. oder Clemens III. belegt.[6] Er lebte tatsächlich unter Honorius II.[7]
  • Gandolfo, O.S.B., Abt des Klosters San Sisto: Er soll zum Kardinaldiakon von SS. Cosma e Damiano promoviert worden sein. Das ist jedoch nicht möglich, weil diese Diakonie von 1178 bis 1205 mit Graziano besetzt war.[8]
  • Bosone (Bobo), Kardinaldiakon von S. Giorgio: Dieser Kardinal wurde erst von Clemens III. kreiert.[9]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Werner Maleczek: Das Kardinalskollegtium von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts. In: Pensiero e sperimentazioni istituzionali nella "Societas Christiana" (1046-1250), ed. Giancarlo Andenna, Vita e Pensiero, 2007, S. 241
  2. Zum Beispiel Lorenzo Cardella: Memorie storiche de' cardinali della Santa Romana Chiesa. Rom 1792; vgl. auch Salvador Miranda: Consistories for the creation of Cardinals – Urban III (1185-1187). In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 26. November 2016. und die dort zitierte Literatur
  3. Vgl. I. S. Robinson: The Papacy 1073–1198. Continuity and inonvation. Cambridge University Press, 1990, S. 170–171
  4. Vgl. zum Beispiel F. Duchesne: Histoire de tous les cardinaux françois Paris 1660, S. 183, wo Henry de Sully als Kardinalbischof von Albano bezeichnet ist.
  5. Vgl. über ihn: Werner Maleczek: Papst und Kardinalskolleg von 1191 bis 1216. Wien 1984, S. 249; und Helene Tillmann: Ricerche sull'origine dei membri del collegio cardenalizio nel XII secolo. Rivista di Storia della Chiesa in Italia, XXIX, 1975, S. 372 ff. Ein anderer Kardinalbischof von Porto e Santa Rufina ist nach dem Tod des Kardinals Teodino de Arrone (1186) nicht bekannt, vgl. Philipp Jaffé: Regesta pontificum Romanorum ab condita Ecclesia ad annum post Christum natum MCXCVIII. (Memento des Originals vom 3. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mgh.de Vol. II. Leipzig 1888, S. 492–493, 528, 535–536.
  6. Siehe Philipp Jaffé: Regesta pontificum Romanorum ab condita Ecclesia ad annum post Christum natum MCXCVIII. (Memento des Originals vom 3. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mgh.de Vol. II. Leipzig 1888, S. 492–493, 528, 535–536
  7. Vgl. Salvador Miranda: Geremei, Ugo. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 26. November 2016. (Anm. 1) und Philipp Jaffé: Regesta pontificum Romanorum ab condita Ecclesia ad annum post Christum natum MCXCVIII. (Memento des Originals vom 3. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mgh.de Vol. I. Leipzig 1885, S. 823
  8. Vgl. Werner Maleczek: Papst und Kardinalskolleg von 1191 bis 1216. Wien 1984, S. 71–73. Auch nach Salvador Miranda ist die Erhebung des Abtes Gandolfo zum Kardinalat zweifelhaft, vgl. Gandolfo, O.S.B.. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 26. November 2016.
  9. Vgl. über ihn: Werner Maleczek: Papst und Kardinalskolleg von 1191 bis 1216. Wien 1984, S. 249; und Helene Tillmann: Ricerche sull'origine dei membri del collegio cardenalizio nel XII secolo. Rivista di Storia della Chiesa in Italia, XXIX, 1975, S. 381–382.