Liste der Baudenkmäler in Rothenburg ob der Tauber/Stadtbefestigung

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Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Rothenburg ob der Tauber. Grundlage der Liste ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt und aktualisiert wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde.[Anm. 1]

Liste der Baudenkmäler in Rothenburg ob der Tauber:

Altstadt · Stadtbefestigung · Mühlen und Wildbad im Taubertal · Kernstadt außerhalb der Altstadt

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Ehemalige Baudenkmäler

Rothenburger Stadtbefestigung Bearbeiten

Noch vor 1200 wurde im Anschluss an die Befestigungsanlage der Burg die heutige innere Altstadt in Form eines nach Westen offenen Hufeisens befestigt. Hiervon sind noch der Weiße Turm und der Markusturm mit Röderbogen erhalten. Die endgültige Befestigung aus Toren, Mauern und Türmen um die jeweiligen Stadterweiterungen fand schrittweise etwa 1274/1300, um 1330 und um 1350 statt. Die Spitalvorstadt, sogenannter Kappenzipfel wurde Ende 14. Jahrhundert in den Befestigungsring eingegliedert. Ab 1430 wurden an der Ostseite Zwingermauern mit zwölf Streichwehren, Vorderwälle und Außengräben um 1470, Außenbarbakenen und burgähnliche Torbefestigungen im 16./17. Jahrhundert errichtet. Die Stadtmauer besteht aus einem über dem Wall errichtetes Mischmauerwerk mit Wehrgang auf Strebepfeilern und Konsolen. Ursprünglich wurde sie im 14. Jahrhundert errichtet und teilweise nach 1945 nach Kriegszerstörungen neu errichtet. Aktennummer: D-5-71-193-1.

Ehemalige Burg Bearbeiten

Von den Befestigungsanlagen der ehemaligen Reichsburg sind große Teile der Ringmauer und das überbaute Südtor erhalten. Die Mauer ist im gesamten Umfang zugänglich.

  • Alte Burg (Lage): Ehemalige Ringmauer der Burganlage mit staufischer Toranlage auf der südlichen Seite, Werk- und Haustein, 12./14. Jahrhundert (D-5-71-193-7)
  • Alte Burg 2 (Lage): Ehemaliger Überbau des Südtors, sogenanntes Bürger-Schiesshaus oder Gärtnerhaus, zweigeschossiger massiver Steildachbau mit Eselsrückenportal, Wappenstein und Giebelaufsatz mit Beschlagwerk, im Kern 16. Jahrhundert, Umgestaltung bezeichnet „1627“ und „1664/65“ (D-5-71-193-3)
Ringmauerreste an der Alten Burg mit ehemaligem Torhaus und Blasiuskapelle, Ansicht von Süden, Aufnahme 2016

Innerer Bering Bearbeiten

Teile des inneren Berings wurden zum Zuge von Stadterweiterungen in den noch erhaltenen geschlossenen Mauerring aufgenommen. Es handelt sich hierbei um den Abschnitt von der Klosterweth im Norden über das Burgtor zur ehemaligen Johanniterkommende in der Burggasse 3. Die innerhalb der Altstadtbebauung gelegenen Teile sind nur zum geringen Teil vorhanden, und dann in der Regel in Gebäuden verbaut. An der Ostwand der Johanniskirche sind geringe Reste des in den 90er Jahren des 14. Jahrhunderts abgerissenen Gebsattler Tors, dessen Turm auch Roter Turm genannt wurde, zu erkennen. Vom verfüllten Stadtgraben östlich des ehemaligen Gebsattler Tors zeugt die Straßenbezeichnung Alter Stadtgraben. Der Standort des inneren Klingentors, das auch Blauer Turm genannt wurde, ist im Straßenbild an der Straßenverengung beim Haus Klingengasse 10 zu erkennen. Der Stadtgraben hinter dem inneren Klingentor wurde im Spätmittelalter verfüllt und zur heutigen Judengasse. Zur noch sichtbaren erhaltenen inneren Stadtbefestigung gehören die Reste von zwei Toren.

  • Georgengasse 17 (Lage): Stadttor, sogenannter Weißer Turm, querrechteckiger Torturm der älteren Stadtbefestigung mit sechs Geschossen, Buckelquader und unverputzter Werkstein, Erdgeschoss Ende 12. Jahrhundert, Steintreppe letztes Viertel 14. Jahrhundert, Obergeschosse sowie Zeltdach mit breitem Zwerchhaus und Laternenbekrönung um 1730, nach 1945 wiederhergestellt (D-5-71-193-121)
  • Hafengasse (Lage): Sogenannter Markusturm, Wach- und ehemaliger Gefängnisturm, quadratischer Bruchsteinbau zu vier Geschossen mit Eckquaderung, Walmdach und Verlies im Keller, 13. Jahrhundert
  • Hafengasse (Lage): Sogenannter Röderbogen, Torbogen mit Wehrgang, Korbbogen mit schmalem umbautem Wehrgang aus Werkstein mit Satteldach und massivem Uhrturm mit Glockendach, zweites Drittel 16. Jahrhundert, teilweise restauriert nach 1945

Äußerer Bering Bearbeiten

Die Bauwerke des geschlossenen Mauergürtels um die Altstadt mit den Vorstädten sind, im Uhrzeigersinn beginnend bei der alten Burg, folgende.

Burgtor Bearbeiten

Die Burgtoranlage ist größtenteils erhalten.

  • Herrngasse 35 (Lage), Stadttor, sogenanntes Burgtor, quadratischer Torturm mit abgewinkeltem Zeltdach und vorgelagertem Torhaus mit spitzbogiger Durchfahrt und Scharwachtürmchen, drittes Viertel 14. Jahrhundert, Torhaus drittes Viertel 15. Jahrhundert (D-5-71-193-194)
  • Herrngasse 35 (Lage), Vortor mit Steinbrücke und zwei Torwächterhäuschen (Lage) (Lage), Eingeschossige verputzte Viertelkreisbauten mit Zeltdach und Torbogen mit Ziergiebel, von Leonhard Weidmann, bezeichnet „1596“, Brücke (Lage) 18. Jahrhundert (D-5-71-193-194)

Vom Burgtor zum Klingentor Bearbeiten

Der Mauerabschnitt zwischen Burgtor und dem Dominikanerkloster gehört zum inneren Bering. Ab Klosterweth schließt der Äußere Bering an. Im Mauerabschnitt vom Burgtor zum Klingentor befinden sich ein Mauerreiterturm und vier Mauertürmen. Die talseitige Mauer bis zum Strafturm ist nur in geringer Höhe über Straßenniveau, zwischen Strafturm und Klingentor in voller Höhe erhalten. In diesem Abschnitt ist kein Wehrgang mehr vorhanden. Die Mauer ist auf der Feldseite vollständig zugänglich. Auf der Stadtseite ist die Mauer im Trompetergäßen, im Klostergarten während der Öffnungszeiten und in der Gasse Klosterweth zugänglich.

  • Alte Burg (Lage) Scharwachturm, sogenanntes Burgeck oder auch Schneiderstürmle, eingeschossiger Rundturm mit Kegeldach, Bruchstein und Buckelquader, Anfang 15. Jahrhundert
  • Stadmauerzug vom Burgtor zum Klingentor über Burgeck, Herrngasse 38a, 38 (Lage), Herrngasse 34 (Lage),Trompetergäßchen (Lage), Klostergasse 1 (Lage), Klosterhof (Lage) (Lage), Klosterweth (Lage) (Lage) (Lage) (Lage)
  • Klosterhof 5 (Lage) Wachturm und ehemaliger Wohnturm des Totengräbers, sogenannter Bettelvogtsturm, quadratischer Bruchsteinbau mit Pyramidendach, nach 1356
  • Klosterhof 5 (Lage) Sogenannter Dominikanerturm, rechteckiger Turmstumpf, wohl 12./13. Jahrhundert
  • Klosterweth (Lage) Wachturm, sogenannter Klosterturm, viergeschossiger Rundturm vor und hinter der Mauer auf Stützpfeilern, Haustein mit Kegeldach, Anfang 15. Jahrhundert
  • Klosterweth (Lage) Wach- und ehemaliger Gefängnisturm, sogenannter Strafturm, dreigeschossiger Bruchsteinbau mit Kegeldach, Anfang 15. Jahrhundert
  • Nähe Klosterweth, Vom Klosterturm zum Klingentor (Lage) (Lage) (Lage) Stadtmauer- und Vormaueranlage

Klingentoranlage Bearbeiten

Die Klingentoranlage mit der Klingenbastei und Wolfgangskirche ist vollständig erhalten.

  • Klingengasse 37 (Lage) Torturm, sogenanntes Klingentor, Nördliche Toranlage des 14.–16. Jahrhunderts, Quadratischer Tor- und Wasserturm mit spitzbogigem Durchgang, Ende 14. Jahrhundert, mit kupfernem Wasserspeicher des späten 16. Jahrhunderts und Erkertürmchen und Laterne des 18. Jahrhunderts (D-5-71-193-315)
  • Klingentorbastei (Lage) Innen- und Geschossbarbakane, bogenförmiger Putzbau mit Schießscharten und Wappentafel, erste Hälfte 16. Jahrhundert
  • Klingentorbastei 2 (Lage) Torwache, eingeschossiger Satteldachbau mit Zierfachwerkgiebel, um 1700
  • Klingentorbastei 4 (Lage) Vortor, dreigeschossiger Hausteinbau mit Rundbogentor, Satteldach und teilweise verputztem Fachwerk, 1470/80
  • Nähe Bezoldweg (Lage) Grabenbrücke, zweibogige Hausteinbrücke zum Vortor, ehemals mit Zugbrücke, 1470/80
  • Klingengasse 37 (Lage) Ehemaliger Löschwasserteich, sogenannte Klingenweth, gemauertes Becken, um 1600
  • Klingentorbastei 1 (Lage) Wallzwinger mit ehemaliges Wallturm, mit jüngerem Mansardwalmdach, um 1500
  • Klingentorbastei 4 (Lage) Evangelische St.-Wolfgangs-Kirche, ehemalige Kirche der Bruderschaft der Schäfer und Wallfahrtskirche, über Bollwerk mit Kasematten, schlichter Saalbau mit Seitenkapellen und schmalem Chor mit polygonalem Schluss, 1475/73; mit Ausstattung

Vom Klingentor zum Galgentor Bearbeiten

Im Abschnitt entlang des Straßenzugs Klingenschütt vom Klingentor zum Galgentor ist die Mauer in voller Höhe mit begehbarem Wehrgang, einem Mauerreiterturm und drei Mauertürmen erhalten. Auf Stadtseite ist die Mauer vollständig durch die Mauergasse Klingenschütt zugänglich. Auf Feldseite ist der Abschnitt in Höhe Bezoldweg 1 bis 23 über einen Fußweg zugänglich. In Höhe Bezoldweg 31 bis 41 ist der feldseitige Zugang durch eingefriedete Gartengrundstücke verwehrt. Von nördlich des Kummerecks sind der Zwinger und der ehemalige Wassergraben bis zum Galgentor auf öffentlichen Wegen zugänglich.

  • Die Stadtmauer ist bei Klingenschütt 1 (Lage) (D-5-71-193-320), Klingenschütt 3 (Lage) (D-5-71-193-322), Klingenschütt 5 (Lage) (D-5-71-193-324), Klingenschütt 11 (Lage) (D-5-71-193-331)in Wohnhäuser einbezogen.
  • Scharwachturm, sogenannter Fürbringerturm (Lage), kleiner eingeschossiger Hausteinbau mit Walmdach auf Mauererker über Schrägfuß, 15. Jahrhundert
  • Wachturm, sogenannter Pulverturm (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit Eckrustika und gewölbter Stirn zu vier Geschossen sowie Kegeldach, letztes Viertel 14. Jahrhundert, Dacherneuerung 1656
  • Klingenschütt 9: Wachturm mit ehemaliger Henkerswohnung, sogenannter Henkersturm (Lage), viergeschossiger Bruchsteinbau mit gewölbter Stirn, Eckquaderung und Kegeldach, letztes Viertel 14. Jahrhundert, abgebrannt 1492, 1525, 1528 und 1927
  • Streichwehr beim Henkersturm (Lage), Rest des nahezu quadratischen Bruchsteinbaus, 15. Jahrhundert
  • Streichwehr beim Kummereck (Lage), rechteckiger Grundriss, 15. Jahrhundert
  • Wachturm, sogenanntes Kummereck (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit Eckquaderung und Pyramidendach, drittes Viertel 14. Jahrhundert
  • Wachturm, sogenannter Gansersturm (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit Eckquaderung zu drei Geschossen, bezeichnet „1481“, gesprengt 1631
  • Ehemaliger Wassergraben (Lage), it Hau- und Werkstein ausgekleidet, 1430
  • Zwinger (Lage), massiv, 1430, erneuert 1665

Galgentor Bearbeiten

Von der Galgentoranlage ist die Bastion nicht mehr erhalten.

  • Ehemaliges Stadttor, sogenanntes Galgentor, auch sogenanntes Würzburger Tor (Lage), Fünfgeschossiger Torturm auf quadratischem Grundriss mit Buckelquadern und Rundbogendurchfahrt, wohl 1388, Erhöhung um ein Geschoss mit Pyramidendach zweites Drittel 18. Jahrhundert, Wiederaufbau nach 1945 (D-5-71-193-107)
  • Vorwerk (Lage), längsrechteckige Torbarbakane mit Innenhof, zwei Erkertürmchen und Torbogen, 1620, mit älterem Kern

Vom Galgentor zum Rödertor Bearbeiten

Im Abschnitt entlang der Röderschütt vom Galgentor zum Rödertor ist die Mauer in voller Höhe mit begehbarem Wehrgang, zwei Mauertürmen, drei Streichwehren und Zwinger erhalten. Auf der Stadtseite bietet die Mauergasse Röderschütt freien Zugang zur Mauer. Auf der Feldseite wurde der ehemalige Wassergraben verfüllt. Außerhalb der Zwingermauer gewährt ein Gehweg freien Blickzugang zur Hauptmauer.

  • Streichwehr zwischen Thomasturm und Würzburger Tor (Lage), zweigeschossiger Bruchsteinbau mit Eckquaderung und Walmdach, 1430
  • Wachturm, sogenannter Thomasturm (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit Eckquaderung zu drei Geschossen mit abknickendem Zeltdach, zweites Viertel 14. Jahrhundert
  • Streichwehr beim Weiberturm (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit Eckquaderung zu zwei Geschossen, mit Walmdach, 1430
  • Wachturm, sogenannter Weiberturm (Lage), zweigeschossiger Rundturm aus Bruchstein mit Kegeldach, erstes Viertel 15. Jahrhundert
  • Zwinger (Lage), Reste erhalten
  • Streichwehr oberhalb des Rödertors (Lage), querrechteckiger Buckelquaderbau zu zwei geschossen mit Walmdach, 1430

Rödertor Bearbeiten

Die Rödertoranlage ist größtenteils erhalten.

  • Östliches Stadttor, Torturm, sogenannter Röderturm (Lage), rechteckiger und sechsgeschossiger Massivbau mit Eckquaderung, Fachwerk im obersten Geschoss und Zeltdach, Erdgeschoss Ende 13. Jahrhundert, Aufbau letztes Viertel 14. Jahrhundert (D-5-71-193-498)
  • Torbarbakane (Lage), dem Torturm vorgestellter zweigeschossiger Bau mit Fachwerk-Obergeschoss und Zeltdach, vor 1430
  • Brücke zwischen Torturm und Außenbarbakane (Lage), Haustein, 1615
  • Außenbarbakane (Lage), querrechteckiger Hof mit zentralem Torbau mit Walmdach und Fachwerk-Obergeschoss sowie seitlichen Wehrgängen, wohl von Georg Weidmann, 1615, Umbau bezeichnet „1711“, wiederhergestellt nach 1945
  • Wassergraben mit einbogiger Steinbrücke (Lage), 17. Jahrhundert, Veränderung bezeichnet „1789“, wiederhergestellt nach 1945

Vom Rödertor zum Ruckesser Bearbeiten

Im Abschnitt mit Wehrgang vom Rödertor zum Ruckesser ist die Mauer in voller Höhe mit Wehrgang, vier Mauertürmem, vier Streichwehren und im nördlichen Abschnitt der Wassergraben erhalten. Am sogenannten Feuerseelein ist der Wassergraben noch gefüllt. Die Mauergasse Röderschütt gewährt auf Stadtseite freien Zugang zur Hauptmauer. Auf Feldseite ist der Zwinger in voller Länge begehbar. Der Wassergraben ist nicht öffentlich zugänglich, kann aber von der Zwingermauer abschnittsweise betrachtet werden.

  • Streichwehr beim Rödertor (Lage), rechteckiger Mauererker mit Konsole, 16./17. Jahrhundert
  • Streichwehr beim Hohennersturm (Lage), dreigeschossiger Bruchsteinbau mit Eckquaderung und Walmdach, 1430
  • Wachturm, sogenannter Hohennersturm (Lage), quadratischer Hau- und Werksteinbau zu fünf Geschossen mit Pyramidendach, um 1300, Wiederaufbau obere Hälfte 1383
  • Streichwehr beim Schwefelturm (Lage), quadratischer Bruch- und Werksteinbau, nur noch Unterbau erhalten, 1430
  • Wachturm, nördlich beim Faulturm ohne Namen, später Schwefelturm genannt (Lage), zweigeschossiger Rundturm aus Buckelquadern und Bruchstein mit Kegeldach, erstes Viertel 15. Jahrhundert
  • Wassergraben (Lage), sogenanntes Feuerseelein, 1430
  • Streichwehr beim Faulturm (Lage), querrechteckiger Bruchsteinbau mit Eckquaderung, unterhalb ehemaliger Zwingerkrone abgebrochen, 17. Jahrhundert
  • Wach- und ehemaliger Gefängnisturm, sogenannter Faulturm (Lage), sechsgeschossiger Rundturm mit Kegeldach, spätes 14. Jahrhundert, Aufstockung 1530, Dacherneuerung bezeichnet „1718“
  • Zwinger zwischen Ruckesser und Thomasturm (Lage), Haustein, 1430
  • Wachturm, sogenannter Ruckesser (Lage), rechteckiger Turmstumpf aus Haustein, 1388/97, abgetragen 1825/40, früher auch Schwefelturm genannt, bevor der Namen auf den Turm nördlich des Faulturms überging
Stadtmauerabschnitt mit Hohennersturm, Schwefelturm und Faulturm, Aufnahme 2014 vom Rathausturm

Vom Ruckesser zum Kobolzeller Tor Bearbeiten

Zwischen dem Ruckesser und dem Siebersturm sowie dem Siebersturm und dem Kolbolzeller Tor befindet sich die ursprüngliche Außenmauer. Sie verlor diese Funktion als die Stadtbefestigung um die Spitalvorstadt erweitert wurde. Es ist kein Wehrgang erhalten.

  • Stadtmauer mit Wehrgang vom Ruckesser zum Siebersturm (Lage) und bei Spitalgasse 1 (Lage) (D-5-71-193-542), 14. Jahrhundert, teilweise wieder aufgerichtet
  • Plönlein 14: Ehemaliges Stadttor, Siebersturm, auch Gebsattlertor (Lage) (D-5-71-193-483), quadratischer, viergeschossiger Torturm aus Sandsteinquadern, 15. Jahrhundert, über Resten des letzten Viertels 13. Jahrhundert, Zeltdach mit Laterne 17. Jahrhundert
  • Spitalgasse 2: Stadtmauer (Lage)

Vom Ruckesser zum Spitaltor Bearbeiten

Der Abschnitt zwischen Ruckesser, Spitaltor und Kobolzeller Tor wird Kappenzipfel genannt. Zwischen Ruckesser und Spitaltor ist die Mauer in voller Höhe mit Wehrgang, sowie zwei Mauertürmen erhalten. Entlang der Sterngasse ist die Stadtmauer öffentlich zugänglich. Nach der Einmündung der Sterngasse in die Spitalgasse grenzen die Grundstücke der Häuser Sterngasse 2, Spitalgasse 43, 45, 47, 49, 51, 53 und 55 östlich direkt an die Stadtmauer an. Auf der Feldseite ist der Zugang zur Stadtmauer durch drei Gartengrundstücke am Friedrich-Hörner-Weg unterbrochen.

  • Wachturm, sogenannter Großer Stern (Lage), fünfgeschossiger Rundturm vor und hinter der Mauer auf je einem Stützpfeiler, aus Bruchstein mit Kegeldach, erstes Viertel 15. Jahrhundert, 1683 verändert
  • Wachturm, sogenannter Kleiner Stern (Lage), dreigeschossiger Rundturm auf Stützpfeilern aus Bruch- und Haustein mit Kegeldach, erstes Viertel 15. Jahrhundert
  • Stadtmauer Spitalgasse 43 (Lage) (D-5-71-193-568), 45 (Lage) (D-5-71-193-569), 47 (Lage) (D-5-71-193-572), 53 (Lage) (D-5-71-193-577), 55 (Lage) (D-5-71-193-578)

Spitaltor Bearbeiten

Das sogenannte Spitaltor bzw. die Gebsattlerwacht ist kleine Festungsanlage im Süden der Neustadt. Sie besteht aus mehreren Bauteilen und ist vollständig erhalten.

  • Spitalgasse 52: Torturm, sogenannter Äußerer Gebsattlerturm (Lage), sechsgeschossiger Bruchsteinbau mit Rundbogendurchfahrt, letztes Viertel 14. Jahrhundert, Turmabschluss mit Pyramidendach und Fußwalm sowie Flacherker kurz nach Mitte 18. Jahrhundert (D-5-71-193-590)
  • Spitalbastei 2: Spitalbastei (Lage), doppelte dreigeschossige Ringbastion um zwei Innenhöfe mit Kasematten, Geschützstellungen und Satteldach, Buckelquader und Werkstein, äußere Durchfahrt mit Basteitor, 1537/43 und 1610/16
  • Spitalgasse 52: Ehemaliges Torwärter- und Stadtzollhaus (Lage), kleiner massiver Steildachbau mit flach gedecktem Anbau, bezeichnet „1537“
  • Spitalgasse 52: Vortor (Lage), schmaler Riegelbau mit Straßentor und Fußgängerpforte, Haustein, bezeichnet „1586“
  • Spitalgasse 52: Brücke, ehemalige Zugbrücke (Lage), als Holzkonstruktion, 16. Jahrhundert, durch Stein ersetzt zweite Hälfte 18. Jahrhundert
  • Spitalgasse 52: Basteigraben mit Zwinger (Lage), von hohen Stützmauern eingefasster Verteidigungsgraben, 15. Jahrhundert, Mauern teilweise erneuert nach 1667

Vom Spitaltor zum Kobolzeller Tor Bearbeiten

Der Mauerabschnitt zwischen Spitaltor und Kobolzeller Tor ist in voller Höhe erhalten. Der Wehrgang ist ab dem Sauturm zum Kobolzeller Tor begehbar.

  • Spitalhof: Sogenannter Turm am Spitalhof, Scharwachturm (Lage), halbrunder Unterbau einer Mauerstreichwehr auf Zwickelkonsolen, Mitte 15. Jahrhundert, Abbruch des Oberteils 19. Jahrhundert
  • Spitalhof: Sauturm, Wachturm (Lage), quadratischer Hausteinbau zu vier Geschossen mit Pyramidendach und Schwibbogen, vor der Mauer, erstes Viertel 15. Jahrhundert
  • Spitalhof: Ehemaliger Torturm, sogenannter Stöberleinsturm (Lage), quadratischer Halbturm mit vier sechseckigen Scharwachtürmchen, steilem Pyramidendach und Reichs- und Stadtwappen, Buckelquader, ehemalige offene Rückseite mit Fachwerk geschlossen, letztes Viertel 14. Jahrhundert
  • Mühlacker: Wachturm, sogenannter Kalkturm (Lage), vor die Mauer springender dreigeschossiger Schalenturm aus Bruch- und Haustein mit Kegeldach, letztes Viertel 14. Jahrhundert
  • Mühlacker: Wachturm, sogenannter Fischturm (Lage), quadratischer Bruchsteinbau zu zwei Geschossen und leicht vorspringendem Abschlussgeschoss, mit Eckquaderung und Pyramidendach, Ende 14. Jahrhundert
  • Mühlacker 3: Wachturm, sogenannter Kohlturm (Lage), vor die Mauer springender querrechteckiger Bruchsteinbau zu vier Geschossen, mit Eckquaderung und Pyramidendach, letztes Viertel 14. Jahrhundert

Kobolzeller Tor Bearbeiten

Das Kobolzeller Tor ist vollständig erhalten.

  • Kobolzeller Steige 16: Stadttor sogenanntes Kobolzeller Tor, Torturm (Lage), quadratischer Putzbau mit fünf Geschossen und Eckrustika, im Kern um 1330, im Wesentlichen nach 1356, Mansardwalmdach und Umbau bezeichnet „1727“ (D-5-71-193-380)
  • Kobolzeller Steige 16: Torbarbakane (Lage), querrechteckig eingefasster Vorhof aus Bruchstein mit Mauererker, der sogenannten Teufelskanzel, 14. Jahrhundert
  • Kobolzeller Steige 16: Vorwerk (Lage), längsrechteckiger Hof mit Einfassungsmauer aus Bruchstein, Wehrgang, kleinem Massivbau mit Pultdach und Vortor mit Spitzbogendurchgang, spätes 14. Jahrhundert
  • Kobolzeller Steige 16: Zufahrtsrampe zur Toranlage (Lage), befestigter Zugang auf Substruktion, 14. Jahrhundert
  • Kobolzeller Steige 17: Ehemaliges Zollhaus (Lage), erdgeschossiger Fachwerkbau mit Pultdach, 16./17. Jahrhundert

Vom Kobolzeller Tor zum Burgtor Bearbeiten

Der Mauerabschnitt vom Kobolzeller Tor zum Burgtor dient auch als Stützmauer am stark abfallenden Hang. Auf dieser Seite war die Befestigung deutlich schwächer ausgebildet, da das Taubertal einen natürlichen Schutz darstellte. Zwischen der Fürbringer Scheune und dem Burgtor ist die Stadtmauer in den angrenzenden Häusern verbaut. Der Mauerzug zwischen Kobolzeller Tor und der Johanniterkommende ist von der Stadtseite vom Hirschenweg und der Gasse An der Eich zugänglich.

  • Hirschenweg 1: Wachturm, sogenanntes Weißtürmlein (Lage), ehemaliger Halbrundturm aus Quadersteinen, jetzt noch zweigeschossiger Turmstumpf, Ende 14. Jahrhundert
  • Hirschenweg: Wachturm, ehemalige runde Mauerstreichwehr, sogenanntes Heinzelstürmlein (Lage), jetzt noch Stützpfeiler mit runder Fußplatte, zweites Viertel 15. Jahrhundert, Abbruch 18. Jahrhundert

Der Mauerabschnitt zwischen Johanniterkommende und Burgtor gehört dem inneren Bering an.

  • Stadtmauer an der südlichen Grundstücksgrenze von Burggasse 3 (Lage), 5 (Lage), 7b (Lage), 7 (Lage), 9 (Lage), 11 (Lage), 13 (Lage), 15 (Lage), 17 (Lage), 23 (Lage), 25 (Lage), 27 (Lage), 29 (Lage), 31 (Lage), Herrengasse 33 (Lage)
  • Burggasse 5: Wachturm, sogenannter Johanniterturm (Lage), quadratischer Bruchsteinbau mit halbrunder Stirn und Kegeldach, Ende 14. Jahrhundert
  • Burggasse 7: Wachturm, sogenannte Käskammer (Lage), eingeschossiger Rechteckbau aus Bruchstein mit Walmdach, drittes Viertel 14. Jahrhundert
  • Burggasse 19: Wachturm, sogenannter Franziskanerturm (Lage), Reste des ehemaligen rechteckigen Werksteinbaus, 1385/90
  • Burggasse 23: Wachturm, sogenannter Turm an der Fürbringerscheune (Lage), trapezförmiger Bruchsteinbau zu vier Geschossen mit Eckquaderung und abknickendem Zeltdach, nach 1356, Dach 17. Jahrhundert, moderner Durchgang 1862

Nördliche Vorbefestigung Bearbeiten

Nördlich der Altstadt wurde der Stadtzugang durch eine Vorbefestigung mit Wassergraben und turmbewehrter Brücke gesichert, die als Turmseelein bezeichnet wird.

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Würzburger Straße
(Standort)
Turmseeleinsbrücke Straßenbrücke, zweibogige Brücke aus staufischen Buckelquadern mit mittigem Turmunterbau und Reste der alten Zugbrückenauflagekonsolen, um 1400 D-5-71-193-685  
weitere Bilder

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur Bearbeiten

  • Hans Wolfram Lübbeke: Mittelfranken. Hrsg.: Michael Petzet, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (= Denkmäler in Bayern. Band V). Oldenbourg, München 1986, ISBN 3-486-52396-1.
  • Karl Borchardt: Mauern – Tore – Türme. Zeugnisse zur Geschichte von Rothenburg ob der Tauber. 1. Auflage. Verlag des Vereins Alt-Rothenburg e. V., Rothenburg 2005, ISBN 3-927374-42-3.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stadtbefestigung von Rothenburg ob der Tauber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien