Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister von Kempten (Allgäu)

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Die Liste der Bürgermeister und Oberbürgermeister von Kempten zeigt sämtliche bekannten Amtsinhaber der Stadt Kempten seit 1356, die den Titel Bürgermeister oder Oberbürgermeister tragen.

Der erste Vertreter der Bürgerschaft im Kemptener Rathaus war Heinrich Schultheiß. Häufig stellten die Familien der Zunftmeister und Patrizier die Bürgermeister, zum Teil über mehrere Generationen. Die Wappen der bedeutendsten Patrizierfamilien sind am Rathausgiebel aufgemalt. Zu diesen gehören die Familien König, Seuter, Dorn, Stadtmüller, Kesel, Schmelz, Jenisch und Neubronner.

Am 16. März 2014 wurde Thomas Kiechle (CSU) im ersten Wahlgang zum Oberbürgermeister von Kempten gewählt. Sibylle Knott (Freie Wähler) ist zweite Bürgermeisterin und Josef Mayr (CSU) dritter Bürgermeister.

Wappen der Patrizierfamilien auf dem Kemptner Rathaus. Von links nach rechts: Von König, von Seuter, Dorn, Stadtmüller, Kesel, Schmelz, von Jenisch und von Neubronner. In der Mitte das 1488 verliehene Stadtwappen mit dem Doppeladler.

Reichsstadt Kempten Bearbeiten

Amtszeit Name Bemerkung
1356 Heinrich Schultheiß
1379 Hans Steinbacher
1385 Frick Grienenberg
1389 Jacob Künzelmann Nach den Forschungen von Dr. Friedrich Konzelmann hieß Jacob Künzelmann „Jakob Conzelmann“ – und war schon 1385 Bürgermeister.[1]
1396 Hans Holzmüller
1410 Heinrich Pfender
1413 Konrad Laufer
1419 Conrad Rist
1421 Frick Schellang
1433 Ulrich Vogt
1440 Oswald Rist
1451 Jerg Vogt
1455 Hans Vogt
1456 Hans Rist, der Ältere
1458 Rudolf Schellang
1461 Hans Mayer genannt Färber
1468 Simon Erhardt
1470 Veit Seiler
1472 Jos Rist
1474 Hans Mang
1476 Steudelin
1481 Reuf oder Rudolf Seutter
1482 Ulrich Kaufmann
1484 Michael Seyler
1485 Sylvester Rudolph
1486 Friedrich Grünberger
1491 Jerg Rist
1495 Erhart Debrazhofer
1497 Conrad Brugschlegel
1508 Paul Mayer
1515 Gordian Seuter Verhandelte 1525 für die Reichsstadt den „Großen Kauf“ mit dem Fürstabt Sebastian von Breitenstein. Seuter war einer der wichtigsten Bürgermeister des Mittelalters in Kempten.
1526 Heinrich Seltmann
1527 Michael Flach
1534 Valentin Humelberger
1538 Peter Meyer
1546 Caspar Zeller
1549 Hans Hell
1551 Hans Gufer
1552 Martin Schmelz
1556 Jacob Meyer
1565 Paul Fehr
1591 Georg Flach
1592 Joseph König
1600 Reymund Dorn
1602 Johann Lorenz Honold
1604 Hans Meyer
1609 Tobias König
1618 Leonard Bonrider
1619 Johanns Gufer
1628 Lucas Freyberger
1629 Hans Ulrich Dorn Erbauer des Dorn-Schlössles
1631 Zacharias Jenisch Vertreter der Patrizierfamilie Jenisch
1634 Johannes Mayer
1635 Melchior Schmelz
1646 Wolfgang Leonhard Jenisch
1651 Ferdinand König
1656 Christoph Ludwig Lauber
1664 Jacob Stadtmüller
1672 Reymund Dorn
1674 Wolfgang Jacob Jenisch
1683 Hieronimus Furthenbach
1690 Daniel Schmelz
1698 Jacob König
1703 Johann Christoph Fels
1710 Johann Ulrich Stadtmüller
1713 Matthias Jenisch
1725 Johann Jacob Beusch
1726 Hieronimus Bartholomäus König
1727 Johannes Schmelz
1732 Josef Lemer
1734 Johann Jacob Jenisch
1745 Johann Lucas Specklin
1752 Caspar Ade
1759 Matthias Rodach
1762 Abraham Wieland
1763 Leonhard Föhr
1764 Johann Georg König
1764 Johann Adam Kesel
1773 Johan Leonhard Bogner
1778 Matthäus Philipp Neubronner Seine Familie erbaute das Rotschlößle.
1785 Johann Jacob von Jenisch
1789 Johann Jacob Wankmüller
1792 Leonhard Fehr
1802 Johann Jakob von Jenisch
1804–1807 Leonhard Fehr
1807–1811 Wolfgang Jakob Stadtmüller

Vereinigung der Reichs- und Stiftsstadt Bearbeiten

Am 1. Februar 1811 endete die Arbeit des bisherigen reichsstädtischen Kemptener Magistrats. Die Stiftsstadt war bereits 1803 bayerischen Beamten unterstellt worden. Die ehemals verfeindeten Städte wurden durch einen kaiserlichen Befehl vereinigt und als bayerische Landstadt von einem Municipalrat verwaltet. Der königlich bayerische Stadtrichter oder Commissär und Polizeidirektor übernahm die Aufgaben der Bürgermeister. Erst ab 1818 wurden wieder Bürgermeister gewählt.

Amtszeit Name Bemerkung
1818–1824 Georg Matthias von König
1824–1830 Leonhard Friedrich Schachenmayr Bankier (Bankhaus Opitz)
1830–1836 Franz Heinrich Schnitzer
1836–1842 Heinrich Wöhrnitz
1842–1848 Karl Karrer
1848–1850 Johann Franz Anton Schnitzer
1851–1854 Albert Kummer
1854–1873 Sebastian Arnold
1873–1881 Franz Seraph Korrn
1881–1919 Adolf Horchler parteilos
1919–1942 Otto Merkt Heimatforscher und Autor über Kempten und das Allgäu. DDP, später NSDAP
1942–1945 Anton Brändle NSDAP; Er rannte, kurz bevor die US-Amerikaner die Stadt Kempten besetzten, mit einem Gewehr über den Rathausplatz und floh auf dem Fahrrad als Mönch verkleidet nach Buchenberg. Auf dem Weg dorthin verhafteten ihn US-amerikanische Soldaten.
1945 Otto Merkt Kommissarisches Stadtoberhaupt vom 24. Mai 1945 bis zum 21. Juli 1945, parteilos zu dieser Zeit
1945 Alfred Weitnauer Ab 1937 Mitglied in der NSDAP, 1. ehrenamtlicher Bürgermeister zur Überbrückung der Zeit vom 21. Juli 1945 bis zum 3. August 1945 (14 Tage), parteilos. Wurde insbesondere wegen seiner Englischkenntnisse für das Amt eingesetzt.
1945–1946 Bernhard Stirnweiß Diente er der Kempten Stadt 45 Jahre lang, überwiegend als oberer Finanzbeamter, später als Stadtkämmerer und 13 Monate lang als von der amerikanischen Militärregierung eingesetzter Oberbürgermeister.
1946–1948 Anton Götz parteilos
1948–1952 Georg Volkhardt parteilos
1952–1970 August Fischer Einflussreicher Politiker in Kempten. Auf seine Initiative 1958 Beginn der „Altstadtsanierung“, bei der zahlreiche historische Gebäude durch Neubauten ersetzt worden sind. Ehemaliges Mitglied der NSDAP, als Stadtoberhaupt dann aber parteilos.
1970–1990 Josef Höß Beeinflusste den Bau eines Beruflichen Schulzentrums, des Archäologischen Parks Cambodunum und der Hochschule Kempten, CSU
1990–1996 Wolfgang Roßmann SPD
1996–2014 Ulrich Netzer Er trat zum 1. Mai 2014 das Amt des Präsidenten des Sparkassenverbands Bayern an. CSU
seit 2014 Thomas Kiechle Sohn des ehemaligen Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ignaz Kiechle, CSU

Siehe auch Bearbeiten

Quelle Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Walter Conzelmann: Die Sippe Conzelmann, 1988, S. 13.