Liste der Amtmänner des Sechsämterlandes

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Die Liste der Amtmänner des Sechsämterlandes stellt die wichtigsten Amtmänner des Sechsämterlandes, einer politischen Gliederung, zuletzt des Markgraftums Brandenburg-Bayreuth, vor.

Geschichtlicher Hintergrund Bearbeiten

Bereits die Burggrafen von Nürnberg bauten ihren Einfluss im späteren Sechsämterland beständig aus und teilten ihren Besitz in Ämter ein. Sie drängten damit vor allem den Einfluss der Vögte von Weida und Plauen und den der reichsfreien Ritterschaft, später im Ritterkanton Gebürg organisiert, sukzessive immer weiter zurück. Die Vogtländische Ritterschaft waren nurmehr Landsassen mit einzelnen Privilegien ihrer Rittergüter. Aus der Burggrafschaft der fränkischen Hohenzollern entwickelte sich das Markgraftum Brandenburg-Kulmbach mit Sitz auf der Plassenburg und schließlich das Fürstentum Bayreuth, welches zusammen mit dem Fürstentum Ansbach 1791 an Preußen verkauft wurde.

Das Sechsämterland umfasste die Ämter Hohenberg mit der Burg Hohenberg, Kirchenlamitz mit der Burg Epprechtstein, Selb, Thierstein mit der Burg Thierstein, Weißenstadt zunächst mit dem Rudolfstein und Wunsiedel mit der Stadtburg. Die Stadt Wunsiedel war zuletzt ab 1613 Sitz des Amtshauptmannes.

Liste der Amtmänner des Sechsämterlandes Bearbeiten

Die Amtmänner von Hohenberg verfügten über ein umfassendes Geleitrecht, welches sich nach dem Landbuch der Sechsämter von 1499 beginnend mit Wunsiedel, aber auch Eger bis nach Kemnath, Weiden und Bärnau im Süden, Adorf im Norden und Haslau oder Wildstein im Osten erstreckte.[1]

Amtmänner von Hohenberg Bearbeiten

Amtmänner von Kirchenlamitz/Epprechtstein Bearbeiten

Amtmänner von Selb Bearbeiten

Amtmänner von Thierstein Bearbeiten

  • Jan Rabe 1396–1405
  • Heinz und Hans von Posseck, Heinrich von Bresenicz 1406
  • Jan de Berge 1408–1409
  • Hans von Wolfframsdorf 1413
  • Heinrich und Hans von Posseck 1413
  • Nickel d. J. und Heinrich Forster 1418
  • Oswalt von Truhendingen († um 1424), beteiligt am Landfriedensbündnis von 1422
  • Ulrich von Kinsperg ca. 1429
  • Hans von Wolfframsdorf ca. 1430
  • Nickel und Erhart von Raitenbach 1459
  • Friedrich von Dobeneck ca. 1460–1473, brannte 1462 im Bayerischen Krieg (1459–1463) das Dorf nieder
  • Wilhelm von Schirnting 1474–1499
  • Ulrich von Zedtwitz 1504
  • Christoph von Beulwitz 1514–1531
  • Hans Ochs, Amtmann in Wunsiedel, Amtsverweser in Thierstein 1536
  • Moritz von Schirnding, Amtmann in Hohenberg, Amtsverweser in Thierstein 1537
  • Wolf Adolf von Waldenfels zu Wartenfels 1541
  • Sigmund von Feilitzsch
  • Friedrich Sittich von Schirnding, Hauptmann der vier Ämter Hohenberg, Wunsiedel, Thierstein, Weißenstadt 1554
  • Beringer von Kotzau 1562 († 1575)

Amtmänner von Weißenstadt/Rudolfstein Bearbeiten

Die Amtmänner hatten um 1500 das Geleitrecht durch die Torfmoorhölle.

  • Hans von Hirschberg 1376–1386
  • Arnold von Hirschberg 1398
  • Hans von Hirschberg 1402
  • Hermann von Hirschberg 1406–1426
  • Hans von Hirschberg, 1460
  • Hans von Hirschberg † 1503
  • Wolf von Hirschberg † 1505
  • Götz von Hirschberg 1516–1528
  • Ernst Gottfried von Hirschberg 1529–1541
  • Wolf von Wirsberg 1545
  • Friedrich Sittig von Schirnding († 1577), Hauptmann der vier Ämter Hohenberg, Wunsiedel, Thierstein, Weißenstadt

Amtmänner und Hauptmänner von Wunsiedel Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Liste der Amtmänner im Fürstentum Bayreuth

Literatur Bearbeiten

  • Anonym: Ortschronik der Stadt Weißenstadt, handschriftliches Manuskript um 1800 aus dem Stadtarchiv Weißenstadt (StadtA. Weißenstadt, Bd. 3)
  • Dieter Arzberger: Über Selb und Fichtelgebirgsorte bis zur Grenze – Eine anonyme Chronik aus dem achtzehnten Jahrhundert. In: Selber Hefte. Band 6. Selb 1982. (enthält: Verzeichnis der meisten Landeshauptleuthe von der Noblesse vermutlich von dem Chronisten Johann Georg Wunderlich)
  • Werner Bergmann: Die Geschichte von Burg und Amt Epprechtstein/Kirchenlamitz. Kirchenlamitz 1998.
  • Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Band 22, Heft 3, 1905, S. 1–65 und Band 23, Heft 1, 1906, S. 1–56. Nachdruck: ISBN 978-3-8370-8717-8.
  • Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes von Kotzau. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1909, S. 1–111.
  • Alban von Dobeneck: Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes von Lüchau. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1911. S. 21–194.
  • Arnold von Dobeneck (Alban von Dobeneck): Zur Geschichte des erloschenen Geschlechtes der Rabensteiner von Doehlau. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1914. S. 37–145.
  • Elisabeth Jäger: Wunsiedel 1163–1560. Band I einer Geschichte der Burg und Stadt Wunsiedel. Wunsiedel 1987.
  • Elisabeth Jäger: Wunsiedel 1557–1632. Band II/1 einer Geschichte der Stadt Wunsiedel. Wunsiedel 1994.
  • Siegfried Röder: Die Burg und ihre Amtsinhaber in Hohenberg (a. d. Eger), Die Freistatt – Monographien aus Hohenberg an der Eger, Bd. XVII, Hohenberg (Eger) 2002
  • Harald Stark: Burg und Amt Thierstein. In: Selber Hefte. Band 12. Selb 1993.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Friedrich Wilhelm Singer: Das Altstraßenstück Gefrees – Eger. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken, 43. Band. Bayreuth 1963. S. 109f.
  2. Stammblatt Manuskript Reinhardt Schmalz (39)
  3. Alban von Dobeneck, Kotzau, S. 43. (48) – hier nicht als Amtmann bekannt
  4. Alban von Dobeneck, Kotzau, S. 84. (109)
  5. Alban von Dobeneck, Rabensteiner von Döhlau, S. 118ff. (83)
  6. Alban von Dobeneck, Rabensteiner von Döhlau, S. 112ff. (77)
  7. Alban von Dobeneck, Rabensteiner von Döhlau, S. 117f. (81)
  8. Taufregister 1602, Sohn des Stockenrother und Hallersteiner Amtmannes Hans Heinrich Müffling, Sparnecker Taufbuch I/Nr. 9/S. 196