Lilienthal-Gymnasium Anklam
Das Lilienthal-Gymnasium ist ein Gymnasium in Anklam.
Lilienthal-Gymnasium | |
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Gebäude des heutigen Lilienthal-Gymnasiums | |
Schulform | Gymnasium |
Schulnummer | 03971 243187 |
Adresse |
Leipziger Allee 22 – 25 17389 Anklam |
Ort | Anklam |
Land | Mecklenburg-Vorpommern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 51′ 7″ N, 13° 40′ 53″ O |
Schüler | 468 |
Lehrkräfte | 40 |
Leitung | Mathias Ruta |
Website | www.lilienthal-gymnasium.de |
Inhaltsverzeichnis
GeschichteBearbeiten
Im Zuge der Reformation wurde 1535 eine Ratsschule in Anklam gegründet. Hauptfächer der Lateinschule waren Latein, Griechisch, Hebräisch sowie ein wenig Deutsch. 1570 erfolgte ein Schulneubau. Im Jahr 1811 wurde sie zur Höheren Bürgerschule ohne Abitur-Abschluss zurückgebaut und erst 1847 wieder zum Vollgymnasium erweitert. Mit dem Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule entstand eine Erweiterte Oberschule. Für Schüler der 9. bis 12. Klassen erfolgte koedukativer Unterricht in einem sprachlichen und in einem naturwissenschaftlichen Zweig. Ab 1949 hieß die Schule EOS „Geschwister Scholl“. Im Jahr 1981 wurde sie zur Polytechnischen Oberschule mit Abiturteil umgewandelt. Ab 1984 unterrichtete sie, anders als im Bildungssystem in der DDR üblich, Schüler der 1. bis 12. Klasse.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung wurde die Schule 1991 wieder in ein Gymnasium umgewandelt. Der Unterricht findet im Rahmen einer Ganztagsschule statt. Im Jahr 2004 wurde das Lilienthal-Gymnasium als Umweltschule in Europa ausgezeichnet.
LehrerBearbeiten
- 1847–1852 Albert Friedrich Gottschick, Direktor
- 1847–1852 Theodor Adler, Prorektor
- 1847–1858 Gustav Heinrich Wagner, Oberlehrer
- 1849–1874 Gustav Spörer, Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaften, Astronom
- 1853–1854 Karl Ludwig Peter, Direktor
- 1854–1859 Julius Sommerbrodt, Direktor
- 1858–1862 Konrad Niemeyer, Lehrer
- 1859–1866 Albert Karl Ernst Bormann, Direktor
- 1868–1869 Victor Schlegel, Lehrer
- 1899 Friedrich Petri, Philologe, Lehrer
Bekannte SchülerBearbeiten
Der bekannteste ehemalige Schüler war der Flugpionier Otto Lilienthal. Er wurde im 1851 errichteten Schulgebäude in der Wollweberstraße unterrichtet. Nach ihm und seinem Bruder, dem Baumeister und Sozialreformer Gustav Lilienthal, wurde die Schule 1935 benannt. Weitere bekannte Schüler sind:
- Wilhelm Solf
- Samuel Starck (1649–1697), lutherischer Theologe
- Adolf Gideon Bartholdi (1688–1768), Pädagoge
- Gustav Köpke (1773–1837), Pädagoge, Philologe und Theologe
- Karl Friedrich Wilhelm Hasselbach (1781–1864), Historiker und Gymnasiallehrer
- Georg Friedrich Schömann (1793–1879), Altphilologe
- Victor Kolbe (1809–1888), Rittergutsbesitzer, Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Gustav Kratz (1829–1864), Historiker
- Heinrich Kreplin (1834–1909), geodätischer Ingenieur und Kartograf
- Julius Worpitzky (1835–1895), Mathematiker
- Ferdinand Graßmann (1843–1918), Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Hugo Rühl (1845–1922), Turnlehrer und Sportfunktionär
- Adolf von Heyden (1847–1920), Landrat in Beeskow-Storkow und Demmin
- Otto Lilienthal (1848–1896), Luftfahrtpionier
- Gustav Lilienthal (1849–1933), Baumeister und Sozialreformer
- Adam Werner von Heyden (1852–1888), Landrat des Landkreises Demmin
- Hermann Sinell (1862–1938), Arzt
- Karl von Behr (1864–1941), preußischer Justizbeamter und Landrat
- Wilhelm Augustin Balthasar-Wolfradt (1864–1945), preußischer Militärbeamter und Ordensmeister der Freimaurer
- Friedrich Petri (1866–1951), Philologe und Gymnasiallehrer
- Ulrich Sander (1892–1972), Schriftsteller und Maler
- Hermann Bollnow (1906–1962), Historiker
- Herbert Appel (1907–1993), Chemiker
- Gerhard Lenski (1914–2006), Politiker (CDU)
- Klaus-Jürgen Ebelt (1922–1996), Politiker (LDPD)
- Michael Schwarz (* 1940), Kunsthistoriker und Präsident der Kunsthochschule Braunschweig (1996–2004)
- Peter Prager (* 1952), Schauspieler
GebäudeBearbeiten
Das Schulgebäude in der Wollweberstraße 1 wurde 1850–1852 nach einem Entwurf von Moritz Gottgetreu errichtet. Die Einweihung erfolgte am 13. August 1852 im Beisein von Friedrich Wilhelm IV.[1] Frühestens 1926 zog das Gymnasium in die Leipziger Allee um. Ab 1949 Nutzung als Polytechnische Oberschule „Rosa-Luxemburg“. Heute beherbergt es die evangelische Schule Peeneburg.
LiteraturBearbeiten
- Nachrichten von dem Gymnasium zu Anclam. 1847/48. (Digitalisat)
- Programm des Gymnasiums zu Anclam . 1848/49–1853/54. (Digitalisat)
- Zu der ... stattfindenden öffentlichen Prüfung aller Klassen und den damit verbundenen Deklamationen sowie zu der ... stattfindenden Judikafeier ladet im Namen des Lehrerkollegiums ergebenst ein. Anklam, 1855–1882 (Digitalisat)
- Max Sander: Stammbuch des Anklamer Gymnasiums 1847–1897 zur 50jährigen Stiftungsfeier. Hermann Wolter, Anklam 1897 (Digitalisat).