Lichtblick Seniorenhilfe

gemeinnütziger Verein der Rentnern hilft, spendenfinanziert

Lichtblick Seniorenhilfe e. V. (Eigenschreibweise: LichtBlick) ist ein 2003 gegründeter gemeinnütziger Verein zur Unterstützung und Betreuung armutsbetroffener und bedürftiger Personen. Mit Standorten in München, Münster und in Niederbayern ist er bundesweit aktiv. Er finanziert sich durch Spenden und Patenschaften.

LichtBlick Seniorenhilfe e. V.
Rechtsform gemeinnütziger eingetragener Verein
Gründung 2003
Sitz München (Hauptbüro), Münster, Deggendorf
Zweck Seniorenhilfe
Vorsitz Lydia Staltner, geschäftsführender Vorstand
Beschäftigte 22 angestellte (Jahresbericht 2021)[1]
Website www.seniorenhilfe-lichtblick.de

Geschichte, Ziele und Tätigkeit Bearbeiten

Die Organisation wurde 2003 von Lydia Staltner in München als Verein, der sich bedürftiger alter Menschen annimmt, gegründet.[2] Er unterstützt Senioren mit finanziellen Soforthilfen, monatlichen Patenschaften, kostenlosen Veranstaltungen, Einkaufsgutscheinen, Hausnotruf, Gratis-Mittagstisch sowie Essen auf Rädern.[3] Laut Lydia Staltner hatten viele der Menschen, die sich im Rentenalter an den Verein wandten, ein ganz normales Erwerbsleben geführt. 70 Prozent seien Frauen, die unter anderem als Verkäuferinnen und Krankenschwestern gearbeitet hatten.[4]

Die Antragssteller müssen mindestens 60 Jahre alt sein und über einen deutschen Rentenbescheid verfügen. Aus den Einkünften (Rente) und den monatlichen Kosten (wie Miete, Strom, Versicherungen) wird errechnet, ob eine Unterstützung gewährt werden kann. Zuwendungen gibt es für Lebensmittel, Kleidung, Schuhe, Haushaltsgeräte, wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Herde, und Möbel, Zuzahlungen für Medikamente, Brillen und vieles mehr, wie etwa auch eine Tierarztrechnung oder die Fußpflege. Die Seniorenhilfe unterstützt bedürftige Senioren solange, bis sich ihre Lebenssituation gebessert hat. Wenn dieser Fall nicht eintritt, unterstützt der Verein sie bis an ihr Lebensende. Durch ein Patenschaftsmodell, das aus Spenden finanziert wird, können arme Rentner zusätzlich jeden Monat 35 Euro erhalten, um sich mal kleine Wünsche zu erfüllen zu können. Bis zur Corona-Pandemie 2020 organisierte der Verein auch regelmäßig Veranstaltungen für Rentner.

Laut der Süddeutschen Zeitung waren 2020 etwa 16 000 Bedürftige im Seniorenalter beim Verein registriert. 2019 gab er mehr als 1,1 Millionen Euro für Patenschaftshilfe aus. „Auf fast zwei Millionen Euro summierten sich die Soforthilfen, die Rentnerinnen und Rentner schnell und unbürokratisch erhielten“.[5]

Der Verein ist seit 2003 in Ober- und Niederbayern aktiv und hat seit Sommer 2016 auch in Münster (NRW) einen Standort.[6][7]

Unterstützer Bearbeiten

Die Organisation wird u. a. von Eckart Witzigmann, Carolin Reiber und Hannes Jaenicke unterstützt.[8]

Eckart Witzigmann gab 2011 ein Kochbuch für bedürftige Rentner mit Rezepten für preiswertes Kochen von Sterneköchen wie Karl Ederer und Hans Haas heraus unter dem Titel Küche zum kleinen Preis. Ein Lichtblick für jeden Tag! Ein Teil des Erlöses kam dem Verein zugute.[9]

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. LichtBlick Seniorenhilfe e. V., Jahresbericht 2021 (PDF; 8,4 MB)
  2. Versteckte Armut. Hilfe für Senioren, BR Fernsehen, 25. April 2018 (Mediathek, 5 Min.)
  3. Maria Sprenger: Auf Rädern zum Essen, Süddeutsche Zeitung Magazin, 11. August 2021
  4. Hans von der Hagen: Rentner in Deutschland. Ärmer als die Zahlen zeigen, Süddeutsche Zeitung, 4. September 2012
  5. Sven Loerzer: Warum beantragen so wenige Seniorinnen Hilfe?, Süddeutsche Zeitung, 22. September 2020
  6. Für die Lichtblick-Seniorenhilfe. Aktive Szene Münster spendet 18.250 Euro, in: Westfälische Nachrichten, 7. Mai 2020
  7. Andrea Walter: Wenn die Rente nicht zum Leben reicht – Hilfe für Senioren, Lokalzeit Münsterland, WDR, 24. August 2022
  8. Lichtblick Seniorenhilfe Münster hilft bei Armut, Münstersche Zeitung, 21. Januar 2020
  9. Brotsuppe vom Sternekoch, Focus Online, 15. November 2013
  10. Lichtblick Seniorenhilfe. Staatsmedaille für soziale Verdienste, Münchner Merkur, 28. November 2019
  11. Lydia Staltner (58) unterstützt Rentner in Not. Damit mehr Menschen in Würde alt werden können, Bild der Frau