Lew Hoad

australischer Tennisspieler

Lewis Alan Hoad (* 23. November 1934 in Glebe, New South Wales, Australien; † 3. Juli 1994 in Fuengirola, Spanien) war ein australischer Tennisspieler.

Lew Hoad Tennisspieler
Lew Hoad
Nation: Australien Australien
Geburtstag: 23. November 1934
Todestag: 3. Juli 1994
Größe: 179 cm
1. Profisaison: 1957
Rücktritt: 1973
Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand
Preisgeld: 1.602.700 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 937:592
Karrieretitel: 52
Höchste Platzierung: 1 (1953)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Leben und Karriere Bearbeiten

Aufgrund seines Aussehens, seiner kraftvollen Athletik und seiner Persönlichkeit wurde Lew Hoad in den 1950er-Jahren zu einer Tennisikone.

Die Kraft spielte eine wichtige Rolle in seiner Spielweise; er spielte öfter auf Sieg als in langen Ballwechseln seine Chance zu suchen. Trotz dieser Spielweise hatte er auch die Fähigkeit auf dem langsamen Belag des Sandplatzes die French Open zu gewinnen. Von 1952 bis 1956 war er in der Weltrangliste unter den Top 10 platziert, 1956 wurde er dann zur Nummer 1 im Welttennis.

Lew Hoad war Mitglied des australischen Davis-Cup-Teams, mit dem er 1953, 1955 und 1956 den Davis Cup drei Mal gewann. 1956 gewann er die ersten drei Grand-Slam-Turniere und war kurz davor auch die US Open und damit den Grand Slam zu gewinnen und einen attraktiven Vertrag im professionellen Tennis zu erhalten, doch er unterlag seinem Landsmann Ken Rosewall in Forest Hills. In diesem Jahr gewann er mit Ken Rosewall den Grand Slam im Doppel. Ironischerweise erhielt Ken Rosewall aufgrund des Siegs über Hoad den Vertrag, der ursprünglich Lew Hoad angeboten wurde, und spielte mit Pancho Gonzales auf der professionellen Tour.

In einer Zeit, wo es lediglich Amateurspielern erlaubt war, an den Grand-Slam-Turnieren teilzunehmen, wechselte Hoad nach seinem Wimbledon-Sieg 1957 endgültig zu den Profis.

 
Jenny Staley und Lew Hoad

In seinem ersten Jahr als Profi spielte Hoad eine Serie von 87 Spielen gegen den amtierenden „König“ des professionellen Tennis, Pancho Gonzales. Hoad gewann 18 der ersten 27 Spiele, aber Gonzales schlug zurück und siegte schließlich 51 zu 36.

Gonzales, wahrscheinlich einer der besten Tennisspieler aller Zeiten, sagte, dass Hoad die größte Herausforderung war, die er je hatte.

Probleme mit dem Rücken zwangen Hoad dazu, in den 1960er-Jahren seine Karriere zu beenden. Er zog in die Nähe von Málaga (Spanien), wo er zusammen mit seiner Tennis spielenden Ehefrau Jenny Staley ein Tennisresort für seine persönlichen Freunde wie Sean Connery, Kirk Douglas oder Charlton Heston unterhielt.

Lew Hoad erkrankte an Leukämie und wartete auf eine Knochenmarkspende, als er 1994 an einem Herzinfarkt im Alter von 59 Jahren verstarb.

Er wurde 1980 in die Hall of Fame des Tennissports aufgenommen.

Finalteilnahmen bei Grand-Slam-Turnieren Bearbeiten

Einzel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 30. Januar 1956 Australien  Australian Championships Rasen Australien  Ken Rosewall 6:4, 3:6, 6:4, 7:5
2. 27. Mai 1956 Frankreich  Internationale französischen Meisterschaften Sand Schweden  Sven Davidson 6:4, 8:6, 6:3
3. 25. Juni 1956 Vereinigtes Konigreich  Wimbledon Championships (1) Rasen Australien  Ken Rosewall 6:2, 4:6, 7:5, 6:4
4. 24. Juni 1957 Vereinigtes Konigreich  Wimbledon Championships (2) Rasen Australien  Ashley Cooper 6:2, 6:1, 6:2

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 31. Januar 1955 Australien  Australian Championships Rasen Australien  Ken Rosewall 7:9, 4:6, 4:6
2. 9. September 1956 Vereinigte Staaten  US Championships Rasen Australien  Ken Rosewall 6:4, 2:6, 3:6, 3:6

Doppel Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Ergebnis
1. 8. Januar 1953 Australien  Australian Championships (1) Rasen Australien  Ken Rosewall Australien  Don Candy
Australien  Mervyn Rose
9:11, 6:4, 10:8, 6:4
2. 20. Mai 1953 Frankreich  Internationale französischen Meisterschaften Sand Australien  Ken Rosewall Australien  Mervyn Rose
Australien  Clive Wilderspin
6:2, 6:1, 6:1
3. 22. Juni 1953 Vereinigtes Konigreich  Wimbledon Championships (1) Rasen Australien  Ken Rosewall Australien  Rex Hartwig
Australien  Mervyn Rose
6:4, 7:5, 4:6, 7:5
4. 20. Juni 1955 Vereinigtes Konigreich  Wimbledon Championships (2) Rasen Australien  Rex Hartwig Australien  Neale Fraser
Australien  Ken Rosewall
7:5, 6:4, 6:3
5. 20. Januar 1956 Australien  Australian Championships (2) Rasen Australien  Ken Rosewall Australien  Don Candy
Australien  Mervyn Rose
10:8, 13:11, 6:4
6. 25. Juni 1956 Vereinigtes Konigreich  Wimbledon Championships (3) Rasen Australien  Ken Rosewall Italien  Nicola Pietrangeli
Italien  Orlando Sirola
7:5, 6:2, 6:1
7. 1. September 1956 Vereinigte Staaten  US Championships Rasen Australien  Ken Rosewall Vereinigte Staaten  Ham Richardson
Vereinigte Staaten  Vic Seixas
6:2, 6:2, 3:6, 6:4
8. 18. Januar 1957 Australien  Australian Championships (3) Rasen Australien  Neale Fraser Australien  Mal Anderson
Australien  Ashley Cooper
6:3, 8:6, 6:4

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Ergebnis
1. 17. Mai 1954 Frankreich  Internationale französischen Meisterschaften (1) Sand Australien  Ken Rosewall Vereinigte Staaten  Vic Seixas
Vereinigte Staaten  Tony Trabert
4:6, 2:6, 1:6
2. 28. August 1954 Vereinigte Staaten  US Championships Rasen Australien  Ken Rosewall Vereinigte Staaten  Vic Seixas
Vereinigte Staaten  Tony Trabert
6:3, 4:6, 6:8, 3:6
3. 21. Januar 1955 Australien  Australian Championships (1) Rasen Australien  Ken Rosewall Vereinigte Staaten  Vic Seixas
Vereinigte Staaten  Tony Trabert
3:6, 2:6, 6:2, 6:3, 1:6
4. 15. Mai 1956 Frankreich  Internationale französischen Meisterschaften (2) Sand Australien  Ashley Cooper Australien  Don Candy
Vereinigte Staaten  Bob Perry
5:7, 3:6, 3:6
5. 24. Juni 1957 Vereinigtes Konigreich  Wimbledon Championships Rasen Australien  Neale Fraser Vereinigte Staaten  Budge Patty
Vereinigte Staaten  Gardnar Mulloy
10:8, 4:6, 4:6, 4:6

Mixed Bearbeiten

Turniersiege Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartnerin Finalgegner Ergebnis
1. 17. Mai 1954 Frankreich  Internationale französischen Meisterschaften Sand Vereinigte Staaten  Maureen Connolly Frankreich  Jacqueline Patorni
Australien  Rex Hartwig
6:4, 6:3

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartnerin Finalgegner Ergebnis
1. 29. August 1952 Vereinigte Staaten  US Championships (1) Rasen Australien  Thelma Coyne Long Vereinigte Staaten  Doris Hart
Australien  Frank Sedgman
3:6, 5:7
2. 21. Januar 1955 Australien  Australian Championships Rasen Australien  Jenny Staley Australien  Thelma Coyne Long
Australien  George Worthington
2:6, 1:6
3. 2. September 1955 Vereinigte Staaten  US Championships (2) Rasen Vereinigte Staaten  Shirley Fry Vereinigte Staaten  Doris Hart
Vereinigte Staaten  Vic Seixas
7:9, 1:6
4. 1. September 1956 Vereinigte Staaten  US Championships (3) Rasen Vereinigte Staaten  Darlene Hard Vereinigte Staaten  Margaret Osborne duPont
Australien  Ken Rosewall
7:9, 1:6
5. 30. August 1957 Vereinigte Staaten  US Championships (4) Rasen Vereinigte Staaten  Darlene Hard Vereinigte Staaten  Althea Gibson
Danemark  Kurt Nielsen
3:6, 7:9

Erfolge bei Open-Era-Turnieren Bearbeiten

Einzel Bearbeiten

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 8. Juli 1968 Irland  Dublin Rasen Niederlande  Tom Okker 1:6, 2:6

Doppel Bearbeiten

Finalteilnahmen Bearbeiten

Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Ergebnis
1. 2. Mai 1972 Italien  Rom Sand Sudafrika 1961  Frew McMillan Rumänien 1965  Ilie Năstase
Rumänien 1965  Ion Țiriac
6:3, 6:3, 4:6, 3:6, 3:5, Aufgabe
2. 17. Juni 1972 Vereinigtes Konigreich  Bristol Rasen Vereinigte Staaten  Clark Graebner Sudafrika 1961  Bob Hewitt
Sudafrika 1961  Frew McMillan
3:6, 2:6
3. 25. November 1973 Sudafrika 1961  Johannesburg Hartplatz Sudafrika 1961  Bob Maud Niederlande  Tom Okker
Vereinigte Staaten  Arthur Ashe
2:6, 6:4, 2:6, 4:6

Weblinks Bearbeiten