Lefkada

Insel im Ionischen Meer, Griechenland
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Lefkada (griechisch Λευκάδα [lɛfˈkaða] (f. sg.), älter auch Lefkas Λευκάς, altgriechisch Λευκάς Leukás, deutsch ‚die Weiße‘, italienisch Santa Maura) ist eine griechische Insel im Ionischen Meer, die über eine bewegliche Schwimmbrücke im Kanal von Levkas mit dem Festland verbunden ist. Zusammen mit der Inselgruppe der Tilevoides bildet sie den Regionalbezirk Lefkada. Etwa 10 km südlich liegen die Inseln Kefalonia und Ithaka.

Lefkada
Strand in Vasiliki (2022)
Strand in Vasiliki (2022)
Gewässer Ionisches Meer
Inselgruppe Ionische Inseln
Geographische Lage 38° 43′ N, 20° 39′ OKoordinaten: 38° 43′ N, 20° 39′ O
Lefkada (Ionische Inseln)
Lefkada (Ionische Inseln)
Länge 35 km
Breite 15 km
Fläche 353,121 km²
Höchste Erhebung Elati
1182 m
Einwohner 22.652 (2011)
64 Einw./km²
Hauptort Lefkada
Satellitenbild der Insel Lefkada
Satellitenbild der Insel Lefkada

Die Insel hat eine Fläche von 354,121 km²[1] bei einer maximalen Länge von 35 km und einer Breite von bis zu 15 km und etwa 23.000 Einwohner. Höchste Erhebung ist der Berg Elati mit 1182 Metern im zentralen Gebirgsmassiv.

Geschichte Bearbeiten

Lefkada liegt westlich gegenüber der griechischen Festlandsküste und nördlich der Insel Kefalonia im Ionischen Meer. Die Insel war schon in prähistorischer Zeit besiedelt. Die ältesten archäologischen Funde sind rund 110.000 Jahre alte Steinwerkzeuge der Neandertaler.[2]

Im Mittelalter war Lefkada zunächst ein Flottenstützpunkt und gehörte zum byzantinischen Reich. Der italienische Name Santa Maura leitet sich vom mittelalterlichen Kastell desselben Namens der gleichnamigen Inselhauptstadt Lefkada ab, das hier von der italienischen Herrscherfamilie Tocco errichtet wurde. Lefkada gehörte von 1185 bis 1479 zur Pfalzgrafschaft Kefalonia und Zakynthos. Die Türken hielten die Insel, als einzige der Ionischen Inseln, längere Zeit besetzt und zwar von 1479 bis 1502 und von 1504 bis 1684 und nochmals kurzzeitig von 1715 bis 1716 während des Venezianisch-Österreichischen Türkenkriegs. Die Insel wurde durch eine Gegenoffensive von Feldmarschall Johann Matthias von der Schulenburg, der kurz zuvor die türkische Belagerung von Korfu aufgehoben hatte, 1716 für die Republik Venedig zurückerobert, die es seit 1684 und endlich bis 1797 in Besitz hatte. Anschließend gehörte die Insel zu der Republik der Ionischen Inseln. 1864 wurde Lefkada mit dem Königreich Griechenland vereinigt.

Eine erste moderne Beschreibung der Insel lieferte Erzherzog Ludwig Salvator.

Tourismus Bearbeiten

 
Doukato-Leuchtturm (rechts) an der Südspitze der Insel.

Auf Lefkada gibt es keinen Massentourismus vom Muster Kretas oder der Balearischen Inseln. An der Ostküste sind die Städte Lefkada, direkt an der Brücke zum Festland gelegen, und Nydri (auch Nidri), etwa auf halber Höhe, die aktivsten Touristenzentren. An der Westküste sind die beiden Strände Porto Katsiki und Kathisma ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem auch bei der einheimischen Bevölkerung. Trotz des Tourismus haben viele Orte noch ihren ursprünglichen Charakter behalten, vor allem die Dörfer in den Bergen.

Sport Bearbeiten

Bekannt ist die Insel Lefkada vor allem für Windsurfing, da in der Bucht um Vassiliki einer der besten Surfplätze Europas zu finden ist. Lefkada, sowie auch die anderen Ionischen Inseln, sind auch Ziel vieler Yachturlauber und Ausgangspunkt für Segeltörns im südionischen Meer. In der Stadt Lefkada befindet sich eine große ausgebaute Marina.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Die antike griechische Lyrikerin Sappho (um 600 v. Chr.) soll sich einer späten Sage zufolge aus Liebeskummer (vgl. Phaon) von einem der weißen Felsen von Leukas ins Meer gestürzt haben. Dieser Leukadische Felsen spielt auch in anderen Mythen und pseudohistorisch-romanhaften Überlieferungen eine Rolle. In der Frühzeit sollen an diesem Kap Leukatas (mit einem Apollon-Heiligtum) Verbrecher als Sühneopfer zu Tode gestürzt worden sein (Strabon 10,2,9).
  • Lelex (König von Leukas)
  • Timonides von Leukas
  • Frederick Temple (1821–1902), Erzbischof von Canterbury, wurde hier geboren.
  • Aristotelis Valaoritis (1824–1879), Schriftsteller und Politiker, wurde hier geboren und starb hier.
  • Lafcadio Hearn (1850–1904), Schriftsteller irisch-griechischer Abstammung, der das westliche Japanbild des frühen 20. Jahrhunderts prägte, wurde hier geboren.
  • Wilhelm Dörpfeld (1853–1940), Bauforscher, Architekt und Archäologe, starb hier.
  • Apostolos Kaklamanis (* 1936), Politiker, wurde hier geboren.
  • Agnes Baltsa (* 1944), Mezzosopranistin und Kammersängerin, wurde hier geboren.
  • Effy Vayena (* 1972), Bioethikerin und Hochschullehrerin in Zürich, wurde hier geboren.
  • Korina Politi (* 1995), Leichtathletin

Galerie Bearbeiten

Partnerstadt Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lefkada – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ελληνική Στατιστική Αρχή [ΕΛΣΤΑΤ] (Hrsg.): Στατιστική Επετηρίδα της Ελλάδος (Statistical Yearbook of Greece) 2009 & 2010. Piräus 2011, S. 47.
  2. George Ferentinos et al.: Early seafaring activity in the southern Ionian Islands, Mediterranean Sea. In: Journal of Archaeological Science, online-Vorabveröffentlichung vom 10. Februar 2012, doi:10.1016/j.jas.2012.01.032