Leuchtturm Les Hanois

Leuchtturm auf Guernsey

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Leuchtturm Les Hanois
englisch Les Hanois Lighthouse
Ort: Saint Pierre du Bois
GuernseyGuernsey
Lage: Kanalinseln
Geographische Lage: 49° 26′ 5,5″ N, 2° 42′ 12,6″ WKoordinaten: 49° 26′ 5,5″ N, 2° 42′ 12,6″ W
Seekarte
Fahrwasser: Ärmelkanal[1]
Leuchtturm Les Hanois (Kanalinseln)
Leuchtturm Les Hanois (Kanalinseln)
Turmhöhe: 118 ft (36 m)
Feuerhöhe: 112 ft (34,1 m)
Bauart: Granit-Mauerwerk
Bauform: grauer runder Turm, schwarze Laterne
Kennung: Fl(2.W.13s)
Sektorenfeuer: 294°-237°
Nenntragweite weiß: 20 sm (37 km)
Optik: 4. Ordnung rotierend
Betriebsart: elektrisch, seit 1996 automatisch
Nebelhorn: 2 × alle 60s (3s, stumm: 2s; 3s, stumm: 52s)
Funktion: Orientierungsfeuer, Tagessichtmarke
Bauzeit: 1860 – 1862
Betriebszeit: 1863 –
Listeneinträge
UKHO: A 1580[2]
NGA: 8180
ARLHS: GUE-001

Betreiber: Trinity House
Helipad über der Laterne

Der Leuchtturm Les Hanois, der zwischen 1860 und 1862 nach einem Entwurf des englischen Ingenieurs James Walker vom Trinity House und dem ansässigen Ingenieur William Douglass erbaut wurde, markiert die Untiefen und gleichnamigen Klippen und Riffe vor Guernsey. Er gibt eine Positionsbestimmung für Schiffe an, die von Westen in das Kanalverkehrstrennungsgebiet einlaufen.[3]

Geschichte und Lage Bearbeiten

Der Leuchtturm Les Hanois liegt am westlichen Ende der Kanalinseln, erhebt sich auf einem Riff an der Südwestseite der Insel Guernsey und ist für die Entwicklung der Leuchtturmtechnik von Bedeutung. Architektonisch bemerkenswert ist der sich verjüngende, weiß gestrichene Granitturm, bei dem alle Steine horizontal und vertikal ineinander verzahnt und damit zu einem einzigen massiven Baukörper gemacht wurden. Der Zementmörtel in den Fugen zwischen den Steinwänden verschließt die Schwalbenschwänze, so dass die Steine nicht ohne Bruch getrennt werden können. Diese Methode wurde zum ersten Mal am Leuchtturm von Les Hanois angewendet und wurde zum Muster für nachfolgende Leuchttürme, die auf Meeresfelsen gebaut wurden. Der Zement war ein schnell trocknender Typ, der von John Smeaton erfunden wurde.

Der Grundstein wurde am 14. August 1860 gelegt und im August 1862 war der Turm 18 m hoch. Im Oktober traf die Lichttechnik ein, jedoch verzögerte sich die Fertigstellung durch schlechtes Wetter, so dass Ende November der Leuchtturm zum ersten Mal gezündet wurde. Die endgültige Inbetriebnahme erfolgte Ende 1863, die Baukosten beliefen sich auf £ 25.296.[4]

 
Detailzeichnung der Turmblöcke

Gebäude und Funktion Bearbeiten

In die bestehende Optik wurde ein neuer Zweistellungs-Lampenwechsler mit 35 Watt Metallbogenlampen eingebaut, dessen Rotation verlangsamt wurde, wodurch sich die Kennung des Lichts von zwei weißen Blitzen alle fünf Sekunden auf zwei alle 13 Sekunden änderte. Dies dient dazu, den Energiebedarf niedrig genug zu halten, um die Stromversorgung mit einer Solaranlage zu ermöglichen und die Länge des Blitzes zu erhöhen, um die gewünschte Tragweite von 20 Seemeilen zu erreichen. Das vorhandene Luftnebelsignal wurde durch einen einseitig gerichteten elektrischen Emitterstapel ersetzt, der in einem nach Westen ausgerichteten Raum links im Ring der Sonnenkollektoren um die Tragstruktur des Helidecks installiert wurde. Das Nebelsignal wird von einem automatischen Nebeldetektor gesteuert. Über der Laterne wurde 1979 ein Helideck errichtet. Im Juli 1995 begannen die Automatisierungsarbeiten am Leuchtturm von Les Hanois und die Station wurde im Januar 1996 in Betrieb genommen. Die Station wurde auf Solarenergie umgestellt, wobei um den unteren Teil der Helideck-Tragstruktur herum Paneele montiert wurden.

Der Leuchtturm wird jetzt vom Trinity House Operation & Planning Centre Harwich in Essex aus überwacht und gesteuert.

Briefmarken Leuchtturm Les Hanois Bearbeiten

Die philatelistische Würdigung des Leuchtturms erfolgte in vielfältigen Darstellungen bei der Ausgaben von mehr als fünf Briefmarken.[5]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • John Nettles: Jewels and Jackboots: Hitler’s British Isles, the German Occupation of the British Channel Islands 1940–1945, Channel Island Publishing, ISBN 978-1-905095-38-4
Deutsche Ausgabe: Hitlers Inselwahn. Die britischen Kanalinseln unter deutscher Besatzung 1940–1945. Osburg Verlag, Hamburg 2015, ISBN 978-3-95510-094-0

Weblinks Bearbeiten

Commons: Les Hanois Lighthouse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Russ Rowlett: Lighthouses of Guernsey. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill; (englisch).
  2. Registrierungen:
  3. Verkehrstrennung im Ärmelkanal
  4. Dafter, Ray (2003). Guernsey Sential. Matfield Books. ISBN 0-9540595-1-4.
  5. Ansichten von Guernsey’s Leuchttürmen