Lessosibirsk (russisch Лесосибирск) ist eine russische Stadt mit 61.139 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010)[1] in der Region Krasnojarsk in Sibirien.

Stadt
Lessosibirsk
Лесосибирск
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Sibirien
Region Krasnojarsk
Stadtkreis Lessosibirsk
Bürgermeister Nikolai Kolpakow
Gegründet 1975
Stadt seit 1975
Fläche 277 km²
Bevölkerung 61.139 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 221 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 80 m
Zeitzone UTC+7
Telefonvorwahl (+7) 39145
Postleitzahl 662541–662549
Kfz-Kennzeichen 24, 84, 88, 124
OKATO 04 422
Geographische Lage
Koordinaten 58° 14′ N, 92° 29′ OKoordinaten: 58° 14′ 0″ N, 92° 29′ 0″ O
Lessosibirsk (Russland)
Lessosibirsk (Russland)
Lage in Russland
Lessosibirsk (Region Krasnojarsk)
Lessosibirsk (Region Krasnojarsk)
Lage in der Region Krasnojarsk
Liste der Städte in Russland

Geographie Bearbeiten

Die Stadt befindet sich am Jenissei nicht weit von der Mündung eines Nebenflusses, der Angara, etwa 300 Kilometer nördlich der Regionshauptstadt Krasnojarsk. Umgeben von den Wäldern der sibirischen Taiga, hat Lessosibirsk ein großes Sägewerk. Lessosibirsk liegt im Angara-Unterland und ist Teil der Mittelsibirischen Hochebene, eines stark durchschnittenen Geländes, das bis zu 500 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Das Klima ist scharf kontinental mit langen rauen Wintern und warmen kurzen Sommern. Durchschnittliche Temperaturen sind im Winter −22 °C, im Sommer +16 bis +18 °C.

Geschichte Bearbeiten

 
Kirche der Kreuzerhöhung in Lessosibirsk

Lessosibirsk (wörtlich etwa „Holzstadt in Sibirien“) wurde 1975 durch Zusammenschluss der beiden Ortschaften Maklakowo (Siedlung städtischen Typs seit 1953) und Nowomaklakowo (Siedlung städtischen Typs seit 1966; Name bedeutet „Neu-Maklakowo“; etwa 5 km flussaufwärts/südöstlich) als Binnenhafenstadt am Jenissei gegründet. 1989 wurde die Siedlung städtischen Typs Nowojenisseisk (Status seit 1962, zunächst als Nowojenisseiski; Name bedeutet „Neu-Jenisseisk“ nach der alten, 20 km nordwestlich gelegenen Stadt; etwa 10 km flussabwärts/nordwestlich des Zentrums des früheren Maklakowo) eingemeindet.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner Anmerkung
1959 16.262 Maklakowo
1970 36.408 davon Maklakowo 17.228, Nowomaklakowo 7.798, Nowojenisseiski 11.382
1979 56.196 davon Lessosibirsk 38.625, Nowojenisseisk 17.571
1989 68.349
2002 65.374
2010 61.139

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft Bearbeiten

Lessosibirsk gilt als russische „Hauptstadt der Holzindustrie“: Die Grundlage der Stadt bilden einige Dutzend Holzsägewerke mit einem jährlichen Produktionsumfang von bis zu 3 Mio. Kubikmeter Holz. Auch die holzchemische Industrie ist vertreten und produziert unter anderem Zellstoff, Kolophonium und Terpentin.

Das Ausbildungsangebot besteht aus Technischer und Pädagogischer Hochschule, Fachschule, holztechnischem Kollege, Berufsschule und Kunstschulen.

Verkehr Bearbeiten

Lessosibirsk ist Endpunkt der Eisenbahnstrecke von Atschinsk (einer Abzweigung von der Transsibirischen Eisenbahn bei Kilometer 3914), die ursprünglich erbaut wurde, um die Region nördlich von Atschinsk für die Holzwirtschaft zu erschließen. Über diese war die Stadt bis 2011 von Krasnojarsk aus mit dem Nachtzug erreichen, bis Sommer 2013 noch per Kurswagen.[2] Seither besteht nur noch seltene Lokalzugverbindung nach Atschinsk (Stand: April 2015).

Mit dem Bus ist Lessosibirsk von Krasnojarsk aus in rund 4,5 Stunden zu erreichen.[3] Eine bedeutende Rolle insbesondere im Güterverkehr spielt in der eisfreien Zeit der Schiffsverkehr auf dem Jenissei. Passagierschiffe benötigen für die Strecke etwa 18 Stunden.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lessosibirsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Information im Stadtportal (russisch)
  3. Reisebericht auf Ostblog.org