Leohito (Leohitu, Leo-Hito, Leo-Hutu) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Balibo (Gemeinde Bobonaro).

Leohito
An der Straße bei Faloai
Daten
Fläche 40,55 km²[1]
Einwohnerzahl 3.611 (2022)[2]
Chefe de Suco Benzamin Maia
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Aiasa 557
Faloai 338
Ferik Katuas 864
Mohak 914
Rai Ulun 486
Der Suco Leohito
Faloai (Osttimor)
Faloai (Osttimor)
Faloai
Koordinaten: 9° 0′ S, 125° 5′ O

Geographie Bearbeiten

Leohito
Orte Position[3] Höhe
Aiasa 8° 57′ 30″ S, 125° 4′ 49″ O 323 m
Beremanu 9° 0′ 2″ S, 125° 5′ 18″ O 175 m
Besakren 9° 0′ 47″ S, 125° 4′ 10″ O 211 m
Faloai 9° 0′ 9″ S, 125° 4′ 30″ O 279 m
Fauk 8° 58′ 17″ S, 125° 4′ 31″ O 448 m
Ferik Katuas 8° 59′ 39″ S, 125° 3′ 54″ O 448 m
Kamileten 8° 57′ 51″ S, 125° 4′ 55″ O 324 m
Mauleo 8° 58′ 34″ S, 125° 5′ 59″ O 132 m
Mohak 8° 59′ 53″ S, 125° 3′ 42″ O 446 m
Nalametan 8° 59′ 25″ S, 125° 2′ 20″ O 610 m
Nuren 9° 1′ 11″ S, 125° 3′ 40″ O 268 m
Rai Ulun 9° 1′ 15″ S, 125° 2′ 35″ O 364 m
Remian 9° 1′ 11″ S, 125° 3′ 26″ O 268 m
Ualeten 8° 58′ 29″ S, 125° 5′ 6″ O 303 m
Wiwik 8° 59′ 29″ S, 125° 4′ 31″ O 330 m
 
Zentrum von Leohito

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Leohito eine Fläche von 38,65 km².[4] Nun sind es 40,55 km².[1] Jenseits des Flusses Talau, der im späteren Verlauf Taipui heißt, liegt im Südosten das indonesische Westtimor. Der Fluss fließt in Nordostrichtung und trifft dort auf den Fluss Malibaca. Ab hier schwenkt der Fluss als Nunura nach Norden. Am Zusammenfluss treffen Indonesien und Leohito auf die Sucos Leolima (Verwaltungsamt Balibo) und Tapo/Memo (Verwaltungsamt Maliana). Nordwestlich von Leohito liegt der Suco Balibo Vila und im Westen der Suco Cowa. Im Suco Leohito liegt der Tishun-Wasserfall.

Im Zentrum des Sucos liegen die Dörfer Ferik Katuas (Feric Catuas, Ferikatuas, deutsch alte Ehefrauen), Wiwik, Mohak (Mohac), Faloai (Falo Ai, Falahai, Faluai) und Beremanu. Die Orte Ualeten, Fauk, Maulelo, Kamileten und Aiasa (Ai-Assa) liegen im Norden. Im Süden befinden sich die Dörfer Besakren, Nuren, Remian und Rai Ulun (Raiulun). Im äußersten Nordwesten liegt der Ort Nalametan.[5] In Kamileten, Mohak und Raiulun gibt es Grundschulen.[6] Nur einfache, kleine Straßen verbinden die Ortschaften mit der Außenwelt.

In Leohito befinden sich die fünf Aldeias Aiasa, Faloai, Ferik Katuas, Mohak und Rai Ulun.[7]

Das Mobusa Wasserreservoir im Suco Leohito (9° 0′ 40″ S, 125° 5′ 19″ O) dient auch zur Versorgung des indonesischen Dorfes Asumanu. Es wurde während der Besatzungszeit 1991 gebaut. Als 2006 eine Restaurierung des Reservoirs nötig wurde, arbeiteten beide Länder an diesem Projekt gemeinsam, was als Musterbeispiel der nachbarschaftlichen Zusammenarbeit über die Grenze hinweg gilt.[8]

Der Berg Leohito liegt außerhalb des Sucos, östlich des Malibacaflusses.

Einwohner Bearbeiten

 
Karfreitagsprozession in Leohito

Im Suco leben 3.611 Einwohner (2022), davon sind 1.878 Männer und 1.733 Frauen. Im Suco gibt es 869 Haushalte.[2] Über 75 % der Einwohner geben Bekais als ihre Muttersprache an. Über 10 % sprechen Kemak, etwa 5 % Tetum Terik und kleine Minderheiten Tetum Prasa und Baikeno.[9] Diese Sprachen werden auch jenseits der Grenze im indonesischen Westtimor gesprochen.

Geschichte Bearbeiten

Das Reich von Leohito nahm als Mitglied des Camenaça-Pakts an der Cailaco-Rebellion ab 1719 gegen die Portugiesen teil. Infolge der Rebellion verlagerten die Portugiesen ihre koloniale Hauptstadt von Lifau im Westen der Insel nach Dili im Osten.[10]

Am 16. Oktober 1975 überfallen indonesische Einheiten Leohito. Balibo Vila wird am selben Tag eingenommen.

Im Januar 2012 griffen Katholiken die Anhänger einer „neuen Religion“ an. Folge waren 17 Verletzte. Angeblich hatte die andere Gruppe zuvor Priester und Nonnen beleidigt.[11]

Politik Bearbeiten

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Andre Mali Maia zum Chefe de Suco gewählt.[12] Bei den Wahlen 2009 gewann António Martins Pereira[13] und 2016 Benzamin Maia.[14]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Leohito – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  5. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  6. UNMIT-Karte des Distrikts Bobonaro, August 2008 (Memento vom 8. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 535 kB)
  7. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  8. (PDF) DELINEATION AND DEMARCATION SURVEYS OF THE LAND BORDER IN TIMOR: INDONESIAN PERSPECTIVE. In: researchgate.net. 1. Januar 2006, abgerufen am 30. April 2021 (englisch).
  9. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Leohito (tetum; PDF; 8,5 MB)
  10. History of Timor (Memento vom 24. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 824 kB) – Technische Universität Lissabon
  11. Suara Timor Lorosa'e: Catholics in Balibo attacks new religion, 17. Januar 2012
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  14. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016@1@2Vorlage:Toter Link/www.mj.gov.tl (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 17. Juni 2020.

f1  Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap