Leo XIV.

267. Papst der römisch-katholischen Kirche

Leo XIV. (bürgerlich Robert Francis Prevost OSA [ˈpriːvoʊst]; * 14. September 1955 in Chicago, Illinois, Vereinigte Staaten) ist seit seiner Wahl am 8. Mai 2025 der 267. Bischof von Rom und damit Papst, Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und Souverän des Staates Vatikanstadt. Vor seiner Papstwahl war der Ordensgeistliche von 2001 bis 2013 Generalprior des Augustinerordens, von 2015 bis 2023 Bischof des Bistums Chiclayo im Nordwesten Perus und zuletzt Kurienkardinal. Im Januar 2023 wurde er von seinem Vorgänger Papst Franziskus zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe ernannt. Seit 2015 besitzt er neben der Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten auch die peruanische Staatsbürgerschaft, außerdem von Amts wegen die des Vatikans.

Papst Leo XIV. – nach seiner Wahl vor dem Segen Urbi et Orbi auf der Mittelloggia des Petersdoms (8. Mai 2025) – Unterschrift in italienischer Schreibweise „Leone“

Leben und Werdegang

Ausbildung und Positionen im Augustinerorden (1955–2013)

 
Das Elternhaus von Robert Francis Prevost in Dolton, Illinois (2025)

Prevost entstammt einer „urkatholischen“[1] Familie mit französischen, italienischen, spanischen und kreolischen[2] Wurzeln. Sein Vater Louis Marius Prevost (1920–1997) war Schulleiter, seine Mutter Mildred Martínez (1911–1990) Bibliothekarin.[3] Prevost hat zwei ältere Brüder, Louis Martín[4] und John Joseph[5], ein ehemaliger Rektor einer katholischen Schule.[6] Seine Eltern waren in der Pfarrei St. Mary of the Assumption in Chicago aktiv, wo er wie seine Brüder als Messdiener (Ministrant) tätig war.[7][8] Prevost besuchte bis zu seinem Highschool-Abschluss im Jahre 1973 ein katholisches High-School-Seminar, The Saint Augustine Seminary, in Michigan[9] und studierte an der Villanova University in Villanova bei Philadelphia Mathematik und Philosophie.[10]

Nach den Examina in beiden Fächern im Jahre 1977 trat er der Ordensgemeinschaft der Augustiner bei. Nach dem Noviziat studierte er bis 1982 Theologie an der Catholic Theological Union in Chicago (Master of Divinity), anschließend an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom („Angelicum“) Kirchenrecht. Am 29. August 1981 legte er das ewige Ordensgelübde (Profess) ab und empfing am 19. Juni 1982 in Rom im Augustinerkolleg von Santa Monica das Sakrament der Priesterweihe durch den belgischen Erzbischof Jean Jadot, damals Vizepräsident des Päpstlichen Rates für die Nichtchristen (heute Dikasterium für den Interreligiösen Dialog). 1987 wurde er mit einer kirchenrechtlichen Dissertation von der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin in Rom zum Dr. iur. can. promoviert.[11] Das Thema der Dissertation lautete „Die Rolle des örtlichen Priors im Orden des heiligen Augustinus“.[12][13]

Von 1985 bis 1987 arbeitete er als Missionar[14][15][16] in der traditionell von Augustinern betreuten damaligen Territorialprälatur Chulucanas und heutigem Bistum Chulucanas in Peru. 1987 wurde er zum Berufungsdirektor und Missionsdirektor der Augustinerprovinz „Mutter des Guten Rates“ in Olympia Fields in Illinois gewählt. Von 1988 bis 1998 wirkte er als Leiter des gemeinsamen Ausbildungsprojekts für Augustiner-Aspiranten aus den Vikariaten Chulucanas, Iquitos und Apurímac im Erzbistum Trujillo, ebenfalls in Peru. Dort war er Prior seines Ordens (1988–1992), Ausbildungsleiter (1988–1998), Lehrer der Professen (1992–1998) und Provinzialoberer der Augustiner in Peru (1998–2001). Im Erzbistum Trujillo war er Kirchengerichtsvikar (1989–1998) und Professor für Kirchenrecht, Patristik und Moral am Priesterseminar „San Carlos und San Marcelo“.[17]

1998 wurde Prevost zum Provinzialprior der Ordensprovinz in Chicago gewählt, das Amt trat er im März 1999 an. Im Jahr 2000 erlaubte er einem seit 1991 wegen Missbrauchsvorwürfen suspendierten Augustinerpater, unter Aufsicht in einem Kloster in Chicago zu wohnen. Dieser wurde 2002 nach Einführung strengerer Regeln zum Umgang mit des Missbrauchs Beschuldigten (Dallas Charter) umgesiedelt.[18]

 
Pater Robert Prevost als Generalprior der Augustiner (2012)

Von 2001 bis 2013 war Prevost Generalprior des Augustinerordens mit Sitz in Rom.

Prevost beherrscht die Sprachen Englisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch und liest Deutsch und Latein, die Lingua Franca der Kirche.[1] Auch eine „normale Unterhaltung“ auf Deutsch sei mit ihm möglich, wie sich zwischen 2001 und 2013 gezeigt hat, als er in seiner Amtszeit als Ordensoberer mehrmals die österreichischen und deutschen Augustiner besuchte.[19]

Zeit in Chiclayo (2014–2023)

 
Die Kathedrale Santa María in Chiclayo, Peru, Prevosts Bischofskirche als Oberhirte der Diözese Chiclayo von 2015 bis 2023 (2018)

Am 3. November 2014 ernannte ihn Papst Franziskus zum Titularbischof von Sufar und bestellte ihn zum Apostolischen Administrator von Chiclayo in Peru.[20] Die Amtseinführung als Administrator folgte vier Tage später. Der Apostolische Nuntius in Peru, Erzbischof James Patrick Green, spendete ihm am 12. Dezember desselben Jahres die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren der Altbischof von Chiclayo, Jesús Moliné Labarta, und der Erzbischof von Ayacucho und Huamanga, Salvador Piñeiro García-Calderón. Papst Franziskus ernannte ihn am 26. September 2015 zum Bischof von Chiclayo.[21] Da laut einem Staatsvertrag zwischen dem Vatikan und Peru nur peruanische Staatsbürger zu Bischöfen ernannt werden dürfen, erwarb er am 24. August 2015 die peruanische Staatsbürgerschaft.[22][23][24]

Am 13. Juli 2019 berief ihn Papst Franziskus für fünf Jahre zum Mitglied der Kongregation für den Klerus[25] und am 21. November 2020 zum Mitglied der Kongregation für die Bischöfe.[26] Vom 15. April 2020 bis zum 26. Mai 2021 war er während der Sedisvakanz zusätzlich Apostolischer Administrator von Callao.[27]

2024 wurde bekannt, dass Prevost 2022 eine kanonische Voruntersuchung wegen Missbrauchsvorwürfen gegen zwei Priester der Diözese Chiclayo eingeleitet hatte. In Erklärungen gegenüber der linksliberalen peruanischen Zeitung La República sagte Prevost: „Wenn Sie Opfer von sexuellem Missbrauch durch einen Priester sind, melden Sie es.“ Laut Diözesanangaben wurden die Ergebnisse im Juli 2022 an das Dikasterium für die Glaubenslehre weitergeleitet, das – wie die staatlichen Behörden Perus – eine unzureichende Beweislage attestierte. In der Nachrichtensendung vom 8. September 2024 warfen die mutmaßlichen Opfer Bischof Prevost Vertuschung vor.[28] Die peruanischen Investigativreporter Pedro Salinas und Paola Ugaz, die den Fall umfangreich recherchiert haben, sind der Auffassung, dass die Anschuldigungen gegen Prevost falsch seien. Im Gegenteil: Bei ihren Recherchen hätten sie in Prevost einen Verbündeten gefunden, der ihnen auch einen direkten Zugang zu Papst Franziskus eröffnet habe.[1]

Zeit im Vatikan

Präfekt des Bischofsdikasteriums (2023–2025)

 
Robert Kardinal Prevost (2023)
 
Kardinalswappen von Robert Francis Prevost (2023–2025)[29]
 
Die Kirche Santa Monica degli Agostiniani, Kardinal Prevosts Titelkirche in Rom und der Ort seiner Priesterweihe im Jahr 1982

Am 30. Januar 2023 ernannte ihn Papst Franziskus zum Erzbischof, zum Präfekten des Dikasteriums für die Bischöfe; zu seinen Amtspflichten gehörte auch die Überwachung der Durchsetzung der Richtlinien zur Bekämpfung sexuellen Missbrauchs in den Diözesen.[30] Er war damit an den Bischofsernennungen weltweit beteiligt.[31] Zugleich bestellte ihn Papst Franziskus zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. Er trat das Amt am 12. April 2023 an.[32]

Prevost gilt als pragmatischer Diplomat. So verhandelte er beispielsweise an der Seite von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zwischen den deutschen Bischöfen und dem Vatikan, als der Synodale Weg im Jahr 2023 auf Kritik stieß.[31]

Im Konsistorium vom 30. September 2023 nahm ihn Papst Franziskus als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santa Monica in das Kardinalskollegium auf.[33] Die Besitzergreifung seiner Titeldiakonie, der Klosterkirche des Augustinerkollegs, fand am 28. Januar des folgenden Jahres statt. Am 6. Februar 2025 erhob ihn der Papst zum Kardinalbischof des suburbikarischen Bistums Albano.[34]

Am 11. Februar 2025 verlieh der Großmeister des Malteserordens Fra’ John Dunlap Prevost die Insignien des Ehren- und Devotions-Großkreuz-Bailli des Ordens.[35]

Kardinalswappen

Das Kardinalswappen von Prevost ist vom Wappenschild her nahezu identisch mit seinem Wappen als Papst. Allerdings ist der untere rechte Sektor hier weiß unterlegt und das Banner, auf dem sein Wahlspruch steht, ist gelb. Zudem befindet sich hinter dem Wappenschild ein Galero mit zweimal 15 roten Quasten, der auf sein Kardinalsamt hinweist.[36]

Wahlspruch

Der bischöfliche Wahlspruch ist einer Predigt des heiligen Augustinus (Enarrationes in Psalmos 127,3) entnommen: “nos multi in illo uno unum”,[37] sinngemäß: „In jenem einen (Christus) sind wir vielen eins“ oder „In dem einen Christus sind wir eins“.[38] Dieses Augustinuszitat wurde zu “in illo uno unum”, sinngemäß: „In jenem einen (Christus) eins“, verkürzt.[29]

Mitgliedschaften in Dikasterien der römischen Kurie

Von 2023 bis zu seiner Wahl zum Papst 2025 war er Mitglied der folgenden Dikasterien der römischen Kirche:[39][40]

Pontifikat (seit 2025)

Wahl und Amtsbeginn

Am 8. Mai 2025 wurde Prevost am zweiten Tag des Konklaves – des ersten Konklaves, an dem er als Kardinal teilnahm – im vierten Wahlgang zum Papst gewählt. Er nahm den Papstnamen Leo XIV. an. Etwa eine Stunde nach der Wahl verkündete Kardinalprotodiakon Dominique Mamberti den neuen Papst der Öffentlichkeit auf der Benediktionsloggia des Petersdoms. Leo XIV. erschien danach auf dem Balkon, um die versammelte Menge zu begrüßen, seine erste Ansprache zu halten und den nach einer Papstwahl üblichen Segen Urbi et orbi zu spenden.[42][43] Dabei trug er das Rochett, die päpstliche Sommermozzetta aus rotem Seidenkamelott und die Stola, die im Raum der Tränen bereitgelegen hatten.[44] Sein Vorgänger hatte seinerzeit sowohl das Rochett als auch die hermelinverbrämte Wintermozzetta aus rotem Samt abgelehnt[45] und die Stola der vier Evangelisten, die für Benedikt XV. angefertigt worden war,[1] erst zur Segenshandlung umgelegt.[46] Papst Leo XIV. rief in seiner ersten Ansprache zum Brückenbauen und Frieden auf.[47] Zudem ist er seit seiner Wahl zum Papst von Amts wegen her Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung. Papst Franziskus hatte das Amt durch die apostolische Konstitution Praedicate Evangelium auf den römischen Pontifex übertragen.[48]

Leo XIV. ist der erste Staatsbürger der USA und durch seine zweite Staatsbürgerschaft zugleich der erste Peruaner, der das Papstamt bekleidet. Er ist auch der erste Papst, der dem Augustinerorden angehört.[49] Seine Wahl gilt als Kompromiss zwischen dem konservativen und dem liberaleren Lager.[31]

Am Tag nach seiner Wahl feierte er seine erste heilige Messe in der Sixtinischen Kapelle.[50] Er bat dabei die Kardinäle um Unterstützung, warnte im Allgemeinen vor Glaubensverlust[51] und dem Streben nach Macht und Vergnügen.[52]

Die Amtseinführung Leos XIV. im Rahmen einer feierlichen Papstmesse auf dem Petersplatz ist für den 5. Sonntag der Osterzeit Cantate, 18. Mai 2025, vorgesehen.[53]

Namenswahl

Leo ist das lateinische Wort für „Löwe“. In einer Ansprache an das Kardinalskollegium verwies der neu gewählte Papst insbesondere auf den letzten Amtsinhaber dieses Namens, Leo XIII., und dessen Sozialenzyklika Rerum Novarum aus dem Jahr 1891.[54] Leo XIII. galt als „Arbeiterpapst“, der sich für faire Löhne, Arbeiterrechte und soziale Gerechtigkeit einsetzte.[55] Der chilenische Kardinal Fernando Chomalí teilte mit, dass die Wahl des päpstlichen Namens auf der Besorgnis Papst Leos über die kulturellen Veränderungen in der Welt beruhe, die künstliche Intelligenz und Robotik einschließe. Chomalí stellte fest, dass Leo XIII. sich von der industriellen Revolution inspirieren ließ und die Enzyklika Rerum novarum verfasste. Damit leitete Leo XIII. einen wichtigen Dialog zwischen der Kirche und der modernen Welt ein.[56] Leo XIV. erklärte, dass die Kirche allen den Schatz ihrer Soziallehre als Antwort auf eine weitere industrielle Revolution und auf die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz anbiete, denn diese stellten neue Herausforderungen für die Verteidigung der Menschenwürde, der Gerechtigkeit und der Arbeit dar. Damit will er eine Linie fortsetzen, die Papst Franziskus mit seiner Option für die Armen begonnen hatte.[57]

Wappen

 
Papstwappen von Leo XIV.

Das Papstwappen ist weitgehend an Prevosts Wappen als Bischof und später Kardinal angelehnt. So hat er als Papst beispielsweise einige heraldische Elemente und den Wahlspruch „in illo uno unum“ übernommen.[58] Das Wappen stelle, so der Journalist José García, eine Vereinigung von marianischen und augustinischen Elementen dar und solle die Einheit der Kirche symbolisieren.[59]

Der Wappenschild ist schräglinks blau silber geteilt. In Feld 1 befindet sich eine silberne Lilie. Dieses weist auf Reinheit und Unschuld hin und wird deswegen mit der Gottesmutter Maria in Verbindung gebracht. Feld 2 zeigt ein vom Liebespfeil durchbohrtes brennendes Herz auf einem Buch – das Heiligenattribut des heiligen Augustinus und Symbol des Augustinerordens, dem der Papst angehört. Es spielt auf die Bekehrung des heiligen Augustinus an. Wie bei den Wappen der letzten beiden Päpste ist das Oberwappen die Mitra; die gekreuzten goldenen und silbernen Schlüssel, die von einer roten Kordel zusammengehalten werden, sind Symbol der päpstlichen Autorität.[60][61] Leo XIV. setzt die Neuerung von Papst Franziskus fort: Das Papstwappen besitzt ein Motto, das mit dem des Kardinalswappens identisch ist.

Positionen

Leo XIV. sprach sich noch als Kardinal ähnlich wie Papst Franziskus wiederholt für entschiedenes Handeln gegen den menschengemachten Klimawandel aus (siehe auch Laudato si’).[62] Er rief die Kirche dazu auf, größere Anstrengungen gegen die Zerstörung der Erde zu unternehmen. Die Beherrschung der Welt dürfe nicht „tyrannisch“ werden.[63][64]

2023 äußerte er sich bei der Weltsynode zur Synodalität mit Bezug auf die Frauenordination skeptisch und meinte, dass sie „nicht unbedingt ein Problem löst, sondern vielleicht ein neues Problem schafft“.[65]

Prevost vertrat bei einer Ansprache im Jahr 2012 die Auffassung, dass die westlichen Massenmedien „außerordentlich effektiv“ darin seien, Sympathien für Lebensstile und Überzeugungen hervorzurufen, die der Botschaft der Bibel widersprächen. Als Beispiele nannte er den „homosexuellen Lebensstil“, Abtreibung und Sterbehilfe. Insbesondere lehnte er positive oder sympathisierende Darstellungen von Regenbogenfamilien in Film und Fernsehen ab.[66][67][68]

Nach der Veröffentlichung der Deklaration Fiducia supplicans des Dikasteriums für die Glaubenslehre, die die Segnung von nicht kirchlich verheirateten Paaren erlaubt, betonte Prevost die Rolle der nationalen Bischofskonferenzen. Diese müssten seiner Meinung nach angesichts der kulturellen Unterschiede über die lehrmäßige Autorität verfügen, um solche Richtlinien in ihrem lokalen Kontext auszulegen und anzuwenden.[69]

Prevost kritisierte auf X mehrmals die Regierung Trump, insbesondere Präsident Donald Trump und den 2019 konvertierten katholischen Vizepräsidenten JD Vance.[70][71] In einigen seiner Beiträge zeigte er Sympathien mit Flüchtlingen sowie mit George Floyd.[72][73]

2024 sagte Prevost in einem Interview, er habe im Zuge der Weltsynode gelernt, wie viele verschiedene Sichtweisen es auf die Rolle des Bischofs gebe. Der Grundsatz sei jedoch seiner Meinung nach, dieser solle kein „kleiner Prinz sein, der in seinem Königreich sitzt“, sondern sei „authentisch dazu berufen, bescheiden zu sein; den Menschen, denen er dient, nahe zu sein, mit ihnen zu gehen, mit ihnen zu leiden“.[74] Prevost gilt als Unterstützer des synodalen Prinzips, und in seiner ersten Ansprache als Papst bekräftigte er, dass „wir euch allen Brüdern und Schwestern (…) eine synodale Kirche sein wollen, eine Kirche, die unterwegs ist“.[75]

Am Vortag seiner Wahl schrieb die Neue Zürcher Zeitung, er gelte als „pragmatischer Mann der Mitte und als Vermittler zwischen den Welten des amerikanischen Katholizismus“.[76] Aufgrund seiner Herkunft, seiner US-amerikanischen und peruanischen Staatsbürgerschaft sowie seiner Wirkungsgebiete in Seelsorge, geistlicher Ausbildung und kirchlicher Administration in den Vereinigten Staaten, Peru und Rom wird er als Kosmopolit[77] beziehungsweise als Weltbürger[70] bezeichnet. Evelyn Finger auf Zeit Online beschrieb Leo XIV. als „so weit ‚links‘, […] so liberal, dass bis zuletzt kaum ein Vatikanist glaubte, das Kardinalskollegium könnte sich auf einen wie ihn einigen“.[78]

Literatur

Commons: Leo XIV. – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d Thomas Jansen, Matthias Rüb, Tim Niendorf: Ein nahezu undenkbarer Papst. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Mai 2025, S. 3.
  2. New Pope Has Creole Roots in New Orleans. In: The New York Times. 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  3. Emily Burack: „A Guide to Pope Leo XIV’s Family“ auf townandcountrymag.com vom 8. Mai 2025 (englisch)
  4. Pope Leo XIV’s brothers describe growing up with new pontiff, his path to papacy. CBS News, 9. Mai 2025, abgerufen am 10. Mai 2025.
  5. Pope Leo’s brother shares family photos with ABC News. ABC News, 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  6. Full interview: Pope Leo XIV’s brother reacts to history-making moment. CBS Chicago, 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  7. Biography of Robert Francis Prevost, Pope Leo XIV. Vatican News, 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025 (englisch).
  8. Ronny Reyes: Who is Robert Prevost? Meet Leo XIV, the first American pope. 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  9. Rachel Van Gilder, Josh Sanchez: New pope attended Catholic high school in West Michigan. 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025 (englisch).
  10. José Antonio Jacinto Fiestas: Biografía de Monseñor Robert Francis Prevost Martínez O.S.A. In: Somos Iglesia (Chiclayo), Jg. 2015, Juni-Heft, S. 11.
  11. The Angelicum joyfully welcomes the election of our distinguished alumnus, Pope Leo XIV. Pontifical University of St. Thomas Aquinas, 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025 (englisch).
  12. Mario Galgano: Bischof Robert Francis Prevost wird neuer Präfekt des Bischofs-Dikasteriums. In: Vatican News. 30. Januar 2023, abgerufen am 8. Mai 2025.
  13. The office and authority of the local prior in the Order of Saint Augustine
  14. Robert Prevost ist Papst Leo XIV.: Diplomat, Missionar, Pragmatiker. In: DiePresse.com. 8. Mai 2025, abgerufen am 10. Mai 2025.
  15. Louis Berger: Papst Leo XIV. – ein synodaler Missionar der Liebe Gottes. In: kirche-und-leben.de. 9. Mai 2025, abgerufen am 10. Mai 2025.
  16. Leon XIV.: „Ich betrachte mich immer noch als Missionar!“ In: kath.net. 10. Mai 2025, abgerufen am 10. Mai 2025.
  17. Juliàn Ros Córoles: Reseña de novedades canónicas del año 2023. In: Carmen Peña, Teresa Pueyo Morer (Hrsg.): Justicia, seguridad jurídica y pastoral. Cuestiones relativas a la creación y aplicación de la ley canónica. Madrid 2024, S. 283–313, hier: S. 299.
  18. The Pillar: Vatican congregation member allowed priest accused of child abuse to live near Catholic school. Abgerufen am 9. Mai 2025 (englisch).
  19. Anna-Lena Schlitt: Katholische Kirche: So verlief die Wahl von Papst Leo XIV. In: zeit.de. 9. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  20. Rinuncia del Vescovo di Chiclayo (Perú) e nomina dell’Amministratore Apostolico. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 3. November 2014, abgerufen am 3. November 2014.
  21. Nomina del Vescovo di Chiclayo (Perú). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 26. September 2015, abgerufen am 26. September 2015.
  22. Wer ist der neue Papst Leo XIV.? In: Salzburger Nachrichten. 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  23. infobae: El papa es ciudadano peruano: Robert Prevost fue elegido como el sucesor de Francisco I. In: infobae.com. 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  24. Mitra Taj, Julie Turkewitz, Genevieve Glatsk: Peru Celebrates Pope Leo XIV and Claims Him as Their Own. In: nytimes.com. 9. Mai 2025, abgerufen am 11. Mai 2025 (englisch).
  25. Nomina di Membri della Congregazione per il Clero. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 13. Juli 2019, abgerufen am 14. Juli 2019.
  26. Nomina di Membri della Congregazione per i Vescovi. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 21. November 2020, abgerufen am 21. November 2020.
  27. Rinuncia del Vescovo di Callao (Perú) e nomina dell’Amministratore Apostolico „sede vacante“. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 14. April 2020, abgerufen am 14. April 2020.
  28. David Agren: Cardinal’s former diocese denies claim of clerical sexual abuse cover-up. In: ncronline.org. 18. September 2024, abgerufen am 9. Mai 2025 (englisch).
  29. a b Former OSA Prior General Consecrated a Bishop. In: Augustinians of the Province of Australasia. Province of the Order of St Augustine in Australasia, 13. Dezember 2014, abgerufen am 8. Mai 2025.
  30. Matthias Rüb: Neuer Papst Leo XIV.: Wer ist Robert Prevost? In: faz.net. FAZ, 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  31. a b c Porträt – Wer ist Papst Leo XIV.? Abgerufen am 9. Mai 2025.
  32. Rinuncia del Prefetto del Dicastero per i Vescovi e Presidente della Pontificia Commissione per l’America Latina e Nomina del successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 30. Januar 2023, abgerufen am 30. Januar 2023.
  33. Concistoro Ordinario Pubblico: Assegnazione dei Titoli e delle Diaconie ai nuovi Cardinali. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 30. September 2023, abgerufen am 30. September 2023.
  34. Promozione all’Ordine dei Vescovi dell’Em.mo Card. Robert Francis Prevost, O.S.A. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 6. Februar 2025, abgerufen am 6. Februar 2025.
  35. Kardinal Robert Francis Prevost die Insignien des Ehren- und Devotions-Großkreuz-Bailli verliehen. Abgerufen am 12. Februar 2025.
  36. Das Wappen von Papst Prevost. 8. Mai 2025, abgerufen am 11. Mai 2025.
  37. S. Aurelii Augustini: Enarrationes in Psalmos. In: Patrologia Latina, Bd. 37, Sp. 1679 (In Psalmum 127 online).
  38. Habemus papam. Kardinal Robert Francis Prevost ist der neue Papst Leo XIV. Bistum Regensburg, 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  39. Nomina di Membro in diversi Dicasteri. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 4. März 2023, abgerufen am 4. März 2023.
  40. Nomina di Membri dei Dicasteri della Curia Romana e della Pontificia Commissione per lo Stato della Città del Vaticano. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 4. Oktober 2023, abgerufen am 4. Oktober 2023.
  41. Nomina di Membro del Dicastero per i Testi Legislativi. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 14. Juni 2023, abgerufen am 15. Juni 2023.
  42. Greta Prünster: Habemus Papam: Robert Prevost ist Leo XIV. BR24, 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  43. Leo XIV. ruft zum Brückenbauen auf. In: www.zdf.de. Zweites Deutsches Fernsehen, 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  44. Ahead of the conclave: The “Room of Tears” and Sistine Chapel. In: Vatican News – English. Dikasterium für die Kommunikation, 6. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  45. David Willey: Pope Francis’ first moves hint at break with past. In: BBC News. 16. März 2013, abgerufen am 9. Mai 2025.
  46. Richard Strobl: Neuer Papst Leo XIV. setzt bei erstem Auftritt sofort ein verstecktes Zeichen. In: Merkur.de. 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  47. „Habemus Papam“: Das Konklave hat einen neuen Papst gewählt. In: ZDF.de. 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  48. Dikasterium Dikasterium für die Evangelisierung Struktur. Abgerufen am 10. Mai 2025.
  49. Der neue Papst: Eine Biografie. Vatican News, 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  50. Vatican News: Heilige Messe unter Vorsitz von Papst Leo XIV., 9. Mai 2025 auf YouTube, 9. Mai 2025.
  51. Papst Leo XIV. leitet nach Wahl seine erste Messe. In: Tagesschau. 9. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  52. Heilige Messe des Heiligen Vaters mit den Kardinälen. 9. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  53. Termin für Amtseinführung von Papst Leo XIV. steht fest. katholisch.de, 9. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  54. Mario Galgano: Leo XIV. erklärt Namenswahl: Sozialer Papst für eine neue Zeit. In: Vatican News. 10. Mai 2025, abgerufen am 11. Mai 2025.
  55. Robin Dittrich: Leo XIV. ist der neue Papst: Was bedeutet der Name? In: Merkur.de. 10. Mai 2025, abgerufen am 10. Mai 2025.
  56. Chilean cardinal gives insight to the conclave that elected Pope Leo XIV. In: nwcatholic.org/news. Abgerufen am 12. Mai 2025 (englisch, Ursprungstext en-WP Fassung 2025-05-12).
  57. Lauren Kent: Pope Leo signals he will closely follow Francis and says AI represents challenge for humanity. 10. Mai 2025, abgerufen am 12. Mai 2025 (englisch, Urtext von en-WP Stand 2025-05-12).
  58. Vatikan veröffentlicht Wappen von Papst Leo XIV. katholisch.de, 10. Mai 2025, abgerufen am 11. Mai 2025.
  59. Zeichen eines Hirtenherzens. In: Die Tagespost. 9. Mai 2025, abgerufen am 10. Mai 2025.
  60. Das Wappen des neuen Papstes. In: Vatican News. 10. Mai 2025, abgerufen am 10. Mai 2025.
  61. Vatikan veröffentlicht neues Wappen von Papst Leo XIV. Domradio, 10. Mai 2025, abgerufen am 11. Mai 2025.
  62. Viktoria Bräuner, Dominik Straub: Mathematiker, Missionar, Diplomat: Wer ist der US-amerikanische Papst Leo XIV.? In: Tagesspiegel. 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  63. Pope: Climate change impacts poorest and requires global cooperation. In: Vatican News. 29. November 2024, abgerufen am 8. Mai 2025.
  64. Solcyré Burga: Where Pope Leo Stands on Major Issues. In: Time. 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  65. Courtney Mares: Kardinal bei Weltsynode: „Klerikalisierung von Frauen“ wird Probleme nicht lösen. KNA, 27. August 2023, abgerufen am 8. Mai 2025.
  66. Robert Francis Prevost ist Papst Leo XIV.: Der fast perfekte Kompromiss. In: stern.de. 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  67. Marina Dunbar, Jakub Krupa, Marina Dunbar (now), Jakub Krupa (earlier): Robert Francis Prevost becomes first US pope and will be known as Leo XIV – live. In: The Guardian. 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  68. Pope Leo on media and evangelization. Full 2012 interview. Catholic News Service, 10. Mai 2025, abgerufen am 11. Mai 2025.
  69. Felipe Salvosa II: Same-sex blessings issue highlights need for bishops’ conferences’ doctrinal authority. In: cbcpnews.net. 24. Oktober 2024, abgerufen am 9. Mai 2025 (englisch).
  70. a b Alexander Sarovic: Ein Papst, so gar nicht nach Trumps Geschmack. In: Der Spiegel. 9. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  71. Bloß verhaltene Freude bei Trump, Vance und Co nach Wahl von Papst Leo XIV. In: derStandard.at. 9. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  72. Nikki McCann Ramirez, Tim Dickinson: MAGA Melts Down Over New Pope's Anti-Trump, Pro-Immigrant Social Media. In: Rolling Stone. 8. Mai 2025, abgerufen am 8. Mai 2025.
  73. Léonie Chao-Fong, Marina Dunbar, Jakub Krupa, Léonie Chao-Fong (now); Marina Dunbar, Jakub Krupa (earlier): Robert Francis Prevost becomes first US pope and will be known as Leo XIV – live. In: The Guardian. 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
  74. Cardinal Prevost: „A bishop is called to suffer with the people he serves“. (YouTube-Video, 1:06 min.) In: Vatican News – English. 23. Oktober 2024, abgerufen am 9. Mai 2025.
  75. Prima Benedizione “Urbi et Orbi” del Santo Padre Leone XIV. In: vatican.va. Abgerufen am 9. Mai 2025.
  76. Luzi Bernet: Wer wird der 267. Papst? In: Neue Zürcher Zeitung. 7. Mai 2025, ISSN 0376-6829.
  77. Luzi Bernet: Ein Kosmopolit aus Chicago folgt auf Franziskus / Papst Leo XIV. ist ein untypischer Vertreter des amerikanischen Klerus In: Neue Zürcher Zeitung, 9. Mai 2025, S. 3.
  78. Evelyn Finger: Ein Linker, mit dem keiner gerechnet hat. In: Zeit Online. 8. Mai 2025, abgerufen am 9. Mai 2025.
VorgängerAmtNachfolger
Miguel Angel Orcasitas GómezGeneralprior des Augustinerordens
2001–2013
Alejandro Moral Antón
Jesús Moliné LabarteBischof von Chiclayo
2015–2023
Edinson Edgardo Farfán Córdova OSA
Marc Kardinal Ouellet PSSPräfekt des Dikasteriums für die Bischöfe
2023–2025
Franziskus Papst
seit 2025