Leichtathletik-Europameisterschaften 2010/200 m der Frauen

Der 200-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 wurde am 30. und 31. Juli 2010 im Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys der spanischen Stadt Barcelona ausgetragen.

20. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 20. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin 200-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 25 Athletinnen aus 18 Ländern
Austragungsort Spanien Barcelona
Wettkampfort Estadi Olímpic Lluís Companys
Wettkampfphase 30. Juli (Vorläufe/Halbfinale)
31. Juli (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Myriam Soumaré (Frankreich FRA)
Silbermedaille Jelysaweta Bryshina (Ukraine UKR)
Bronzemedaille Alexandra Fedoriwa (Russland RUS)
Das Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys
Barcelona im Jahr 2012

Europameisterin wurde die Französin Myriam Soumaré. Die Ukrainerin Jelysaweta Bryshina errang die Silbermedaille. Auf den dritten Platz kam die Russin Alexandra Fedoriwa.

Rekorde Bearbeiten

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord[1] 21,34 s Vereinigte Staaten  Florence Griffith-Joyner OS Seoul, Südkorea 29. September 1988
Europarekord[2] 21,71 s Deutschland Demokratische Republik 1949  Marita Koch Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), DDR 10. Juni 1979
Potsdam, DDR 21. Juli 1984
Deutschland Demokratische Republik 1949  Heike Drechsler Jena, DDR 29. Juni 1986
EM Stuttgart, BR Deutschland 9. August 1986
Meisterschaftsrekord 21,71 s Deutschland Demokratische Republik 1949  Heike Drechsler EM Stuttgart, BR Deutschland 9. August 1986

Der bereits seit 1986 bestehende EM-Rekord blieb auch bei diesen Europameisterschaften unerreicht. Die schnellste Zeit erzielte die französische Europameisterin Myriam Soumaré im Finale mit 22,32 s bei einem Rückenwind von 0,1 m/s, womit sie 61 Hundertstelsekunden über dem Rekord, gleichzeitig Europarekord. blieb. Zum Weltrekord fehlten ihr 98 Hundertstelsekunden.

Rekordverbesserung Bearbeiten

Es wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt:
22,61 s – Eleni Artymata (Zypern), Finale am 31. Juli bei einem Rückenwind von 0,1 m/s

Doping Bearbeiten

In diesem Wettbewerb traten zwei Dopingfälle auf. In beiden Fällen waren es Russinnen, die betrogen hatten:

Leidtragende waren vor allem vier Athletinnen:

Legende Bearbeiten

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NR Nationaler Rekord
NUR23 Nationaler U23-Rekord
DNS nicht am Start (did not start)
DSQ disqualifiziert
DOP wegen Dopingvergehens disqualifiziert

Vorrunde Bearbeiten

Die Vorrunde wurde in vier Läufen durchgeführt. Die ersten drei Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus vier zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale.

Vorlauf 1 Bearbeiten

 
Die ausgeschiedene Sabina Veit wurde durch die erst nachträglich disqualifizierten Doping-
betrügerinnen um die Halbfinalteilnahme gebracht

30. Juli 2010, 12:20 Uhr

Wind: −2,6 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Jelysaweta Bryshina Ukraine  Ukraine 23,10
2 Myriam Soumaré Frankreich  Frankreich 23,22
3 Ksenija Balta Estland  Estland 23,75
4 Niamh Whelan Irland  Irland 23,78
5 Sabina Veit Slowenien  Slowenien 23,78 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
6 Elin Backman Schweden  Schweden 24,13

Vorlauf 2 Bearbeiten

30. Juli 2010, 12:28 Uhr

Wind: −2,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Eleni Artymata Zypern Republik  Zypern 23,41
2 Emily Freeman Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 23,44
3 Weronika Wedler Polen  Polen 23,62
4 Sónia Tavares Portugal  Portugal 24,14
5 Doris Röser Osterreich  Österreich 24,32
DOP Anastassija Kapatschinskaja Russland  Russland 23,09 für das Halbfinale zugelassen
DNS Klodiana Shala Albanien  Albanien

Vorlauf 3 Bearbeiten

30. Juli 2010, 12:36 Uhr

Wind: −1,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Lina Jacques-Sébastien Frankreich  Frankreich 23,21
2 Ewelina Ptak Polen  Polen 23,66
3 Alena Neumjarschyzkaja Belarus 1995  Belarus 23,82 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
4 Andreea Ogrăzeanu Rumänien  Rumänien 23,89
5 Barbara Petráhn Ungarn  Ungarn 24,07
DOP Julija Tschermoschanskaja Russland  Russland 23,10 für das Halbfinale zugelassen

Vorlauf 4 Bearbeiten

 
Meliz Redif war mit ihrer Zeit von deutlich über 24 Sekunden ohne Chance

30. Juli 2010, 12:44 Uhr

Wind: −3,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Alexandra Fedoriwa Russland  Russland 23,47
2 Véronique Mang Frankreich  Frankreich 23,57
3 Olivia Borlée Belgien  Belgien 23,59
4 Marta Jeschke Polen  Polen 23,60
5 Giulia Arcioni Italien  Italien 23,63
6 Tina Jureš Slowenien  Slowenien 24,41
7 Meliz Redif Turkei  Türkei 24,53

Halbfinale Bearbeiten

Aus den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten drei Athletinnen – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Lauf 1 Bearbeiten

30. Juli 2010, 19:00 Uhr

Wind: −0,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Alexandra Fedoriwa Russland  Russland 22,63
2 Lina Jacques-Sébastien Frankreich  Frankreich 22,84
3 Véronique Mang Frankreich  Frankreich 23,21
4 Emily Freeman Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 23,21 eigentlich für das Finale qualifiziert
5 Niamh Whelan Irland  Irland 23,31
6 Marta Jeschke Polen  Polen 23,36
DSQ Ksenija Balta Estland  Estland
DOP Anastassija Kapatschinskaja Russland  Russland 22,72 für das Finale zugelassen

Lauf 2 Bearbeiten

30. Juli 2010, 19:08 Uhr

Wind: −1,7 m/s

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Jelysaweta Bryshina Ukraine  Ukraine 22,86
2 Myriam Soumaré Frankreich  Frankreich 23,02
3 Eleni Artymata Zypern Republik  Zypern 23,14
4 Weronika Wedler Polen  Polen 23,30 eigentlich für das Finale qualifiziert
5 Olivia Borlée Belgien  Belgien 23,44
6 Ewelina Ptak Polen  Polen 23,48
7 Giulia Arcioni Italien  Italien 23,77
DOP Julija Tschermoschanskaja Russland  Russland 22,88 für das Finale zugelassen

Finale Bearbeiten

 
Eine glückliche Europameisterin Myriam Soumaré

31. Juli 2010, 19:50 Uhr

Wind: +0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Myriam Soumaré Frankreich  Frankreich 22,32
2 Jelysaweta Bryshina Ukraine  Ukraine 22,44 NUR23
3 Alexandra Fedoriwa Russland  Russland 22,44
4 Lina Jacques-Sébastien Frankreich  Frankreich 22,59
5 Eleni Artymata Zypern Republik  Zypern 22,61 NR
DSQ Véronique Mang Frankreich  Frankreich
DOP Anastassija Kapatschinskaja Russland  Russland 22,47
Julija Tschermoschanskaja Russland  Russland 22,67

Nach der Bronzemedaille im 100-Meter-Lauf gewann die Französin Myriam Soumaré Gold über 200 Meter. Die mitfavorisierte Russin Alexandra Fedoriwa belegte hinter der Ukrainerin Jelysaweta Bryshina den dritten Platz.

Weblinks Bearbeiten

Videolink Bearbeiten

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. Athletics - Progression of outdoor world records. 200 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 18. Februar 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 200 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 18. Februar 2023
  3. Doping: Russen sperren Olympia-Trio, sport.de, 21. Juni 2017, abgerufen am 18. Februar 2023
  4. Russian loses women's relay gold from '08 in doping case, eu.usatoday.com 16. August 2016 (englisch), abgerufen am 18. Februar 2023