Leichtathletik-Europameisterschaften 1950/Zehnkampf der Männer

Der Zehnkampf der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1950 wurde am 24. und 25. August 1950 im Heysel-Stadion der belgischen Hauptstadt Brüssel ausgetragen.

4. Leichtathletik-Europameisterschaften
Disziplin Zehnkampf der Männer
Stadt Belgien Brüssel
Stadion Heysel-Stadion
Teilnehmer 15 Athleten aus 10 Ländern
Wettkampfphase 24./25. August
Medaillengewinner
Gold Gold Ignace Heinrich (Frankreich 1946 FRA)
Silber Silber Örn Clausen (Island ISL)
Bronze Bronze Kjell Tånnander (Schweden SWE)
Das Brüsseler Heysel-Stadion in einer Luftaufnahme von 1935

Europameister wurde der Franzose Ignace Heinrich. Den zweiten Platz belegte der Isländer Örn Clausen. Der Schwede Kjell Tånnander gewann die Bronzemedaille.

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord 8042 P
1934er Wertung
7287 P
1985er Wertung
Vereinigte Staaten 48  Bob Mathias Tulare, USA 29./30. Juni 1950[1]
Europarekord 8790,46  P
1920er Wertung
7147 P
1985er Wertung
NS-Staat  Hans-Heinrich Sievert Hamburg, Deutsches Reich 7./8. Juli 1934[2]
Meisterschaftsrekord 8103 P
1920er Wertung
6667 P
1985er Wertung
NS-Staat  Hans-Heinrich Sievert EM Turin, Italien 8./9. September 1934a
7214 P
1934er Wertung
6667 P
1985er Wertung
Schweden  Olle Bexell EM Paris, Frankreich 4./5. September 1938a
a 
Anmerkung zum Meisterschaftsrekord:
Die Punktzahlen für Hans-Heinrich Sievert (EM Turin 1934) und Olle Bexel (EM Paris 1938) sind wegen der unterschiedlichen Wertungssysteme so nicht miteinander zu vergleichen. Nach der heute gültigen Wertung von 1985 erreichten beide Athleten dieselbe Punktzahl.

Rekordverbesserung Bearbeiten

Der französische Europameister Ignace Heinrich verbesserte den bestehenden EM-Rekord um genau 150 P auf 7364 P – nach der aktuellen Wertung von 1985: 6827 P.

Durchführung Bearbeiten

Der Zehnkampf wurde nach denselben Regeln wie heute durchgeführt. Die zehn Disziplinen fanden auf zwei Tage verteilt statt. Gewertet wurde wie bei den letzten Europameisterschaften nach der Punktetabelle von 1934.

Zeitplan
Tag 1 – 23. August Tag 2 – 24. August
100 m 10.30 Uhr 110 m Hürden 10.30 Uhr
Weitsprung 11.30 Uhr Diskuswurf 11.30 Uhr
Kugelstoßen 16.15 Uhr Stabhochsprung 16.25 Uhr
Hochsprung 17.15 Uhr Speerwurf 18.00 Uhr
400 m 19.15 Uhr 1500 m 19.05 Uhr

Ergebnis Bearbeiten

23./24. August 1950

Vorbemerkung zu den Punktewerten:
Die Angaben zu den auf ein neueres Wertungssystem umgerechneten Punkte weichen in den beiden Hauptquellen voneinander ab.[3][4] Grund dafür ist vermutlich, dass diese Umrechnung bei todor.com nicht auf die neueste Punktetabelle erfolgte. Deshalb sind hier die Werte der European Athletics-Seite aufgelistet.

Platz Name Nation Punkte
offiz. Wert.
Punkte
1985er Wert.
100 m Weit-
sprung
Kugel-
stoßen
Hoch-
sprung
400 m Stand n.
Tag 1 (P)
110 m
Hürden
Diskus-
wurf
Stabhoch-
sprung
Speer-
wurf
1500 m
1 Ignace Heinrich Frankreich 1946  Frankreich 7364 CR 6827 11,3 s 6,84 m 13,14 m 1,80 m 52,2 s 3790 (03.) 15,2 s 41,44 m 3,80 m 53,31 m 4:50,6 min
2 Örn Clausen Island  Island 7297000 6819 10,9 s 7,09 m 13,17 m 1,80 m 49,8 s 4104 (01.) 15,1 s 36,21 m 3,40 m 47,96 m 4:49,8 min
3 Kjell Tånnander Schweden  Schweden 7275000 6664 11,3 s 6,87 m 13,54 m 1,86 m 53,1 s 3869 (02.) 16,0 s 41,00 m 3,70 m 50,00 m 4:57,8 min
4 Göran Widenfelt Schweden  Schweden 7005000 6566 11,5 s 6,65 m 12,29 m 1,96 m 52,9 s 3778 (04.) 16,4 s 36,20 m 3,60 m 50,41 m 4:36,0 min
5 Armin Scheurer Schweiz  Schweiz 6944000 6460 11,2 s 6,61 m 12,00 m 1,80 m 53,9 s 3458 (08.) 16,3 s 37,04 m 4,30 m 53,26 m 4:57,6 min
6 Wladimir Wolkow Sowjetunion 1923  Sowjetunion 6869000 6498 11,2 s 6,61 m 12,28 m 1,65 m 50,8 s 3582 (07.) 16,3 s 36,43 m 3,50 m 54,78 m 4:36,2 min
7 Edward Adamczyk Polen 1944  Polen 6861000 6447 11,5 s 6,95 m 12,56 m 1,70 m 51,7 s 3626 (06.) 16,1 s 37,94 m 3,90 m 46,68 m 4:56,8 min
8 Miloslav Moravec Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 6824000 6482 11,3 s 6,82 m 11,76 m 1,75 m 50,8 s 3672 (05.) 16,2 s 36,11 m 3,30 m 52,77 m 4:39,0 min
9 Viktor Iyevlev Sowjetunion 1923  Sowjetunion 6736000 6347 11,9 s 6,74 m 12,30 m 1,80 m 54,7 s 3442 (09.) 16,5 s 34,95 m 3,60 m 59,75 m 4:44,0 min
10 Pierre Sprecher Frankreich 1946  Frankreich 6394000 6107 11,8 s 6,20 m 12,20 m 1,60 m 51,4 s 3241 (10.) 16,4 s 38,77 m 3,30 m 52,81 m 4:46,0 min
11 Geoff Elliott Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 6237000 5900 11,3 s 6,25 m 10,72 m 1,80 m 54,2 s 3328 (11.) 16,6 s 39,03 m 3,80 m 37,10 m 5:13,4 min
12 Davorin Marčelja Jugoslawien  Jugoslawien 6201000 5934 12,0 s 6,28 m 12,40 m 1,60 m 53,4 s 3108 (13.) 17,3 s 36,73 m 3,60 m 54,96 m 4:55,0 min
13 Oto Rebula Jugoslawien  Jugoslawien 6026000 5630 11,6 s 6,10 m 11,97 m 1,65 m 56,0 s 3110 (12.) 16,4 s 37,69 m 3,30 m 40,70 m 5:11,0 min
14 John van Mullem Belgien  Belgien 5236000 5081 12,1 s 6,25 m 10,57 m 1,75 m 56,2 s 2990 (14.) 17,4 s 28,40 m 3,40 m 34,50 m 5:31,0 min
DNF Albert Dayer Belgien  Belgien 1720 12,0 s 5,65 m 11,94 m DNS

Zur Orientierung und Einordnung der Leistungen sind zum Vergleich die nach heutigem Wertungssystem von 1985 erreichten Punktzahlen mitaufgeführt. An den Platzierungen hätte es danach einige Abweichungen gegeben:

  • Der sechstplatzierte Wladimir Wolkow wäre Fünfter.
  • Der achtplatzierte Miloslav Moravec wäre Sechster.
  • Der fünftplatzierte Armin Scheurer wäre Siebter.
  • Der siebtplatzierte Edward Adamczyk wäre Achter.
  • Auch auf den Rängen dahinter hätten die Athleten auf den Rängen elf und zwölf ihre Plätze tauschen müssen.

Natürlich sind diese Vergleiche nur Anhaltswerte, denn als Grundlage müssen die jeweils unterschiedlichen Maßstäbe der Zeit gelten.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Decathlon, sport-record.de (englisch), abgerufen am 28. Januar 2022
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, Decathlon - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 12. November 2022
  3. Bruxelles European Championships 1950, European Athletics, european-athletics.com (englisch), abgerufen am 28. Juni 2022
  4. Decathlon European Championships 1950 Brussels (BEL), todor66.com (englisch), abgerufen am 28. Juni 2022