Laroin

französische Gemeinde

Laroin ist eine französische Gemeinde mit 1061 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Billère et Coteaux de Jurançon (bis 2015: Kanton Jurançon).

Laroin
Laroin (Frankreich)
Laroin (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Billère et Coteaux de Jurançon
Gemeindeverband Pau Béarn Pyrénées
Koordinaten 43° 18′ N, 0° 26′ WKoordinaten: 43° 18′ N, 0° 26′ W
Höhe 151–312 m
Fläche 7,04 km²
Einwohner 1.061 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 151 Einw./km²
Postleitzahl 64110
INSEE-Code
Website //laroin.fr/

Rathaus von Laroin

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Laroenh.[1] Die Einwohner werden Laroinais und Laroinaises genannt.[2]

Geographie Bearbeiten

Laroin liegt in der historischen Provinz Béarn circa sieben Kilometer westlich und damit in der Unité urbaine von Pau.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Lescar Lons
Artiguelouve   Billère
Saint-Faust Jurançon

Laroin liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour am linken Ufer seines Nebenflusses, dem Gave de Pau. Les Hiès, ein Nebenfluss des Gave de Pau, strömt zusammen mit seinem Zufluss, dem Ruisseau l’Arribeu, durch das Gebiet der Gemeinde.[3]

Geschichte Bearbeiten

Die Reste eines ovalen gallo-römischen Militärlagers bezeugen eine frühe Besiedelung des Landstrichs. Im Mittelalter war Laroin mit den Dörfern Saint-Faust und Monhauba verbunden, ein Gebiet, das Arius-Raca, Bischof von Bazas dem Bistum Lescar im 11. Jahrhundert schenkte. Im gleichen Jahrhundert wurde Laroin in Pierre de Marcas Buch Histoire de Béarn auf Seite 246 erwähnt. Der strategische Standort des ehemaligen Lagers wurde im 12. Jahrhundert vom Bischof von Lescar als Festungsplatz umgebaut, der eine Burg „La Motte“ auf ihm errichtete. In der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden in Laroin, nun zu Saint-Faust gehörend, 80 Haushalte gezählt und die Zugehörigkeit des Dorfes zur Bailliage von Pau festgehalten. Monhauba war ein Viertel am Ufer des Gave, das in den großen Überschwemmungen des Flusses im 16. und im 17. Jahrhundert weggetragen wurde, die letzten Überreste vermutlich bei der großen Überschwemmung von 1774. Im gleichen Jahr wurde Laroin von Saint-Faust per königlichen Dekret unabhängig.[4][5]

Toponyme und Erwähnungen von Laroin waren:

  • Laroenh (1243, Kopialbuch des Archidiakonats von Ossau),
  • Laroeinh (1540, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts),
  • lo cami de la nau de Laroinh (1645, Volkszählung von Lescar, gleichzeitig Hinweis auf eine Fähre zwischen Lescar und Laroin),
  • Laroing (1750, Karte von Cassini) und
  • Laroin (1793 und 1801, Notice Communale bzw. Bulletin des lois).[5][6][7]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Nach einem ersten Höchststand von über 600 Einwohnern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fiel die Einwohnerzahl bis zu den 1940er Jahren auf rund 350 zurück, bevor ein kräftiges Wachstum einsetzte, das bis heute anhält und die Einwohnerzahl auf über 1000 ansteigen ließ.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 426 490 601 721 805 849 901 952 1.061
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[7] INSEE ab 2009[8]

Städtepartnerschaften Bearbeiten

Laroin unterhält seit 1975 eine Städtepartnerschaft mit:

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Pfarrkirche Saint-Vincent de Xaintes

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

 
Weinberge der Domaine de Souch in Laroin

Handel und Dienstleistungen bestimmen die Wirtschaft der Gemeinde bedingt durch die Nähe zu Pau. Die „Domaine de Souch“ baut auf einer Fläche von sieben Hektar seit 20 Jahren biologischen Wein der AOC Jurançon an.

Laroin liegt in den Zonen AOC der Weinbaugebiete Jurançon und Béarn sowie des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch.[13]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[14]
Gesamt = 97

Bildung Bearbeiten

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule.[15]

Sport und Freizeit Bearbeiten

Der Fernwanderweg GR 783 von Artiguelouve nach Lourdes, dessen Verlauf einer alten Römerstraße folgt, führt durch das Ortszentrum.[16]

Der Radweg Véloroute Pyrénées-Gave-Adour, der Laroin mit Tarsacq verbindet, führt seit 2012 auf einer Länge von 13 km am Ufer des Gave de Pau entlang. Er ist Teil eines Projekts, das in Zukunft Bayonne mit dem Mittelmeer über einen Radweg verbinden soll.[17]

Der Lac de Laroin befindet sich auf der anderen Uferseite des Gave de Pau, der sich leicht über eine Fußgängerbrücke aus Kohlenstofffaser überqueren lässt. Ein Rundweg von 4,4 km Länge, der sich zu einem Weg von 1,3 km Länge abkürzen lässt, führt um den See.[18]

Der 9,1 km lange Rundweg „Boucle du Couday“ mit einem Höhenunterschied von 300 m führt von der Fußgängerbrücke über den Gave zu Aussichtspunkten und Weinbergen.[19]

Die Firma Iktus bietet Anglern u. a. von Karpfen (zwischen acht und 33 kg), Stören (bis 60 kg), Welsen (bis 100 kg), Graskarpfen, Hechten, Zandern, Schwarzbarschen 15 umzäunte Angelplätze am See ebenso wie Ferienhäuser zur Miete.[20]

Verkehr Bearbeiten

Laroin ist angeschlossen an die Routes départementales 217, 230, 502 und 802 und ist über eine Linie des Busnetzes Transports 64 mit Pau und anderen Gemeinden des Départements verbunden.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Laroin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Laroin. Gasconha.com, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  2. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  3. Ma commune : Laroin. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  4. Laroin. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. a b Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 94, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  6. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 15. Juli 2017 (englisch).
  7. a b Notice Communale Laroin. EHESS, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  8. Populations légales 2014 Commune de Laroin (64315). INSEE, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  9. Atlas français de la coopération décentralisée et des autres actions extérieures. Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationale Entwicklung, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  10. église paroissiale Saint-Vincent-de-Xaintes. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  11. Église Saint-Vincent de Xaintes. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Bénitier de l’église Saint-Vincent de Xaintes. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  14. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Laroin (64315). INSEE, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  15. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  16. GR® 782 „Le chemin Henri IV“. Comité départemental de la Randonnée pédestre des Pyrénées-Atlantiques (CDRP 64), abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  17. Les projets du département des Pyrénées-Atlantiques. Véloroute & Voies Vertes - Sud, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  18. Circuit N°22 - Tour des lacs du Laroin. Ehemaliger Gemeindeverband Communauté de Communes du Miey de Béarn, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  19. Circuit N°27 - Boucle du Couday. Ehemaliger Gemeindeverband Communauté de Communes du Miey de Béarn, abgerufen am 15. Juli 2017 (französisch).
  20. Karpfen Iktus. IKTUS Sarl, abgerufen am 15. Juli 2017.