Langwinden war ein Weiler auf dem Gebiet der Gemeinde Motzlar in Thüringen, der durch Grenzsicherungsmaßnahmen 1972 zur Wüstung wurde.

Lage Bearbeiten

 
Übersichtskarte (um 1880)

Langwinden lag etwa 1200 Meter östlich von Motzlar und 800 Meter südlich des Oberrothhofes unmittelbar an der Landesgrenze zu Hessen. Der hessische Nachbarort Sinswinden liegt ca. 900 Meter südöstlich. Die Flur gehört heute, durch die Eingemeindung von Motzlar 1994 zur Gemeinde Schleid (Rhön) im westthüringischen Wartburgkreis.

Geschichte Bearbeiten

Der Weiler wurde im Jahre 1480 als „zu langen Wienden“ erwähnt.[1] Er gehörte zum fuldischen Amt Geisa.

Er bestand bis 1972 noch aus drei Bauernhöfen mit drei Familien. Am 8. August 1972 wurde der Ortsteil von der Polizei umstellt. Zwei Familien wurden sofort nach Motzlar umgesiedelt und ihre Häuser kurze Zeit später abgerissen. Die dritte Familie verließ im November 1972 Langwinden, da ihr mitgeteilt worden war, dass auch sie früher oder später „zur Gewährleistung der Sicherheit im Grenzgebiet“ umgesiedelt werden würden.[2]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gedenktafel an der früheren Dorfstelle Langwinden
  2. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur: Orte des Erinnerns - Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Berliner Mauer und innerdeutschen Grenze (PDF; 5,3 MB), Berlin 2011, S. 207 f.

Koordinaten: 50° 41′ N, 9° 59′ O